Forum: Ernährung - Kein Gewichtsverlust trotz Ketose
@Thomas V Einen derart hohen KH-Anteil? Das meiste ist Wasser. Und niemand hat von 0 KH gesprochen. Kinder brauchen wie auch wir KH. Aber keine leeren. Ketose verstehen.
Thorsten, wenn ich den Ausschnitt der Studio lese, und die Babys in Ketose eher untergewichtig waren dann gehe ich als Grund für die Ketose aus, dass diese Babys einfach im Kaloriendefizit waren. Dann wird auch ein Schuh draus!
Zusammensetzung Muttermilch (Mensch):
Inhaltsstoffe je 100 ml
Wasser 87,2g Kohlenhydrate 7,0g Fett 4,0g Eiweiß 1–1,5g
Zum Vergleich Kuhmilch:
Wasser 87,5g Kohlenhydrate 4,7g Fett 3,5-4,0g Eiweiß 3,5g
Dann gibt es da eine nette Studie von 2001:
Neonatal ketosis is not rare: experience of neonatal screening using gas chromatography-mass spectrometry
Hier wurden Ketonkonzentrationen im Urin gaschromatografisch analysiert
Of the 21.342 neonates that were screened, 47 had significant ketosis. [...] Ketosis was more often found in neonates nourished by breast feeding (33 out of 47). Over half of the neonates showing ketosis (28 out of 47) were asymptomatic. [...] However, neonates with ketosis tended to have low mass gain rates in the 5 days from birth
Da liest sich jetzt für mich nicht so, als wären Neugeborene anfangs grundsätzlich in Dauerketose...
Nichtsdestotrotz kann natürlich durchaus eine höhere Ketolysefähigkeit bei Neugeborenen vorliegen, als z.B. bei Erwachsenen mit verzogenem Metabolismus. Einen Dauerzustand vermag ich da aber nicht zu erkennen.
Bei einer Aussage „Es ist bedauerlich, dass in der medizinischen Fachliteratur die Umstellung des Kleinkindes nach dem Abstillen auf eine kohlenhydratreiche Nahrung als die einzig denkbare Möglichkeit dargestellt wird, zumal dies unter Berücksichtigung der gesamten Entwicklungsgeschichte der Menschheit wohl eher die Ausnahme gewesen sein dürfte.“ frage ich mich dann schon, wie man 7g KH vs. 4g Fett als LC/Keto einordnen kann (oder 47 von 21.342 untersuchten Neugeborenen in Ketose als Normalzustand).
Aber vielleicht findet da ja jemand noch andere Studien...
Wenn man die Muttermilchzusammensetzung (KH vs. Fett) mal auf ca. 2000kcal Bedar für einen Erwachsenen hochrechnet, entspräche das ~220g KH. Sicher kein LC/Keto; zumindest nicht dauerhaft.
Simone, dann erkläre mir bitte, warum Muttermilch einen derart hohen Carbanteil enthält, wenn der Stoffwechsel auf Ketone setzt.
Welche Aufgabe haben die Kohlenhydrate in der Milch? Wie werden sie verstoffwechselt?
Zu dem was der Doc schrieb, über die Ernährung unserer Vorfahren - zu diesem Thema haben wir vor kurzem aktuelle Studien vorgelegt. Danach sind die Aussagen des Docs in der Form nicht zu halten. Aber das ist ein anderes Thema.
Ich habe den Eindruck, es soll suggeriert werden, das Säuglinge immer noch einen Metabolismus haben, wie unsere Vorfahren der aber durch unsere westliche Lebensweise gnadenlos zerstört wird. Diese Schlussfolgerung halte ich für falsch.
@Thomas V et. al. - Unser werter Doc Strunz hat auch hierzu einiges geschrieben. Auszug:
"Wovon hat sich das Gehirn Ihrer Vorfahren Millionen Jahre ernährt? Von Zucker oder von Ketonkörpern? Nun… sie kennen ja inzwischen die Antwort. Und das bringt uns zurück zum Gehirn des Säuglings. Denn es muss festgestellt werden, dass die Ketolyse für das Gehirn des Säuglings noch von entscheidender Bedeutung ist (Löffler: Biochemie und Pathobiochemie 2003, S. 1055):
„Im Gehirnstoffwechsel eines Säuglings werden zu einem weitaus höheren Anteil Ketonkörper verarbeitet als beim Erwachsenen. Infolgedessen können Säuglinge wesentlich geringere Blutglucosekonzentrationen ohne neurologische Ausfälle tolerieren als Erwachsene. Kurz nach der Geburt steigen die Aktivitäten der Ketonkörper verwertenden Enzyme … deutlich an, wodurch eine optimale Ausnutzung des hohen Fettanteils der Muttermilch möglich wird. Nach dem Abstillen und der Umstellung des Kleinkindes auf kohlenhydratreiche Nahrung fallen die Ketonkörper metabolisierenden Enzymaktivitäten wieder ab.
Daneben sind die Ketonkörper sogar für die Entwicklung der kleinkindlichen Gehirnsubstanz erforderlich (Morris AAM: Journal of Inherited Metabolic Diseases, Volume 28, Issue 2, Apr 2005, Pages 109-121)“
Der passende Kommentar dazu (Zitat): „Es ist bedauerlich, dass in der medizinischen Fachliteratur die Umstellung des Kleinkindes nach dem Abstillen auf eine kohlenhydratreiche Nahrung als die einzig denkbare Möglichkeit dargestellt wird, zumal dies unter Berücksichtigung der gesamten Entwicklungsgeschichte der Menschheit wohl eher die Ausnahme gewesen sein dürfte.“
Typisch höfliches Gewäsch. Das war so. Das menschliche Gehirn funktioniert sehr viel wacher, sehr viel klarer, sehr viel kreativer mit Ketonkörpern. In der Ketose. Wenn man also auf künstliche, auf leere Kohlenhydrate verzichtet."
Sollte ihr Strunzianer wissen.
Sonnige Spätsommergrüße
Simone
Hallo Barbara,
Du macht seit 1,5 Jahren eine ketogene Diät - warum genau eigentlich?
Um in Ketose zu sein braucht es das nicht, hast Du diese Diät als Therapie zu einem Leiden?
Viele Grüße
Christian
Hallo.
Ich danke allen Foristen für die guten Ratschläge. Werde einige davon mal umsetzen.
Barbara
@Barbara: Wenn ich mal rumtrödel und es länger geht bis ich meine Gymnastik und Yoga geschafft hab vor dem Frühstück dann krieg ich richtig Hunger und der Magen knurrt. Damit mir nicht ganz flau wird und ich meine Übungen ohne Qual noch vor dem Frühstück schaffe trinke ich so viel Schwarztee mit Sojamilch oder Roibostee mit Sojamilch wie ich mag (plus Glycin zum Süßen und ein Blatt Gelatine für Kollagen). Ein bisschen Milch tue ich schon rein, damit es nicht ausflockt und cremig ist, da ich meine Sojamilch selbst herstelle.
Damit kann ich mein Frühstück oder auch andere Mahlzeiten viel länger rausschieben ohne Hunger zu leiden. Ist wahrscheinlich wichtig, weil wenn du deine Kalorien jetzt reduzierst kriegst du auf jeden Fall Hunger. Viel Gemüse wie Kohl oder Salat z.B. soviel du willst, ist denk ich auch eine gute Idee. Nichts ist blöder beim Abnehmen als das Gefühl man darf nicht so viel essen wie man will und muss Hunger schieben, das führt nur zu Fress-Attacken. Gemüse kann man immer reinhauen, soviel man will sofern nicht stärkehaltig, aber da kennst du dich mit Keto-Diät sowieso schon aus. Aber bei den Gemüsen die du darfst würd ich jetzt keine Kalorien zählen, der Darm braucht ja auch wieder Energie um das Gemüse zu verbrennen.
Meinen Informationen nach sieht es so aus, dass der Säugling anfangs tatsächlich in der Ketose ist, da er die Kohlenhydrate noch gar nicht verwerten kann. Diese dienen dazu, das Microbiom auf die Verarbeitumg von Carbs vorzubereiten. Es werden dadurch die nötigen Bakterien im Darm gezüchtet und die benötigen die Kohlenhydrate.
Wie lange dieser Zustand anhält, weiss ich nicht, müsste ich recherchieren. Sicher wird er aber nicht über die gesamte Stillphase andauern.
Zu Thorstens Beitrag: über diese Behauptung konnte ich auch immer nur ungläubig den Kopf schütteln. Schließlich enthält Muttermilch deutlich mehr Zucker als Kuhmilch. Können die Leute nicht lesen? Und wenn sie es können, was lässt sie so schlussfolgern? Kann mich dem Wunsch nach der entsprechenden Studienlage nur anschließen.