Forum: Ernährung - Kleiner humoristischer Blog über Ketogene Ernährung
"Deshalb schmecken diese Dinge (wie Zucker und Alkohol)"
Oh, Alkohol schmeckt. Steht gar nicht bei Wikipedia unter Geschmackssinn. Wenn du da neuere Erkenntnisse hast, kannst du das gerne mit Nachweisen bei Wikipedia einfügen ;)
"denn dann ist der Koerper gezwungen mit allen Mittelchen den Glukoselevel zu senken!"
Nein. Der Körper kann auch über den Urin Carbs ausscheiden. Das tut er aber nur im Notfall, wenn er dazu gezwungen ist (bei Diabetes). Er will die Carbs lieber einlagern und die Ketonkörper loswerden.
"und nimmt damit alle negativen Folgen dieses Stoffwechselpfades in Kauf"
Warum tut er das denn deiner Meinung nach? Er hätte sooo viele Möglichkeiten. Er könnte die Carbs langsamer aus dem Darm ins Blut gehen lassen, aber das tut er recht konstant mit 1-1,5g pro Minute. Er könnte die Aufnahme im Darm komplett verhindern oder sie eben wie die Ketonkörper über die Niere ausscheiden.
"Dort ist es aber auch so, dass der Alkohol gefaelligst weg muss und primaer verstoffwechselt wird."
Nunja, es gibt auch die Ansicht, dass Alkohol in der Leber abgebaut wird. Wenn ich in einen Promillerechner eingebe, dass ich 300 kcal über Alkohol konsumiere, steht da, dass ich erst 12 Stunden später wieder nüchtern bin. In der Zeit habe ich aber ca. 1500 kcal verbraucht. Selbst wenn kein Alkohol in der Leber abgebaut wird, ist das für mich nicht primär (> 1200 kcal kommen also aus KH/Fett).
"Ich denke, der kontinuierlich aufrechterhaltene satte Zustand tritt in der Natur nicht auf."
D'accord.
"Deshalb wuerde ich das Programm, welches laeuft, wenn nicht genuegend Baecker-Carbs kommen, nicht als Notlauf-Programm bezeichnen, sondern als Normalprogramm."
Vielleicht könne wir dahingehend einen Konsens finden, dass der beständige Wechsel zwischen ausreichen Carbs, evtl. sogar Überfluß-Carbs und Carb-Karenz (inkl. "Notlaufprogramm") das Normalprogramm darstellt?!?
"Evtl. kann man ja den anderen Fall (dass zuviele Carbs im Blut ankommen) als Notfall bezeichnen, denn dann ist der Koerper gezwungen mit allen Mittelchen den Glukoselevel zu senken! Schleusst diese selbst in die Zellen ein, wo diese dann verbrannt wird und nimmt damit alle negativen Folgen dieses Stoffwechselpfades in Kauf - Igitt igitt! "
Ah, deswegen hat die Evulotion uns mit dem Geschmacksinn für Süßes versehen. Also eigentlich quasi als Warnung "Finger Weg". Und deshalb greifen wir eigentlich so begierig bei z.B. bitteren Speisen zu, weil eigentlich gesund. Und wir unterliegen nur einem Generationen alten Phänomen der Synapsenverschiebung in unserem Geschmackszentrum, das nun irrtümlich Süßes für lecker und erstrebenswert hält?!?
Interessante These, über die bei Gelegenheit mal inentsiver nachdenken werde.
LG,
Thorsten
Wenn man in Ketose ist und Carbs isst, schmeisst der Körper die Ketonkörper weg! Warum tut er das, wenn es eine Wohltat ist? Müsste er dann nicht die Carbs wegwerfen? Gibt es noch weitere Fälle in denen der Körper Energie einfach so wegwirft?
"In "freier Wildbahn" ist es ein voellig normaler Zustand, ab und zu etwas zu hungern. Hat die Zivilisation nur verlernt."
Stefan, ich danke dir für Bestätigung meiner Aussage.
Richtig, Ketose ist "in freier Wildbahn" ein zeitweilig(!) völlig normaler Zustand. Genau dann, wenn wir etwas hungern (Carb/Glukose-Defizienz). Dafür reicht oft genug schon IF aus.
Hungern => Unterversorgung mit Nährstoffen, allen voran dem Makronährstoff KH/Glukose, nicht nur zur Energieversorgung => d.h. temporär ist eine ausreichende Versorgung mit Carbs nicht mehr gegeben und der Körper muss auf sein Notlauf-Carb-Spar-Programm umschalten, um den Glukoseverbrauch zu minimieren, um das Bisschen, was die GNG liefert an die höchstpriorisierten Bedarfsstellen zu liefern (hormonell reguliert, nicht über bloßen BZ Level).
Ketose ist "in freier Wildbahn" nirgends ein Dauerzustand!
LG,
Thorsten
Hallo zusammen!
Nach ein paar Tagen Abwesenheit gebe ich noch ein kleines Update ab.
"Ketose ist bereits ein/das Notlaufprogramm des Körpers."
Wow, hatte ich gänzlich anders verstanden, aber gut. Man lernt ja gerade dauerhaft dazu!
Zu dem Thema der Nahrungssupplements werde ich mich nächste Woche (vermutl.) mal einer Blutuntersuchung unterziehen lassen. Damit kann ich ja in etwa einschätzen wie es mit meinen Werten aussieht und ob ich noch etwas zusätzlich nehmen sollte. Ich habe mir aus der Apotheke ein A-Z Präparat mit recht vielen Zusatzstoffen empfehlen lassen und nehme das täglich.
Dazu kommt jetzt noch der Sport und dann hoffen wir mal das es weiter bergab geht, im Blog habe ich es etwas upgedatet.
Deinen Link zum Thema Ketose hab ich mir durchgelesen. War auch sehr aufschlußreich, wobei ich nicht alles 100% verstehe ;)
Ich habe auch von Refeed Tagen gelesen um den Leptinspiegel wieder nach oben zu bringen, macht das bei meinem Körperfett Anteil denn schon Sinn oder sollte ich da noch warten und einfach weiter KH arm weiteressen?
Grüße,
Chris
Hi Chris,
"damit der Körper nicht auch in einen Notstrom Modus fällt. "
Ketose ist bereits ein/das Notlaufprogramm des Körpers.
"Mag+Cal und Omega3 als Supplement zu. Unsinn oder angebracht?"
Angebracht. Bei O3 auf möglichst hohen Anteil EPA und DHA achten. Es gibt noch eine Reihe anderer O3 Fettsäuren, aber EPA und DHA sind die für den Körper wichtigen, essentiellen.
Gute Präparate haben einen (EPA+DHA)-Anteil von >50%. Du solltest so auf ca. 1-1,5g/d (EPA+DHA) kommen.
Zusätzlich würde ich noch ein gutes Multivitamin-Präparat empfehlen. Ebenso einen guten Vitamin B-Komplex sowie Zink. Auch eine Kur mit Chrom(picoliat) kann sinnvoll sein (verbessert den KH- und Fett-Stoffwechsel). Wenn du sicher gehen willst (und nicht nach dem Gießkannenprinzip supplementieren willst) solltest du eine Bultuntersuchung entsprechend dem strunzschen Bluttuning erwägen.
Zum Thema Ketose: Ein Ansprechen entsprechender Urinteststreifen heißt nur, dass deine Leber Ketonkörper erzeugt. Das bedeutet nicht automatisch, dass dein Körper die auch verwertet / verwerten kann (sie werden ja mit dem Urin Ausgeschieden). Aussagekräftiger ist da eine Blutuntersuchung (Teststreifen und Meßgerät analog einer Blutzuckermesseung) oder eine Atemgasanalyse (Acetongeruch).
Ein Rückgang bei der Anzeige der Urinteststreifen heißt auch nicht automatisch, dass du aus der Ketose herausfällst. Es kann auch sein, dass dein Körper Ketone vermehrt nutzen kann und weniger davon ungenutzt mit dem Urin ausscheidet (also ein Zeichen für Ketose).
Und bitte auch Ketose nicht mit Fettstoffwechsel / Fettverbrennung in einen Topf werfen. Das sind zwei Paar Schuhe.
Ja, ist leider alles nicht so einfach, wie es sich im ersten Moment anhört; wenn man es richtig machen will.
Achso, noch mal ein Link zum Theme Ketose und Körperfett vs. Nahrungsfett (und anderen Anregungen:
https://edubily.de/2016/12/braucht-fettverbrennung-fett/
Und zu guter Letzt, Bewegung nicht vergessen. Nicht um durch Sport große Mengen Kalorien zu verbrennen (das funktioniert in der Regel nicht, bzw. ist weniger, als erwartet), sondern um den Stoffwechsel wieder in normale Bahnen zu lenken und wieder Insulinsensitiv zu werden; und für das eigene Wohlbefinden (Stressabbau).
LG,
Thorsten
Hi Thorsten, hi Bluesisk,
danke für eure Beiträge.
Ich bin bei der ganzen Geschichte noch sehr am Anfang und nicht komplett sicher was richtig ist und was nicht. Ich will natürlich liebend gerne das die Keto Phase mir das eigene Fett vom Leib brennt, aber ich hatte es so verstanden, das man schon von außen Nahrung zuführen muss, damit der Körper nicht auch in einen Notstrom Modus fällt. Lasse mich da natürlich eines besseren belehren.
Und ich versuche schon unter meinem Kalorienlimit am Tag zu bleiben um einen Gewichtsverlust zu haben. Gestern hat mich aufgrund der Keto Grippe schon gut aus der Bahn geworfen. An dem Tag hab ich auch noch starke Gelüste nach KH gemerkt, das geht hoffentlich jetzt mehr und mehr zurück.
Kannst du mir noch was zu Supplements sagen? Solange ich keinen Routine Ernährungsplan drinhab und immer weiß was ich essen soll führe ich mir noch Mag+Cal und Omega3 als Supplement zu. Unsinn oder angebracht?
LG
Chris
Bluesisk, da hast du natürlich Recht. Ich beschränke mich bei der Betrachtung in meinem vorigen Beitrag auf die energetische Nutzung.
O3 wird aber z.B. strukturell benötigt (Zellmembranen) und nicht kalorisch.
Ich würde auch nie soweit gehen, einen Makronährstoff komplett aus dem Speiseplan zu streichen.
LG, Thorsten
@Thorsten
Braucht es während einer Gewichtsreduktion denn keiner "gesunden" (z.B. Omega 3-6-9) Fette von Aussen?
Sind diese ausreichend im Fettgewebe gespeichert?
Grüße
bluesisk