Forum: Ernährung - Kohlenhydrate

Wie Robert bereits geschrieben hat, ist das ein sehr individuelles Thema.

Grundsätzlich ist ein kompletter Verzicht auf KH im Zuge z.B. einer Ketogenen Diät nichts auf Dauer, sofern man nicht als chronisch kranker dauerhaft davon profitiert.

Als "normaler" / "leicht Stoffwechselkranker" kann man das mal über einen begrenzten Zeitraum machen, aber eben nicht als "Lifestyle" für immer.

Dr. Strunz hat als Hauptzielgruppe nunmal die wirklich kranken, die in seine Praxis kommen. Und hier setzt er no Carb / Ketogen an - was in dem Kontext durchaus Sinn macht.

Wenn du mal zu Chris Michalk rüber schaust wirst Du einen anderen Ansatz finden (obwohl beide dieselbe "Idee" haben) - Chris wiederum bezieht sich nicht auf chronisch kranke, daher sieht er auch den Verzicht auf KH nicht als zwingend notwendig an.

Kurzum:

NoCarb wenn man temporär (Stoffwechsel-) Krank ist, bis man wieder gesund ist. Danach wieder gute KH einführen.

NoCarb dauerhaft für chronisch kranke Personen.

Hallo Andreas,

"Da die Evolution aber den menschlichen Stoffwechsel nicht innerhalb von 20 Jahren zu ändern imstande ist, ergibt sich ein logisches Problem:

Wenn die Aussage vor 20 Jahren richtig war, kann sie heute nicht falsch sein.

"

Das ist richtig, nur lernen wir unglaublicherweise erst jetzt so langsam, wie "wir" uns richtig ernähren sollten. (Thema klinische Studien und Langzeitstudien)

Und selbst dann muss man mindestens 3 Gruppen unterscheiden:

1.Den Stoffwechselkranken (inzwischen die Mehrheit, in AMerika 88% der Bevölkerung).

2.Den gesunden nicht-Sportler.

3.Den gesunden Sportler.

Bei Gruppe 1 muss man wesentlich strenger (noCarb) vorgehen. Gruppe1 sind jedoch primär die, die beim Doc aufschlagen.

Bei Gruppe 3 musst Du nicht die KH streichen...da geht auch Brot, sofern derjenigen nicht glutensensitiv ist. Ich gehöre der Gruppe 3 inzwischen an. Wenn ich 200g KH am Morgen frühstücke...und dann Mittags 6-10K laufen gehe, bin ich danach wieder in Ketose. Va bene...mehrfach gemessen...klappt natürlich bei Gruppe 1 nicht, da Gruppe ca. 1 Jahr braucht, um den Insulinspiegel auf ein normales Mass zu bekommen. Das ist das Geheimnis: Insulin, nicht Blutzucker. Und es wird noch weitere Jahre brauchen, bis die Gruppe 1 wirklich gesundet.

VG,

Robert

Hallo Andreas,

wie Caddel auch schon erwähnt hat, ist die Kohlenhydratarme Ernährungsform besonders günstig für (schwer-)kranke; insbesondere bei Stoffwelcherkrankungen. 

Man möge mich gerne widerlegen; aber gerade bei Sportarten die im mittleren bis hohem Intensitätsbereich liegen (im anaeroben Stoffwechselbereich) gewinnt die gezielte Zufuhr von Kohlenhydraten an Bedeutung. 

Nicht unbedeutend ist zudem die Compliance des Kunden/ Patienten (oder du selbst). Ein entscheidendes Kriterium einer Ernährungsumstellung ist, ob die Umstellung langfristig durchführbar ist. Einem Italiener seine Nudeln zu streichen (sorry für die Klischeehafte Darstellung), führt mitunter zu persönlichem Stress dessen Folgen ggf. größere negative Auswirkungen als ein Teller Nudeln pro Tag hat.

Berücksichtigt man sämtliche Faktoren, insbesondere die individuellen Vorlieben und Neigungen, lässt sich keine pauschale Antwort zur "richtigen" Ernährungsweise geben.

"Diät" heißt übrigens Lebensweise (also keineswegs kurzfristig).

Mit sportlichen Grüßen Niko

Hallo Andreas,

ja das sehe ich genau so:

Wenn die Aussage vor 20 Jahren richtig war, kann sie heute nicht falsch sein.

Aber mit der Entwicklung und Forschung, sowie der Erfahrung bekommt man neue Erkenntnisse und diese lässt man in der Regel mit einfließen.

Also wurde aus Low Carp - No Carp.

Ach im Übrigen, mein Auto hat vor 20 Jahren auch 12 Liter verstoffwechselt, mein jetziges gleicher Motor, selber Treibstoff verstoffwechselt nur noch 9 Liter.

Vielen Dank für Euere Antworten bisher.

Mir ist bewußt, daß "Das Ernährungsprogramm" bereits 20 Jahre alt ist. So lange besitze ich es auch schon. Auch ist mir klar, daß es sich bei low carb um eine Ernährungsweise (dauerhaft) im Gegensatz zu einer Diät (zeitlich begrenzt) handelt.

Nun ist die zitierte Passage aus dem Ernährungsprogramm aber die Beschreibung eines Stoffwechselprozesses mit den entsprechenden Folgen.

Da die Evolution aber den menschlichen Stoffwechsel nicht innerhalb von 20 Jahren zu ändern imstande ist, ergibt sich ein logisches Problem:

Wenn die Aussage vor 20 Jahren richtig war, kann sie heute nicht falsch sein.

Und wenn ich eine solche Diät als Ernährungsform (also dauerhaft) praktiziere, müßten die Folgen noch gravierender sein, als wenn ich den Kohlenhydratverzicht nur temporär einhalte...

Ich habe auch noch das alte Buch „Ernährungsprogramm“ mit den Kohlehydraten, das ist ziemlich genau 20 Jahre alt. Er hat das Programm einfach weiterentwickelt, weil er gesehen hat, dass es besser ist, die Kohlenhydrate mehr zu reduzieren – also auf No Carb bzw. Low Carb. Laut seiner Aussage bemühen sich viele, no carb zu essen und es kommt dann low carb heraus.

Da viele Menschen wenig bis überhaupt keinen Sport machen, bei dem KH verbrannt werden, ist low carb empfehlenswert – und für die Sportler auch. Aber die dürfen auch KH in Maßen essen (nicht Massen).

Alles Gute für die Umstellung und liebe Grüße,

Nicole

Hallo Andreas,

die Low Carb Ernährung ist keine Diät, sonder eine dauerhafte Nahrungsumstellung (z.B. LOGI Kost etc.). Zucker oder weißes Mehl wird vom Körper nicht benötigt (Fruchtzucker auch nicht). Wenn man intensiv trainiert, kann man sicher etwas mehr KH verzehren, aber ohne das intensive Training sind viele KH schädlich. Viel Erfolg!

Roger

Hi Andreas,

das Ernährungsprogramm scheint es nicht mehr zu geben. Sehr nur eins von 2001. 

In früheren Büchern hat Dr. Strunz mehr KHs erlaubt. Da stand auch schon Mal Vollkorn oder Apfelschorle...

Mit den Jahren ist er in den KHs runter gegangen, sieht man auch bei den News.

Dr. Strunz schrieb doch auch mal, je mehr Freiraum der Patient bekommt, um so inkonsequenter wird dieser auch... Will heißen er empfiehlt NO Carb den Schwerkranken. Alle andern essen dann LOW und das ist dann OK .

LG, Caddel

Hallo,

da ich zum Thema Kohlenhydrate keine eindeutige Aussage finde, versuche ich auf diesem Wege Klarheit zu bekommen.

In "Das Ernährungsprogramm" hat Dr. Strunz geschrieben: "Diäten, die dem Körper Kohlenhydrate verweigern, machen krank, alt und dick.

Der Grund: Damit das Gehirn seinen Zucker bekommt, holt sich die Leber Eiweiß aus den Muskeln, dem einzigen Ort, wo in nennenswertem Maße Fett verbrennt..."

Klingt für mich als Laie nachvollziehbar.

In "Das neue forever young Erfolgsprogramm" finden sich allerdings keine Kohlenhydrate, außer Obst in Maßen und Gemüse. - No carb, maximal low carb.

Also wie im Ernährungsprogramm genannt, "eine Diät, die dem Körper Kohlenhydrate verweigert." - Mit den entsprechend dort genannten Folgen...

Kann mir hier jemand erklären, wie das zusammenpaßt?

Meinen besten Dank dafür im voraus