Forum: Ernährung - Aminosäuren - nicht Zucker - liefern die meisten Bausteine für Tumorzellen
zum Beitrag von Markus:
"des Rätsels Lösung ist viel einfacher: der Interpretor dieser Studie ist eben selber zu einfach gestrickt weil er Äpfel mit Birnen vergleicht."
Wahrscheinlich ist "der Interpretierende" gemeint, den Begriff "Interpretor" gibt es nicht in der deutschen Sprache.
Wer soll damit gemeint sein? Falls du mich meinen solltest (???), ich habe den Text hier lediglich abgedruckt (und den ersten Satz ins Deutsche übertragen).
Exakt das Gleiche, was du im edubily-Forum gemacht hast (am 15.3.2016): http://edubily.xobor.de/t1969f16-Scientists-surprised-to-find-that-amino-acids-not-sugar-supply-most-building-blocks-for-tumor-cells.html#msg25519
Für den Fall, dass du mich mit "der Interpretor" meinen solltest, dann gilt für dich exakt das Gleiche:
Der diese Studie Interpretierende ist eben selber zu einfach gestrickt weil er Äpfel mit Birnen vergleicht. That's it !
Hallo Gundula,
es gibt Menschen, die können differenzieren und Physiologiebücher lesen. Und solche, die das nicht können ;o)
Mit deiner Glucosetoleranz scheint es ja nicht so weit her zu sein. Evt. Prädiabetes oder physiologische IR aufgrund zu häufiger Ketose? Evt. sind die Enzyme für die Beta-Oxidation (also die für die Verbrennung von Fettsäuren in den Mitochondrien notwendig sind) zu Lasten der für die Glykolyse nötigen Enzyme überhand geworden weil du dich zu sehr auf die Fettsäuren gestürzt hast- und Ausdauerläufe steigern das ja noch mehr (dein Körper passt sich halt an das Angebot an...)
Ich kenne deinen Mann ja nicht aber evt. hat er auch einfach deutlich mehr an (prozentualer) Muskelmasse und puffert die einströmende Glucose einfach in seinem Muskeln weg (dort sogar ohne großen Insulineinsatz, bei funkt. Glucosetoleranz sogar mit noch weniger Insulin möglich), dann bleibt sein Insulin und Nüchternblutzucker relativ stabil. Also ganz ohne Achterbahn beim Zucker. Vielleicht trainiert dein Mann auch weniger Ausdauer als vielmehr kurze, heftige Krafteinsätze- sowas wie Steine oder Räder (beim Wechseln aus dem Keller) schleppen, Bierkasten heimtragen, Kraftmaschine...)?
Deswegen(!) muss man jedenfalls nicht gleich von "Schrottstudien" sprechen, in eigentlich jeder Studie findet man bereits im Abstrakt die Rahmenbedingungen (etwa "older, obese women" oder "young men, >2 years of resistance training", "diabetic, non-obese people, 61 +- 7 years old"). Diesen sollte man dann schon in etwa entsprechen, ansoinsten ist es nicht gleich Schrottstudie. Nein, des Rätsels Lösung ist viel einfacher: der Interpretor dieser Studie ist eben selber zu einfach gestrickt weil er Äpfel mit Birnen vergleicht. That's it
PS: dass es echte Schrottstudien gibt sei dir unbenommen. Aber SOOO einfach ist es halt nicht...
Die Gabe von Protein stimuliert nun mal den anabolischen Pfad (Insulin, AKT, IFG1, HGH), da beisst die Maus keine Faden von ab. Und Krebs ist halt eben der König des Anabolismus...
Aber auch das Immunsystem is(s)t nun mal Protein. Ein zweischneidiges Schwert also. Und je nach Krebs gibt es auch welche, die mit Ketonen besonders gut gedeihen können. Je fortgeschrittener der Krebs um so mehr übrigens.
http://www.tandfonline.com/doi/abs/10.4161/cc.22137
Man sieht also, dass es keinen simplifizierten Weg geben kann ("Zucker macht Krebs weg"), man muss schon genauer hinsehen.
Und wenn man das mit "Zucker und Krebs" so einfach gestrickt wäre, mal ein kleines Rätsel von mir:
Die Krebszelle "sieht" nur bzw. hängt an der Blutversorgung. D.h. die Zelle "sieht" z.B. den Nüchternblutzucker von 80mg/dl. Den hat sie nun zur Verfügung und kann davon naschen. Esse ich ketogen, so bleibt dieser erstmal konstant bei 80 mg/dl. Esse ich Zucker/KH so ändert sich dieser im Tagesverlauf, der Durchschnittswert liegt dann bei z.B. 110 mg/dl. Dummerweise verschiebt sich bei vielen Ketariern aber nun der Nüchternblutzucker, bedingt durch die phsiologische Insulinresistenz bei langfristiger Ketose. Jetzt liegt der Nüchternblutzucker halt bei konstant 110 mg/dl.
Der Krebs kann aber nicht unterscheiden woher das Glucoseangebt rührt. Aber im Ketosefall hat er Glucose UND Ketonkörper zur freien Verfügung. Die zur Verfügung stehende Glucosemenge ist in beiden Fällen (über den Tagesverlauf gemitttelt) gleich. Aber die Ketonkörper gibt es im letzeren Falle gratis obendrauf...welchen Fall hättet ihr nun lieber?
PS: Von krankhafter Insulinresistenz reden wir hier nicht, dass diese für den Krebs vorteilhaft ist ist wohl klar. Wir reden hier nur vom metabolisch gesunden Menschen mit beginnendem Krebsnest.
PPS: wo Ketose ihren großen Vorteil ausspielen kann ist im Vorfeld der Krebsentstehung. Die dadurch bedingte AMPK-Aktivierung (Fasten-Mimetikum!) führt zu gesteigerter Apoptose und damit einer gezielten Zerstörung u.a. von gerade entstehenden entarteteten Zellen. Also bevor das Kind in den Brunnen gefallen ist. Also eben bitte gerade keine chronische Ketose, ab und an reicht bereits. Über das genaue Timing kann man aber sicher trefflich streiten
In diesem Sinne!
Hallo Zusammen,
jemand eine Idee wann, wie, an was (Mäuse, Menschen, krank, gesund, schon Krebs, kein Krebs, Ernährung, etc....) die Studie durchgeführt wurde ?
Schön, dass das im Netz zu lesen ist. Nur kann ich mit einem Satz bzw. Feststellung, ohne Details, nix anfangen.
Alles so hinzunehmen und zu glauben ?? Ich weiß nicht, ich weiß nicht....
Ja was ist daran nun neu? Die Aminosäuren sind das Baumaterial für alle biologischen Zellen, also auch Krebszellen. Aber Baumaterial allein ist gar nichts, jedes System braucht auch Brennmaterial, Energie. Die entscheidene Entdeckung ist doch, das der Mensch auf die Energiequelle Zucker verzichten kann, die Krebszellen in der Regel jedoch nicht.
In einem anderen Forum habe ich gerade gefunden (ganz aktuell: 7.3.16):
"Wissenschaftler sind überrascht, weil sie herausgefunden haben, dass Aminosäuren, nicht Zucker, die meisten Bausteine für Tumorzellen liefern ..."
"Scientists surprised to find that amino acids, not sugar, supply most building blocks for tumor cells
Cancer cells are notorious for their ability to divide uncontrollably and generate hordes of new tumor cells. Most of the fuel consumed by these rapidly proliferating cells is glucose, a type of sugar.
Scientists had believed that most of the cell mass that makes up new cells, including cancer cells, comes from that glucose. However, MIT biologists have now found, to their surprise, that the largest source for new cell material is amino acids, which cells consume in much smaller quantities.
The findings offer a new way to look at cancer cell metabolism, a field of research that scientists hope will yield new drugs that cut off cancer cells' ability to grow and divide.
"If you want to successfully target cancer metabolism, you need to understand something about how different pathways are being used to actually make mass," says Matthew Vander Heiden, the Eisen and Chang Career Development Associate Professor of Biology and a member of MIT's Koch Institute for Integrative Cancer Research.
Vander Heiden is the senior author of the study, which appears in the journal Developmental Cell on March 7. The paper's lead author is MIT graduate student Aaron Hosios.
Burning up
Since the 1920s, scientists have known that cancer cells generate energy differently than normal cells, a phenomenon dubbed the "Warburg effect" after its discoverer, German biochemist Otto Warburg. Human cells normally use glucose as an energy source, breaking it down through a series of complex chemical reactions that requires oxygen. Warburg discovered that tumor cells switch to a less efficient metabolic strategy known as fermentation, which does not require oxygen and produces much less energy.
More recently, scientists have theorized that cancer cells use this alternative pathway to create building blocks for new cells. However, one strike against this hypothesis is that much of the glucose is converted into lactate, a waste product that is not useful to cells. Furthermore, there has been very little research on exactly what goes into the composition of new cancer cells or any kind of rapidly dividing mammalian cells.
"Because mammals eat such a diversity of foods, it seemed like an unanswered question about which foods contribute to what parts of mass," Vander Heiden says.
To determine where cells, including those in tumors, were getting the building blocks they needed, the researchers grew several different types of cancer cells and normal cells in culture dishes. They fed the cells different nutrients labeled with variant forms of carbon and nitrogen, allowing them to track where the original molecules ended up. They also weighed the cells before and after they divided, enabling them to calculate the percentage of cell mass contributed by each of the available nutrients.
Although cells consume glucose and the amino acid glutamine at very high rates, the researchers found that those two molecules contribute little to the mass of new cells—glucose accounts for 10 to 15 percent of the carbon found in the cells, while glutamine contributes about 10 percent of the carbon. Instead, the largest contributors to cell mass were amino acids, which make up proteins. As a group, amino acids (excluding glutamine) contribute the majority of the carbon atoms found in new cells and 20 to 40 percent of the total mass.
Although initially surprising, the findings make sense, Vander Heiden says, because cells are made mostly of protein.
"There's some economy in utilizing the simpler, more direct route to build what you're made out of," he says. "If you want to build a house out of bricks, it's easier if you have a pile of bricks around and use those bricks than to start with mud and make new bricks."
Refocusing the question
It remains something of a mystery why proliferating human cells consume so much glucose. Consistent with previous studies, the researchers found that most of the glucose burned by these cells is excreted as lactate.
"This led us to conclude that the importance of high glucose consumption is not necessarily the manipulation of carbon that allows you to make cell mass, but more for the other products that it provides, such as energy," Hosios says.
Vander Heiden's lab is now pursuing a more comprehensive understanding of how the Warburg effect may help cells reproduce. "It refocuses the question," he says. "It isn't necessarily about how the Warburg effect helps cells put glucose into cell mass, but more about why does glucose-to-lactate conversion help cells use amino acids to build more cells."
March 7, 2016
Provided by: Massachusetts Institute of Technology