Forum: Ernährung - Krill: Konkurrenz um Omega 3?

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Christine S. 650 Kommentare Angemeldet am: 29.05.2018

Das mit der Lieferzeit ist leider wahr, Ingo! Genau deswegen macht es wohl am meisten Sinn, das Ganze direkt vor Ort anzubieten, wo die Menschen wohnen.

Damit verbunden sind natürlich wieder andere Probleme... die "wir" ja irgendwann auch mal haben lösen wollen, mit den bekannten Vorgehensweisen und Effekten. Da weiß ich auch nicht so recht weiter.

Als Probleme fallen mir ein:

  • Woher die Rohstoffe nehmen, wenn sie nicht vor Ort wachsen?
    • Lösung: Vor Ort anbauen; wird aber z.B. bei Oliven nicht möglich sein ;-) Olivenöl wird dann also gestrichen.
  • Wie die Öle dann unter die Leute bringen? Vielleicht ist es mal zu viel, mal zu wenig....
    • Lösung: genau richtige Mengen herstellen; sprich: mal ein 12h-Tag, mal ein 1h-Tag, unregelmäßiges Einkommen ;-)
  • Wohin mit dem ganzen Abfall, vor Ort?
    • Lösung: Es ist ja organischer Abfall, es braucht Platz
  • Wie abfüllen und transportieren? Nur im kleinsten Dorf kann man alles von Hand machen, bei einer gewissen räumlichen Ausdehnung braucht es schon Transportmittel. Sollen dann alle hinfahren und ihre Gefäße selber mitbringen? Oder soll lieber einer rumfahren und ausliefern? Pfandflaschen? Reinigung??

Jaja, gesundes Leben ist aufwändig. ;-)  Auf der anderen Seite - wenn wir alle wieder ursprünglicher leben würden hätten wir viele Probleme nicht mehr. Dafür dann andere. ;-)

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ingo 791 Kommentare Angemeldet am: 22.07.2018

Hast Du gut beschrieben, Christine.

Ja, so ist das wohl.

Der auf der Seite angebotene Versand kommt damit jedoch nicht für mich infrage. 2 - 5d Lieferzeit ergeben ja u. U. auch schon wieder 'alt' ... ^^

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Christine S. 650 Kommentare Angemeldet am: 29.05.2018

Kleiner Hinweis zu Ölen (auch Leinöl): Es gibt eine Ölmühle, auf deren Seite auch einiges an Informationsmaterial zur Verfügung gestellt wird. Auch beim Einkauf erhält man noch Broschüren dazu, ich weiß nicht, ob alle Informationen auf der Webseite zur Verfügung stehen.

Im Prinzip sagt der, Öl war früher ein Frischeprodukt, genau wie Milch! Jedes Dorf hatte seine eigene Ölmühle. Das wurde dann so Anfang des 20. Jahrhunderts abgeschafft im Zuge von Zentralisierung und "Ökonomisierung", also auch Effizienzsteigerung.

Heute ist jedes Öl pasteurisiert und damit vieler Nährstoffe beraubt, egal ob da "kaltgepresst" und sonstwie bio draufsteht. Frisches Leinöl schmeckt hervorragend, hält sich aber nur ganz kurz, max. zwei Tage oder so. Es gibt quasi kein frisches Leinöl zu kaufen.

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ingo 791 Kommentare Angemeldet am: 22.07.2018

Hm ... ok. Du, ich weiß gar nicht, wie es bei mri [ganz] ohne Sport wäre. Ich mache nicht sonderlich viel oder nichts mit einer genauen Regelmäßigkeit, doch irgend etwas mache ich täglich, oft auch auf den Tag verteilt.

Jedenfalls habe ich kein körperliches Fett-Problem, habe täglich zw. 3 und 5 EW-Shakes mit Leinöl (ab und zu auch mit einer oder 2 Fischölkapseln), früh eine Portion Schafquark mit Leinöl und Sonnenblumenkernen, abendas meist Salat mit Leinöl und Kokosfett und dazu so um die 100g Nüsse (Wal- und Para-).

Interessant, was Du schreibst.

LG von mir.

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Martin F. 1647 Kommentare Angemeldet am: 28.05.2018

Moin Ingo,

beim Fett wär ich da ein bisschen vorsichtiger. Denn der Energieverbrauch für die Verdauung ist ja ziemlich niedrig.

Ich nehm da den Doc nur als Leitfaden und hab z.B.die Erfahrung gemacht, dass bei mir die Kalorien sehr wohl ne Rolle spielen.

Die "Erfahrungsbericht" von Patienten des Doc nur mit dem Essen von Eiweiss abzunehmen und die ausdrücklich ohne Sport, funktionieren bei mit definitiv nicht. Vielleicht läuft meine Eiweisverzuckerung zu gut, keine Ahnung.

Aber zurück zum Leinöl: Geschmacklich für mich jetzt nicht wirklich ein Genuß, deswegen eben nur als Ergänzung und nicht um den Großteil meines Tagesbedarfs zu decken. Zumindest nicht mehrere tage hintereinander.

Da schluck ich lieber 10 Fischölkapseln und ess noch Wildräucherlachs mit Rührei cool.

VG

Martin

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ingo 791 Kommentare Angemeldet am: 22.07.2018

Moin,

wieso denn schon wieder kcal, Martin? ;)

Schon vergessen? https://www.strunz.com/de/news/kalorien-sind-out.html | https://www.strunz.com/de/news/kalorien.html

Liebe Grüße. :)

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Thomas V. 6036 Kommentare Angemeldet am: 22.05.2018

hinzu kommt, die umwandlung von ala in epa/dha funktioniert nicht bei babys und auch nicht mehr bei alten menschen.

um den roten farbstoff des krills zu bekommen, kann man auch asthaxantin direkt nehmen in verbindung mit normalem omega3 öl. gewonnen wird astaxanthin aus algen. es ist der farbstiff, der das krillölbrosa färbt.

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Martin F. 1647 Kommentare Angemeldet am: 28.05.2018

Tja, gute Frage. Da ALA aus Leinöl nur mit einem Wirkungsgrad von 5-10% in EPA und DHA umgewandelt wird, musst Du eben 10-20mal soviel schlucken. Also bei 3g EPA/DHA maximal 60g ALA. Da ALA  zu ca. 50% in Leinöl enthalten ist sind das ca. 120g Öl /Tag (oder ca. 1.100kcal). Da wirds dann aber eng mit der restlichen Ernährung.

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Frutext 205 Kommentare Angemeldet am: 31.05.2018

Hmm, dann vielleicht doch besser Leinöl, nach diesem Artikel?

fragt sich

herzlich grüßend

Frutext

Ein Artikel aus der digitalen Ausgabe der Süddeutschen Zeitung vom 15.03.2018

http://sz.de/1.3905426

Wirtschaft, 15.03.2018

Begehrter Krill

Raubzug in der Antarktis
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Von Silvia Liebrich

Die Werbeversprechen klingen ähnlich: Fischöl mit Omega-3-Fettsäuren sei "essentiell" für eine gesunde Ernährung, heißt es da auf einer Pillenpackung. Andere Hersteller versprechen Linderung bei Gelenkschmerzen oder eine Stärkung von Herz und Kreislauf. Aus wissenschaftlicher Sicht sind solche Gesundheitsversprechen zwar umstritten, dem Umsatz der Hersteller von Nahrungsergänzungsmitteln scheint das aber wenig anhaben zu können. Das Geschäft mit Fischöl-Produkten boomt. Woher die Rohstoffe dafür stammen, steht in der Regel nicht auf der Verpackung. Wäre dies so, würden vermutlich so mancher Verbraucher seine Kaufentscheidung überdenken.

Eine wichtige Quelle für solche Gesundheitsprodukte ist antarktischer Krill. Das sind winzige Krebstierchen, die am unteren Ende der Nahrungskette stehen und das gesamte Ökosystem der kalten Gewässer rund um den Südpol am Laufen halten. Eine ernsthafte Gefahr für dieses empfindliche Gleichgewicht geht von der industriellen Fischerei aus, die seit einigen Jahren auch dort zunimmt. Das zeigt eine Studie, die Greenpeace in dieser Woche vorgelegt hat. Die erhobenen Daten machten deutlich, dass die Krillindustrie längst nicht so nachhaltig sei, wie dies oft dargestellt werde, sagt Meeresexpertin Sandra Schöttner. Sie kritisiert, dass selbst Unternehmen mit dem MSC-Label für "zertifizierten, nachhaltigen Fisch und Meeresfrüchte" in diesen empfindlichen Regionen unbehelligt Krill fischen würden.

Schätzungen zufolge ist der Bestand an Krill seit den 1970er Jahren um 80 Prozent gesunken. Schuld daran ist vor allem die Erderwärmung. Zusätzlicher Druck geht jedoch seit einigen Jahren von Fangflotten aus. "Riskante Fischerei-Praktiken gefährden das Überleben von Pinguinen, Robben und Walen", sagt Schöttner. Aus überalterten Schiffe seien bereits große Mengen Öl ausgelaufen. Ein Schiff sei nach einem Brand in der Nähe einer Pinguin-Kolonie auf Grund gelaufen. Wie viel Krill im Südpolarmeer gefischt werden darf, bestimmt die Antarktis-Kommission CCAMLR. Ein Problem aus Sicht von Greenpeace ist jedoch, dass die Fanggebiete auch dort liegen, wo Robben, Pinguine und Wale ihre Nahrung suchen.

Umweltschützer und einige Länder fordern deshalb, im Weddel-Meer das größte Meeresschutzgebiet der Welt einzurichten. Eine Südpol-Region, auf die Großbritannien, Argentinien und Chile Besitzanspruch erheben, und die sie weitgehend unter Schutz stellen wollen. Das schürt Konflikte mit großen Fischfangnationen wie Norwegen, China, Südkorea und Japan, die dort unterwegs sind und in den Ausbau ihrer Flotten investieren. Der größte Teil des gefangenen Krills wird zu Fischfutter verarbeitet, doch noch mehr Gewinn verspricht die Herstellung von wertvollem Krillöl. Die Umweltschützer sehen vor allem darin den entscheidenden Treiber für den Expansionsdrang der Fischindustrie.

Krillöl als Omega-3-Nahrungsergänzungsmittel wird meist in Kapselform angeboten. Nach den USA und China ist Deutschland der drittgrößte Markt. Der Umsatz mit dem Stoff belief sich 2015 weltweit auf mindestens 200 Millionen Dollar. Dabei sind Gesundheitsprodukte aus Krillöl nach Ansicht von Umweltschützerin Schöttner bei ausgewogener Ernährung völlig unnötig, Menschen mit erhöhtem Omega-3-Bedarf könnten auf Alternativen aus Leinöl oder auf Basis von Mikroalgen zurückgreifen. Auch auf Seiten der Hersteller mangele es an Problembewusstsein: "Das Marketing für Omega-3-Pillen ist sich nicht zu schade, sogar mit Kaiserpinguinen auf der Verpackung zu werben", kritisiert sie.


Silvia Liebrich
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Silvia Liebrich ist Redakteurin im Wirtschaftsressort der Süddeutschen Zeitung seit dem Jahr 2000. Sie schreibt über Gentechnik, Lebensmittel, Energie, Umwelt, Rohstoffe, Welthandel, Afrika und was sonst noch kommt. Sie hat Wirtschaftswissenschaften und Journalistik studiert und unter anderem für die Deutschen Presse-Agentur und das Handelsblatt gearbeitet.


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