Forum: Ernährung - Eat like the animals

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Uliginosa 499 Kommentare Angemeldet am: 21.07.2019

Diese propagierte Mittelmeerdiät ist ein künstliches Konstrukt. wie sich das entwickelt hat, ist bei Nina Teicholz nachzulesen. Den Forschern damals, allen voran A. Keys, hat es am schönen sonnigen Mittelmeer gefallen - und dann haben sie (teilweise) die Diät der Menschen während der Fastenzeit als normal aufgefasst.

Wer hat denn je am Mittelmeer Vollkorn oder Quinoa als traditionelles Lebensmittel gegessen? Dafür kommt in die traditionelle Bolognese Rinderbrühe, Butter und Hühnerleber und in Risotto alla milanese gehört nicht nur Rinderbrühe, sondern auch Knochenmark.

Und dann, was ist denn viel Eiweiß? Wir essen inzwischen - gefühlt - fast nur Eiweiß mit Gemüse und Fett und meist nur zwei Mahlzeiten. Und wenn ich zusammenzähle komme ich oft eben nur auf die 0,8 g/kg Körpergewicht. Nur wenn es richtig Fleisch gibt, Steak, Lammkotelet oder Braten (2-3x /Woche), und nicht nur Käse oder ein bißchen Fisch dann komme ich auf etwa 1 - 1,2 g/kg Kg. Bei meinem Mann, der 15 kg mehr wiegt als ich, ist es dann kaum höher als 1g/kg. Und das wird allgemein als angemessen oder moderat bezeichnet. Außer natürlich man hört auf Vegetarier/Veganer, die meinen 30 g pro Tag seien genug. Das war jahrzehntelang ungefähr meine Dosis. Ich wußte nicht, wieviel besser es mir gehen könnte, bei guter Proteinversorgung!

Und der Doc hat eben auch seine kleinen blinden Flecke, z.B. besteht das Immunsystem eben nicht nur aus Eiweiß, sondern auch aus Fett, jede Immunzelle braucht eine Zellmembran in der optimalen Fettmischung. Ich habe aus der Stadtbibliothek zuerst seine alten Bücher gelesen und es ist beeindruckend, wieviel er in den letzten Jahrzehnten dazugelernt hat. Unter den deutschsprachigen Büchern gehören seine zu den Lichtblicken, eben auch weil sie Menschen zugänglich sind, die vor englischen 500 Seiten-Wälzern zurückschrecken.

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Adam A. 93 Kommentare Angemeldet am: 27.06.2020

@ Thomas V.

 

Das ist mir neu und da habe ich ganz anderes gelesen:

Wie genau sieht die Mittelmeerkost aus? Die typischen Mahlzeiten enthalten folgende Komponenten:

  • 55-60 % komplexe Kohlenhydrate – in erster Linie frisches sonnengereiftes Gemüse und regionale Früchtesowie Vollkornprodukte, Kartoffeln und Pseudogetreide wie Quinoa
  • 25-30% Fett – vor allem pflanzliche Fette aus Avocado, Nüssen und Samen sowie Olivenöl, frischer Fisch liefert wertvolle Omega-3 Fettsäuren
  • 10-15 % Proteine – aus weißem Fleisch, Fisch, Eiern, Hülsenfrüchten sowie Schaf- und Ziegenmilchprodukten

 

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Thomas V. 6041 Kommentare Angemeldet am: 22.05.2018

Ach, noch etwas. Aktuell gilt die mediterrane Ernährung als die gesündeste überhaupt, inklusive Langlebigkeit. Und hier ist die Nährstoffzusammensetzung dieser Diät:

Protein, Kohlenhydrate, Fette: jeweils 33%

Das bedeutet, in etwa das Doppelte an Eiweißzufuhr als besagte 0,8 Gramm pro Kilogramm!

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Thomas V. 6041 Kommentare Angemeldet am: 22.05.2018

Dieses Thema las ich in der Altersforschung des öfteren. Als Grund für die negative Besetzung der hohen Eiweißzufuhr wird grundsätzlich die starke Aktivierung von mTor genannt.

Eigenartigerweise wird  mTOR aber hauptsächlich durch Insulin aktiviert. Eine hohe Eiweißzufuhr bewirkt zwar eine gewisse Insulinantwort, diese ist aber bei Glucose deutlich stärker und länger ausgeprägt!

So gesehen konnte ich die negativen Aussagen zum hohen Eiweißkonsum nie nachvollziehen.

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Adam A. 93 Kommentare Angemeldet am: 27.06.2020

@ Max K.

Die Inuit werden ausdrücklich erwähnt und sind die einzige Ausnahme vom Grundprinzip dass kein langlebiges Naturvolk exzessiv Protein konsumiert. Offenbar sind die Inuit genetisch an dieses essverhalten  Angepasst.

es ist bekannt, dass ab 65 höherer Protein Konsum gut ist. Aber eben wiederum nur ausreichender und nicht exzessiver. Bodybuilder und Marathonläufer sind sicher kein Beispiel für Gesundheit.

ich kann bei den Autoren kein Cherry picking  erkennen, wohl eher auf Seiten von Herrn Doktor Strunz.

Die Ausführungen der Autoren hinsichtlich des Mikrobioms und ihre Methodologie sind viel mehr sehr schlüssig. Aber du hast schon recht, jeder muss das für sich richtige finden.

 

 

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Max K. 464 Kommentare Angemeldet am: 17.08.2018

Annahme oder irgendwie bewiesen? Ist doch dann wieder das Thema, was bedeutet langlebig? Anderseits würde es ja bedeuten, dass Bodybuilder eher den Griffel abgeben? Was ist mit Inuits?

Aber selbst da, kannst du gegensätzliches Lesen. Die einen schreiben die kürzere Lebenserwartung dem Fleisch zu, die anderen dem gefährlichen Leben und seit es Supermärkte gibt. Irgendwie traue ich keinem mehr was gesagt wird. Manchmal wird zusehr alles so ausgelegt, wie derjenige die Welt sieht.

Denke das Ausprobieren, womit man sich wohl fühlt. Und eines ist doch sicher: mit wenig Proteinen kommste im Alter nicht so gut zurecht. Bei einer Studie haben die über 70 jährigen mehr Whey gegeben und die waren besser im Gehen. Aber wie so oft, Cherrypicking überall.

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Adam A. 93 Kommentare Angemeldet am: 27.06.2020

Die Autoren sagen ja auch nicht, das Fleisch lebensverkürzend sei. Sie sagen, dass übermäßiger Proteinverzehr Lebensverkürzend ist. Dass Protein wichtig ist, stellen Sie auch nicht in Abrede. Es geht einfach um die Menge und die liegt eher im unteren Bereich die Empfehlungen, also bei circa 0,8 g/Kilogramm Körpergewicht. Bei Tieren ist der Hunger nach Protein sogar prioritär. Aber gesund ist es eben nur (langfristig), wenn genug aber nicht zu viel Protein gegessen wird.

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Uliginosa 499 Kommentare Angemeldet am: 21.07.2019

Schade, dass ich deinen Beitrag nicht früher lesen konnte - ich habe das Buch vor Wochen bestellt und es ist immer noch nicht angekommen.

Allerdings sehe ich die Interpretation der Gründe für die Langlebigkeit der Menschen in den Blue zones auch etwas kritisch: Auf Okinawa halten (oder hielten) die Menschen Schweine in ihren Gärten, zu jeder Mahlzeit gehörte ein gutes Stück Schwein - wenig Fleisch, denn ein Schwein besteht ja nicht nur aus Fleisch, sondern auch aus Speck, Knochen, Gelatine. Die für Okinawa angegebenen Zahlen von überwiegend Süßkartoffel (80% Carbs) und wenig Eiweiß und Fett stammen aus der Zeit nach dem Krieg, als es keine Schweine gab und die Menschen hungerten. Und uns will man glauben machen, der Mangel an essentiellen Nährstoffen würde Langlebigkeit garantieren.  Gelesen habe ich das bei Sally Fallon Morell.

Und weltweite Statistiken zeigen, dass die Menschen mit dem höchsten Fleischkonsum auch die höchste Lebenserwartung haben. Natürlich ist Fleischkonsum auch mit Reichtum assoziiert - aber Fleisch wirkt dann offensichtlich nicht lebensverkürzend.

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Adam A. 93 Kommentare Angemeldet am: 27.06.2020

In einer kürzlichen News bezieht sich Doktor Strunz auf das im Titel angeführte Buch. Ich habe mir danach ein Interview mit dem Autor angehört.

Wieder einmal sind die tatsächlichen Aussagen des Buches überhaupt nicht mit der Ernährungsphilosophie von Herrn Doktor Strunz in Einklang zu bringen. Die Autoren des Buches propagieren vielmehr eine typische blue Zone Diät. Den gemeinsamen Nenner aller Blue Zone Die jeden sehen Sie in der reichlichen Aufnahme von Ballaststoffen und der Abwesenheit von stark prozessierten Lebensmitteln. Sie propagieren ausdrücklich eine Ernährung mit komplexen Kohlenhydraten.

Ferner ist eine ihre Schlüssel Aussagen, dass übermäßige Proteinkonsum alt macht. Übermäßiger Protein Konsum Track das Körper eigene Wachstum und die Fortpflanzung auf Kosten der Langlebigkeit an.

ich lese die News von Herrn Doktor Strunz gerne. Immer wieder bekomme ich dadurch Anregungen und werde auf bestimmte Themen hingewiesen und neugierig. Aber es irritiert mich schon, dass immer wieder Bücher oder andere Personen genannt werden um angeblich die eigene Philosophie zu stärken und man dann feststellt, dass die Zitate vollkommen aus dem Kontext gerissen sind, wenn man Sich im Detail damit beschäftigt.

die Podcasts der Autoren des genannten Buches kann ich übrigens ausdrücklich empfehlen. Man erspart sich dadurch eigentlich den Buch Kauf.

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