Forum: Ernährung - Antioxidantien: Vitamin C vs. Glucose
Mag sein, dass der supergesunde Idealjüngling nur 200 oder 300 mg VitC für die normalen Körperfunktionen benötigt.
Und dann haben wir noch dutzende Schrottstudien, die aufwändig gezeigt haben, dass z. B. 200 mg pro Tag KEINE Reduktion der Infekthäufigkiet bewirkt.
Da bleib ich bei meinem dynamic Flow mit mindestens 5 g am Tag und dynamisch noch viel mehr.
Ihr könnt ja Traubenzucker schlucken, wenn es euch hilft. Jedem sein eigenes weißes Pülverchen
Vor allem interessant sind die Studienbilder, die Chris nach dem Artikel postet, wonach hervorgeht, dass man sogar eher nur 300mg VitC am Tag braucht...auf mehrere Portionen verteilt.
War nach "unseren" Diskussionen der letzten Monate fast zu erwarten, aber schön jetzt auch so ausführlich mal zu lesen.
Und endlich mal wieder ein Artikel von Chris, der aus meiner Sicht sehr gelungen ist.
VG,
Robert
"Man kann nun vermuten, dass LC deshalb viele Menschen gesunden laesst, weil unter LC Glukose nicht mehr bzw. nur minimal als Energiequelle genutzt wird und deshalb fuer die kostbareren Funktionen uneingeschraenkt zur Verfuegung steht! Und auch der LC-er hat einen stabilen Blutzuckerspiegel."
Glauben und vermuten kann man halt ziemlich alles....
"stellt fest, dass dort steht: "Hier wird Glukose in erster Linie nicht für die Energiegewinnung genutzt""
Genau das ist das Problem. Glukose ist weit mehr als bloßer kalorischer Energielieferant. Und es ist sehr schnell möglich, mit LC hier zu einem Defizit zu kommen. Wir erinnern uns, die Jaminets ("The Perfect Health Diet", auch vom Doc in senen News zitiert) führen u.A. aus, das Carbs aus Gemüse nicht zählen (die Energie wird schon für die Verdauung und Aufschlüsselung des Gemüses verbraucht).
Darüber hinaus:
"The point is that vegetables are not usually helpful in repairing a glucose deficiency. A typical vegetable has about 80 carb calories per pound, half as glucose and half as fructose. The digestive tract typically consumes about 50 calories of glucose in digesting a pound of vegetable matter, due to intestinal and immune utilization. Some fructose may be converted to glycogen and then to glucose, but some may be converted to fat and much may be intercepted by gut bacteria. Fructose malabsorption is a widespread problem. So the net contribution of vegetables to the body’s glucose status is small and may be negative."
"Und auch der LC-er hat einen stabilen Blutzuckerspiegel."
Ein klassischer Trugschluss, wenn man daraus auf eine angemessene, ausreichende oder gute Versorgung mit Carbs schließen will. Wieder die Jaminets:
"Several responders argued that there cannot be such a thing as a human glucose deficiency on very low-carb diets because blood sugar levels do not leave the normal range.
However, this argument may prove a bit too much, because blood sugar levels don’t leave the normal range during human starvation either, and yet it still proves fatal. Why, if cells can run on glucose and blood glucose remains normal, do starving people die?
A clue is the fact that starving people develop a hacking cough in their final weeks of life. Despite blood glucose levels in the normal range, they cease producing mucus and their airways become dry and irritated.
The reality is this: peripheral glucose utilization is not determined by blood glucose levels, but is hormonally regulated. The brain may import glucose passively, driven by a concentration gradient, but not so the rest of the body. During times of glucose scarcity, blood glucose levels are maintained to sustain brain and nerve function, but hormonal patterns change to prevent peripheral tissues from using glucose to make compounds like hyaluronan and mucin."
und:
"Two things to note:
- Even in fasting, peripheral utilization of glucose exceeds the brain’s.
- The fasting level of glucose utilization is likely to be suboptimal for health: fasting invokes glucose-and-protein-conservation measures which evolved to make us more likely to survive famine, but almost certainly have a cost in long-term health. (The logic is similar to Bruce Ames’s triage theory.)"
Die Ausführungen mal ganz zu lesen lohnt sich. Durchaus schlüssig und nachvollziehbar:
Um es nochmal klar zu machen: Das heißt nicht, dass man sich in KH-Exzessen ergehen lassen soll. Aber dass man eine angemessene, angepasste Menge Carbs zu sich nehmen sollte. Tunlichst in einer Form, die möglichst wenig problematische Beimengungen (z.B. Gluten) mitbringt. => "Safe Starches"
Ob man die Grenz nun bei 100g, 150g, oder 250g täglich zieht, ist eine müßige, weil individuelle Diskussion (bei mehr Sport/Bewegung können es auch mehr Carbs sein).
Mir geht es eigentlich nur darum klar zu machen, dass, wenn weniger KHs für die Gesundheit gut sind, dann sind noch weniger bis gar keine Carbs nicht notwendigerweise noch besser. Und dass es (langfristig) durchaus ein Zuwenig an Carbs geben kann.
LG,
Thorsten
"Es gibt Menschen, die mittels einer strengen LC-Diät gesund geworden sind...zB 30 kg abgenommen haben oder eine chronische Entzündung losgeworden sind."
Da sagt ja auch keiner etwas dagegen. Auch wenn die Frage gestattet sein muss: Sind die Leute gesund geworden wegen LC oder wegen des Gewichtsverlustes?
Dass LC und Keto sinnvolle Tools sind, um gesundheitliche Probleme in den Griff zu bekommen, bzw. Gewicht abzuspecken, wird ja auch gar nicht in Frage gestellt (auch nicht, dass viele Menschen zuviele "schlechte" KHs in ungüstigen Kombinationen mit Fetten verzehren). Ob es als sinnvolle Dauer-Ernährungs-/Lebensweise taugt steht dagegen auf einem anderen Blatt.
"Da wird es wesentlich schwerer fallen, Kohlenhydrate differenziert zu betrachten."
Schwerer fallen vielleicht. Unwichtiger wird Differenzierung durch den damit verbundenen Schwierigkeitsgrad aber nicht.
"Ihr sagt solchen Leuten ggf. indirekt, was ihr macht ist Käse."
Wenn sie ihre (gesundheitlichen) Probleme gelöst haben und einfach unreflektiert und Scheuklappen bestückt weiter machen: JA
Wenn bei einem Auto der Rückwärtsgang kaputt ist, kann ich mich entschließen nur noch vorwärts zu fahren. Da habe ich dann keine Probleme mehr mit dem kaputten Rückwärtsgang, bzw. das wirkt sich im Alltag nicht mehr aus. Mache nennen das "Heilung", für mich ist das nur ein "work around".
Wenn man es schafft, den Rückwärtsgang repariert zu bekommen (echte Heilung), gibt es keinen Grund mehr, an der Nur-Vorwärts-Fahr-Doktrin festzuhalten. Man kann problemlos die wiederhergestellte zusätzliche Manövierfähigkeit sinnvoll ausnutzen, wenn es nötig, sinnvoll oder hilfreich ist (z.B. bei der Parkplatzsuche/-nutzung).
"..und das fällt schwer zu verstehen wenn man dadurch im mehrere Level gesünder geworden ist."
Das kommt natürlich darauf an, von welchem gesundheitlichen Ausgangsniveau ich komme. Meist haben die Betroffenen erhebliche gesundheitliche Probleme, die natürlich deutlich gebessert werden können. Es lohnt sich aber durchaus, über einen selbstgestecketen Tellerrand hinaus zu blicken.
"Und nicht jeder mag den differenzierten Weg..."
Nun gut, wer ein Freund einfacher, gedanklicher Konzepte ist; bitteschön. Der sollte nur nicht denen gegenüber, die versuchen differenziertere und komplexere Konzepte zu betrachten und zu bewerten, seine einfache Weißheit als Ultima Ratio verkaufen wollen, sondern einfach anerkennen, dass man sich über das entsprechende Thema durchaus weiterführende Gedanken machen kann und zu anderen, differenzierteren Erkenntnissen und Einsichten gelangen kann. Auch, weil der betrachtete Kontext u.U. ein anderer ist.
LG,
Thorsten
Robert, Du schreibst:
Aber was Ihr natürlich auch verinnerlichen müsst: Es gibt Menschen, die mittels einer strengen LC-Diät gesund geworden sind...zB 30 kg abgenommen haben oder eine chronische Entzündung losgeworden sind.
Aber:
Es gibt auch Menschen, die nehmen 30 kg ab in dem Sie sich "normal" ernähren, also KH, EW etc. und sind anschließend auch gesund - eben weil das Übergewicht weg ist!
Das ist demnach u.U. ein weiterer Nachteil von einer ständigen Ketose.
Aber was Ihr natürlich auch verinnerlichen müsst: Es gibt Menschen, die mittels einer strengen LC-Diät gesund geworden sind...zB 30 kg abgenommen haben oder eine chronische Entzündung losgeworden sind.
Da wird es wesentlich schwerer fallen, Kohlenhydrate differenziert zu betrachten...oder anders: Ihr sagt solchen Leuten ggf. indirekt, was ihr macht ist Käse...und das fällt schwer zu verstehen wenn man dadurch im mehrere Level gesünder geworden ist.
Und nicht jeder mag den differenzierten Weg...
:-/
VG,
Robert
Ketzer
Aber ich bin da ganz bei dir. KHs alle über einen Kamm scheren ist BS. Und Glukose/Stärke nur auf ihr kalorisches Potential zu reduzieren greift viel zu kurz. Aber das wollen Einige ja nicht hören, lesen, wahr haben...
LG, Thorsten
Ich fand einen interessanten Bericht zum Thema Antioxidantien. Wir lasen ja schon, das das körpereigene Antioxidantiensystem wirkungsvoller ist, als extern zugeführte Antioxidantien - z.B. in de Anpassungsfähigkeit bei Ausdauersportarten.
Besonders schön, das größte körpereigene Antioxidationssystem, die Glutathion-Reduktase, erhält seine Elektronen via Glucose! Damit hat Glucose einen größeren Einfluss auf Antioxidatinsprozesse, als jedes extern zugeführte Antioxidant.
Lasen wir nicht vor kurzem auch, dass Glucose Entzündungen entgegenwirken kann?
Ganz neue Blickwinkel auf die Glucose;)
Und wieder, wie wichtig es ist, optimal insulinsensitiv zu sein!
Hier der Link: https://edubily.de/2018/08/koerpereigene-antioxidantien-statt-extra-vitamin-c/