Forum: Ernährung - Brustkrebs und No Carb
Robert:
„Durch die ketogene Ernährung wirst Du die ggf. notwendige Chemo deutlich besser vertragen. Das basiert auf der Arbeit von Valter Longo.“
Thomas:
„Vater Longo setzt gar nicht auf Keto, sondern empfiehlt eine pflanzliche Ernährung, ausschliesslich pflanzliche Eiweisse, auf keinen Fall tierische Eiweiss, also das Gegenteil dessen, was Dr. Strunz empfielt“
Ketogen oder nicht?
Robert, stimmst Du zu, dass Valter Longo ausschließlich pflanzliche Eiweiße empfiehlt? Dann wären wir ungefähr bei der Ernährung, mit der Ralf Brosius seinen Lungenkrebs heilen konnte und seit 18 Jahren gesund blieb ohne Rezidiv. Bei ihm kommt hinzu, dass er auf Wildpflanzen schwört.
Bitte lasst uns beim Thema bleiben, denn hier ist Jemand krank und braucht Hilfe! Also lasst den Zickenkrieg, es nervt!
An den Schlaf und an das nicht an sich denken, musste ich irgendwie auch denken...
Dein Multivitamin ist viel zu niedrig, um damit auffüllen zu können. Ich würde es einzelt nehmen. 1*Multi kannst Du dazu nehmen.
Zink min. 25 mg eher 50 mg, Selen 200 ug.
Vit D ist auch zu niedrig, es sei denn Du bist oft draußen derzeit. Es gibt Rechner mit denen Du Deinen Bedarf ausrechnen kannst.
Wie es so beschreibst finde ich auch das Eiweiß zu niedrig. Dr. Strunz empfiehlt 2 gr pro Kilogramm Wunschgewicht.
Omega 3 2 EL gegen die Entzündungen.
LG, Caddel
Hallo Daniela,
44 Jahre alt, 170cm, 61kg (BMI: 21,1)
3-4x / Woche ca. 30 Minuten Yoga, 3x wöchtlich Qi Gong (das ist mein Beruf :), gehe viel zu Fuß und tolle mit den Kids auf dem Spielplatz herum.
Hört sich jetzt erst mal nicht nach (Prä)Diabetes, Übergewicht und Insulinresistenz an. Ggf. können hier Blutzucker- bzw. Insulinmessungen weitere Klarheit schaffen.
Wurde bei dir ein PET Scan mit markierter Glukose gemacht? Wenn ja, war das Krebsgewebe da auffallend hervorgehoben?
Ein gutes Multivitamin ist schon mal nicht schlecht.
Jodmangel ist durchaus mit Brustkrebs assoziiert, 100µg/d erscheinen mir etwa wenig.
Auszug aus der ÄrzteZeitung (24.03.2012):
Danach war die Proliferationsrate in Tumoren bei Patientinnen mit bioptisch nachgewiesenem Mammakarzinom, die neoadjuvant über vier Wochen 4 Milligramm Jod pro Tag erhielten, um 50 Prozent reduziert.
Außerdem waren signifikant mehr Karzinomzellen in Apoptose [Zelltod] festgestellt worden als in den Biopsien vor Jodgabe. Darüber berichtete der Münchner Endokrinologe Professor Roland Gärtner in der Deutschen Zeitschrift für Onkologie (2009; 41: 53).
Auch ein Blick auf Serum-Eisen und Serum-Kupfer kann u.U. nicht schaden:
"Serum-Eisen- und Serum-Kupfer-Relation bei der Früherkennung von Metastasen des Mammakarzinoms" (Onkologie 1980;3:32–35)
Die vorliegenden Ergebnisse erlauben den Schluß, daß die Serum-Eisen- und Serum-Kupfer-Relation in der Verlaufsbeobachtung des Mammakarzinoms und in der Früherfassung von Metastasen einen hohen Stellenwert besitzt.
LG Thorsten
PS: Falls die Forenmoderation wieder dazwischen grätscht auch als PN.
Einen schönen guten Tag,
die ganze Woche war ein Untersuchungs-Marathon, dazwischen noch meine zwei Kinder, deshalb komme ich erst heute wieder zum Schreiben.
Erstmal vielen Dank für die vielen Beiträge, eure Anteilnahme, Erfahrungen, Links und Meinungen!
Hier etwas über mich und der aktuelle Stand:
Ich bin 44 Jahre alt, 170cm, 61kg
Ich komme aus der Traditionellen Chinesischen Medizin, wo es mehr um Temperaturverhalten und Verarbeitung der Nahrung geht. Ich versuche saisonales und regionales Essen zu bevorzugen.
Morgens esse ich seit Jahrzehnten einen Haferbrei mit Obst, Sonnenblumen- und Kürbiskernen und je nach Geschmack Zimt, Honig, Rosinen...
Mittags koche ich immer frisch bzw. wärme auf: viel Gemüse mit Nudeln, Reis, Kartoffeln, 2-3x / Woche gutes, heimisches Rindfleisch
Abends die letzte Zeit leider oft Vesper (Brot mit Aufstrich, Käse, selten Wurst); wenn es zeitlich klappt, koche ich auch Abends lieber nochmal eine Suppe, Auflauf, Rühreier...
Ich habe bis zur Diagnose viel Schokolade gegessen und alternativ an Reiswaffeln geknabbert.
Jetzt habe ich die Kohlenhydrate ganz stark runtergefahren, bis auf den Haferbrei (der tut mir einfach gut) und werde mich weiter informieren, ob mein Ziel ist, in diesen berühmten ketogenen Zustand zu kommen oder ob ich meinen Körper einfach durch Low Carb entlasten will.
Ich mache 3-4x / Woche ca. 30 Minuten Yoga, 3x wöchtlich Qi Gong (das ist mein Beruf :), gehe viel zu Fuß und tolle mit den Kids auf dem Spielplatz herum.
Ich hab die letzten 7 Jahre nur wenige Nächte durchgeschlafen - meine Kinder sind nachts sehr unruhig. Immer wieder (in guten Nächten 4x, in schlechten 10x und mehr) werde ich aus dem Tiefschlaf gerissen. Ganz selten wandere ich aus und überlasse die Kids meinem Mann. Bis jetzt nur, wenn gar nichts mehr ging, wenn ich tagsüber einfach nur fertig war.
Mein erster Gedanke nach der Diagnose war, hätte ich halt mal früher auf mich geachtet. Brauche ich denn unbedingt einen Krebs, um für mich einzustehen??
Mit meinen Blutwerten war mein Arzt sehr zufrieden, außer Eisenmangel, den man auch am Hämoglobin sieht. Vergleiche ich die Werte mit den Sollwerten von Dr. Strunz, fehlen mir auch Kalium, Magnesium, Kalzium, Natrium, Vit. D und natürlich Zink. Selen hat der Arzt vergessen zu messen.
Ich nehme jetzt ein Multivitamin u.a. mit den wichtigsten Vitaminen (A, C, E, D, K, B1/2/3/5/6/7/9), Mg 150mg, Jod 100µg, Selen 50µg, Zink 6,5mg ...
Dazu Eisen 100mg und ich werde noch zusätzlich ein Vit. D-Präparat nehmen (der Arzt meinte, 2000IE / Tag)
Das Tumorgrading ist G3 und schnellwachsend (20%)
Die Ärzte haben mir empfohlen, erst eine Chemotherapie zu machen, finden es aber auch ok, wenn ich mich erst operieren lasse (weil schnellwachsend). Dafür habe ich mich jetzt entschieden und warte auf den OP-Termin.
Metastasen wurden keine gefunden und die Lymphknoten sehen auch gut aus (hoffentlich, hoffentlich bestätigt sich das mit der OP)
Nach der Op wird entschieden, ob Chemo empfohlen wird.
Auf jeden Fall Hormontherapie und wahrscheinlich auch Bestrahlung.
Ich danke euch fürs Lesen und eure Anregungen.
Jetzt muss ich zum Kindergarten, das Leben geht weiter und tut mir auch gut.
Vielen Dank und herzliche Grüße,
Daniela
Ole, Argumente zu entkräften ist produktiver, als Zweifel auf der Luft zu greifen. C.Michalk belegte und belegt seine Aussagen grundsätzlich mit Studien. Dabei nutzt er grundsätzlich die gesamte Studienlage und selektiert nicht nur Studien, die in seine Sicht passen. Andererseits kannst auch du Dr. Googel nutzen und zu entsprechenden Erkenntnissen gelangen!
StW, es ist interessant, das du Argumente, die deiner Sichtweise widersprechen, als Genörgel empfindest. Es geht nicht darum, wie gesund man sich ernährt, es geht darum, dass hier Behandlungsberatungen gegen eine aggressive Erkrankung gegeben werden, deren wissenschaftliche Grundlage mehr als löchern ist!
LowCarb und Keto können sicher einige Krebse zurückdrängen. Aber liegt ein Tumor vor, ist die Vorgehensweise detailliert belegt, siehe hierzu auch Coy/Longo.
Patricia, die vegane Ernährung ist in etwa die Vorgehensweise nach V.Longo, direkt vor der Chemo.
Momentan läuft ein Online-Chlorophyll-Kongress. Am ersten Tag berichtete Ralf Brosius, dass ihm die Ärzte wegen seines Lungenkrebses noch 3 Jahre gaben, Ich glaube, das war 2004. Er stellte mit Hilfe des Arztes John Switzer seine Ernährung komplett um und lebte über eine längere Zeit nur von Wildpflanzen. Seither isst er weiterhin viele Wildpflanzen und vegane, gesunde Kost.
Am 2. Tag Jassin Rosstem: Erster Tumor mit 17 und Operation, Rezidiv mit 19. Nach der 5. Chemo brach er ab, stellte seine Ernährung von heute auf morgen auf gesunde vegane Ernährung um und wurde gesund. Das war vor 6 Jahren.
Ich denke, dass das Wichtigste, auch zur Vorbeugung, eine basische Ernährung ist. Die kann man mit sehr viel Fleisch, Fisch, Eier leider nicht erreichen.
Der Arzt John Switzer kommt morgen zu Wort.
Chris Michalk , (B. Sc Biowissensschaft), Unternehmer, 32 Jahre jung....
... hat der Mann auch praktische, medizinischer Erfahrung/Expertise auf die er zurückgreifen kann?
Auch interessant: Mehr als die Hälfte der Biowissenschaftler arbeiten in in Tech-Unternehmen und (jetzt kommst...) Pharma/ und Lebensmittelfirmen.....
Richtig Angela, jetzt noch einmal ganz langsam...
Was sagen denn Coy und Longo zum Thema Krebs und Therapie? Keiner der Beiden redet von Dauerketo oder Dauer No Carb, ganz im Gegenteil!
Dr.CoY setzt die ketogene Ernährung drei Tage vor der Chemo ein und behält diese während der Chemotherapie bei. Der Grund ist nicht das Aushungern, des Tumors, sondern der kurzfristige Nahrungsentzug, durch den die Chemo besser wirkt und es zu deutlich weniger Nebenwirkungen kommt.
Vater Longo setzt gar nicht auf Keto, sondern empfiehlt eine pflanzliche Ernährung, ausschliesslich pflanzliche Eiweisse, auf keinen Fall tierische Eiweiss, also das Gegenteil dessen, was Dr. Strunz empfielt. Auch hier setzt die Intervention 3 Tage vor der Chemo ein und wird während der Chemo beibehalten. Der Grund ist der selbe, wie bei Dr. Coy.
Keiner der beiden will damit den Tumor aushungern, das Ziel Ist es, mTor zu minimieren, den anabolen Signalweg so weit wie möglich einzuschränken.
Hinzu kommt, daß ein Brustkrebs, wenn er bis zur Metastisierung ein Glucosevergärer war, danach seinen Metabolismus hin zur Fettverbrennung switch. Mit Keto kann man dann die Metasthasen aushungern, die vergären noch, der Primärkrebs ernährt sich danach gern von Fett und Ketonen, würde also ohne Chemo förmlich gepusht werden.
Chris Michalk schrieb zu dem Thema einmal, dass z.B. 60% der Lungenkarzinome Fettverbrenner sind und unter Keto besonders schnell wachsen.
Das Problem ist einfach, nicht alle Tumore, auch nicht die aggressiven, sind ausschließlich Glucoseverwerter, bzw sind metabolisch ausgesprochen flexibel.
Allmählich bin ich erschrocken über die undifferenzierte Betrachtungsweise.
Hier wird alles zusammengewürfelt. Warburg, Keto, Longo, mit Chemo, ohne Chemo. Jeder dieser 5 Punkte erfordert unterschiedliche Vorgehensweisen, die aber nicht gemacht werden.
Stattdessen wird ein dumpfes Keto ausgerufen. Es wird auch nicht unterschieden zwischen Tumor, metastisierendem Tumor, Metastasen, und der Stoffwechsel des Tumors wird fälschlicherweise grundsätzlich auf Glucose reduziert. Warum? Der Einfachheit halber?
Der Witz ist, alles wurde in diesem Forum schon besprochen, sehr differenziert sogar. Trotzdem geht es immer wieder auf diese "Keto-über-alles" Schiene.
Das ist schon frustrierend.