Forum: Ernährung - Hoher/Normaler Eiweißkonsum=kürzeres Leben?
Hallo Thorsten,
zu "Dauer-Eiweißzufuhr mindert die Notwendigkeit, sein Protein-Recycling anzuwerfen. So gesehen kann hoher Dauer-Eiweißkonsum durchaus problematisch werden."
Das ist ja eine von Ron Rosedales Kernthesen. Er meint, wir könnten und sollten viel mehr Recyclen. Wobei sich hier die Frage stellt, ob ein 16 Stunden Fasten (IF) nicht ausreicht auch bei "normalem" Eiweißkonsum von 1g/kg Körpergewicht.
16h Fasten machen wir, meine Frau und ich, inzwischen oft. Ist mit dieser Ernährungsweise ja auch einfach möglich...wäre vor 2 Jahren noch ziemlich undenkbar gewesen, dass regelmässig zu machen.
VG,
Robert
Hallo Thorsten,
bei der Insulin vs. Blutzucker bin ich bei Dir. Da bin ich auch sicher, dass Insulin das regelt (was natürlich mit BZ Wert korreliert, es sei denn, man spritzt es).
@Chris: Wenn Du das so zyklisch meintest, dann isses ok. Klar kann man mal eine Portion mit reichlich Kohlenhydraten essen. Und dann nach einigen Stunden, wenn der BZ-Spiegel wieder niedrig ist, dann verbrennt man auch wieder Fett. Wenn man dann nicht mit neuen Kohlenhydraten nachlegt.
Hatte ich anders verstanden.
VG,
robert
Hi Robert,
"Florian Horn, Seite 133, Zitat:"Bei einem hohen Glukosewert im Blut (nach Nahrungsaufnahme) wird die Beta-Ox. gestoppt.""
OK, Mit Florian Horn werde ich mich hier nicht anlegen
Der Punkt ist und bleibt aber, dass man keinen chronisch gleich bleibenden Stoffwechselzustand anstreben sollte; weder dauerhaft hohes Insulin, noch dauerhaft niedriges. Also ja, natürlich gibt es irgendwo ein zuviel an KHs. Aber auch an Fett, Vitamin C, Magnesium,....
Übrigens, in einem Punkt lege mich jetzt doch mal mit Horn an: Beta-Oxidation wird meines Wissens nach über Insulin und nicht über Glukose/BZ reguliert bzw. heruntergefahren. Hohe Insulinsensitivität und gute Glukosetoleranz halten das Stoppen der Fettverbrennung somit minimal.
Aber wie gesagt, Zyklen.
Nochmal zu:
"Die Lebensspanne wird festgelegt durch die Proportion von Fett vs. Zucker, die man im Leben verbrennt."
Ich sehe da als auschlaggebend eher die Proportionen von Fett vs. Zucker in unseren Lebensmitteln, nicht die bei der Verbrennung.
Selbst Dr. Strunz schreibt ja zu KH und Sportlern: "Die verbrennen das einfach". Sprich: da machen KHs keine Probleme.
Nahrungsmittel wie z.B: Nutella oder Chips mit dem "gefährlichen" (weil "friß mehr von mir") Verhältnis KH zu Fett von 35%/65% bis 65%/35% sehe ich da als hochproblematisch an. Dauernd konsumiert provozieren die KH dauernde Insulinausschüttung, die Fette können nicht verbrannt werden und müssen(!) in Fettzellen engelagert werden. Gleichzeitig sind die Blutfettwerte erhöht und sorgen für zunehmende Insulinresistenz. Wer da nicht mit entsprechend viel Bewegung dagegen hält begibt sich in einen Teufelskreis.
Wer z.B. Montags und Donnerstags Pasta mit Bolognese satt ist und die restlichen Tage eher LC und sich ausreichend bewegt und alles verbrennen kann, hat auch trotz Carbs keine Probleme, obwohl er nennenswerte Menge Zucker verbrennt.
@Chris,ob in nennenswertem Maße Carbs in Fett umgewandelt werden hängt nicht zuletzt von der Art der Carbs ab. Fuktose + Alkohol eher ja, Glukose + Stärke eher nein, aus denen wird vornehmlich Glykogen gebildet und gespeichert (wenn's die Muskeln nicht speichern, macht es die Leber; es sei denn die Leber ist insulinresistent (=GAU)).
Zum eigentlichen Thread-Thema:
Dauer-Eiweißzufuhr mindert die Notwendigkeit, sein Protein-Recycling anzuwerfen. So gesehen kann hoher Dauer-Eiweißkonsum durchaus problematisch werden.
Auch bei Krebserkrankungen, bakteriellen Infektionen und Parasitenbefall kann ein dauerndes, hohes Eiweißangebot u.U. kontraproduktiv sein und deren Vermehrung befeuern.
Hängt also wieder einmal auch vom Kontext ab
LG,
Thorsten
@Robert:
Was genau ist an meinem Beitrag denn falsch? Zu deinem letzten:
hoher Glukosewert != hoher Insulinwert
Ja, ich gebe dir vollkommen Recht, wenn man den typischen übergewichten Deutschen mit der "alle 3-Stunden-Weizen"-Ernährung anschaut. Aber grundsätzlich bleibe ich dabei: Wenn ich wenige große high-carb Portionen esse (z.B. nur jeden zweiten Tag), dann muss der Körper Kohlenhydrate in Fett umwandeln, weil er gar nicht genug Kohlenhydrate speicher kann und an dem Tag ohne Nahrungsaufnahme muss er dann Fett verbrennen.
Dass das Umwandeln wunderbar funktioniert, sieht man daran, dass die Leute auch fett werden, wenn sie so gut wie kein Fett sondern nur Weizen und Süßes essen.
Hallo Thorsten,
ich widerspreche Dir ja nur recht selten, da man häufig falsch liegt ;-) ...aber:
Florian Horn, Seite 133, Zitat:"Bei einem hohen Glukosewert im Blut (nach Nahrungsaufnahme) wird die Beta-Ox. gestoppt."
Nicht reduziert. Gestoppt.
Und bei der normalen Carb-Ernährung der Deutschen sind alle Zellen voll. Was die Leber dazu veranlasst, sehr hohe Mengen an Triglyceriden zu bilden. (messbar)
Für mich das Kernproblem der hohen Carb-Ernährung...wir reden hier nicht über Feinheiten von 50-150g ;-) ...oder auch mal 200/300. Mal ist das ja kein Thema.
Die meisten nehmen aber >400g Carbs am Tag zu sich. Und da iss nx mehr mit Beta-Ox.. Die ist tot...kann abgebaut werden ;-)
VG,
Robert
"Kitava, Kenianer (Marathonläufer), Japaner und andere sich traditionell High Carb ernährenden Völker"
High Carb essen alle erst seitdem es Ackerbau gibt! Auch Deutschland ernährt sich "traditionell high carb". (Vielleicht etwas weniger, weil z.B. Japan anderes Klima hat und dort auch im Winter noch Feldfrüchte wachsen. Vielleicht haben sie auch früher angefangen. Vielleicht führt beides dazu, dass sie daran besser angepasst sind. Vielleicht spielt auch beides keine Rolle.)
Jedenfalls will mir dieses Argument einfach nicht einleuchten.
Aber war ja hier auch eigentlich gar nicht Thema.
"Essen != Verbrennen"
Ist prinzipell richtig. Nach dem Essen setzt die erst einmal die sog. Postpradiale Thermogenese ein. Unter der Voraussetzung, dass man weitestgehend Stoffwechselgesund ist (metabolisch flexibel), wird ein Teil der gefutterten Kalorien gleich mal in Wärme umgesetzt. Bei Carbs deutlich mehr, als bei Fetten. Bei Protein nochmals deutlich mehr, als bei Carbs.
Natürlich hängt das Ganze sowohl von der Menge (Zuviel ist grundsätzlich bei Allem möglich) und der Art der Carbs ab (am Besten ballaststoffreich). Dr. Robert Lustig hat es in einem seiner Videos sehr schön dargestellt, den Unterschied zwischen Glukose/Stärke und Fructose und Alkohol bezüglich Metabolisierung (nur ein kleiner Bruchteil (~2%) der Glukose-Kalorien wird in Fett umgewandelt; aber der Hauptteil der Fructose-Kalorien (>80%) wird in Fett umgewandelt). Einen Einfluß dürtfe auch der Status bzw. Füllgrad der Glykogenspeicher haben. Sind die randvoll, kann den Überschuss an Glykogen nur noch die Leber selber speichern (nahezu unbegrenzt) oder mit leicht(!) erhöhter Rate in Fett umwandeln.
Wenn ich metabolisch flexibel bin (gute Insulinsensitivität), Überschießen weder Blutzucker- noch Insulinspiegel stark und langanhaltend. Fettverbrennung wird daher nur kurzfristig reduziert (nicht gestoppt).
Wenn ich mich natürlich 3/4 meiner Wachzeit immer wieder mit vielen kleinen Süßigkeiten und Softdrinks traktiere, bekomme ich aber u.U. in der Tat ein Problem mit Dauer-Insulinausschüttung.
Daher: Zyklen!!
Man kann es nicht oft genug wiederholen. Insulin ist nicht der "Bad Guy". Im Gegenteil, es ist eines der wichtigsten anabolen (=aufbauenden) Hormone im Körper. Insulin dauerhaft auf niedrigstem Niveau halten zu wollen ist genauso problematisch, wie Insulin dauerhaft hoch zu pushen. Der Körper braucht Zyklen. Und die Fähigkeit angemessen auf Insulin reagieren zu können. Dann kommt es auch nicht zu unliebsamen Entgleisungen; weder in die eine, noch in die andere Richtung. Den Wechsel zwischen anabolen und katablen Phasen, den Wechsel zwischen Nahrungszufuhr und Nahrungskarenz (z.B. IF).
Übrigens, spätestens wenn man Carbs und Protein gemeinsam zu sich nimmt (Insulin ist teilweise auch für das Einschleusen von Aminosäuren in die Zellen nötig/wichtig!), bleibt auch der BZ-Abfall samt Hungergefühl aus.
Für diejenigen, die metabolisch flexibel sind und angemessen auf Insulin und Leptin reagieren, kann es ein Trick sein, vor der eigentlichen Mahlzeit ein kleine Dosis (~0,5-1 TL) Traubenzucker zu sich zu nehmen. Damit wird frühzeitig während der Mahlzeit eine Insulinausschüttung provoziert, die dann über die Schiene Leptin schneller ein Sättigungsgefühl im Gehirn vermitteln kann. Man ist also schon satt, bevor man überhaupt an einen Nachschlag denkt
LG,
Thorsten
Hallo Chris,
ich fürchte hier liegst Du falsch. Wenn Du viele Carbs isst, dann ist dan Insulin zunächst einmal hoch und die Verbrennst 0 Fett. Und das für viele Stunden! Da müsstest Du länger warten und zudem kommt es ja zu dem Ärgerniss, dass durch den starken Abfall des Blutzuckers ein starkes Hungergefühl aufkommt...wodurch sich i.d.R. das Essverhalten wiederholt und wiederholt ...
VG,
Robert
Essen != Verbrennen
Esse ich sehr viele Carbs auf einmal, wandelt der Körper sie teilweise in Fett um. Mache ich dann Sport bei niedriger Intensität, verbrenne ich Fett, obwohl ich Kohlenhydrate gegessen habe.
Mensch Thorsten,
Du must einfach immer alles kaputt machen, wa ;-)
Stimmt, Japaner essen traditionell sehr kohlenhydratreich. Aber hatten Asiaten nicht auch eine Gen-Änderung gegenüber uns Mitteleuropäern? Könnte da mit reinspielen...könnte.
Es wird am Ende des Tages ein komplexer Mix aus sehr vielen Punkten sein...ob und warum man Krebs bekommt. Ich denke, dass Schwermetalle mit reinspielen und hoffe und bete, dass es nicht die Belastung durch Funk, insbesondere Mobilfunk tut. Auch so ein Riesenexperiment an der Bevökerung, wo es einige Cassandras (Dr. Mutter) gibt, die davor warnen. Bin gespannt...bin ja noch jung genug, um die nächsten Jahrzehnte zu sehen, wie sich das entwickelt.
VG,
Robert