Forum: Bluttuning - Gesamteiweiß sehr niedrig
Hallo Ulrich,
„Es kostet mich sehr viel Kraft, um mich zu Aktivitäten aufzuraffen.“
„zumal ich quasi täglich Sport treibe“
„nur mit dem inneren Antrieb sowie mit Stimmungsschwankungen habe ich immer wieder zu kämpfen.
Hast Du schon einmal darüber nachgedacht, dass Dir Dein Körper damit vielleicht sagen will, dass Du einen Gang herunterschalten sollst?
Anstatt durch den Wald zu rennen, könntest Du einmal achtsam durch den Wald gehen, Blüten, Blätter, Bäume bewusst wahrzunehmen und anzuschauen, auf die Geräusche zu achten, ein paar Wildkräuter zu pflücken, Waldbrombeeren und -himbeeren zu kosten, …
Wenn Du einen Waldweg oder eine Wiese findest, wo Du barfuß laufen kannst, dann nimmst Du dadurch ganz viele Elektronen, sprich Antioxidantien, auf. Mein erster Gang früh geht in den Garten und ich mache Tautreten. Auch beim Schwimmen in einem See oder im Meer (nicht im Schwimmbad) nimmt der Körper viele Antioxidantien auf. Das nutzt dem Körper viel mehr als z.B. grammweise Vitamin C einzunehmen.
Beobachte einmal, wie sich Deine Stimmung ändert, wenn Du diese Tipps mehrmals ausgeführt hast.
Hallo Carmen,
vielen Dank für deine Tipps! Ja ich esse übrigens neuerdings ebenfalls viele Eier - gestern z.B. mittags ein Omlette mit 5 Eiern - es sättigt und ist gesund. Also viel besser als Brot mit Käse oder Wurst. Morgens mache ich mir immer ein Müsli mit Eiweißpulver und Zitronensaft, so hat man das Geschmackserlebnis "süß-sauer".
Danke für den Literatur-Tipp: Robert Krug ist mir aus den täglichen News von Dr. Strunz bekannt. Ich werde mir das Buch demnächst besorgen - vielen Dank!
Hallo Ulrich,
ich war mit meinem Eiweisspiegel mal bei 5,6 (Grusel), es hat lange gedauert...
Zunächst empfehle ich Dir das kleine Heft vob Robert Krug über Eiweiss. Wenn Du nämlich in bester Absicht mehr als 40g futterst werden die nicht entsprechend pro Mahlzeit umgesetzt.
Ich stehe auf Eiern - schon als Kind liebte ich Tomatensalat mit Eiern. Mit 4 Stück hast Du 4x8g Aminos, alle essentiellen versteht sich, mit einigen anderen Superstoffen dazu wie Cholin. Mein erstes, spätes, Frühstück ist ein "angereichertes" Eiweiss-Shake. Mit etwas mehr L Glutamin und einigem anderen dazu, machmal ein Stückchen Obst. mittags wegen Zeitmangel eher Eier mit irgendwas salatigem, gemüsigem, abends dann Substanz. Ich versuche mich an 16/8 zu halten. Brot und so gibt es bei mir nicht. Bei Einladungen gibt es Kompromisse, aber wenn ich Kuchen esse gehts mir eben nicht gut, also nein. Quarkkuchen geht, ohne Boden. Auf Pudding kann ich GSD gut verzichten, da nehme ich lieber Obst pur mit Sahne, gestern z.B. Erdbeeren, geschnitten, mit Heidelbeeren, viele Blättchen Minze, ganz ohne Zucker oder ähnlichem, diesmal sogar ohne Sahne :-))
Wichtig erscheinen mir die Cofaktoren
wüsche Dir viel Spaß und Erfolg! Carmen
Carmen
Noch ein Gedanke bzw. eine Erkenntnis:
Ich habe soeben in einem Vortrag von Dr. Spitzbart (es ging um Burnout) erfahren, dass der Körper im Stresszustand auf Eiweißverbrennung umschaltet, sich also sozusagen selbst "verbrennt". Und je weniger Eiweiß ich zur Verfügung habe, desto weniger Dopamin (gleichbedeutend für inneren Antrieb) kann ich produzieren.
Das bedeutet, es lohnt sich sicherlich auch, sich mit seinem eigenen Stresslevel auseinanderzusetzen und gegebenenfalls gegenzusteuern – sei es durch Entspannung und Meditation, aber auch durch Veränderungen der eigenen Lebensumstände.
Das klingt für mich stimmig! Die Kombination macht's ...
Ich ernähre mich ohnehin schon low-carb-mäßig: zu meinen Mahlzeiten gibt es Fleisch/Fisch mit Salat/Gemüse, aber ohne Kartoffeln, Reis oder Nudeln. Brot esse ich sehr selten - und als Dessert gibt es in der Regel Protein-Pudding. Und seit 14 Monaten verzichte ich komplett auf Alkohol. Insofern dürfte ich eigentlich ganz gut aufgestellt sein, zumal ich quasi täglich Sport treibe und täglich mindestens 7-8 Stunden Schlaf habe.
Wenn ich dann noch das Gesamt-Eiweiß irgendwie auf 7 oder 8 g/dl bringen kann, dann würde ich mich erst recht als glücklichen "Senior" bezeichnen ... sportlich und durchtrainiert bin ich ja, nur mit dem inneren Antrieb sowie mit Stimmungsschwankungen habe ich immer wieder zu kämpfen.
Hallo Ulrich,
die Vollversorgung mit MAPs ist nur bei schweren Krankheiten notwendig und es gibt auch Proteinshakes mit weniger Molkeeiweiß. Der Insulinspiegel sollte bei Bedarf durch eine Low Carb Ernährung gesenkt werden (Ketose), denn Molkeeiweiß fördert die Gluconeogenese in der Leber und der Insulinwert im Blut steigt. Viel Erfolg!
Roger
Danke Roger - ja das mit den MAPs hatte ich ja bereits im Hinterkopf.
Ich habe soeben ChatGPT "befragt", wieviele Presslinge ich täglich nehmen müsste, um beispielsweise auf 180g Eiweiß zu kommen - die Antwort ist leider etwas ernüchternd (und das Umsetzen extrem kostspielig):
Um auf 180 g Eiweiß pro Tag zu kommen, wenn ein Pressling etwa 1 g aller 8 essentiellen Aminosäuren enthält, müssen wir zunächst berücksichtigen, wie viel Eiweiß in den MAPs tatsächlich vom Körper verwendet werden kann. Die Netto-Stickstoffverwertung (Net Nitrogen Utilization, NNU) von MAPs ist sehr hoch, etwa 99%, was bedeutet, dass fast das gesamte Protein verwendet wird.
Um die benötigte Menge an MAPs zu berechnen:
- Eiweißbedarf: 180 g pro Tag
- Verwertung von MAPs: 1 g MAP = 1 g verwertbares Eiweiß (aufgrund der hohen NNU)
Da ein Pressling etwa 1 g essentieller Aminosäuren enthält und diese fast vollständig verwertet werden, entspricht jeder Pressling nahezu 1 g verwertbarem Eiweiß.
Du müsstest also 180 Presslinge pro Tag einnehmen, um auf 180 g Eiweiß zu kommen.
Ich weiß, das alles klingt vielleicht nach Haarspalterei - aber ich glaube, eine Kombination aus Protein-Shakes, Fleisch, Eiern, Fisch und MAPs könnte ein gangbarer Weg sein. Auch ziehe ich in Betracht, meinen Darm untersuchen zu lassen, um eine mögliche Protein-Fehlabsorption abzuklären.
Hallo Ulrich,
herzlich willkommen im Forum und es wird hoffentlich bald besser! Mit weniger Molkeeiweiß aus den Proteinshakes und mehr MAPs sinkt die Ammoniak Last und das Gesamteiweiß steigt (Dr. Reinwald, siehe auch www.drreinwald.science). Hochwertige Eiweißquellen aus der Nahrung wären z.B.: Eier, Fisch, Fleisch, pflanzliche Proteine. Mit AKG und/oder Galaktose kann man die Ammoniak Last bei Bedarf senken (Dr. Mosetter, ZIT Konstanz). Viel Erfolg und ein schönes Wochenende!
Roger
Ich bin Sportler (60 Jahre) und nehme bereits seit 10 Jahren regelmäßig Eiweißshakes sowie MAPs zu mir. Insgesamt nehme ich viele Nahrungsergänzungsmittel (NEMs) ein und habe auch ein sehr gutes Blutbild, welches ich ca. einmal pro Jahr überprüfen lasse.
Allerdings ist seit über vier Jahren mein Gesamteiweiß sehr niedrig - gestern bekam ich das Ergebnis: 6,5 g/dl. Und so fühle ich mich auch: Es kostet mich sehr viel Kraft, um mich zu Aktivitäten aufzuraffen. Komme ich dann in Gang, machen mir Schwimmen, Laufen und Krafttraining richtig Spaß - nur brauche ich viel Zeit, um in die Gänge zu kommen.
Es gibt ja zahlreiche Artikel von Dr. Strunz, die das Problem des niedrigen Gesamteiweißes beleuchten und praktische Tipps geben, um den Spiegel wieder nach oben zu treiben: 2,5-3,0 g pro kg Körpergewicht - bei mir wären das (ich wiege 63 kg) zwischen 157,5 g und 189 g täglich.
Auf diese Menge komme ich im Moment nicht. Dazu muss ich Folgendes sagen: Vor gut 4 Jahren habe ich mich mit Proteinen quasi "vollgepumpt" und bekam nach einer Blutanalyse einen Anruf vom Arzt, der mich darauf hinwies, die "Eiweiß-Mast" sofort zu beenden. Begründung: Meine Harnstoff-Werte seien extrem überhöht - und wenn ich den hohen Eiweißkonsum nicht beende, könnte es gut sein, dass ich in Zukunft an einem Dialysegerät hängen werde.
Diese Drohung hat mich stark verunsichert, und als ich meine Eiweiß-Shakes reduzierte, normalisierten sich auch meine Harnstoff-Werte.
Im Moment weiß ich nicht, wie ich handeln soll - es ist wie eine Wahl zwischen Pest und Cholera, um es mal übertrieben auszudrücken.
Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht?
Übrigens noch eine ganz andere Sache: Im Jahr 2012 war ich Veganer und hatte sehr viele selbstgemachte Green Smoothies im Programm. Und genau zu jener Zeit hatte ich einen deutlich höheren Gesamteiweiß-Spiegel als heute, obwohl ich weder Fleisch noch Fisch noch irgendwelche Eiweiß-Shakes konsumierte. Meine Vermutung ist (aber ich bin weder Arzt noch Biochemiker), dass damals mein Darm intakt war und die Nährstoffe besser absorbieren konnte als heute.