Forum: Ernährung - Erfahrungsbericht Low-/No-Carb von Peter Greif
Ich habe zwei Leckerlies für Euch.
Der erste Film ist ein wenig undefifferenziert, weil er nicht die Gefahren (Schilddrüse, Eiweiß, etc pp) von LC beschreibt, aber ich finde den Film total genial: Es ist ein Film von dem iririschen Sohn eines Fußballstars, der einen Selbstversuch über LC/HF macht (weil sein Paps, obwohl Topsportler einen Herzinfakt bekam).
Und was ich erschreckend finde: Wie absolut unwissend in diesem Film viele Heilberufler sind, was das Thema Fett, Cholesterin, Carbs usw. angeht...
https://www.youtube.com/watch?v=QnvZtBl4k-U
Auch genial ist der Beitrag von Dr. Tim Noakes:
https://www.youtube.com/watch?v=fL5-9ZxamXc
Dr. Noakes sagt in dem Beitrag, dass er (ein Professor für Medizin) bis vor 4 Jahren nicht wusste, dass Carbs nicht essentiell sind. Wahnsinn. Wenn ich das als Informatiker nicht weiß, eine Sache, aber ein Dozent für Medizin.
Trotzdem ein extrem symphatischer Doc und ein toller Vortrag voll mit Selbstironie über die eigene "Unwissenheit".
Leider beides auf Englisch und zudem spricht Noakes ein Englisch, was man in Südafrika spricht. Da er Südafrikaner ist. Macht es nicht einfacher ;-)
VG,
Robert
Jeder muss aber selbst wissen, was für seinen Körper optimal ist...
Naja, wo ein Wille ist, ist auch ein Gebüsch!!
Die Literatur behauptet zumindest, dass die Eskimos, wenn verfügbar, pro Tag bis zu 10Pfund (4,54kg) Fleisch gegessen haben.
Ich dachte, ich erwähns mal wieder. Aber vermutlich les ich zuviel zwischen den Zeilen, was gar nicht da steht.
Hatte einfach den Eindruck, hier wird nach dem Plan für jeden Tag gesucht.
@ Christine,
das Jagdglück war bestimmt auch am Äquator eine launische Geliebte und leergefutterte Mangobäume.....Du weisst was ich meine. Auch dort haben die Umgebungsbedingungen Zyklen erzwungen, die nicht zwangsweise mit Jahreszeiten zu tun hatten. Aber vermutlich haben die Steinis dort entspannter gelebt. Deswegen sind die heutigen Naturvölker ja auch bevorzug immer noch in wärmeren Regionen. Die sind halt klever.
Hoffentlich krieg ich das in der Rente auch hin......das mit dem Süden mein ich.
LG
Martin
"endlich kommen auch andere dahinter"
Hm, hat dem denn jemals irgendwer widersprochen!? Für mich ist das seit langem klar, dass in einer "natürlichen" Umgebung nicht ständig Essen zur Verfügung steht. Bzw. das dürfte ja sehr verschieden sein - am Äquator sieht das ja wieder anders aus, da ändert sich ja über's Jahr nicht viel. Hier oben bei uns ist klar, dass im Winter nicht viel wächst.
stefan, guter beitrag! und damit wären wir wieder bei den von thorsten st. und mir immer wieder angesprochenen zyklen!
endlich kommen auch andere dahinter:-)
Ihr solltet euch mal am IF (Intermittiernden Fasten) oder Fasten grundsätzlich versuchen. Und zwar unregelmäßig.
Dann kriegt ihr ne Vorstellung, wie das früher (Steinzeit) war. Denn wenn man mal versucht, das so realistisch wie möglich zu betrachten, dann sollte einem klarwerden, dass hier unregelmäßige Zyklen der Nahrungsverfügbarkeit auch zu einem entsprechenden Verhalten geführt haben.
Wenn´s was gab: hau rein, das Zeug ist verderblich und schmeckt nicht beliebig lange. Ausserdem: was du im Bauch hast kann dir keine nehmen. (das können dan schon mal auch mehr als 2,8kg/Tag sein)
Wenn nix gab: setz deinen Arsch in Bewegung und such/jag dir was. Das kann dann auch mal dauern.
So gesehen ist Paleo - wie wir das verstehen - ohne IF eigentlich B......t. Und dann wäre da noch der Hunger, wird heute gerne verwechselt mit Appetit/Fresslust. Auch das sollte man eigentlich ins Paleoprogramm aufnehmen. Immer erst essen wenn man wirklich Hunger hat. Kann man z.B. so testen. Kommt der "kleine Hunger"=Appetit, dann 0,5l Wasser trinken und den Timer auf 20min stellen. Ist nach den 20min aus "kleine Hunger"=Appetit großer Hunger geworden essen. Andernfalls ist der "kleine Hunger"=Appetit meistens verschwunden.
Aber ich schweife ab...
LG
Martin
Hallo Stefan
"Hallo Stefan,ich weiss gar nicht warum Du so hart mit mir ins Gericht gehst. Andere sagen hier pausenlos, dass Ihnen irgendwelche Aussagen nicht passen. Sobald ich es tue, bekomme ich eine auf die Muetze..."
Tut mir leid, wenn das bei dir so rüberkam, das war nicht meine Absicht. Es galt allgemein hier im Forum.
Es ist vermutlich ein Irrglaube, anzunehmen, wir sind immer noch eins zu eins metabolisch mit den Jägern und Sammlern vor einhundertausenden von Jahren vergleichbar. Heute weiss mann, das metabolische Anpassungsprozesse via Epigenetik, viel schneller ablaufen, als bisher gedacht.
Es benötigte z.B. lediglich eine einzige Generation, um aus metabolisch gesunden, eine Generation auffällig viele Diabetiker Typ2 hervorzubringen. Die durch die Nazis stark hungernde holländische Bevölkerung erbrachte in der Folgegeneration auffällig viele Diabetiker.
Skandinavier/Nordeuropäer passten sich sehr schnell an die zuvor unverdauliche Laktose an. Asiaten haben damit heute noch ein Problem.
Man weiss, epigenetisch passt sich der Körper heutzutage sehr schnell an die vorherrschende metabolische Situation an, ob viel Fett gegessen wird, oder viele Carbs, die Gene werden entsprechend geschaltet, nicht immer zum Vorteil des Individiums.
Die Eskimos passten sich über Generationen an viel Fett an, an wenig pflanzliche Kost, wenige Carbs. Bei anderen Völkern sieht/sah das völlig anders aus.
Zu der Aussage, Naturvölker ernährten sich in etwa jeweils zu 33% von Carbs, Eiweiss und Fett. Warum nicht?
Eiweiss ist auch in Pflanzen reichlich vorhanden, nicht nur in Steaks;), zusammen steigt sogar die biologische Wertigkeit! Warum sollen die pflanzlichen Carbs nur über Obst bezogen worden sein? Ganz im Gegenteil, der Hauplieferant waren Wurzelgemüse und ähnliches - Maniok, Kartoffeln in Amerika. Sicher hatten auch die Nordamerikanischen Völker ihre Carbquellen. Wenn nicht, waren sie an Fleich und Fette angepasst.
Gerade eine Studie aus Schweden: was wurde von den Skandinaviern nach der Eiszeit verzehrt? Ergebnis, fast ausschliesslich Fisch, Lachs wurde eher gemieden, pflanzliche Kost war eher untergeordnet. Fleisch wurde nicht so viel gegessen. Auch hier, klimabedingte Adaption an die Nahrungsknappheit.
...Anpassung, nicht Optimierung!
Mir ist einfach schleierhaft, warum momentan eine "Mangelernährung", als die optimale Ernährung für Jedermann gelten soll. Die Ernährung für Jedermann gibt es meiner Meinung nach nicht!
Stefan, die Menschheit besteht nicht nur aus den Steinies. Sie existiert deutlich länger! Die Wiege der Menschheit liegt nicht bei den Neandertalern. Der Homo Sapiens kam aus deutlich wärmeren Gefilden. Die Menschheit hätte sich sicher nicht unter Eiszeitbedingungen mit eingeschräntem Nahrungsangebot entwickelt. Sie hat da überlebt, aber nicht ihre Blüte entwickelt!
Hallo Stefan. Allmählich nervt mich die Vorstellung etwas, die Naturvölker vor unserer Zeit hätten angeblich keine hochwertigen Kohlenhydratquellen.
Als Beispiel nehm ich mal die Indianer. Der Doc zitierte z. B. gern mal Studien, dass dieses Volk kaum Krebs kannte.
Diese American Natives waren nicht nur die, durch Western bekannte Büffeljäger. Sie ernährten sich auch aus Kohlenhydratquellen, die hier gern verteufelt werden: Die Kartoffel stammt aus Südamerika, von den Spaniern nach Europa eingeführt und hier kultiviert. In Mittelamerika und in den heutigen südlichen USA wurde Mais kultiviert. Im Amazonas Regenwald wurde aus Maniok Brot hergestellt.
All diese indianischen Völker nutzten hochwertige Carbquellen in ihrer Ernährung. Wer jetzt sagt, dese Völker wären sesshaft, betrieben Ackerbau, die haben Recht. Allerdingst überfielen die nicht sesshaften Völker ihre sesshaften Nachbarn und raubten denen Ihre Carbvorräte. Genannt seien hier die aus diversen Western bekannten Apachen...Winnetou lässt grüßen;)
Das Wort Apache bedeutet z.B. in der sprache der Nachbarvölker Feind. Selbst nannten sich die Apachen z.B. Chiricachua, Mescalero etc. Ähnlich Wie Eskimo als Schimpfwort, wärend sie sich selbst Inuit (Menschen) nannten.
Man sieht, auch die Naturvölker hatten durchaus Zugang zu hochwertigen Carbquellen!
Anderseits las ich gerade über eine Studie, was die Bewohner Skandinaviens nach der Eiszeit aßen. Hier wurde fast ausschliesslich Fisch verzehrt. Gelegentlich Fleisch. Eine Nebenrolle spielten pflanzliche Quellen. Ähnlich sieht es in der typischen Inuit/Eskimoernährung aus. Diese Ernährungsform ist aber eher dem klimabedingten Mangel an Nahrungsmitteln zu verdanken, als der optimalen Ernährung. Es funktioniert auch, ist aber nicht optimal. zu sehen an der Situation der Inut in Kanada. nachdem diese sich auf westliche Kost einstellten, stellen sie heute prozentual gesehen, den größten Teil der kanadischen Bevölkerung betreffend Diasbetis Typ 2. Über Generationen ernährungsbedingt physiologisch Insulinresistent(Epigenetik), wurden sie Opfer der Western Diät.
Entwicklungsgemäß, stammt der Mensch aus den warmen Gefilden Afrikas und ist damit metabolisch sehr flexibel ausgestattet. Ohne Carbs kann er auskommen, optimal ist es nicht.
Wie gesagt, ich kann es nicht mehr hören, die Naturvölker ernährten sich nur von magerem Fleisch und von carbarmen Pflanzen. Woher sollen sie bitte schön ihre Energie beziehen? Aus der Gluconeogenese? Unwirtschaftlicher geht es nun wirklich nicht!
Abschliessend: Die Natur wollte uns nicht schaden, als sie uns mit einem Fettstoffwechsel und einem Carbstoffwechsel bedachte!