Forum: Ernährung - Geht "Gesund" auch mit Carbs?
Es ist immer wieder schön, es ab und an noch mal zu lesen:
https://genetisches-maximum.de/leptin/refeed-leptin-als-ursache-fur-t-und-t3-insuffizienz/
oder auch hier:
https://genetisches-maximum.de/ketogen/fasten-modus-schilddruese-und-leptin/
Chronische, unvariable Prozesse sind nie zielführend, nie!
Da ist es wieder => ZYKLEN!
https://edubily.de/blogs/ratgeber/keto-diat-was-gegen-eine-ketogene-diat-spricht
Geht "gesund" auch mit Carbs?
Unbedingt, wenn man it "gesund" auf "genetisch" korrekt abzielt und auf das, was "Mensch" schon seit mindestens Neandertaler-Zeiten verzehrt hat.
Sehr aufschlußreich in dem Zusammenhage: Der Artikel "Was die Neandertaler wirklich aßen", auf Spekturm.de
Nicht nur anatomisch moderne Menschen, sondern bereits Neandertaler und vermutlich schon deren Vorläufer haben offensichtlich viel pflanzliche Stärke zu sich genommen. So viel, dass in ihren Mundhöhlen seit mehr als 100 000 Jahren eine an stärkehaltige Nahrung angepasste Mundflora entstand.
»Wir haben keinerlei geografisch oder klimatisch bedingte Unterschiede bei der Anzahl der konsumierten Pflanzenarten entdeckt.« [...] überall stand ein ähnlicher Anteil an kohlenhydratreichen Pflanzen auf ihrem Speisezettel.
Dazu gehörten Süßgräser (Triticeae), also Wildgetreide, zu denen auch die Vorläufer von Weizen und Roggen gerechnet werden. Ferner aßen die Frühmenschen Hülsenfrüchtler (Fabaceae), etwa die Wildformen von Bohne, Erbse und Linse.
Geht gesund auch mit Carbs?
Wenn man gesund mit genetisch korrekt gleichsetzt auf jeden Fall, unbedingt; schon seit 100.000den von Jahren.
https://www.spektrum.de/news/palaeodiaet-was-die-neandertaler-wirklich-assen/2032417?utm_source=pocket-newtab-global-de-DE
»So einseitig wie Wölfe« hätten sich die Neandertaler ernährt, verkündeten 2005 die Urgeschichtsforscher Michael Richards und Ralf Schmitz auf einer Pressekonferenz in Bonn. [...]Der Fleischanteil an der Nahrung europäischer Neandertaler habe bei mehr als 90 Prozent gelegen. Dieser Rückschluss aus den Isotopenmessungen erwies sich später als voreilig und unzutreffend. Doch verbreitet durch eine Meldung der Deutschen Presse-Agentur dpa, wurde die Botschaft vor 17 Jahren im gesamten deutschen Sprachraum nachgedruckt und prägt seitdem hartnäckig die öffentliche Wahrnehmung.
»Die Hypothese von den [nahezu] ausschließlich Fleisch essenden Neandertalern ist nur sehr schwer aus der Welt zu schaffen«, sagt die Archäologin Amanda Henry, Assistenzprofessorin an der niederländischen Universität Leiden. [...] Zahnstein ist für die meisten Menschen etwas zutiefst Lästiges. Doch für Experten wie Amanda Henry ist er begehrte Zeitkapsel und Schatzkiste zugleich.
Am verblüffendsten jedoch für alle, die noch das Bild der wölfischen Fleischverschlinger in den Köpfen haben, dürfte dies sein: Neandertaler haben sich zwar großenteils von Fleisch ernährt, aber zu einem erheblichen Teil auch von Pflanzen. Dass der Anteil vegetarischer Nahrung tatsächlich bedeutsam gewesen sein muss, hat 2021 eine international besetzte Arbeitsgruppe um James Fellows Yates vom Max-Planck-Institut für Menschheitsgeschichte in Jena nachgewiesen. Amanda Henry war Teil des Teams. Die Gruppe untersuchte bis zu 100 000 Jahre alte Zähne von modernen und frühen Angehörigen der Gattung Homo sowie von mehreren Affenarten. In der Fachzeitschrift »PNAS« stellten die Forscher fest:
Der Zahnstein auf den untersuchten Zähnen enthielt – eingeschlossen in die Kalkmatrix – genügend DNA-Fragmente vom einstigen Biofilm, um die bakterielle Besiedlung der Mundhöhle des betreffenden Individuums zu rekonstruieren.
[...] Die Besiedlung, das orale Mikrobiom, unterscheidet sich in der Homo-Linie grundlegend von derjenigen etwa bei Schimpansen. Die Ähnlichkeit des Mikrobioms von Neandertaler und modernem Menschen geht so weit, dass auf den Zähnen beider Menschenformen die DNA derselben speziellen amylasebindenden Streptokokken zu finden ist. Das sind Bakterien, die besonders gut pflanzliche Stärke verdauen können.
Das zeigt: Nicht nur anatomisch moderne Menschen, sondern bereits Neandertaler und vermutlich schon deren Vorläufer haben offensichtlich viel pflanzliche Stärke zu sich genommen. So viel, dass in ihren Mundhöhlen seit mehr als 100 000 Jahren eine an stärkehaltige Nahrung angepasste Mundflora entstand.
Neandertaler-Zahnstein von diversen europäischen Fundstellen war denn auch die Basis der 2014 im »Journal of Human Evolution« veröffentlichten Studie eines Teams um Robert Power und Amanda Henry. [...]
Amanda Henry bilanziert: »Wir haben keinerlei geografisch oder klimatisch bedingte Unterschiede bei der Anzahl der konsumierten Pflanzenarten entdeckt.« Wie die untersuchten Zahnsteinproben zeigten, war es egal, wo die betreffenden Neandertaler gelebt hatten; überall stand ein ähnlicher Anteil an kohlenhydratreichen Pflanzen auf ihrem Speisezettel.
[...] Dazu gehörten Süßgräser (Triticeae), also Wildgetreide, zu denen auch die Vorläufer von Weizen und Roggen gerechnet werden. Ferner aßen die Frühmenschen Hülsenfrüchtler (Fabaceae), etwa die Wildformen von Bohne, Erbse und Linse. [...]
Warum überhaupt haben die Frühmenschen neben Fleisch auch pflanzliche Nahrung zu sich genommen? Die Antwort liegt höchstwahrscheinlich in der Physiologie der Gattung Homo. Stichwort: Proteinvergiftung. Den Effekt nennen Physiologen und Ernährungswissenschaftler auch Kaninchenhunger. [...]
Aminosäuren, die Bausteine von Eiweiß, enthalten Stickstoff, den der menschliche Körper nicht in größeren Mengen [kalorisch] verwerten kann. [...] Der menschliche Körper hat zwei biochemische Wege, um ein Zuviel an Stickstoff loszuwerden. Einer ist die Zufuhr von Kohlenhydraten wie typischerweise Stärke; das hilft, den Stickstoff auszuscheiden. Ein zweiter Entgiftungsweg ist die Aufnahme großer Mengen von Fett. Ihn beschreiten die Inuit in der Arktis, wo so gut wie keine stärkehaltigen Pflanzen verfügbar sind, aber Robben und Wale große Mengen Fett liefern. Die Entgiftung durch Fett war den Neandertalern kaum möglich. Das Wildfleisch, von dem sie großenteils lebten, war fettarm. Und die Markknochen und das Hirn allein wogen die Masse an magerem Muskelfleisch nicht auf. Also blieb nur der Entgiftungsweg via Kohlenhydrate. [...]
Ohne stärkehaltige Beikost kamen die Wildbeuter der Gattung Homo offenbar in keiner Phase ihrer Entwicklungsgeschichte aus.
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Zum Thema Viszeralfett: Ich kämpfe gegen die 9, halte die 8 und will runter zur 7. Aber kein Mensch sagt mir, was diese absoluten Zahlen bedeuten, auch nicht der Hersteller der Körperwaage. Sind das Prozent des Körperfetts oder nur freihändig geschätzte Werte anhand von BMI und Körperfett?
Tanja, das ist bitter:-(
Am besten kommst du denn bei, über LowCarb mit Schwerpunkt Eiweiss. Nicht so viel externes Fett, wie bei einer ketogenen Ernährung.
Greg hat das schon schön beschrieben.
https://www.konzelmanns.de/blog/wiki/stress-cortisol-und-kein-fettabbau/
Hallo Thomas, ja bei mir ist es definitiv Viseralfett - leider! Fest, kugelig. Hab es auch mit der Biamessung messen lassen. Viszeraler Fettlevel 15 bei einer Referenz von 1-9.
Hallo Uliginosa,
sehr löblich wie du das geschafft hast.
Es geht bei dem ganzen Thema weder um dich, noch um mich. WIR SIND BEIDE METABOLISCH FLEXIBEL. Diejenigen die es betrifft sind in diesem Thread diejenigen, die insulinresistent sind, hohes Nüchterninsulin, zu viel viszerales Fett haben, übergewichtig sind, einen hohen Körperfettanteil haben und damit METABOLISCH UNFLEXIBEL sind, d.h der Stoffwechsel ist - durch zu hohe Kalorien- und Energieüberfrachtung - entgleist ist und ob man mit/ohne Carbs bzw. mit/ohne Fett diesen Zustand umkehren kann.
Zu deiner Frage:
Die Art der Ernährung, wie ich sie bei IR oder Diabetikern (die sitzen in einem anderen Rahmen als du und ich) vorgestellt habe, wird solange beibehalten, bis alles umgekehrt wurde.
- Keine Kohlenhydrate
- Fett (Öle, fetten Fisch, Schweinefleisch) eine gewisse Zeit weglassen
- Meeresfische, Fleisch, Gemüse, und kernfreies Obst
Diese Menschen habe eine hohe Fettmasse, damit schwirren viele freie Fettsäuren im Körper herum. Proportional zur Fettmasse steigt auch das Angebot an Fettsäuren. Damit dominiert der Fettsäurestoffwechsel, der Zuckerstoffwechsel wird unterdrückt. Das habe ich weiter untern - zum Verständnis des Prozesses im Körper - mit dem so wichtigen Randle-Cycle erklärt.
Das heißt jetzt, dass Insulin schlechter wirkt, es werden mehr Fettsäuren oxidiert, der Körper befindet sich im Dauer-Hoch-Insulin und schon haben wir das HOHE NÜCHTERNINSULIN von welchem Robert hier immer wieder schreibt.
So und diesem Zustand (Übergewichtig, IR, Diabetiker usw.) haben die Menschen folgendes Problem:
Sowohl KH- als auch Fettzufuhr stoppen die Fettverbrennung. Fette deswegen, weil das Angebot an freien Fettsäuren riesig ist. Von diesen kann der Mensch ohne Problem Energie beziehen. Essen die jetzt Fett wird der Zustand nicht besser. Der Körper ernährt sich vom gegessen Fett !!!!!
Also für kurze Zeit - bis IR und Diabetes - rückgängig gemacht wurden, wie oben beschrieben ernähren, dann wieder umstellen. Am besten mit Bewegung.
Genau das hat der DOC in dieses NEWS schon mal erklärt:
https://www.strunz.com/news/braucht-fettverbrennung-fett.html
Gruss
Greg