Forum: Bluttuning - Gesamteiweß anheben - wer hat es geschafft?

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Michael P. 24 Kommentare

Hallo Max, Es handelte sich nur um Blutplasma, nicht Vollblut, und man wurde für´s spenden auch noch ganz gut bezahlt. So gesehen war mein Engagement nicht ganz so uneigennützig, wie es auf den ersten Blick scheinen mag. Nun zu Deiner Frage: Mit den 150 bis 200 Gramm hatte ich die Menge an Eiweiß (Protein) gemeint, die ich pro Tag mit der Nahrung aufnehme. Genau genommen ist es meistens sogar noch mehr. Wie leicht es ist, eine solche Menge zu konsumieren, zeigt eine einfache Rechnung: 100 Gramm Quark enthalten 12 Gramm EW, d. h. bei 4 Portionen à 250 Gramm kommt man schon auf 120 g EW. Dazu jeweils 100 g Haferflocken (13 g EW pro 100 g) pro Portion, das bringt gut 50 g EW. Nebenbei noch eine Dose Thunfisch, das eine oder andere Ei, ein Stück Fleisch, ein Teller Linsen etc. etc., und schon ist man bei über 200 g EW pro Tag angekommen. In meinem Fall wären das ca. 3g/kg Körpergewicht an EW. Die Mischung von Quark und Haferflocken hat zudem noch den Vorteil, eine hohe biologische Wertigkeit aufzuweisen, für die der Körper sicherlich dankbar ist. Ich glaube übrigens nicht, dass man nur eine bestimmte Menge an EW in Höhe von 30 bis 50 g auf einmal zu sich nehmen sollte und der Körper alles, was darüber liegt, ausscheidet. Wie könnte sonst ein Bodybuilder, der 100 Kilogramm wiegt, über den Tag verteilt die für ihn erforderliche Menge EW bekommen, wenn er pro Mahlzeit nur solche Minimengen einfahren dürfte. Hier würde sich ein Menge-Zeit-Problem ergeben. `Der Mensch braucht 1,5 bis 2 Gramm Eiweiß pro Kilogramm Körpergewicht. Alle vier Stunden eine Portion von ca. 20 Gramm, etwa zwei Esslöffel´. so die Empfehlung von Dr. Strunz auf seiner Internetseite, auf der er die Grundidee seiner Diät kurz beschreibt. Auch bei günstigster Verteilung ergäben sich so 5 Portionen und damit nur 100 g EW pro Tag. Das wäre selbst in meinem Fall noch um einiges von den empfohlenen 2g/kg Körpergewicht entfernt, und der vorhin erwähnte Bodybuilder würde sogar noch tiefer in die Röhre blicken. Ich glaube deshalb, dass man solchen Empfehlungen nicht einfach blind folgen sollte (wenn ich es mir recht überlege, ist es sogar noch besser, überhaupt keiner Empfehlung blind zu folgen). Statt dessen: Ausprobieren. Das ist meine Vorgehensweise, und ich fahre ganz gut damit. Zum Schluss noch eine Anmerkung: Das Leben ist mehr als sich ständig Gedanken darüber zu machen, welches NEM nun der ultimative Kracher ist oder welches Pülverchen man zu welchem Zeitpunkt einnehmen muss, damit es garantiert wirkt. So etwas kann in (vermeidbaren) Stress ausarten. Ich glaube, dass wir Menschen uns in körperlichen Belangen doch ziemlich voneinander unterscheiden und dass etwas, das dem einen hilft, nicht zwangsläufig auch für alle anderen von Nutzen sein muss. Die Eingangsfrage war, wer seinen Eiweißspiegel mit welchen Mitteln auf ein hohes Niveau gebracht hätte. Mir war das mit der beschriebenen Vorgehensweise in relativ kurzer Zeit gelungen, aber mir ist auch durchaus bewusst, dass der eine oder andere diese Art der Ernährung nicht mag bzw. nicht verträgt. Andererseits steht aber auch eine ganze Reihe anderer geeigneter Lebensmitteln zur Verfügung, aus denen jeder die zu ihm passenden Produkte auswählen kann. In diesem Sinne wünsche ich Dir, Max, und allen anderen, die meinen Beitrag hilfreich fanden viel Erfolg beim Anheben des Gesamteiweißspiegels und eine gewisse Lockerheit auf dem Weg zu diesem Ziels.

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Max M. 131 Kommentare Angemeldet am: 10.06.2011

Hallo Michael, da muss ich mal sagen: Vor solchen Menschen wie dir habe ich wirklich Hochachtung, so viele Blutspenden zu leisten für andere Menschen !!!!! Ich erlaube mir noch eine Frage: Du schreibst "Die Empfehlung der Ärzte war, 60 bis 70 g EW pro Tag zu sich zu nehmen. Dieser Empfehlung bin ich aus Überzeugung nie gefolgt und habe statt dessen zwischen 150 und 200 g konsumiert, was dann auch sehr hilfreich war." Was genau meinst du mit diesen 150 - 200 Gramm ?

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Michael P. 24 Kommentare

Antwort auf die Frage von Max M. vom 10.09.2013 Hallo Max, zunächst einmal: Grundsätzlich kenne ich keine dummen Fragen. Bei meinen Antworten hingegen bin ich mir da nicht so sicher … Der wesentliche Grund, warum es für mich wichtig war, meinen Eiweißspiegel über die Ernährung zu beeinflussen war, wie schon erwähnt, die Tatsache, dass ich viele Jahre lang Blutplasmaspender war. Leute, die in der Lage sind, eine solche Prozedur zweimal pro Woche unbeschadet über sich ergehen zu lassen, MÜSSEN meiner Ansicht nach Powertypen sein. Immerhin wird dabei das Immunsystem deutlich geschwächt, weil ja genau die Substanzen entzogen werden, aus denen dann die Medikamente für Menschen hergestellt werden, denen diese fehlen. Beispiele dafür sind Faktor 8 für Patienten, bei denen die Blutgerinnung gestört ist oder Albumin, ein Eiweiß, das insbesondere Verbrennungsopfern verabreicht wird. Man sieht also: Hierbei geht so einiges an Eiweiß verloren, das nur über die Ernährung wieder zugeführt werden kann. Der Grund, weshalb ich nicht auf Kohlenhydrate verzichten konnte war der, dass ich immer dann, wenn ich Low Carb praktizierte, meist während der Spende kollabierte, mein Kreislauf sich also im Sinkflug befand. Außerdem, so erklärte mir der Leitende Arzt, gingen bei einer solchen Spende auch eine nicht unerhebliche Anzahl an Kalorien verloren, nach seinen Angaben etwa 700 – der Traum all derer, die Gewicht verlieren möchten, aber eben auch eine große Belastung für den Körper. Wenn man noch bedenkt, wie lange man rennen muss, um so viele Kalorien zu verbraten, wird deutlich, wie so etwas auf den Spender einwirkt. Als Plasmaspender wird man sehr genau kontrolliert, damit man keine Gesundheitsschäden davonträgt. Ein sehr wichtiger Wert dabei ist der des Immunglobulins G (IgG), der Aufschluss über die Leistungsfähigkeit des Immunsystems gibt. Wie oft man spenden darf, hängt von der Höhe dieses Wertes ab. Mir wurde gesagt, dass er genetisch vorgegeben sei. Meiner ist relativ hoch, daher auch die Zulassung zur zweimaligen Spende pro Woche. Um ihn aber trotz der Absenkung durch die Spende auf einem akzeptablen Niveau zu halten, war es notwendig, viel Eiweiß zu konsumieren, auch, um den ebenfalls geschwächten Eiweißspiegel wieder anzuheben. Ich habe mir regelmäßig die Blutwerte ausdrucken lassen und dabei festgestellt, dass diese beiden Werte zu korrelieren scheinen. Die Empfehlung der Ärzte war, 60 bis (besonders gewagt!) 70 Gramm Eiweiß pro Tag zu sich zu nehmen. Dieser Empfehlung bin ich aus Überzeugung nie gefolgt und habe statt dessen zwischen 150 und 200 Gramm konsumiert, was dann auch sehr hilfreich war. Es fällt mir etwas schwer, auf Deine Frage nach meinem Befinden zu antworten, ohne als Angeber oder jemand da zu stehen, dem etwas zufällt, das er gar nicht verdient hat, weil Jammern in unserer Gesellschaft einen höheren Stellenwert genießt als Zufriedenheit. Tatsächlich aber ist es so, das ich mit einer Gesundheit gesegnet bin, für die ich wirklich überaus dankbar sein kann. Ich bin jetzt 53 Jahre alt, habe aber kein einziges dieser Zipperlein, über die so viele andere in meinem Alter klagen. Ich reiße zwar (schon auf Grund meiner Statur) keine Bäume aus, bin aber doch ganz hurtig unterwegs (den Wert meines Testosteronspiegel fände ich auch mal ganz interessant …). Auch spüre ich kein Nachlassen meiner geistigen Leistungsfähigkeit. Eines meiner Hobbys ist es beispielsweise, Fremdsprachen zu lernen. Ich bin davon überzeugt, hierbei in Sachen Lernfähigkeit noch mit Schulklassen mithalten zu können. Anscheinend habe ich das Forever-Young-Gen, möglicherweise sogar mehrere davon … äh, nein, wahrscheinlich doch nicht, das wäre Angeberei, die ich ja unbedingt vermeiden wollte. Du möchtest wissen, ob es sich lohnt die Ernährung umzustellen. Ich glaube schon, weil sich aus einer erhöhten Eiweißzufuhr durchaus Vorteile ergeben, die auch dann von Nutzen sind, wenn man gerade kein Blutplasmaspender ist. Zumindest habe ich meine Ernährungsweise beibehalten, obwohl ich bereits vor etwa einem Jahr das Spenden beendet habe. Falls es für Dich von Interesse ist, kannst du, wenn du unter Google `Plasmaspende Koblenz + 500. Spende´ eingibst, ein Foto von mir sehen, dass mich nach eben dieser 500. Spende zeigt. Ich bin der Typ in der Mitte. Damals war ich 50 Jahre alt.

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Max M. 131 Kommentare Angemeldet am: 10.06.2011

Hallo Michael, vielen Dank für deine ausführliche Antwort. Noch mal eine sich dumm anhörende Frage: Strunz schreibt immer, dass man sich so stark fühlt bei einem hohen EW-Spiegel, dass das "Powertypen" seien wie früher (zurzeit des Verfassens der alten Strunzbücher) Boris Becker + der letzte männliche Kanzler. Wie ist insoweit dein "Befinden" ? Ich möchte einfach nur wissen, ob sich ein Versuch, die Ernährung umzustellen, lohnt, denn das, was du schreibst, hört sich gut an, finde ich.)

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Michael P. 24 Kommentare

Antwort auf die Anfrage von Max M. vom 06.09.2013 Mir wird schon seit vielen Jahren immer wieder gepredigt, wie wichtig mindestens eine warme Mahlzeit am Tag und wie gesundheitsgefährdend der Verzicht auf eine solche sei. Dennoch koche ich nur hin und wieder, nämlich genau dann, wenn ich es für angebracht halte. Ich bin auch nicht der große Frühstücks-Fan und halte es eher wie die Spanier, die ihr Abendessen für gewöhnlich sehr spät am Abend einnehmen. Man mag es glauben oder nicht, aber ich bin trotz all dieser `Ernährungssünden´ gesünder als viele der erwähnten Ratgeber in Sachen warme Mahlzeit. Warum das so ist, weiß ich nicht. Mein Beitrag war nur dazu gedacht aufzuzeigen, was ich in der Hauptsache unternommen habe, um meinen Eiweißspiegel in relativ kurzer Zeit auf über acht Gramm pro Liter Blutplasma anzuheben, weil es mir, wenn ich die Beiträge im gesamten Forum lese, scheint, dass sich doch einige bei diesem Unterfangen `einen abbrechen´. Sicherlich nehme ich auch noch andere eiweißreiche Nahrungsmittel zu mir, als da wären Hühnereier, Linsen oder Thunfisch in Dosen etc. Quark mit Wasser glatt gerührt und mit Haferflocken, Süßstoff (Cyclamat und Saccharin, ich zerdrücke immer sieben Stück mit einem Löffel, weil ich es gerne süß mag), Zimt und etwas Leinöl (beides des guten Geschmacks wegen) ist aber tatsächlich mein wichtigstes Nahrungsmittel. Es gefällt mir auch unter anderem deshalb, w e i l ich ja gerade damit satt werde, während Low Carb mich von einem Hungerast zum nächsten fallen lässt. Nun zu der Frage, wie lange `man das aushält´. Leider kann ich sie nicht beantworten. Das ist individuell verschieden. Ich möchte aber anmerken, dass mir diese Ernährungsweise bereits vor meiner fast zehn Jahre währenden `Karriere´ als Blutplasmaspender gefiel. Es sieht momentan auch nicht danach aus, das ich sie in absehbarer Zeit leid würde.

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Max M. 131 Kommentare Angemeldet am: 10.06.2011

eine Frage an Michael: Hast du sonst keine warme Mahlzeit zu dir genommen? 4 x Haferflocken + Quark schreckt mich nur ein bisschen ab, weil ich denke, dass ich dann über den Tag nicht richtig satt werde, es mir so ein bischen langweilig vorkommt (wie lange hält man das aus ?) und ich nur 3 Mahlzeiten zu mir nehme, damit der Zuckerspiegel immer schön wieder runter kommt (nach Dr. Rüdiger Schmitt-Homm ist das die größte Belastung des Körpers überhaupt: immer wieder den Zuckerspiegel runterzukriegen).

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Mathias B. 7 Kommentare Angemeldet am: 27.08.2010

Danke Michael! Das war das erste griffige Erfolgsrezept zu diesem Thema im gesamten Forum.

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Michael P. 24 Kommentare

Ich war fast zehn Jahre lang Blutplasmaspender. Bei dieser Prozedur wurde auch regelmäßig das Gesamteiweiß gemessen. Ich begann mit einem Wert deutlich über 8, der infolge der regelmäßigen Spenden (in der Anfangszeit einmal, später dann zweimal pro Woche) auf zwischen 6 und 7 absank und dann gehalten wurde. Früher musste man nach vierzig Spenden 12 Wochen lang aussetzen, bevor man einen neuen Spendenzyklus starten durfte. In diesen 12 Wochen schaffte ich es dann immer, meinen Gesamteiweiß wieder deutlich über den begehrten Wert von 8 zu bringen. Erreicht habe ich das, indem ich ca. 100 Gramm Haferflocken mit 250 Gramm Magerquark, Süßstoff und Zimt gemischt und bis zu viermal am Tag gegessen habe. Höre ich da jetzt etwa die Low-Carb-Gemeinde aufheulen ob der vielen Kohlenhydrate? Nun, ich bin schon seit jeher nicht gerade ein Schwergewicht und froh, wenn ich bei 1,76 m manchmal 65 Kilogramm auf die Waage bringe, weshalb ich mir keine Gedanken über die vielen KH mache.

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Sandra K. 80 Kommentare Angemeldet am: 31.05.2011

Rainer, find ich super, dass Du das Thema Insulin und Testosteron ansprichst... Ich habe das schon öfters gehört, dass der Testosteronspiegel ohne "strategische" KHs (Carbback-Loading)nach dem Krafttraining ziemlich "einknickt". Vielleicht gelten für hartes Krafttraining einfach auch andere Regeln als für lange Ausdauereinheiten.. Bei der Warrior-Diät werden zB auch alle 5-7 Tage gezielt KHs zum Einsatz gebracht wegen des Leptin-Spiegels. Spannendes Thema!

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Rainer S. 366 Kommentare Angemeldet am: 26.01.2006

Hi Jürgen, Du fühlst Dich angesprochen! Du antwortest! Schon sind Dein Fragen beantwortet. Aexa hat, was Freundlichkeit anbelangt, eben noch jede Menge Entwicklungspotential. Hau rein Rainer

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