Forum: Bluttuning - Arginin niedrig, Ornithin erhöht
Hallo Heiko und Roger,
zur Hypoxie kann ich leider nichts sagen. Ist aber eine interessante Sache. Halte ich auch bei mir nicht für ganz abwegig.
Aber Heiko fragte nach hochdosiertem B2. Kuklinski gibt ja bei Anzeichen einer Mitochondriopathie in manchen Fällen 100, sogar 200mg. Daher nehme ich an, das wäre bei ihm hochdosiert. Schreibt aber irgendwo dazu, dass man am quittegelben Urin schon erkennen könne, ob man genug B2 nimmt. Weil das überflüssige einfach ausgeschieden wird.
Ich habe zumindest bei 100mg täglich noch nie etwas nachteiliges bemerkt. Obwohl mein Urin schon mit 20mg total gelb wird. Aber ich war da einfach mutig.
Das Problem "welcher Arzt kennt sich mit so etwas aus" haben vermutlich viele. Dr. Kuklinski war in Rostock ja einfach zu weit weg (abgesehen davon, dass er zur Zeit gar nicht mehr praktiziert). Und viele Ärzte schauen sich die Ergebnisse anderer Ärzte oder eigener Labortests überhaupt nicht an, sondern beginnen wieder mit dem großen Blutbild... Und ich traue mich nicht, beim Arzt als der große Besserwisser aufzutreten. PFür Tipps wären da wahrscheinlich viele dankbar.
Viele Grüße Elli
Hallo Heiko,
im Buch "Mitochondrien" (Dr. Kuklinski 2015) kannst Du genaue Informationen zur Hypoxie mit HIF Aktivierung finden (Kapitel 3.1.3 Hungern ist Therapie): "Verflixtes HIF1a". Bei einem Vitamin C bzw. AKG Mangel kann HIF nicht abgebaut werden. Laktat, freie Radikale und Schadstoffe hemmen den Citratzyklus bzw. aeroben Stoffwechsel. Viele Grüße!
Roger
Hallo Roger
Vielen lieben Dank schon einmal.
Cystein-Mangel kann ich nicht gänzlich ausschließen, da seit 2018 nicht mehr gemessen (gehört leider nicht zu den Aminos in den Testpaketen des IMD), aber ich nehme seit Ewigkeiten etwa 800 mg NAC täglich und auch weit mehr als 1g Vitamin C.
Deine These zu Hypoxie/Pseudihypoxie durch HIF1 Aktivierung finde ich interessant, kannte ich bisher noch nicht – hast Du dazu noch konkretere Quellen? Nach was für einem Arzt muss ich suchen, der sich damit auskennt? Gibt es – unabhängig von den Blutwerten – konkrete Symptome, die ich bemerken sollte?
Weitere Nährstoffmängel habe ich quasi nicht (ich messe wirklich fast alle essentiellen Mikronährstoffe regelmäßig). Ausnahme: Ich bin aktuell dabei meine Werte für Mangan, Molybdän und Kupfer sowie Q10 zu optimieren, bin aber – auch gem. Strunz – nicht im Bereich eines echten Defizits.
Meine Magnesiumwerte (Vollblut) sind ziemlich ok, die Schwankungen passen m. E. zur veränderten Einnahmemenge bzw. Verbrauch durch Sport/Schwitzen:
37,7 mg/l (3.8.22)
31,4 mg/l (1.12.22)
34,1 mg/l (27.4.23)
32,2 mg/l (31.8.23)
AKG werde ich mal ausprobieren, selbst wenn Deine Hypothese nicht stimmen sollte, wird es meiner sportlichen Performance ja offenbar nicht schaden ;)
Wie hoch ist denn für Dich hochdosiertes Vitamin B2? (Ich nehme aktuell 20mg täglich im B-Komplex.)
Taurin nehme ich aktuell nicht, kann ich aber mal wieder ausprobieren.
Liebe Grüße
Heiko
Hallo Heiko,
die niedrigen Arginin Werte könnten z.B. auch durch einen Cystein Mangel verursacht werden: Cystein ist der "Protonenspender" des Harnstoffzyklus und bei einem Cystein Mangel wird vermehrt Arginin abgebaut (Dr. Kremer). Hier wären täglich 600 - 1200 mg ACC (NAC) sowie täglich > 1 g Vitamin C zu empfehlen. Erhöhte ADMA Werte treten bei Hypoxie auf (Dr. Kuklinski), aber ich vermute eine Pseudohypoxie infolge HIF1 Aktivierung. Ich würde die Beseitigung sämtlicher Mängel von Mikronährstoffen vorschlagen (Laborwerte siehe auch "Heilung erfahren", Dr. Strunz 2022) und mit sublingualem NADH, hochdosiertem Vitamin B2, Selen, täglich 1,5 - 3 g Taurin, hochdosiertem Magnesium und/oder täglich 1,8 g AKG (z.B. Sportlerkapseln) kann man den aeroben Stoffwechsel evtl. reaktivieren. Viel Erfolg!
Roger
PS: Hier noch meine (fast) konstant erhöhten ADMA-Werte:
105 µg/l (3.8.22)
109 µg/l (1.12.22)
74,1 µg/l (27.4.23)
93,6 µg/l (31.8.23)
Hallo zusammen
Ich lasse seit einiger Zeit mein Blut insb. auf Mikronährstoffe inkl. Aminosäuren untersuchen, seit letztem Jahr direkt im IMD Berlin.
Dabei ergibt sich ein Muster, zu dem mich Eure Expertise interessieren würde:
Arginin ist konstant zu niedrig:
0,54 mg/dl (3.8.22)
0,58 mg/dl (1.12.22)
1,09 mg/dl (27.4.23)
0,74 mg/dl (31.8.23)
Citrullin ist konstant ok:
0,52 mg/dl (3.8.22)
0,59 mg/dl (1.12.22)
0,54 mg/dl (27.4.23)
0,58 mg/dl (31.8.23)
Ornithin ist (fast) konstant erhöht:
1,62 mg/dl (3.8.22)
1,44 mg/dl (1.12.22)
1,12 mg/dl (27.4.23)
2,19 mg/dl (31.8.23)
Alle anderen Aminos sind voll ok.
Seitdem mir der niedrige Argininspiegel aufgefallen ist, supplementiere ich jeden Tag (mindestens) 6g Arginin. Als sich die Blutwerte nicht veränderten, bin ich nach Recherche auf 3g Arginin und 3g Citrullin gewechselt. Bisher ohne Erfolg.
Vielleicht sind in dem Zusammenhang auch meine konstant niedrigen Zink-Werte (im Vollblut) interessant:
5,4 mg/l (3.8.22)
5,3 mg/l (1.12.22)
5,6 mg/l (27.4.23)
5,6 mg/l (31.8.23)
Ich supplementiere seit Jahren täglich 25mg Zink, seit Mai 2023 habe ich auf 50mg verdoppelt. Bisher ohne Erfolg.
Habt Ihr eine Ahnung, was die Ursache sein könnte bzw. was ich noch testen/machen könnte?
Falls weitere Blutwerte interessant wären: gerne fragen! Ich lasse nicht alles, aber vieles messen.
Ansonsten treibe ich regelmäßg Sport, seit Mitte letzten Jahres habe ich mein Pensum erhöht. Meine Ernährung ist sicherlich nicht perfekt, aber auch nicht zu schlecht. Ach ja: ich frühstücke nicht (a.k.a. Intervallfasten). Whey-Eiweißshakes nehme ich phasenweise, manchmal als Mahlzeitenersatz oder nach hartem Training.
Ich freue mich auf Eure Ideen.
Viele Grüße
Heiko