Forum: Ernährung - Gute und schlechte Fette - Bitte um Aufklärung

Ich misstraue auch kühl gelagerten Ölen.

Aber woran erkennst du die guten Ausnahmen?

Hallo Uliginosa,

freut mich, dass dir meine Zusammenfassung gefällt.

Was spricht gegen traditionell hergestellte Salami? Luftgetrocknet, fermentiert, oder luftgetrockneten Schinken? Eine der ältesten Methoden, Fleisch haltbar zu machen. NIX, habe ich unten geschrieben, wenn man auf gewisse Dinge achtet. ST.W. hat es aber auch schon wiederholt...

Mehrfach ungesättigte Öle (PUFA), Omega 3 und 6 sind zwar essentiell, aber als Öle extrem empfindlich. Selbst wenn sie schonend hergestellt sind, oxidieren sie schnell, in der Flasche, in der Pfanne, im Körper. Dann sind sie schädlich, sowohl Omega 6 als auch Omega 3! Ein Alptraum: Die Ölflasche neben dem Herd, schön warm, schon lange offen. Bei mir ist sind diese Öle immer kühl gelagert und ich genieße sie kalt...somit null Problemo...

Arachidonsäure aus Muttermilch und tierischem Fett ist für Kleinkinder essentiell. Die können sie noch nicht aus Linolsäure herstellen. Stimmt, ich habe weiter unten über die Vorteile von Arachidonsäure in Maßen geschrieben

Deshalb sollte man bei Ölen äußerst zurückhaltend sein, lieber ein paar Nüsse oder Kerne knabbern, als das Öl verwenden.  Gerne, wer es so mag, spricht nix dagegen

Olivenöl ist überwiegend einfach ungesättigt, deshalb günstiger als die PUFA, aber auch zum heißen braben nicht zu empfehlen.  Stimmt, wenn die Temperatur zu hoch ist

Das beste Fett zum Braten ist Butterschmalz. Wenn der Geschmack passt auch Kokosöl. Stimmt, perfekt !

Butter ist auch gut, wird aber braun, wegen des Eiweißanteils. Auch Schweine- Gänse-, Entenschmalz ist zu empfehlen - die Zusammensetzung hängt halt stark von der Ernährung der Tiere ab....Genau, von der Ernährung der Tiere, wie ich es unten beschrieben haben

Nach Paul Mason erwiesen sich bei einer Untersuchung die meisten Omega 3-Präparate, alle angeblich noch lange haltbar, als oxidiert. Deshalb Omega 3 lieber mit Weidefleisch und kleinen Fischen aufnehmen, oder als Dorschleber.  Die meisten Präparate bedeutet, dass es auch wenigen Ausnahmen gibt, die sehr gut sind, heißt somit gute, qualitative Präparate, oder ? Diese nehmen wir...

Oder wie stellt ihr fest, ob eure O3-Kapseln in Ordnung sind??? Ich nehme und empfehle Öle

Wie du siehst, sind wir uns doch einig...

Gruss

Greg

Danke Greg, eine tolle Zusammenfassung! 

Nur eine Frage: Was spricht gegen traditionell hergestellte Salami? Luftgetrocknet, fermentiert, oder luftgetrockneten Schinken? Eine der ältesten Methoden, Fleisch haltbar zu machen.

Und sehr wichtig sind die Eigenschaften der Fette: Gesättigte Fette sind stabil, haltbar und hoch erhitzbar ohne schlecht/ranzig zu werden. Es sind hervorragende Energiequellen, die keinerlei Auswirkungen auf Blutzucker- und Insulinspiegel haben.

Mehrfach ungesättigte Öle (PUFA), Omega 3 und 6 sind zwar essentiell, aber als Öle extrem empfindlich. Selbst wenn sie schonend hergestellt sind, oxidieren sie schnell, in der Flasche, in der Pfanne, im Körper. Dann sind sie schädlich, sowohl Omega 6 als auch Omega 3! Ein Alptraum: Die Ölflasche neben dem Herd, schön warm, schon lange offen.

Arachidonsäure aus Muttermilch und tierischem Fett ist für Kleinkinder essentiell. Die können sie noch nicht aus Linolsäure herstellen.

Deshalb sollte man bei Ölen äußerst zurückhaltend sein, lieber ein paar Nüsse oder Kerne knabbern, als das Öl verwenden.

Olivenöl ist überwiegend einfach ungesättigt, deshalb günstiger als die PUFA, aber auch zum heißen braben nicht zu empfehlen.

Das beste Fett zum Braten ist Butterschmalz. Wenn der Geschmack passt auch Kokosöl. Butter ist auch gut, wird aber braun, wegen des Eiweißanteils. Auch Schweine- Gänse-, Entenschmalz ist zu empfehlen - die Zusammensetzung hängt halt stark von der Ernährung der Tiere ab und es sollte halt auch nicht ranzig sein. 

Nach Paul Mason erwiesen sich bei einer Untersuchung die meisten Omega 3-Präparate, alle angeblich noch lange haltbar, als oxidiert. Deshalb Omega 3 lieber mit Weidefleisch und kleinen Fischen aufnehmen, oder als Dorschleber.  

Oder wie stellt ihr fest, ob eure O3-Kapseln in Ordnung sind???

Hi Simon, Kokosoel ist definitiv besser zum Braten !

Und keine Angst vor gesaettigten Fetten bei Low Carb - lediglich wie Greg sagte - darauf achten diese nicht mit vielen Carbs gleichzeitig zu geniessen ;-)

Hi Greg,

vielen Dank für die ausführlichen Erläuterungen. So langsam hab ich den Durchblick.

Ich achte also auf:

• Überwiegend mehr ungesättigte als gesättigte Fettsäuren in den Lebensmitteln
• Wenn Fleisch, dann Bio-Fleisch
• Verzichte auf Wurst und Billig-Fleisch
• Verzichte auf Fastfood und Fertiggerichte
• Verzichte auf billige Öle
• Eier und Käse sind kein Problem
• Ich gleiche das O6:O3 Verhältnis mit der Zuführung von extra O3 aus
• Reduziere Zucker
• Reduziere Kohlenhydrate

Letzte Frage: Ist Kokosöl oder Rapsöl zum Braten in der Pfanne besser?

VG
Simon

Hallo Simon,

man unterscheidet zwischen folgenden Fettsäuren:

- Gesättigte Fettsäuren: Butter, Fleisch, Wurst, Käse und auch Kokosfett

- Einfach ungesättigte Fettsäuren: Omega 9 Fettsäuren in Olivenöl, Rapsöl, Nüssen oder Avocados.

- Mehrfach ungesättigte Fettsäuren O3- und die O6-Fettsäuren in Fisch- und Algenöl, Leinsamen, Hanföl, Chiasamen oder Rapsöl. Beide sind essentiell und müssen von außen zugeführt werden. Hier spielt das O6/O3-Verhältnis eine entscheidende Rolle.

Gesättigte Fettsäuren sind an für sich nicht gefährlich, solange sie nicht im Übermaß und in ständiger Kombination mit Kohlenhydraten gegessen werden. Schlecht sind gesättigte Fettsäuren letztendlich, wenn z.B. das Fleisch verarbeitet ist, z.B. Wurst. 

Mal ist ok, im Übermaß halt nix, den ein zu hoher Anteil an O6-Fettsäuren in der Nahrung, führt zu stillen Entzündungen im Körper, welche mit einer der Gründe für unsere Zivilisationskrankheiten sind.

O6-Fettsäuren und O3-Fettsäuren - Beide Fettsäuren sind für unseren Körper lebensnotwendig. 

Bei den O6-Fettsäuren gibt es:

- die Linolsäure und 

- die Arachidonsäure

O6-Fettsäuren sind u.a. Bestandteile in unseren Zellmembranen und werden für Wachstums- und Reparaturprozesse benötigt. 

Aus Linolsäure stellt unser Körper Arachidonsäure her und aus dieser wiederum kann der Körper Gewebshormone bilden, sogenannte Eicosanoide, die die Entstehung von Entzündungen, als Teil der Immunabwehr, fördern. Dies kann insbesondere bei Infektionen (z.B. CoronaVirus) hilfreich sein. 

Dort kann die Entwicklung einer Entzündung dabei helfen, gefährliche Krankheitserreger abzuwehren. O6-Fettsäuren leisten zwar in der Immunabwehr sehr gute Dienste, aber ein zu viel an O6 kann auch das Gegenteil bewirken. Das hatte ich vor kurzem in einem Thread geschrieben.

O6-Fettsäuren findet man sehr viel in,

• tierischen Lebensmitteln (durch nutzen von billigen Kraftfutter mit Sojaöl versetzt) 
• vor allem im verarbeiteten Fleisch (Salami, Fleischwurst, Suppenhuhn, Brathähnchen), 
• Fast-Food
• Fertiggerichten, aber auch in
• Eier, Butter und Käse (Omega 6 Anteil eher gering, daher vernachlässigbar)

Massentierhaltung vermeiden, auf Fleisch von Lidl/Aldi, etc. verzichten, Metzger des Vertrauens hinzuziehen oder am besten Bio.

Bei Pflanzenölen sind ganz bissig: 

• Sojaöl, 
• Maiskeimöl, 
• Sonnenblumenöl, 
• Margarine und 

somit Hände weg von…

Bei den O3-Fettsäuren (auch Bestandteile der Zellmembranen) gibt es:

- EPA  für normale Blutfettwerte / Blutdruckwerte, sowie für eine gesunde Herzfunktion, Aufrechterhaltung eines gesunden Triglyceridspiegels..

- DHA für die Hirnfunktion, die Entwicklung des Gehirns und den Erhalt unserer Sehkraft

- ALA für die Erhaltung eines normalen Cholesterinspiegels

O3-Fettsäuren gibt es in fetten Fischen (z.B. Hering, Makrele, Lachs, Sardinen. Problem Schwermetalle !!!!!!). Von den Pflanzenölen enthält Leinöl besonders viel der O3-Alpha-Linolensäure (ALA). Diese  kann jedoch nur begrenzt in die wichtigen O3-Fettsäuren EPA und DHA umgewandelt werden. Deswegen ist die Einnahme von Leinöl und Chiasamen nicht ausreichend für eine gute Versorgung mit O3-Fettsäuren. 

Das vergessen sehr viele Veganer.

Omega-6/3-Verhältnis

Das Verhältnis zwischen O6/O3-Fettsäuren muss in einem gesunden Verhältnis von 3:1, max 5:1 sein. O3 Fettsäuren sind entzündungshemmend, O6-Fettsäuren sind entzündungsfördernd. Stimmt das Verhältnis nicht, können stille Entzündungen im Körper entstehen, wodurch Zivilisationskrankheiten entstehen. Das O6/O3-Verhältnis gilt als Faktor für stille Entzündungen im Körper. 

Hab ich z.B. zu viel O6-Fettsäuren und wenig O3-Fettsäuren, dann bin ich (pro-)entzündlich und in einem chronischen Entzündungsprozess. Gefahr bei einer Infektion mit der CoronaVirus durch Auslösung eines Zytokinsturmes, der zu Lungenproplemen, Multiorganversagen und sogar bis zu Tod führen kann.

Um das Verhältnis zu verbessern gilt es zunächst mal auf O6-Fettsäuren zu verzichten und mit O3-Fettsäuren verstärkt aufladen.

Gruss

Greg

Hallo Community,

ich hab gerade den Insulin-Ratgeber von Robert Krug gelesen und finde das Büchlein super interessant. Aber ich hab jetzt überwiegend Fragezeichen im Kopf. 

@Robert, du schreibst, dass gesättigte Fette (zb. bei Kokosöl) gesund seien. Ich hab das auch mal an anderer Stelle gelesen.

Bisher habe ich stark darauf geachtet, dass die Lebensmittel so wenig gesättigte (weil angeblich schlechte Fettsäuren) enthalten und viele ungesättigte.

Woher weiß ich nun, ob in einem Produkt gute oder schlechte Fette drin sind? Und sind dann ungesättigte nicht automatisch gut? Wie ist der Zusammenhang mit Omega3 und Omega6?

Danke für die Aufklärung. :)

VG
Simon