Forum: Bluttuning - HBA1C
Ich glaube, dass die meißten derer, die hier mitlesen und mitschreiben, ihre Gewohnheiten und Erkenntnisse hinterfragen und sich kritisch mit Informationen auseinandersetzen. Würden sie an ihren alten Zöpfen flechten, uneingeschränkt an ihre bisherigen Wege glauben, wären sie nicht hier. Ich finde, 99 % der Forummitglieder gehen hier achtungsvoll miteinander um. Auch von Dir, Monika, habe ich zahlreiche Beiträge gelesen, und ich kann mich nicht daran erinnern, dass Du irgend jemandem zu nahe getreten bist. Ich bin der Meinung, es ist durchaus möglich, schlaue Kommentare abzugeben, verschiedene Meinungen zu äußern und Fragen zu stellen, auch ohne andere anzugreifen. Hier werden doch genügend Möglichkeiten aufgezeigt, um irgendwelchen Dauerfrust und mangelnde Eigenliebe loszuwerden...
Hallo Doris, ja, ich kann mir gut vorstellen, dass der Mensch je nach Abstammung mehr oder weniger an den Verzehr von Kohlenhydraten gewöhnt ist. Für uns Nordeuropäer waren die KH in den letzten 40.000 Jahren aber eher Mangelware. Mammutfleisch hingegen war im Überfluss vorhanden. So kann man die Fähigkeit zur Gluconeogenese erklären, die wahrscheinlich unter einem gewissen Druck entstanden ist. Es handelt sich hier um einen sehr energieaufwändigen Umwandlungsprozeß. Zucker hingegen ist sehr einfach zu verwerten, und wird immer bevorzugt. Die Menschen der Altsteinzeit haben täglich im Durchschnitt 30 km zurückgelegt. Ob das stimmt, weiß ich nicht, aber es erscheint mir zumindest glaubwürdig. Worauf der Mensch durch die Evolution bis jetzt nicht gewöhnt wurde, ist ein Leben im Auto und vor dem Computer, und das womöglich noch verbunden mit Stress. Der HBA1C-Wert gibt hier wertvolle Auskünfte. Ich selbst lebe nicht streng ketogen, habe jedoch, wahrscheinlich aufgrund der zwei bis drei Stunden Bewegung am Tag dennoch einen HBA1C Wert von unter 5. Diesen Wert zu unterschreiten scheint von der Natur gewünscht zu sein. Wer das schafft, wird durch Gesundheit belohnt. Viele Menschen haben Werte von weit über 6. Wer in diesem Bereich liegt, sollte alarmiert sein. Hier liegt womöglich schon eine Entgleisung des Zuckerstoffwechsels vor. Nicht jeder sieht sich in der Lage, sich täglich ausreichend zu bewegen. Die Leute sollten in diesem Fall dringend eine kohlenhydratarme Diät einhalten und so weit es geht Stress vermeiden. Ich rate euch allen, den HBA1C- Wert in einem Labor eures Vertrauens mal messen zu lassen. Es ist überhaupt nicht teuer. 15 EUR oder so. Dann könnt ihr schwarz auf weiß sehen, ob bei Euch noch Verbesserungsbedarf besteht. Wer raucht UND Stress hat, sollte sich auch angesprochen fühlen. In der Praxis von Dr. Strunz wird HBA1C, soweit ich weiß, standardmäßig nachgemessen, da dieser Wert wesentlich aussagekräftiger ist als der Nüchternblutzucker. Man bekommt so einen Überblick über den durchschnittlichen Blutzuckerspiegel der letzten 6-8 Wochen. LG, Michaela
Den Gedanken von Doris finde ich interessant. Und nur durch ständiges In-Frage-stellen kommt man von Irrwegen ab, von denen man glaubt, dass sie die einzig richtigen sind. KH boten wohl in der Vergangenheit einige Vorteile. Mittlerweile - wegen des fehlenden Kampf-Fluchtverhaltens eben nicht mehr. Jetzt überwiegen dann eher die Nachteile, die eben bei größerer körperlicher Anstrengung nicht so offensichtlich sind, aber dennoch vorhanden (siehe News "Herodot" von 2008).
@Doris, ja das ist nicht zu übersehen, Kraft Deiner gesamten Bissigkeit bist Du seit einiger Zeit hier. Normalerweise tun mir solche Leute leid, die ihre Zufriedenheit ausschließlich daraus ziehen, wenn sie regelmäßig ihr Gift verspritzen, andere beleidigen, grundsätzlich alles in Frage stellen, ununterbrochen herumkritisieren. Lenkt schön von der eigenen Unzulänglichkeit ab... Die können einfach nicht frei das Leben einatmen, locker lassen und sich an den einfachen Dingen erfreuen. Ich weiß, dass so ein Verhalten, diese chronische Bitterkeit, immer irgendwo ihre Wurzeln hat... Aber manchmal finde ich es einfach total störend, wenn ich ganz interessiert niveauvolle, wertschätzende Postings lese und dann über solche sinnlosen, unangenehmen Äußerungen stolpere. Es ist ja schon eine Besserung zu spüren! In manchen Beiträgen versuchst Du ja schon ganz bewußt, positiv rüberzukommen.
Hallo Doris, Glucose ist lebensnotwendig, aber nicht essenziell. Das ist ein Unterschied. Ich will es Dir erklären: Essenziell sind alle die Stoffe, die man von außen zuführen muss. Nicht essenziell sind die Stoffe, die der Körperselbst herstellen kann. Die Glucose kann Dein Körper selbst machen, durch einen Prozess, den man Gluconeogenese nennt. Es ist wichtig zu wissen, dass der Körper größere Mengen Glucose auch für den täglichen Bedarf speichern kann, nämlich in der Leber und in den Muskeln. Eine gewisse Menge Glucose wird quasi immer vorrätig gehalten, und kann bei Bedarf sofort ins Blut übergehen. Darum kann man auch komplett ohne Frühstück sofort einen Sprint hinlegen, oder schwere Gewichte hochheben, was ja auch eine anaerobe Tätigkeit ist, die Zucker erforderlich macht. Probier es doch einfach mal aus. Du wirst erstaunt sein. Ich habe mir zur Gewohnheit gemacht, am Wochenende vor meinem Krafttraining den ganzen Tag über nur Eiweißdrinks zu mir zu nehmen. Auch danach trinke ich ein Shake und esse erst mal nichts. Die Energiebereitstellung funktioniert auf jeden Fall. Dafür hat die Evolution schon gesorgt. Selbst wenn man tagelang hungert, kann man nachher immer noch auf die Jagd gehen und Mammuts erlegen. Was hätten unsere Vorfahren sonst machen sollen? In den letzten 40.000 Jahren hatten wir 30.000 Jahre lang Eiszeit. Wo sollten da die Kohlenhydrate herkommen? LG, Michaela
Doris, genau DU hast hier noch gefehlt!
Hallo Michaela W. um auf die Ausgangsfrage zurückzukommen. Ein mittlerer Blutzuckerwert von ca. 80mg/dl führt zu einem HBA1C von ca. 4,7%. Viel weiter nach unten dürfte der HBA1C dann wohl nicht gehen. Gruß Michael F.
Hi Marcus, welche Quelle meinst Du? Lg Karel
Hallo Karin, vielen Dank für Deinen hilfreichen Beitrag. Laut meinem Laborarzt ist ein HbA1C-Wert von unter 5 mit einer höheren Lebenserwartung verknüpft. Der Arzt Deines Mannes gehört verhauen! LG, Michaela
Hallo Markus, in der Natur hat Stress immer etwas mit einer Gefahrenquelle zu tun. Auf die reagiert man mit körperlicher Aktivität (fight or flight response). Darum sind selbstverständlich die Energiesysteme des Körpers eng mit den Stresshormonen verbunden. Draußen im Wald oder in der Savanne ist das so: wer am schnellsten ist gewinnt. Also entweder Du oder der Löwe. Darum steigt in diesem Fall sofort der Blutzuckerspiegel, denn für den Sprint wird der Zucker gebraucht. Glücklicherweise dann auch sofort verbraucht. Nun überleg mal, was passiert, wenn Du Dich vor einen Computer setzt, und gegen furchterregende virtuelle Zombies kämpfst. Na? Was glaubst Du? Oder wenn der Kunde Dich am Telefon anbrüllt. (Leider kannst Du hier nicht Deine Fäuste sprechen lassen, aber Du würdest es vielleicht gern.) Der Steinzeitmensch hatte ja eher selten Snickers zum Frühstück. Das brauchte er nicht, denn Zucker ist nicht essenziell. Wenn unsere Vorfahren eine Gazellenkeule zum Frühstück hatten, konnten die nachher laufen wie der Wind, und ihren Feinden mit der Steinkeule eins überbraten. Rate mal warum. LG, Michaela P.S. Wenn Du gute Literatur suchst, wie wär’s mit „Mastering Leptin“?