Forum: Ernährung - Leiden die Nebennieren unter low/bzw. no carb?

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Wolfgang B. 32 Kommentare Angemeldet am: 10.09.2018

Hallo Gaby,

Deine Frage: 'Evtl. hat hier jemand ja den Tipp für mich, wie ich dahin komme, was gut für mich ist.'
kann Dir aus meiner Sicht keiner seriös beantworten. Wie soll jemand wissen, was gut für DICH ist?
Meine Empfehlung: probiere einfach low carb/no carb aus. Aus meiner Sicht kannst Du da nichts falsch machen.

Viel Erfolg und liebe Grüße
Wolfgang

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Staubaufwirbler 6 Kommentare Angemeldet am: 14.08.2014

Hallo Michaela,

bzgl. der Ketose der Inuit habe ich nur gefragt, weil die ja offensichtlich mehr KH's verzehren, als man im ersten Moment glauben mag. 

:-)) ich hatte so einen "Wurstmenschen" direkt vor meinem inneren Auge sitzen sehen. Die essen mal 1-2 Tage kein Brot und wundern sich, dass sie nicht direkt 5-6 kg abgenommen haben :-))) So eine bin ich nicht. Ich will nur versuchen zu verstehen. 

Ich versuche gut auf meinen Körper zu hören und wenn ich unbändige Lust auf einen Apfel habe, dann brauche ich den und esse ihn auch. Will ich heute kein Gemüse sondern ein riesiges Omlett mit Käse, dann esse ich auch dass. Finde ich an solch einem Tag das Eigelb widerlich, dann freut sich mein Hund und er bekommt davon ein toll glänzendes Fell. Kreise meine Gedanken nur um warmen Haferbrei obwohl kein Intervall-Training ansteht, nehme ich auch den.

Ich will vermeiden an einer Schraube zu drehen und dabei - versehentlich - eine andere zu lösen. Wenn ich um Zusammenhänge die da bestehen könnten weiß, nehme ich das alles viel lockerer.

 

Schöne Ostertage wünscht Dir/Euch

 

Gaby

 

 

 

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Michaela W. 1553 Kommentare Angemeldet am: 07.02.2019

Weißt Du, Gaby, es gibt Menschen, die sich mit Wurst vollstopfen, sich 12 Stunden ins Büro hocken und Volldampf stressen lassen, und sich dann wundern, dass "Low Carb" oder "Ketongene Ernährung" oder wie sie es auch immer nennen wollen, nicht funktioniert.

Dann sind natürlich die Gene schuld.

Ich empfehle Dir, viel frisches Gemüse und gutes Fleisch (d.h. mageres Fleisch, Wild etc.) zu essen. Dazu ein paar Nüsse. Was viele nicht verstehen, ist die Tatsache, dass sie viel viel mehr Eiweiß brauchen. Wer wirklich genug Eiweiß isst, der hat immer genau so viel Zucker, wie der Körper braucht, weil der sich die Zuckermenge dann selbst regulieren kann. Das nennt man Gluconeogenese.

Und die Nebenniere braucht Aminosäuren und innere Ruhe, sonst funktioniert sie von vornherein nicht.

Warum immer die Diskussion um "Ketose"? Ich plädiere dafür, dem Körper die Entscheidung zu überlassen, ob er in Ketose sein will oder nicht. Die Ketose kommt ja auch automatisch, wenn man mal eine Esspause von 18 Stunden einlegt. Ganz nach Bedarf. Mehr Vertrauen in den eigenen Körper wäre gut. Und ihm auch mal eine längere Pause von der ewigen Fresserei gönnen, da atmet er förmlich auf.

Wenn Du Dir total unsicher bist: es gibt ja Blutzuckermessgeräte.

 

LG, Michaela

 

 

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Staubaufwirbler 6 Kommentare Angemeldet am: 14.08.2014

Hallo Rolf,

das es grundsätzlich Menschen gibt, die besser an carb's adaptiert sind als andere ist klar. Evtl. waren diese Zwillinge ja mit so einem adaptierten Stoffwechsel ausgestattet, das low/no carb nicht funken konnte.

Mir stellt sich jetzt hier nur die Frage, wie ich denn zuverlässig und ohne hohen Rechnungen zu produzieren, heraus finden kann, wie ich mich nun am besten ernähre.

Die ganze Familien seitens meines Vaters sind Diabetiker. Meiner Oma ist das Bein amputiert worden. Ich möchte alles so richtig machen, dass dieser Kelch an mir vorüber geht. U.U. fördere ich ja genau mit low/no carb diese Entwicklung jedoch.

Evtl. hat hier jemand ja den Tipp für mich, wie ich dahin komme, was gut für mich ist.

Vielen Dank @all

Gaby

 

 

 

 

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Rolf W. 163 Kommentare Angemeldet am: 19.11.2008

Zitat Markus I.: "Ach ja, Stefannson hatte nach 1 Jahr Ketose übrigens Zuckerwerte von 115mg/dl (kurz vorm Diabetes) und dazu eine Glukosetoleranz wie ein Diabetiker: http://www.jbc.org/content/83/3/747.full.pdf, Grafik 1".

Interessant in diesem Zusammenhang eine Doku kürzlich auf ARTE-TV. Zwei Ärzte, eineiige Zwillinge, somit genetisch identisch(er Stoffwechsel). Der eine Zwilling ass 1 Monat ausschliesslich sehr fettreiche Kost, mässig Protein, no/low carbs, ziemlich klassische Keto-Diät. Der andere das Gegenteil, massives Carboloading, ausschliesslich Kohlenhydrate, vor allem auch in Form von Unmengen an Süssigkeiten. Klassische Kohlenhydratmast. Messung der Leistungs- und Blutparameter vor und nach der Diät.

Die Wissenschaftler erwarteten nach Versuchsende beim Carboloader eigentlich eine verschlechterte Glukosetoleranz und Insulinresistenz, also Prädiabetes.

Das Gegenteil war der Fall: Den Prädiabetes (kurz vorm Diabetes) entwickelte der Ketarier durch stark verschlechterte Glucose- und Insulinwerte (nach nur 1 Monat), während diese beim Zuckerfresser (noch?) unauffällig blieben…

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Staubaufwirbler 6 Kommentare Angemeldet am: 14.08.2014

Hallo Markus,h

danke, für deinen ausführlichen und fundierten Beitrag. Wird Herrn Dr. Strunz nicht so wirklich gefallen, ganz besonders im Hinblick auf die heutige News.

Fazit für mich: Entscheidend ist wohl, die ganzen "bearbeitenden" Lebensmittel möglichst streichen, wenn geht, auf das wieder erhältliche Einkorn (wenn es denn sein muss) auszuweichen und auszuprobieren, mit welcher Ernährung man sich am wohlsten fühlt.

Wenn man low carb bzw. verry low carb lebt, sollte man seinen Blutzucker trotzdem im Auge behalten und immer wieder phasenweise die carbs mal erhöhen.

Dr. Feil vertritt mit seiner Fast-Formel ja die Strategie train low - complete high und ich habe selber erlebt, dass das funktioniert und bei low sind immer noch genug carb's vorhanden, die man leicht - nach persönlichen Wohlbefinden - reduzieren oder erhöhen kann.

Euch allen ein schönes Wochenende

Gaby

P.S. Ich werde kein Tier verbuddeln, um es den Inuit gleich zu tun. brrrr.

 

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Markus 726 Kommentare Angemeldet am: 23.05.2018

Hallo Gaby,

 

du triffst den Kern deer Sache mit den Inut und deren angeblicher Ketose- messen konnte die noch niemand. Ich zitiere mich selbst aus einem anderen Forum:

Die Inuit essen ihr Fleisch/Fisch ja bekanntermaßen roh. Jetzt ist aber in rohem, frischem Muskelfleisch viel Glycogen enthalten, das bei unseren Temmperaturen schnell zersetzt und beim Braten sowieso in Gänze verschwindet. Nicht aber bei einem Rohfleischesser. August (der übrigens 1920 den Nobelpreis in Medizin erhielt) und Marie Krogh untersuchten vor über 100 Jahren bereits die Eskimodiät:

A study of the diet and metabolism of Eskimos undertaken in 1908 on an expedition to Greenland, by August Krogh and Marie Krogh (1914)

https://archive.org/details/me...

"The skin of young whales is considered a special delicacy. It has been examined recently by Bertelsen and found to contain an extraordinary large proportion of glycogen…We have no direct determinations of the glycogen, but when we compare the heats of combustion of the samples with the amounts of N and crude fat found in them we find an excess of energy which must probably be ascribed to glycogen…From a comparison of the ascertained heat of combustion with the chemical analyses we find that [seal meat] must have contained a considerable proportion of glycogen varying from 1.1—4% (Average 2.5%)…The raw meat must therefore have contained 3.15% N. = 19.8% protein, 8% fat and 2% glycogen…

The normal diet of Eskimos contains an excessive amount of animal protein (280 gr.) and much fat (135 gr.) while the quantity of carbohydrate is extremely small (54 gr. of which more than ½ is derived as glycogen from the meat eaten). Their dietary habits are very like those of the carnivorous animals."

Also 54 Gramm Carbs, das wirft viele bereits an den Rand der Ketose, also fast wieder hinaus. 280 Gramm Protein tun dann wohl ihr Übriges!

Was Korgh noch nicht wusste, dass etwa Kiviaq, das ist über Monate hinweg im Boden fermentierter Seelöwe ohne seinen Blubber, für die Inuit ebenfalls eine Glucosequlle darstellte: die Protoglycin, Glucoproteine und Glucolipide in allen Geweben wurden dabei zu Glucose zund Glykane/Polysaccaride ersetzt. Wozu sollten die INuit sich solch einer Mühe unterwerfen und diese übelriechenden Kadaver essen wenn sie doch genügend Fett haben sollten? Glykane übrigens wirken präbiotisch, ernähren also die Darmflora! Also wer sich wirklich wie ein Inuit ernähren möchte, der sollte bitte die Überreste eines frischen Pferdekadavers oder Bibers über den Winter im Vorgarten vergraben und dann diesen im Frühjahr roh abnagen... alles andere ist nur Schnäkerei ;o)

Was übrigens auch bei Stefannson, nicht nur bei Strunz DER Prototyp des Ketariers, der in seinem Selbstversuch 1 Jahr lang in einer Kammer eingesperrt gewesen war, vergessen wurde, ist die Tatsache, dass er sich NICHT wie ein Inuit (die er über Jahre hinweg zuvor begleitet hatte) ernährt hat:

Clinical Calorimetry: XLV. Prolonged Meat Diets With A Study Of Kidney Function And Ketosis, by W.S. McClellan and E.F. DuBois (1930)

http://www.jbc.org/content/87/...

"During the first 2 days [Stefansson's] diet approximated that of the Eskimos, as reported by Krogh and Krogh, except that he took only one-third as much carbohydrate. The protein accounted for 45 per cent of his food calories. The intestinal disturbance began on the 3rd day of this diet. During the next 2 days he took much less protein and more fat so that he received about 20 percent of his calories from protein and 80 percent from fat. In these two days his intestinal condition became normal without medication. Thereafter the protein calories did not exceed 25 per cent of the total for more than 1 day at a time."

Stefannson aß also keine 45% Protein wie die Inuit, sondern eher 20%. Und nur 1/3 der Glucosemenge. So kommt man natürlich in die Ketose!

Dies wurde bereits vor fast 80 Jahren festgestellt:

A Study Of The Blood Lipoids And Blood Protein In Canadian Eastern Arctic Eskimos, By A.C. Corcoran and I.M. Rabinowitch (1936)

http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pm...

Also suggestive of an unusual mechanism for the utilization of fat is the absence of ketosis in these natives, whereas the urines of both of [Stefansson and Anderson] contained acetone. The explanation of this absence of ketosis is not entirely clear. As shown previously [Rabinowitch & Smith, 1936], though the small amount of carbohydrates in the diets may be more than balanced by the potential sugar production from the large amount of protein to keep the ratio of fatty acid to glucose below the generally accepted level of ketogenesis, the respiratory quotient data suggest another mechanism also. That the Eskimo possesses a very active fat metabolism is suggested from some of the data.

Fett war den Inuit sehr kostbar- klar, wenn dies der einzige Brennstoff im arktischen Winter ist, um in diesen 6 Monaten überhaupt Licht zu haben...und um Eis für Trinkwasser(!) zu schmelzen.

On Some Popular Errors in Regard to the Eskimos, by John Murdoch (1887)

http://www.jstor.org/stable/24...

"The enormous consumption of fat, supposed to be a physiological necessity to enable them to withstand the excessive cold, is probably the exception rather than the rule, to judge from the accounts of actual observers. It seems quite probable that the amount consumed in most cases is little, if any, greater than that eaten by civilized nations, when we consider that the people who eat the fat of the seal with the flesh and use oil for a sauce to their dried salmon, have no butter, cream, fat bacon, olive oil, or lard. We found, indeed, at Point Barrow, that comparatively little actual blubber either of the seal or whale was eaten, though the fat of birds and the reindeer was freely partaken of. Seal or whale blubber was too valuable,—for burning in the lamps, oiling leather, and many other purposes, especially for trade

Alle Zitate habe ich übrigens recht ungeniert dem Blog von Richard Nikoley  entnommen.

Dazu kommt: die Inuit weisen in hoher Zahl eine Mutation am CPT-1-a Gen auf, diese Träger können daher nur schwer in der Leber Ketonkörper aus Fettsäuren gewinnen. Quelle: "die Keto-Diät der Inuit, die es nie gab. Bye bye, mach's gut"- bitte selber suchen.

 

Daher kam Heinbecker 1928 auch zu dem Ergebnis, daß Inuit selbst nach Tagen beim Fasten kaum Ketone entwickeln:

"The analyses of urine specimens collected from three Eskimo subjects during a 7 day fast demonstrate that these people develop a lesser degree of ketosis on fasting than do average white persons living in the temperate zones."

http://www.jbc.org/content/99/1/279.full.pdf+html

 

Ach ja, Stefannson hatte nach 1 Jahr Ketose übrigens Zuckerwerte von 115mg/dl (Kurz vorm Diabetes) und dazu eine Glukosetoeranz wie ein Diabetiker:

http://www.jbc.org/content/83/3/747.full.pdf, Grafik 1

 

Im Gegnsatz dazu in einer Arbeit aus 1928 mit Messungen an Inuit:

It may be said at once that the Eskimo on his usual dietary shows no ketosis and has high tolerance to ingested glucose...Eskimos show a remarkable power to oxidize fats completely, as evidenced by the small amount of acetone bodies excreted in the urine in fasting.

http://www.jbc.org/content/80/2/461

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Staubaufwirbler 6 Kommentare Angemeldet am: 14.08.2014

Ist denn definitiv mal gemessen worden, dass die Inuit ganzjährig - also dauernd - in Ketose leben, oder nimmt man das nur an, weil "normale" KH's ja fehlen.

Wie sie jedoch an ihre KH's kommen könnten, ist schon sehr plausibel dargelegt.

 

Mag noch jemand Stellung dazu nehmen?

 

Gruß Gaby,

die, die weiterhin ausprobiert {#emotions_dlg.wink}

 

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Steffen H. 38 Kommentare Angemeldet am: 25.07.2013

..ja, sehr interessant, mal eine andere Perspektive kennen zu lernen.

Zur Frage der Staubaufwirblerin: kann alles vorkommen, die Menschen sind halt zu verschieden - wir lesen von erfolgreichen Low/No-Carb'lern, denen es super damit geht und nun auch von Leuten mit Nebennierenbeschwerden.

DIE Ernährungsweise für alle gibt es halt nicht und man kommt ums selber Ausprobieren nicht herum.

Ausprobiert und für gut befunden habe ich einen Weg der Mitte: "reduced" Carb. Als Diabetiker (Typ 1) muß ich Insulin spritzen. Ist das Insulin einmal im Körper, braucht es auch eine entsprechende Menge an Kohlehydraten als Ausgleich. Weniger KH benötigen weniger Insulin - das hat -bei mir- den positiven Nebeneffekt, daß der Blutzuckerverlauf deutlich stabiler ist als vorher.

schöne Grüße (mit der ausdrücklichen Ermunterung zum Ausprobieren)

St

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Rolf W. 163 Kommentare Angemeldet am: 19.11.2008

Das ist wirklich ein mehr als interessanter Link. Danke. Und vor allem äusserst kompetent und bis ins kleinste Detail sind die Vorgänge erläutert. Da weiss jemand offenbar ganz genau, wovon sie spricht. In jeder Hinsicht weniger plakativ als Dr. Strunz, befürwortet Frau Dr. Koch den Weg der Mitte als Abkehr von den Extremen. 

Dr. Strunz sollte mal ihre Ausführungen zur angeblichen Ketose der Inuit lesen! Umwerfend! So was Gutes zum Thema habe ich noch nie gelesen! Absolut empfehlenswert.

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