Forum: Ernährung - Freifahrtschein für gesättigte Fettsäuren ?

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Thomas V. 6053 Kommentare Angemeldet am: 22.05.2018

Das Thema Kaloriendefizit würde ich noch weiter fassen. Die Zellen befinden sich im Kaloriendefizit, wenn sie nicht von aussen genügend Nährstoffen zugeführt bekommen, die sie verwerten können.

Habe ich einen metabolisch inflexiblen Menschen vor mir, der nicht mehr in der Lage ist, Fette zu verbrennen, zu verwerten, wird er diese Fette bei der Nahrungsaufnahme erst einmal abspeichern. Normalerweise würden diese Fette nach der Glukoseverwertung herangezogen werden, beim metabolisch inflexiblen aber bleiben sie im Speicher und die Zelle signalisiert weiterhin Hunger, siemhaben keinen Zugriff auf die Fettkalorien. Man isst weiter, bis zur Sättigung über die Khs und die aufgenommenen Fette werden wieder in die Speicher ausgelagert. So werden diese Menschen immer dicker, auch sie ihre Kalorienmenge reduzieren, der Stoffwechsel aber die Fettreserven nicht angreift. 

D.h. zuerst müssen diejenigen erst einmal ihren Fettstoffwechsel aktivieren. Machen Sie es nicht, sind die gesättigten Fette ein echtes Problem. So gesehen haben die Negativstudien zu gesättigten Fette recht, da eben viele Menschen metabolisch suboptimal aufgestellt sind, bis hin zu Insulinresistenzen.

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:-) 7234 Kommentare Angemeldet am: 22.05.2018

Hi Uli,

 

""Be well nourished!" (Sei gut ernährt!)."

Absolut. Das ist eigentlich der Hauptansatz, um Gesundheit zu erreichen. (Jede) Heilung ist Selbstheilung. Gibt dem Körper, was er braucht.

Aber gerade bei letzterem ist es eben schon wieder nicht so einfach. Was braucht er und in welchen Mengen/Dosen/Intervallen?!?

 

"Oder "Prioritize Protein" (Denke zuerst an Protein) sind da viel eher zielführend."

Ja, unterschreibe ich auch.

 

"Und Fett ist der einzige Nährstoff, der gar kein Insulin lockt,"

Das habe ich anders in Erinnerung. Gerade kurzkettige Fettsäuren sind durchaus auch insulinogen.

 

"Es gibt viele Grüne, keine Angst vor gesättigten Fetten zu haben - diese Studie ist da nur ein kleiner Mosaikstein ..."

Definitiv. Bleibt die Frage, ob das gleich eine Freifahrtschein bedeutet. ICh denke, wie so oft kommt es auf kontext und eine gesunde Mischung an. Sich pfundweise Bulletproof-Coffee einzuflößen, dürfte zumindest nicht zielführend sein. Ebensowenig, sich den Tagesbedarf an Kalorien in Form von Fett einzuverleiben, obwohl man selber locker >10kg davon mit sich rumschleppt.

LG

 

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Uliginosa 504 Kommentare Angemeldet am: 21.07.2019

Das habt ihr jetzt schöne erklärt, alle beide. 

Klar, alle Fette und Öle sind Gemische, aber die tierischen enthalten eher mehr gesättigte Fettsäuren als die meisten Pflanzenöle, bei denen der gesättigte Anteil sehr gering ist. Deshalb meine Frage, was haben die Probanden bekommen, wenn von "gesättigten Fettsäuren" die Rede ist? Und überhaupt, Fettsäuren, Fette bestehen aus Triglyceriden, was haben die gegessen?

Und klar, ohne Kaloriendefizit kann man nicht abnehmen, die Frage ist nur, wie "herstellen"? Der Reflex ist doch: Weniger essen und v.a. weniger Fett essen - das enthält schließlich die meisten Kalorien, logisch oder? So viele Frauen hungern ihr Leben lang und haben mit 50 dann doch keine Taille mehr. "Friss die Hälfte" oder alles "fettarm" hätte bei mir zur Verzweiflung geführt, nicht zu Schlanksein und Lebensfreude. "Be well nourished!" (Sei gut ernährt!). Oder "Prioritize Protein" (Denke zuerst an Protein) sind da viel eher zielführend. Und Fett ist der einzige Nährstoff, der gar kein Insulin lockt, also nicht automatisch zum nächsten Heißhungeranfall führt, wie die kalorienarme, fettarme Kost, mit der die Leute sich quälen.

Es gibt viele Grüne, keine Angst vor gesättigten Fetten zu haben - diese Studie ist da nur ein kleiner Mosaikstein ...

Viele Grüße aus der heißen Mitte des Landes

Uli

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:-) 7234 Kommentare Angemeldet am: 22.05.2018

Hallo Uli

"Kaloriendefizit: Was heißt denn das, wenn der Verbrauch gar nicht feststeht und der Grundumsatz runtergeht, sobald man versucht so etwas "herzustellen""

Kaloriendefizit heitß erst mal nur, dass der Kalorienbedarf des Körpers nicht vollständig aus Nahrungskalorien gedeckt wird, sondern dass der Körper aus seinen Reserven (Glykogenspeicher, Fettpölsterchen) dazu schießt.

Das Problem mit dem sich reduzierenden Grundumsatz ensteht vor allem dann, wenn die Summe aus Nahrungskalorien + Zuschuss aus den Körperreserven nicht ausreicht, um den Bedarf zu decken (z.B. weil das Fettgewebe nicht ausreichend Fettsäuren freigibt), bzw. wenn der Körper die aus den Reserven freigsetzten Kalorien nicht nutzen kann (lahmer Fettstoffwechsel, Insulinresistenz).

Kaloriendefizit ist das eigentliche und einzige Prinzip, wie man körpereigene Energiereserven  reduzieren kann; z.B. Fettpolster abbauen. Ohne Kaloriendefizit keine Reduktion der Energiespeicher.

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Thomas V. 6053 Kommentare Angemeldet am: 22.05.2018

Tierische Fette sind ja immer ein Gemisch aus gesättigten und ungesättigten Fettsäuren

Alle Fette setzen sich aus unterschiedlichen  Fettsäuren zusammen, sie sind nur unterschiedlich gewichtet.

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Uliginosa 504 Kommentare Angemeldet am: 21.07.2019

Die Frage ist ja auch, was für Fett die bekommen haben: Tierische Fette sind ja immer ein Gemisch aus gesättigten und ungesättigten Fettsäuren, wenn die Tiere Grünfutter bekommen haben ist auch Omega 3 mit dabei, so dass ein Mangel an essentiellen Fettäuren mit natürlichen Fetten eigentlich gar nicht entstehen kann.

Bei Kokosöl wäre das anders, aber die Völker, die traditionell Kokosöl essen, essen auch viel Fisch ...

(Mich stört schon immer der Hinweis auf das Kaloriendefizit: Was heißt denn das, wenn der Verbrauch gar nicht feststeht und der Grundumsatz runtergeht, sobald man versucht so etwas "herzustellen"?)

LG Uli

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Jean S. 557 Kommentare Angemeldet am: 10.08.2018

"

Palmitoleic acid is a monounsaturated fatty acid.

Palmitoleic acid is the desaturation product of palmitic acid. Since palmitic acid is predominant in human tissues where desaturase enzyme activity is present, one might expect relatively high levels of palmitoleic acid. Such levels are not found in healthy humans. Palmitoleic acid formation is increased only when intake of essential fatty acids is low. Thus, high palmitoleic acid is a marker of essential fatty acid deficiency."

https://healthmatters.io/understand-blood-test-results/palmitoleic

LG Jean

 

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:-) 7234 Kommentare Angemeldet am: 22.05.2018

In der Gleichnahmigen NEws vom 05.07.2023 heißt es:

Sie [die Stidienteilnehmer] waren alle übergewichtig [...]

In den ersten drei Wochen erhielten die Versuchsteilnehmer am Tag 47 g Kohlenhydrate und 84 g gesättigte Fettsäuren. In den darauffolgenden drei Wochen erhielten die Teilnehmer mehr Kohlenhydrate und weniger Fett. In weiteren vier Schritten, die jeweils drei Wochen dauerten, veränderten die Wissenschaftler die Zusammensetzung der Nahrung. In den letzten drei Wochen erhielten die Probanden 346 g Kohlenhydrate und 32 g gesättigte Fettsäuren pro Tag.

Interessanterweise veränderte sich der Anteil an gesättigten Fettsäuren im Blut über den Versuchszeitraum überhaupt nicht! Das zeigt sehr deutlich, dass der Verzehr gesättigter Fettsäuren nichts mit den gesättigten Fettsäuren im Blut zu tun hat.

Zeigt das nicht auch sehr deutlich, dass der Verzehr von Kohlenhydraten (was für welche?) nichts mit den gesättigten Fettsäuren im Blut zu tun hat? Kann eine Ursache für die gefundenen Ergebnisse nicht schlicht sein, dass die Probanden übergewichtig waren und evtl. nicht in einem Kaloriendefizit?

 

Mit zunehmender Kohlenhydratmenge nahm hingegen die Menge einer einfach ungesättigten Fettsäure im Blut stark zu. Sie heißt Palmitoleinsäure. Sie gilt als besonders gesundheitsschädlich. Hergestellt wird sie von der Leber, aus Kohlenhydraten!

Ist Palmitoleinsäure wirklich problematisch/gesundheitsschädlich?

in "The Role of the Novel Lipokine Palmitoleic Acid in Health and Disease" heißt es z.B.:

Results have shown mixed cardiovascular effects, direct or inverse correlations with obesity, and hepatosteatosis, but a significant amelioration or prevention of insulin resistance and diabetes.

[...]

Some studies have evaluated palmitoleate concentration in plasma or in tissues of obese compared with nonobese subjects. Results in children and adults showed significantly higher palmitoleate content in the plasma of the obese group

 

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC5227969/

 

 

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