Hallo!

Ich bin neu hier in diesem Forum und habe mich schon durch viele interessante Beiträge geklickt und dadurch einige neue Denkanstöße bekommen. Doch aktuell stellt sich bei mir eine gesundheitliche Frage zum Thema ketogene Ernährung und deren möglicher Zusammenhang mit plötzlich sehr hohen Lipasewerten. Vielleicht hat jemand von euch ähnliche Probleme zu diesem Thema und kann hilfreiche Tipps geben?!

Zur Erläuterung, muss ich allerdings kurz ausholen.

Im Frühjahr 2019, hatte ich, weiblich und 42 Jahre jung, aus heiterem Himmel einen ischämischen Herzinfarkt, mit bisher ungeklärter Ursache. Ich hatte zwar ca 10g zu viel Speck und lebte allgemein eher süßlich und unsportlich, jedoch hatte und habe ich nachweislich keine koronaren Herzkrankheiten, noch Bluthochdruck, Diabetes oder irgendetwas bekanntes was Grund für dieses Ereignis war. Ich nahm und nehme auch keine Medikamente oder Hormone. Einzig bis dahin bekanntes Problem, starker Ferritinmangel, seit vielen Jahren, den ich ab und an durch die Einnahme von Ferro Sanol bis knapp 40 hoch bekomme. Dazu leider immer oft an Kopfschmerzen bis hin zu Migräne litt. Meine Kardiologin vermutet, dass der Herzinfarkt bedingt wurde durch einen Koronar-Spasmus, also unter anderem Stressbedingt. Durch MRTs und Echos konnte auch nichts gefunden werden. Außer einer kleinen Narbe ist am Herten alles fast wieder gut. Na ja, um meinem Lebensstandard ein bisschen mehr Aufmerksamkeit zu schenken, begann ich nach und nach mich mit ketogener Ernährung zu beschäftigen. Den Zucker konnte ich sehr schnell komplett und bis heute aus meinem Leben streichen und die KH nach und nach reduzieren. Ich habe allerdings nie meine Ketonkörper gemessen. Ich habe immer nur meine Makros gerechnet. Diese schwankten zwischen: KH 20g-50g, Fett 100-180g und Protein 50-100g. Ob ich also 100% in Ketose war, kann ich gar nicht sagen. Aber zu Beginn hatte ich z.B diesen typischen Atem und musste ständig pinkeln. Auf diesem Weg habe ich aber knapp 8kg verloren und fühlte mich bis zum Winter auch extrem gut. Auch sportlich war und bin ich seither wieder regelmäßig aktiv. Wobei es in letzter Zeit viel anstrengender geworden ist, die gleichen Strecken zu laufen und ich fühle mich allgemein nicht so als könnte ich Bäume verpflanzen und meine Stimmung ist auch selten „großartig“!

Aber es geht ja leider weiter. Da aufgrund der Herzgeschichte auch plötzlich eine leichte Blutarmut entdeckt wurde, stand mir im Okt 19 eine Magen-Darmspiegelung bevor, bei der auch prompt ein sehr großes Adenom im Darm entdeckt wurde, was nicht ambulant zu entfernen war. So musste ich im Nov 2019 dafür ins Krankenhaus. Die Histologie zeigte leider die höchste Entartungsstufe. Toll, das war der 2. Schock des Jahres!!! Also musste noch eine dritte Darmspiegelung gemacht werden! Jetzt im Jan 20 wurde durch eine Vollwandresektion ein kleines Stück der Darmwand entfernt, da wo das Adenom saß. Die Histologie daraus zeigte zum Glück :) :) keinen Nachweis mehr von entarteten Zellen! Glück gehabt, sagte meine Ärztin, das war haarscharf an Darmkrebs vor. Das alles war schon wie in einem schlechten Film. Mit 42 Herzinfarkt und fast Darmkrebs, aaaber nun komme ich zu meinem aktuellen Problem. Nach der 1. Darmspiegelung wurde, warum auch immer, meine Lipase gemessen. Bei einem angegeben Richtwert von 15-60 U/l, war diese leicht erhöht 75 U/l. Das hat kein Arzt weiter kommentiert Knapp zwei Monate später, wurde für die 3. Spiegelung wieder routinemäßig gemessen. 354 U/l!! Auch dieser Wert wurde nicht weiter kommentiert. Ich selbst habe daraufhin meine Ärzte angesprochen. So wurde 2 Wochen nach der Vollwandresektion noch mal gemessen. Das Ergebnis war fallend, aber immer noch 160U/l. Mein Arzt veranlasste zur Kontrolle ein CT und auch 2x Ultraschall. Alles unauffällig. Ich hatte oder habe auch weder die typischen Schmerzen, noch Übelkeit, Erbrechen oder Fettstuhl. Jetzt wurde letzte Woche, eigentlich nur zur Kontrolle ob sie weiter fällt, noch mal die Lipase gemessen. Und sie ist sogar gestiegen, auf 560 U/l !!!! Dazu aber keine Entzündungsmarker. CRP , GPT etc sind alle normal!

Meine Internistin und meine Hausärztin können sich keinen Reim darauf machen. Zu meiner Frage ob dies evt mit den 3. Spiegelungen innerhalb von 3 Monaten zusammen hängen könnte, haben Sie beide verneint. Sie denken es ist das fettreiche Essen. Nun bin ich zutiefst verunsichert. Warum sind meine Lipasewerte so hoch? Leider habe ich nur einen einzigen Vergleichswert von der Lipase, der wurde direkt nach dem Herzinfarkt gemacht und lag bei 21 U/l. Das war also vor der Ernährungsumstellung. Nun die spannende Frage, was hat in den letzten Monaten diesen Anstieg bewirkt? Nur die Ketogene Ernährung oder beides zusammen, 3X gezwungenes extrem entschlacken + ketogen???

Ich habe mich damals für diese Ernährungsform entschieden, da ich eigentlich dachte meinem Körper damit gesund zu ernähren und mich damit auch gut fühlte. Nun habe ich aber immer öfter das Gefühl das Gegenteil bewirkt zu haben, weil da dieser blöde Wert im Raum steht!! Habe ich etwas grundsätzlich falsch gemacht?? Hätte ich das ketogene viel strikter machen müssen? Weniger KH und weniger Protein? Ich muss gestehen, dass ich immer viel Milchprodukte (Käse, gr Joghurt und Whey ) gegessen habe und in letzter Zeit auch zu viel Fleisch. Aber kann das einen so hohen Wert veranlassen? Dazu faste ich an 5 Wochentagen im 16/8 Rhythmus und trinke morgens einen Bulletproof, teilweise mit Whey. Seit Beginn der Darmgeschichte habe ich rückblickend auch das Gefühl, dass nach dem Essen ein Klumpen in meinem Magen hängt, das war zu Beginn der Ernährungsumstellung nicht so.

Könnte der hohe Lipasewert, meine Ermüdungserscheinung beim Sport (schwere Beine, und allgemein nicht so fit), Klumpen im Magen auch darauf zurückzuführen sein, dass meine Bauchspeicheldrüse einfach überfordert ist durch das Fett und dazu der leergefegte Darm?? Oder mache ich die ketogene Ernährung schlichtweg falsch und hätte auf alle Milchprodukte komplett verzichten müssen?? Oder mache ich es einfach schon zu lange?? Meine Stimmung ist am Boden und das tut meiner Psyche gar nicht gut! Bis zur nächsten Blutprobe in 1,5 Wochen, möchte ich mich low carb ernähren und darauf auch langfristig umstellen. Aber wie genau ist denn da Makroverteilung? Bis zu 150g KH??, aber wie viel Fett und vor allem wie viel Eiweiß??

Ich habe unzählige Bücher und Berichte gelesen, vielleicht zu viele. Denn im Moment sehe ich vor „lauter Bäumen den Wald nicht mehr“ :( :(

Ach so, ich nehme seit Beginn diesen Jahres täglich: 1xMSM, 2xOPC (soll ja ein natürlicher Blutverdünner sein und gut fürs Herz), ca 8000 iE Vitamin D3 +K2 (Tropfen, daher mal einer mehr oder weniger) und seit gestern 2x Sango Coralle. Calcium habe ich bisher nur genommen, wenn ich die Eisentabletten genommen habe. Da mir das Eisen sehr auf die Verdauung schlägt habe ich beides nicht regelmäßig genommen, sondern nur Kurweise. Zink habe ich bisher noch nie genommen. Vielleicht könnt ihr ja ein gutes Produkt empfehlen, ebenso wäre ich dankbar für die Empfehlung von einem guten Darmpräparat zwecks Aufbau der guten Bakterien.

So, wer jetzt noch dabei ist, dem danke ich tausendfach für seine geopferte Zeit. Ich bin gespannt auf eure Einschätzung :)

Grüße von Mohrle