Forum: Ernährung - Hoher/Normaler Eiweißkonsum=kürzeres Leben?
"Die Lebensspanne wird festgelegt durch die Proportion von Fett vs. Zucker, die man im Leben verbrennt."
Was mögen bloß die Kitava, Kenianer (Marathonläufer), Japaner und andere sich traditionell High Carb ernährenden Völker dazu sagen?
Ganz so simpel scheint das Thema einfach nicht zu sein.
Manche Studien zu IF zeigen, dass es z.B. entscheidender ist, wann man ißt, als was man ißt.
Es gibt also durchaus vielfältigste Ansatzpunkte.
Hallo Christine,
das ist ein sehr guter Punkt von Dir. Korrekt, der Eiweißkonsum ist niedrig und trotzdem sind die Krebsraten am Steigen/hoch! Kommen wir wohl auf den Punkt zurück, den ich übrigens schon sehr nachvollziehbar finde und der auch Strunz-Kompatibel ist :-)
"Die Lebensspanne wird festgelegt durch die Proportion von Fett vs. Zucker, die man im Leben verbrennt."
(Ron Rosedale)
Dann wären es doch die deutlich zu vielen Carbs, die konsumiert werden auf der Welt, frei nach Kunklinski: "Der größte Feind der Gesundheit ist die kohlenhydratreiche Ernährung"
...wäre so interessant, solche Dinge mit den Ärzten direkt diskutieren zu können :-/
VG,
Robert
Ok - meine Vorstellung von Krebs: Wir alle haben immer Krebs! Da wird nichts ausgelöst. Sagt Strunz, sagen auch andere ("wusste" ich schon bevor ich Strunz gelesen habe).
Die Frage ist: Kannst du ihn in Schach halten?
Und wenn ich mir mal janz dumm angucke, wie viel Leute heute Krebs haben, und wie viel (wenig ;-) ) Eiweiß die vermutlich essen, dann kann ein hoher Eiweißkonsum mindestens nicht der allein entscheidende Faktor sein.
Vielleicht geht es wieder einmal nur um Kalorien? Vielleicht geht es in Wirklichkeit darum, dass Fastenphasen erforderlich sind?
Ich weiß es nicht - aber die These mit dem vielen Eiweiß kommt mir doch komisch vor.
Bodybuilder, wenn sie nicht gerade juicen, dürften doch zu den gesünderen Menschen zählen.... (und das obwohl Bodybuilder für mich auch nicht den Inbegriff gesunder Lebensweise darstellen)
Meine Erfahrung mit Infektfreiheit: Mein Leben lang hatte ich regelmäßige Erkältungen. Erst seitdem ich fünf Tage pro Woche "Sport" mache, bin ich infektfrei. Das legt - aus meiner persönlichen Erfahrung - den sehr einfachen Schluss nahe, dass Bewegung hier der Kern ist. Vielleicht sind auch aus dem Grund die ganzen Ernährungsstudien so widersprüchlich. Und frag mal Handwerker, die sind auch nie krank. (Es sei denn sie saufen und fressen wirklich viel zu viel und zu schlecht.)
Hallo Thorsten,
sehr interessante Studie. Die zeigt auf jeden Fall mal, dass die Genmanipulation, an die man 20-30 Jahre lang glaubte, falsch ist.
Ich denke auch, dass die Mitos eine entscheidende Rolle spielen, bin ja ein Kuklinski-Jünger ;-) ...und meine ganze Therapie basiert auf der Annahme: Die Mt sind wichtig.
Was wohl auch mit reinspielt ist IGF. Und hier sind wir wieder bei den Carbs, den heutzutage zu hoch konsumierten...plus Schadstoffe/Schwermetalle, die die Mitos schädigen.
Ich wollte die These auch einfach mal genannt haben. So ganz überzeugt bin ich auch nicht, auch wenn sicherlich nicht alles falsch ist, was Rosedale darlegt. Nur bei Krebs haben sich bislang schon viele eine blutige Nase geholt ;-)..oder anders: Wir sind noch nicht wirklich weiter gekommen mit der Erkenntnis: Wodurch wird Krebs ausgelöst.
VG,
Robert
Hi Robert,
"Er führt auch schön aus, dass Krebs wohl nix mit Genmutation zu tun hat. Und nicht mit einer Störung der Mitochondrien, da Krebszellen durchaus Mt benutzen."
Ich kann mich mit dieser These von Rosedale nicht anfreunden, bzw. nur teilweise.
Störung der Mitos heißt ja nicht, dass sie gar nicht mehr genutzt werden, sondern lediglich, dass sie nicht mehr richtig funktionieren; und dadurch Schaden (=Krebs) anrichten.
Sehr spannend finde ich in dem Zusammenhang das in dieser Studie durchgeführte Experiment:
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3941741/
1. eine gesunde Zelle teilt sich gesunde Zellen
2. eine Krebszelle teilt sich weitere Krebszellen
[so weit so einleuchtend]
3. ersetzt man der Zellkern einer Krebszelle durch den Zellkern einer gesunden Zelle, teilt sie sich weiter in Krebszellen(!)
4. ersetzt man der Zellkern einer gesunden Zelle durch den Zellkern einer einer Krebszelle, teilt sie weiter in gesunde Zellen(!)
Die Ursache von Krebs sind in diesem Fall nicht irgendwelche Gen-Mutationen der Chromosomen-DNA (im Zellkern), sondern Schäden im Zytoplasma bzw. den Mitos!
Kurz: Mitos kaputt/defekt => große Gefahr für Krebs
LG,
Thorsten
Hallo Christine,
Dr. Ron Rosedale sagt auch nicht: Wenn Sie Krebs haben, dann essen sie kein Eiweiß mehr. Das sagt er nicht. So wie wohl in dem Artikel, auf den sich der Doc 2015 bezieht. So blöd ist Rosedale nicht.
Er sagt: Wir brauchen generell weniger Eiweiß, also auch im gesunden Zustand. Und wenn man zuviel Eiweiß konsumiert, triggert man zu sehr mTor. Und das ist ein Risiko!
Übrigens der Satz vom Doc ist leider grundlegend falsch:
"Und ohne Kohlenhydrate können zwar Ihre Körperzellen und Immunzellen wundervoll leben, wachsen, sich teilen. Nur eben nicht die Krebszelle. Die ist hier „verratzt“, ist aufgeschmissen."
Wenn dem so wäre, hätten wir Krebs lange besiegt. Aber:
1. Wir Menschen kommen beim Blutzucker, im Ggs. zu Ratten, nicht unter 60 mg/dl.
2. Krebszellen können auch Ketonkörper (gibt es Studien zu), Fette (gibt es Studien zu) und Eiweiße (gibt es Studien zu) verwerten. Die zeigt Rosedale auch im Vortrag!
Blöd, wa. Ja, es gibt Krebszellen, die auf Zucker fahren. Aber eben die wenigsten und wir Menschen kriegen unseren Zucker nicht beliebig niedrig. Auch Ketos nicht ;-)
By the way, LC-Ernährung sollte generell Voraussetzung sein. Das sieht Ron Rosedale genauso. Er ist ein LC-ler. Aber eben auch ein "Warner" vor zuviel Eiweißkonsum, so auch Mark Sisson, der sich auf Rosedale beruft.
VG,
Robert
"Seiner Meinung nach liegt es an einer Überreizung von mTor. Und das durch den Konsum von Eiweiß."
So wie ich es (oder den Doc!?) verstehe hängt die Entstehung von Krebs vom Immunsystem ab....oder wie erklärt er sonst Krebs bei jungen Leuten - haben die auch zu viel mTOR stimuliert? Verdammt viel Eiweiß für so ein kurzes Leben....
Es hat ja auch Studien gegeben, in denen Frauen mit Brustkrebs täglich 10km gelaufen sind. Von denen haben, wenn ich das recht erinnere, weniger (oder keine?) wieder Krebs bekommen.
Und sonst noch - Immunsystem und Eiweiß: https://www.strunz.com/de/news/eiweiss-und-krebs.html
Hallo,
nachdem ihn Mark Sisson empfohlen hat, den guten Doc Ron Rosedale, möchte ich einmal kurz seine These, die sehr gut unterfüttert ist, zur Diskussion stellen:
Was ich vorab empfehlen kann ist diese Rede von ihm aus 2017:
https://www.youtube.com/watch?v=LylJ0OOcONg&t=3s
Seine Grundthese ist: Wir brauchen ab 30 Jahren viel viel weniger Eiweiß als man annimmt bzw. man sollte weniger Eiweiß konsumieren, um Krebs so weit wie möglich aufzuschieben. Kriegen tut man ihn irgendwann sowieso. Nur dann eben mit 98 statt 68...so die Theorie.
Denn mTor (ein wohl Uraltes "Kommunikationssignal"...äter als Insulin) wird sehr stark von Eiweiß angeregt. Mehr als von Kohlenhydraten. Und mTor spielt eine große Rolle bei Krebs. Ggf. die Rolle, nach Rosedale.
Er führt auch schön aus, dass Krebs wohl nix mit Genmutation zu tun hat. Und nicht mit einer Störung der Mitochondrien, da Krebszellen durchaus Mt benutzen. (ich hatte mich auch schon immer gewundert, warum alle Mt in einer Zelle tot sein sollen und warum dann bei sich neu bildenden Zellen auch alle Mt tot sein sollen, konnte ja nicht durch Schwermetalle zB kommen)
Seiner Meinung nach liegt es an einer Überreizung von mTor. Und das durch den Konsum von Eiweiß.
Daher rät er für alle ab 30 (vorher ist es seiner Meinung nach ok, höhere Mengen an Eiweiß zu essen):
0.75g pro KG lean body mass, also Magerkörpergewicht. Das ist noch weniger als die DGE rät...aber auch nur, wenn man sich LC ernährt.
Ich finde seine Argumentation (basierend auf Studien, jedoch nicht am Menschen) sehr nachvollziehbar.
Er meint: So recycled der Körper den ganzen "Schrott" und baut daraus wieder gute neue Proteine. Und das passiert nur, wenn mTor niedrig ist.
Interessant, oder? Und ein klarer Gegenpol zum Doc, der ja eher bei 1,5 bis 2g pro KG Gesamtkörpergewicht.
Für mich bedeutet das:
Doc: 100-138g Eiweiß am Tag
Rosedale: 58 KG (lean body mass) *0,75 = 43,5g Eiweiß am Tag.
Ein "gewisser" Unterschied :-/
Die Rede ist auf jeden Fall sehr interessant anzuschauen, da er auch eine "coole Socke" ist. Kriegt 30min Redezeit und spricht 53min :-D ...und auch nur, weil sie ihn 2x auffordern, bald ein Ende zu finden.
Und ich finde es spannend, das Thema hier zu diskutieren...soweit wir dabei als Nicht-Forscher kommen können.
VG,
Robert
PS: Seine Grundthese, die wir auf jeden Fall unterschreiben können, denke ich: "Die Lebensspanne wird festgelegt durch die Proportion von Fett vs. Zucker, die man im Leben verbrennt."