Forum: Bluttuning - Blutzucker Messgerät defekt?
Hallo Uliginosa,
hier kannst du etwas drüber lesen, scheint seriös zu sein -->
https://www.thieme-connect.com/products/ejournals/html/10.1055/s-0032-1314699
Gruß
Aha, sehr interessant und komplex!
"Nach dem Fettverzehr schwimmen außerdem reichlich Fettsäuren durch unsere Blutbahnen, welche uns insulinresistent machen"
Fettsäuren können das nicht, weil sie nicht wasserlöslich sind, deshalb gibt es die Lipoproteine, damit Fette im Blut transportiert werden können.
Triglyceride aus der Nahrung gelangen als Chylomikronen ins Blut:
"Im Blutserum gesunder Personen sind sie nur in der Verdauungsphase kurzfristig nachweisbar. Ihre Halbwertszeit beträgt 2–25 Minuten"
https://www.spektrum.de/lexikon/biologie/chylomikronen/14101
Das scheint doch sehr kurz, selbst wenn man sich das verdauungsbedingt zeitverzögert vorstellt, kann die Insulinresistenz dann nicht von langer Dauer sein ??? Wo könnte ich das denn nachlesen?
Danke Robert, dem werde ich nachgehen.
Hallo Narada,
das was Du schreibst gilt eher für einen Diabetiker. Denn die Reaktion auf das Essen von Eiweiß hängt stark damit zusammen, in welchem Gesundheitszustand sich der Mensch befindet.
Das hat Prof. Ben Bikman bewiesen. Ein kerngesunder und metabolisch flexibler (wichtig!) Mensch hat nur eine sehr kleine Insulin-Reaktion beim Verzehr von Eiweiß. Im Gegensatz dazu der metabolisch Kranke (Diabetiker)...und/oder einer der HighCarb isst (siehe Studie von Ben Bikman...bzw. die Interviews von Mike Mutzel mit Ben Bikman).
Das bedeutet, der Kontext ist extrem wichtig!
VG,
Robert
Proteine können den Blutzucker über 2 Wege beeinflussen. Beim Verzehr größerer Eiweiß-Mengen (>30g/ Mahlzeit) können Proteine in der Leber in Zucker umgewandelt und ans Blut abgegeben werden. Ein Ei hat nur 7g Protein, ein 200g Steak hingegen schon 50g Protein und nimmt somit noch Stunden später Einfluss auf den Zuckerverlauf. Außerdem können bestimmte Eiweißbausteine die Bauchspeicheldrüse stimulieren Glukagon freizusetzen. Das ist der Gegenspieler zum Insulin und sorgt dann dafür, dass die Leber prompt Zucker aus ihren Speichern ans Blut abgibt. Weil Proteine langsam und zeitverzögert den Blutzucker erhöhen, werden sie auch gern vor der Nacht in Form als Spät-Snacks empfohlen um nächtlichen Unterzuckerungen vorzubeugen. Fette nehmen ebenfalls in zweierlei Hinsicht Einfluss. Ein Bestandteil vom Fett das sogenannte Glycerin wird für die Zuckerneubildung genutzt und kann noch 6-8 Stunden später für steigende Blutzuckerverläufe sorgen. Nach dem Fettverzehr schwimmen außerdem reichlich Fettsäuren durch unsere Blutbahnen, welche uns insulinresistent machen. Das bedeutet, dass wir mehr Insulin benötigen, um den Zucker in die Zellen zu transportieren.
Aufgrund seiner Zusammensetzung gelangt unser Essen unterschiedlich schnell ins Blut. Während gekochter Fisch beispielsweise 1-2 Stunden im Magen verweilt, hat ein Stück Rindfleisch eine Verweildauer von ca. 4-5 Stunden. Und Reis verweilt mit 1-2 Stunden deutlich kürzer als Bratkartoffeln mit 3-4 Stunden. Je fester die Textur ist oder je fettiger oder ballaststoffreicher Lebensmittel sind, desto langsamer werden diese deinen Blutzucker erhöhen.
Seitdem es kontinuierlich messende Glukosesensoren gibt, sieht man deutlich, dass sich nicht nur Kohlenhydrate auf die Glukosekonzentration im Blut auswirken. Auch Fette und Proteine können berücksichtigt werden, wenn es darum geht, auszurechnen, wie viel Insulin für eine Mahlzeit benötigt wird. Normalerweise wird dies mit dem BE/KE-Faktor abgedeckt. Der Kohlenhydratfaktor ist sozusagen ein Mischfaktor und deckt auch immer ein bisschen das Fett und Protein mit ab. Fett und Proteine haben jedoch erst zeitverzögert Einfluss auf den Blutzucker und besonders wenn man Mahlzeiten mit einem großen Fett Protein Gehalt verzehrt oder gar eine kohlenhydratfreie aber fett- und proteinreiche Mahlzeit isst, beispielsweise einen Salat mit Steak, ist es hilfreich sich der Wirkung bewusst zu sein.
Diabetes schliesse ich aus, weil mein BZ nicht schwankt, sondern total konstant ist. Das gefährliche am Diabetes ist ja die Unterzuckerung, die ich jedoch nie habe, denke das meine Leber immer genügend Glukagon bereitstellt, damit ich auf eventuell aus dem Nichts auftauchende Säbelzahntiger (Schwiegermutter?) gefasst bin und schnell genug davonlaufen kann?
Waldstaudenroggen ist die Form des Ur-Roggen.
Narada, deine Nüchternwerte hören sich schon nach Diabetis an. Hast du das mal prüfen lassen?
Narada, Eiweiß lockt wenig Insulin, Fett hat keine Auswirkung auf Insulin.
Aber warum meinst du, dass dein Nüchtern-Blutzucker etwas mit dem Abendessen (ca.) 12 Stunden vorher zu tun hat? Die unmittelbaren Auswirkungen des Abendessens sind am nächsten Morgen schon längst Geschichte.
Was ist denn "Waldstauderoggen"?
Fett und Eiweiß haben sehr wohl eine Insulinausschüttung zur Folge. Abends 2 Rindersteaks und Salat mit Schafskäse gegessen, morgens drauf, war mein nüchtern Blutzucker auf 148 mg/dl
????
Soll heißen, das ist erklärungsbedürftig. Kann deinen Gedankengang nicht wirklich nachvollziehen.
LG
Martin
Danke Thomas für die Info.
Bin gerade am experimentieren , um am eigenen Leib zu erfahren ob ich durch Ernährungsumstellung den Blutzucker senken kann.
Ich versuche es mit einer Veganen Ernährung, über den Zeitraum von einer Woche.
Dabei berücksichtige ich die Glykämische Last und den Insulin Index.
Essen werde ich ausschliesslich selbst gebackene Plätzchen aus gekeimtem Waldstauderoggen, Biogemüse, Nüsse und Eiweißshake aus Erbseneiweis. Kein Salz und kein Zucker, auch kein Honig.
Nach dem ersten Tag ist mein nüchtern Blutzucker bei 110 mg/dl
Über die Auswirkung der Lebensmittel auf den Insulin Index habe ich im www nicht wirklich viel gefunden.
Fett und Eiweiß haben sehr wohl eine Insulinausschüttung zur Folge. Abends 2 Rindersteaks und Salat mit Schafskäse gegessen, morgens drauf, war mein nüchtern Blutzucker auf 148 mg/dl