Forum: Ernährung - Keine Kalorien zählen???
Tja, Thermodynamik.....kenn ich nur aus dem Ingenieurstudium. Den Bezug auf die Makronährstoffe find ich in Zusammenhang mit Protein immer etwas gewagt. Der Doc hat in einem seiner Newsletter diese thema mal ein bisschen auseinander klamüsert.
Ich errinnere mich noch an:
die Verdauung von Protein erfordert je nach menge 20-30% der beinhalteten Kalorien für den Verdauungsprozess.
Angeblich gibts da Studien, die gezeigt haben, dass dies bei einer Aufnahme von mehr als 3g/kg Körpergewicht auch bis zu 50% sein sollen, aber lassen wir mal die 20% stehen. Dann haben wir also Aminos und Peptide im Blut. aus denen kann die Leber dann Zucker herstellen, der dann der Energieerzeugung dient. Dies soll nach Strunz mit extrem schlechten Wirkungsgrad ablaufen. Er benennt diesen Wirkungsgrad der Energieerzeugung aus Proteinverzuckerung mit ca. 9-10%.
Was vieleicht damit zusammenhängt, dass möglicherweise nicht alle, sondern nur bestimmte Aminos zu Glukose umgewandelt werden.
Das würde bedeuten, dass man einen energetischen Tagesbedarf von 2.000kcal mit ca. 20.000 kcal an Protein decken müsste, wenn man tatsächlich nur Protein essen würde. Das schafft keiner. das wären ca. 5kg Whey-Isolat pro Tag. Prost Mahlzeit. (nur so am Rande, wenn ein Eskimo im Extremfall 5kg Fleisch pro Tag isst, bekommte er ca. 1kg reines Protein, was dann nur 400kcal über die Eiweissverzuckerung wären. Das würde dann auch erklären, warum Eisbären im Winter von den Robben nur das Fett fressen, wenn genügend Nahrung vorhanden ist)
Wenn hier jemand belastbarere Zahlen hat, immer her damit.
Sollte diese kleine Rechnung nur annähernd hinkommen, ist klar: Eiweiss zehrt
Grüße
Martin
"Wer sich nur von Eiweiß ernährt, schafft es schlicht nicht, sich isokalorisch, d.h. ohne Kaloriendefizit zu ernähren und nimmt zwangsläufig ab."
@Thorsten: Es ging doch im Eingangsbeitrag ums Abnehmen. (Und wenn genug abgenommen wurde, ißt der betreffende Mensch eben wieder anders ... Hm? ;))
Ansonsten wollte ich das auch nicht so eng betrachtet wissen. ;) Gemüse z. B. ist doch trotzdem i. O. Oder einer ißt nur Eier. Da ist auf die Thermodynamik doch ***. ;)
Grüße in den Abend - ingo
Mein lieber Greg,
Auch deine Erfahrung muss der Thermodynamik beugen und ihr gehorchen. Ob dir das nur wurscht ist oder nicht; ist der Thermodynamik Wurscht. So tickt nun mal unsere Welt mit ihren Naturgesetzen. Egal ob da ein Geist gerne die Materie anderweitig Bestimmen möchte oder nicht.
"Kann ja auch nicht anders sein. Bei der gleichen Kalorienanzahl an KH haben die armen Menschen keine Chance abzunehmen."
Das ist ja der Denkfehler. Die energetisch verwerteten Kalorien sind eben nicht gleich. Genau deswegen liefert ja auch bloßes Kalorienzählen nur so einen ungenauen Anhaltswert.
"Tja, schlaue Theorie, wird niemals die Praxis schlagen. Was bei mir geht, beim BMI von 22, schnell abzunehmen, und bei dir geht, geht bei jedem Menschen. Wir sind halt Praktiker..."
Tja, alle die nur durch ein praktiziertes Kaloriendefizit trotz Kohlenhydraten abnehmen zeigen, dass es auch anders geht. Thermodynamik sei dank.
Ich kann zwar nur mit 6BMI Punkten weniger in einem halben Jahr dienen, aber dafür auch mit einem (für mich) angemessenen Muskel- und Kraftzuwachs.
Keine Ahnung, ob das deinen gestrengen Anforderungen an "EIGENER PRAXISERFAHRUNG" genügt, den Gesetzen der Thermodynamik genügt es auf jeden Fall.
Geschmeidige Grüße,
Thorsten
PS: Und hast hoffentlich realsiert, dass ich deine Erfolge und Erfahrungen nicht in Abrede stelle, sondern nur anders erkläre.
Ingo,
du hast so was von recht: sehe ich tagtäglich an Übergewichtigen, wie die Pfunde purzeln wenn viel Eiweiss ins Spiel kommt. Ich begleite sie Tag für Tag, mit überwältigendem Erfolg. Kann ja auch nicht anders sein. Bei der gleichen Kalorienanzahl an KH haben die armen Menschen keine Chance abzunehmen. Da ist mir die Thermodynamik sowas von wurscht...
Tja, schlaue Theorie, wird niemals die Praxis schlagen. Was bei mir geht, beim BMI von 22, schnell abzunehmen, und bei dir geht, geht bei jedem Menschen. Wir sind halt Praktiker...
@ Falls jemand im Forum meint ich schiesse gegen die Meinung mancher Foristen quer und/oder ich liege falsch, dann korrigiert mich bitte mit "EIGENER PRAXISERFAHRUNG" oder lasst es sein...
@łThorsten: Nein.
Wer ab einem bestimmten [zu hohen] BMI nur Eiweiß zu sich nimmt, nimmt zwangsläufig ab (bis er einen guten BMI erreicht hat).
Wer diese Masse Kohlehydrate, die eben dieselben Kolorien haben wie EW, zu sich nimmt, nimmt nicht ab.
Ich kann das selbst bestätigen, wenn auch auf niedrigem Niveau (war nie wirklich dick) und habe es auch im Freuendeskreis sehen können.
Sorrry, doch bin ich hier im Forum der Zeitung mit den 4 Buchstaben oder vom Doc? ;-)
Du schreibst: "Biochemie muss sich trotz allem den Gesetzen der Thermidynamik unterwerfen. Wenn ich mehr zuführe, als ich verbrauche oder ausscheide, muss die Differenz notgedrungen gespeichert/eingelagert werden."
KH-e (-> Blutzucker), die mit Hilfe von Insulin aus dem Blut geholt werden [müssen], werden in Fett umgewandelt und gespeichert.
Fett und EW ohne KH-e gegessen, rutschen - kurz gesagt - quasi durch.
Auch das war als Blogg vom Doc schon zu lesen.
Wie kommst Du nur darauf, daß Thermodynamik etwas mit Verdauung zu tun hat ...? :-(
Wirklich friedliche Grüße. :o)
Warum nicht? Mann kann es ja machen wenn man es braucht. Manche Menschen sehen nicht wie viel sie essen. Deshalb könnten die Kalorien Zähler Apps nützlich sein!
Ich halte auch nichts vom Kalorienzählen. Über die Ungenauigkeiten wurde ja hier genügend gesagt. Ich halte es aber aus einem anderen Grund für unsinnig.
Wir sprechen immer vom Abnehmen und Gewicht verlieren, als wäre es das gleiche. Dabei wollen doch die meisten a) sich wohlfühlen, b) besser und schlanker aussehen und c) ihren Fettanteil reduzieren. Bei allen drei Punkten spielt das Gewicht verlieren aber nur eine untergeordnete Rolle.
Als Beispiel: ein 1,75 cm großer Mann kann 90 Kilo wiegen und dabei übergewichtig sein oder muskulös (kein Bodybuilder!). Es sagt nichts über seine Gesundheit, sein Wohlbefinden und sein Aussehen aus. Die meisten Übergewichtigen würden aber wohl sofort tauschen wollen, obwohl sie kein Gramm Gewicht auf der Waage verlieren würden.
Kalorienzählen und Gewicht verlieren (mit all ihren Ungenauigkeiten) folgen den Gesetzen der Thermodynamik. Ob man Fett oder Muskeln abbaut, krank oder gesund ist. All das spielt beim Kalorienzählen keine Rolle.
Beim richtigen "Abnehmen" sind aber die drei Punkte, die ich oben aufgeführt habe wichtig. Und schon sind wir bei Stoffwechselvorgängen, Hormonen, Nährstoffen und all den Dingen, die mit Kalorien (fast) nichts zu tun haben.
Natürlich muss ich hier die Einschränkungen machen, dass stark Übergewichtige auch tatsächlich Gewicht verlieren wollen und sollten. Da ist ein moderates Defizit selbstverständlich sinnvoll.
Seht hier: https://www.strunz.com/de/cmspro/search/news/?q=Kalorien
Hm ... wenn ich hier so lese ... tststs.
Nichts für Ungut, doch lest Ihr nicht die News vom Doc? ;)
Auch er hatte schon mehrmals geschrieben, daß Kalorien nichts mit Ernährung/Verdauung zu tun haben.
Kalorien zu bestimmen hieß, daß Fett, Eiweis und Kohlenhydrate verbrannt wurden - in einer bestimmten Menge - und gemessen wurde, wie viel Wärme dabei frei wurde. Das wie gesagt hat nichts mit den Prozessen zu tun, die im Körper stattfinden, wenn die entsprechenden Bestandteile gegessen werden.
Einen erkenntnissreichen Abend Euch allen. :o)
Ich finde Kalorien zählen irgendwie mühsam! Also ich hatte vor 2 Jahren das Thema, das ich akut abnehmen wollte und habe mich schlau gemacht und mit vielen Leuten gesprochen und da ging der allgemeine Konsens eher weg vom Zählen der Kalorien auf der Verpackung von Lebensmitteln! Ich hatte mehrere Sitzungen mit einer Ernährungsberatung, wo ichgelernt habe, was für eine Ernährung am besten zu meinem Körper passt und habe seit dem auch wirklich nachhaltig abgenommen. In Kombination mit viel Sport ist da einiges möglich! Kann man auch prima hier nachlesen: https://www.figur-und-natur.de/wie-ernaehre-ich-mich-richtig/