Forum: Ernährung - Hoher/Normaler Eiweißkonsum=kürzeres Leben?

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Jean S. 557 Kommentare Angemeldet am: 10.08.2018

Hier noch eine Sudie zum Thema Eiweißkonsum und Herzkrankheiten:
https://www.eurekalert.org/pub_releases/2018-05/aha-hpd052418.php

 

Liebe Grüße,

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Jean S. 557 Kommentare Angemeldet am: 10.08.2018

"Es hat ja auch Studien gegeben, in denen Frauen mit Brustkrebs täglich 10km gelaufen sind. Von denen haben, wenn ich das recht erinnere, weniger (oder keine?) wieder Krebs bekommen."

Das würde dann wieder passen da ja gerade Ausdauersport mTor unterdrückt und AMPK fördert.

Liebe Grüße,

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Thomas V. 6036 Kommentare Angemeldet am: 22.05.2018

Es gibt von Valter Longo jetzt auch einen Versuch, Krebs entsprechend zu bekämpfen.

Seit 2016 läuft ein Test bei Krebspatienten, die 3 Tage vor der Chemo fasten. Ziel ist nicht die Ketose, oder das Absenken der Glucose – was bekanntermaßen ja nicht möglich ist, sondern das Absenken des Insulins.

Durch das Fasten, sinktdes Insulins, mindern gesunde Zellen ihren Stoffwechsel. Krebszellen ist das nicht möglich, sie geraten in Stress.

Durch das fehlende Insulin bekommen die Zellen/Krebszellen nicht mehr das Signal zum Wachsen und wachstumsfördernde (essentielle) Aminosäuren einzulagern.

Ziel der Maßnahme war, die Nebenwirkungen der Chemobehandlung zu senken. Man hatte Schwierigkeiten dazu Onkologen zu finden, die dieses in der Praxis umsetzen. Sie hatten schlichtweg keine Ahnung von der Materie und mussten erst überzeugt werden (…)

Das Ergebnis: Eine deutliche Senkung bei den Nebenwirkungen der Chemo. Normal ernährte Patienten hatten nach der Chemo Schwierigkeiten, Zähneputzen und Haarewaschen ohne Pause hintereinander zu absolvieren. Die Fastengruppe fuhr teilweise mit dem Fahrrad zur Behandlung und danach wieder mit dem Rad nach Hause. Es traten deutlich weniger Nebenwirkungen auf und die Lebesqualität war deutlich besser, als in der Vergleichsgruppe.

Ob es auch zu einer Lebensverlängerung kommt, oder einer verbesserten Heilung gegenüber Nur-Chemo, konnte noch nicht gesagt werden, da der Behandlungszeitraum noch zu kurz war.

Die Ernährung setzte sich lediglich aus Gemüsesuppen zusammen, unter strikter Meidung von tierischen Proteinen, also keine ketogene Ernährung.

Ich kann mir vorstellen, bei länger laufenden Chemos könnte man dann Keto einsetzen, um der Tumorkachexie entgegenzuwirken. Ziel dann, nicht die Glucosesenkung, sondern das Tiefhalten des Insulinspiegels und das Vermeiden, von insulinfördernden Aminosäuren.

@Thorsten St.: Auch ich bin der Meinung, dass das zyklische Wechseln von anabolen und katabolen Signalwegen der Königsweg sind. MTor ist nicht grundsätzlich schlecht, AMPK ist nicht grundsätzlich gut. Übertreibungen, egal in welche Richtung halte auch ich für kontraproduktiv. Auch der massive Einsatz von NEM´s, …aus therapeuthischen Gründen sinnvoll, man sollte sich dann aber bewusst sein, damit auch unerwünschte Nebenwirkungen erzeugen zu können. Ansonsten eher als Einsatz zum Beseitigen eines Mangels einzusetzen, danach auf natürliche Ernährung übergehen.

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:-) 7234 Kommentare Angemeldet am: 22.05.2018

Hm, ich fühle immer wieder in meiner Ansicht bestätigt, dass Zyklen sinnvoll sind und Mäßigung der Schlüssel zum einem langen und gesunden Leben ist.

Die Natur verabscheut das Extrem als Dauerzustand. Dazu zählt auch die dauernde unphysiologisch hohe oder niedrige Versorgung mit einzelnen Nährstoffen; egal ob Makro oder Mikro.

Und was „genetisch korrekt“ ist, muss nicht notwendigerweise mit den persönlichen Zielen korrelieren. Vielleicht ist ein langes Leben (z.B. >100Jahre) „nur“ möglich, deswegen aber nicht notwendigerweise „genetisch korrekt „, im Sinne von natürlich/evolutionär so vorgesehen oder sinnvoll.

LG, Thorsten

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Thomas V. 6036 Kommentare Angemeldet am: 22.05.2018

normalerweise gibt man mit 25 seine gene weiter...ich machte das erst mit 53 und das dritte mal mit 60:-)

geht auch:-)

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Robert K. 3838 Kommentare Angemeldet am: 28.05.2018

Moin Thomas,

da bin ich ja voll bei Dir. Das geht mir bei sehr vielen Studien so, dass ich mich frage: Hey, wie wäre das Ergebnis, wenn die Leute sich mal normal (LC mit Carbs ca. 100--150g) ernähren würden. Und wenn es sich um Bioprodukte handeln würde. Und wenn das Rind grassgefüttert wäre. Und wenn die Eier gesunde Bioland/Demeter Eier wären. Usw....

Das ist so die Krux, dass es solche Studien nicht geben wird.

Bei IGF und hohem Insulin im Zusammenhang mit Krebs hast Du sofort Rosedale auf Deiner Seite ;-)

VG,

Robert

PS: In Amerika war es wohl vor 10-15 Jahren hipp, eine LC Ernährung zu machen wo die Carbs mit Eiweiß ersetzt werden. Dass das eine High-Carb Ernährung bleibt ist uns ja allen inzwischen klar :-)...

PPS: Und es bleibt auch die logische Frage offen: Will die "Natur" überhaupt, dass wir lange leben. Wir wollen das als Individuum, aber ist das sinnvoll? Wir haben "eigentlich" mit 25 unsere Gene weitergegeben. Dann noch die Kinder groß ziehen....40-45. Reicht. Und das klappt eigentlich sehr sehr gut unabhängig davon, was der Kerl oder die Dame in sich reinstoppt. Geht sogar mit dem biochemischen Müll, der ernsthaft als (Fertig-)Nahrung verkauft wird.

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Thomas V. 6036 Kommentare Angemeldet am: 22.05.2018

Mir gibt noch etwas anderes zu denken: der Zusammenhang erhöhter Eiweissaufnahme in Verbindung mit vielen schnellen Carbs - also die typische amerikanische Ernährung, die als Grundlage der Studien dient.

Der Krebsforscher Cantley merkt an...du siehst Robert, auch ich kann mal ein paar Namen ins Rennen schicken;-)...das gerade Zucker, als schnelles Kohlenhydrat, das Krebsrisiko erhöht. Da die meisten Krebse Empfangsantennen für Insulin besitzen, saugt dieser nicht nur Glucose, wie oft diskutiert in sich hinein, Insulin sagt dem Tumor zu wachsen, auch Aminosäuren aufzunehmen, sowie Fette.

Darum meine Schlussüberlegung, wie das Studienergebnis wohl unter Low Carb und Viel Protein ausgesehen hätte.

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Robert K. 3838 Kommentare Angemeldet am: 28.05.2018

Hallo Thomas,

das ist sehr interessant, danke, insbesondere der Abschnitt zu den pflanzlichen Aminos. Muss man mal sacken lassen. Valter L. empfielt auch eine Diät (im Sinne eines dauerhaften Essens), die sehr vegetarisch daherkommt. Er erlaubt lediglich Fisch...

Auf der anderen Seite hat Nina Teicholz mal eine Studie gebracht, aus der hervorging, dass rotes Fleisch das Sterberisiko nicht erhöhrt. Aber ich muss mir erst nochmal den Zusammenhang anschauen...

VG,

Robert

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Thomas V. 6036 Kommentare Angemeldet am: 22.05.2018

Ich habe bei dem Thema noch einmal nachgelesen und wurde bei Bas Kast fündig, seines Zeichens Wissenschaftsjournalist. Er schreibt in seinem Buch „Der Ernährungskompass“:

Einer der maßgeblichen Wissenschaftler bei Studien zu diesem Thema ist ein Altersforscher namens Valter Longo, von der Universität Southern California in LA. Er ist Leiter des Instituts für Langlebigkeit.

Analysiert wurden 6400 Menschen, im Alter zwischen 50 und 65 Jahren nach ihren Ernährungsgewohnheiten. Dabei stellte es sich heraus, dass in dieser Altersgruppe, die 20% und mehr ihrer Kalorienzufuhr, im Vergleich zu weniger als 10%(!) mit Eiweiss deckten, im Beobachtungszeitraum von 18 Jahren, mit einem stark erhöhten Sterberisiko rechnen mussten. Es war um 74% erhöht und um das vierfache erhöht, an Krebs zu erkranken! Das sind Größenordnungen, wie man es vom Alkoholmissbrauch oder vom Rauchen kennt.

Aber…Korrelation beweist keine Kausalität.

Dieses wurde jetzt an Mäusen überprüft. Diesen pflanzte man 20000 Brustkrebszellen ein. Eine Gruppe wurde proteinarm, die andere proteinreich ernährt. Innerhalb von 18 Tagen bildete sich bei allen Tieren aus der Hochproteingruppe ein Tumor. Die Nierdrigproteingruppe betrug die Tumorinzidenz nur 70%.

Wir alle kennen die magische 8 beim Eiweißspiegel. Aus essentielle Aminosäuren baut sich der Körper seinen Spiegel auf, die Muskeln, das Immunsystem und den Tumor. Wie Robert schon schrieb, aktivieren diese Aminos den mTor-Signalweg, genauso, wie Insulin. Jetzt kommts: pflanzliche Eiweisse haben diesen Effekt nicht. Deswegen wird momentan von tierischen Eiweissen abgeraten und zu pflanzlichen geraten. Warum?

Im Gegensatz zu den tierischen, die überwiegend mit essentiellen Aminosäuren aufwarten, liegen in den pflanzlichen Proteinen eher nicht essentiellen Aminos vor. Diese aktivieren den mTor-Signweg nicht, wie sich herausstellte.

Weiter stellte sich heraus, vor 50, ist eine hohe Zufuhr von Proteinen, auch den tierischen, unbedenklich, genauso wie ab 65 Jahren. Der Grund: In der Jugend baut der Körper auf. Im mittleren Alter hat er es gern etwas ruhiger, der Aufbau ist eben abgeschlossen. Stattdessen baut und baut er. Die Bauwut steht in keinem Verhältnis zum Bedarf.Die Bauprodukte, größtenteils bestehend aus Proteinen, sammeln sich an, anstatt auch mal abgebaut zu werden (Autophagie), sie verklupen und zerstören die Zellen, z.B. Gehirnzellen bei Alzheimer. Das Wachstum schlägt um in Zellalterung.

Ab 65 sinkt IGF1 und damit die mTOR-Aktivierung. Jetzt ist eine hohe Eiweisszufuhr wieder förderlich.

Empfohlen wurde auch das intermittierende Fasten, gerade im mittleren Alter, um Zellschrott, der durch hohe Proteinzufuhr anfällt, zu recycln.

Aus diesem Grund stellt eine zu proteinreiche Ernährung und ein damit einhergehendes hyperaktiviertes mTor einen idealen Nährboden für das krebswachstum dar. Rober führte da ja schon aus.

Hingewiesen wird noch auf mTor hemmende Lebensmittel, wie z.B. Kaffee, Olivenöl, grüner Tee, leider nicht auf eine Low Carb Ernährung und Laufen.

Aber genau das frage ich mich: bei den 6400 Menschen/Amerikaner die untersucht wurden, wie viele haben sich wohl Low Carb ernährt? Ich vermute mal null!

Da frage ich mich, wie sieht es mit dem mTor-Signaling aus: amerikanisch High Carb mit wenigen Proteinen. Die andere Gruppe ebenfalls High carb mit vielen Proteinen. Die eine Gruppe mit einem mTor-Aktivator, die andere Gruppe mit 2 Aktivatoren (Carbs und Proteine).

Wie sähe das Ergebnis aus, wenn die High Protein-Gruppe den mTor-Aktivator Kohlenhydrate nicht gehabt hätte, wenn sie gleichzeitig Sport getrieben hätte, Krafttraining..geht auch noch mit 60...gelaufen wäre, Proteine benötigt hätte, würden die auch ihre zellalterung vorantreiben, ihr Krebsrisiko erhöhen?

Das Fazit war...und jetzt wird es interessant: ernährt man sich proteinreich, erfüllt man seinen genetischen Auftrag, dann ernährt man sich genetisch korrekt! Was aber will die Genetik?

Sie ist auf die Erhaltung der Art ausgelegt, nicht auf die Langlebigkeit!

Da bekommt der Satz von Dr. Strunz für mich gleich eine andere Bedeutung - verwöhne deine Gene, lebe genetisch korrekt...

 So weit die Ausführungen von Bas Kast.

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Thomas V. 6036 Kommentare Angemeldet am: 22.05.2018

Hallo Andrea.

Harnsäure fällt durch viel Eiweiss keine an. Es entsteht Harnstoff, der über die Niere ausgeschieden wird. Harnsäure entsteht durch Purine. Hierzu schrieb der Doc schon mal eine News:

https://www.strunz.com/de/news/fast-schon-genial..html

 

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