Forum: Ernährung - Low Carb mit Kindern
Stefan, dass ich im Urlaub, oder auch jeder anderen trainingsfreien Zeit, Muskulatur abbauen, ist lediglich der Tatsache gezollt, dass ich diese dann nicht mehr nutze. Dadurch baut sie sich ab.
Fette verbrenne ich sehr gut, wäre sonst nicht so schlank. Ketonkörper konnte ich bei mir bis 60g Carbs messen. Danach war Schluss.
"dein Beitrag war leider voellig fehl am Platz - Ich bin gerade keiner, der das als Religon ansieht."
War auch nicht auf dich gemünzt. Habe dein Smiley am durchaus bemerkt ;-)
"Ich moechte lediglich sicherstellen, dass sich die gegenteilige Meinung eben auch nicht -einfach, weil sie hier von ein paar Leuten pausenlos kundgetan wird- zur Religion etabliert."
Das kann ich voll unterstützen.
"Ich bin ganz klar fuer die Ermutigung zum Selbstexperiment!"
Selbstexperiment: ja. Auf mehr oder weniger fragwürdige Weise an Kinder herumexperimentieren: Nein; vor allem nicht mit extremen Ernährungsformen, egal welcher Art.
LG,
Thorsten
Hallo Stefan,
wir haben Hubert nicht vertrieben. Er hatte z.T. sehr schlechte Blutwerte und wollte nicht verstehen, dass er aufpassen muss! Ja sehr viele fühlen sich in den ersten 3 Monaten super. War bei mir genaus...bis wie bei Thomas viele Blutwerte "den Bach" runtergingen. Und er hat dann immer vollkommen schwachsinnige Studien aufgeführt, z.T. von Diabetikern usw usw..
Ich fahre heute super mit ca. 100-200g Carbs. Ich habe keinen Bock auf zählen und lebe einfach...aber eben reduziert. Aber wenn es mich packt, esse ich Abends auch einfach mal 200g Carbs auf einen Schlag. So wie ich an mir runterschaue ist das auch vollkommen unkritisch, denn so eine Figur hatte ich zuletzt vor 27 Jahren ;-)...nur mit weniger Muskeln, sprich leichter als heute.
Also...wenn man sowas anfängt, dann sollte man auch 100% beim Doc sein und häufig im Blut messen und kontrollieren, vor allem bei dem Extrem Keto, sprich <50g Carbs a day. Und insbesondere die kritischen Werte messen, die bei LC gern schlecht werden! Siehe edubily!
Zu Kindern: Es schadet sicherlich nicht, nur gesunde Kohlenhydrate zu geben und die schlechten (Zucker + Co + ggf. Weizen) komplett zu streichen.
Was übrigens generell extrem wichtig ist: Lebensmittel in Bio-Qualität. Dazu sei das brandneue Buch "The toxin solution", was ich bereits benannt habe, eine sehr gute Empfehlung! Muss ja nicht immer alles ich schreiben ;-)...glaubt eh keiner. Da wird man mal wieder schön geerdet. Und selbst ich bin immer wieder erstaunt über die Unfähigkeit/Skrupellosigkeit der Gattung Mensch...aber jeder für sich. Ignorieren hilft übrigens nicht...
VG
Robert
Hallo Stefan.
Ich seh das nicht so, dass die biochemischen Zusammenhänge aus AMPK und MTOR subjektiv sind.
Es ist einfach so, dass der Doc die eierlegende Wollmilchsau verlangt, wenn er einerseits LC fordert und andererseits einen hohen Eiweißspiegel und ein schlagkräftiges Immunsystem. Das passt einfach nicht zusammen!
Mich würde brennend interessieren, wer von den Dauer-LC-Verfechtern wirklich mal seine Blutwerte prüfen ließ!
Zur Dauer meines Low Carb/Keto. Ich machte es 1.5 Jahre lang. Anfangs sah alles bestens aus: Cholesterin fiel, das Gewicht fiel von 74 allmählich Richtung 70 kg (Größe 1.82). Ab 69 kg merkte ich allmählich, dass das Bankdrücken schwerer wurde.
So viel zur Frage, woher ich annehme, dass ich Muskelmasse verlor und nicht Wasser, es war im Kraftraum messbar;)
Als ich nach einem Jahr bei 67 kg ankam, musste ich Gewichte auf der Stange reduzieren. Ich hatte definitiv Muskelmasse verloren. Blutwerte waren immer noch gut, Eiweißspiegel aber so tief wie nie zuvor: von 7.5 kommend, lag ich, trotz Verdreifachung der Eiweissaufnahme nur noch bei 6.7!
Jetzt begann ich die fehlenden Carbs mit mehr Fett zu kompensieren. Das ging bis dahin, dass ich Olivenöl trank. Danach habe ich wieder 72 kg gewogen.
Nach 1.5 Jahren wieder zum Blutcheck. Jetzt die Ernüchterung: Alle Werte extrem schlecht! Cholesterin so hoch wie nie zuvor. Trigs trotz Keto/LC bei über 100, vorher um die 60/70. Nüchternzucker hoch auf knapp 100, von 80 bis 90 vorher. Harnsäure bei 6.9, vorher im 5er Bereich.
Was war passiert? Gluconeogenese verzuckerte mir mein Eiweiss. Katabole Stoffwechsellage, der Eiweißspiegel sank. Immunsystem wackelte, ich hatte 3 Infekte im Winter...ungewöhnlich. Der Stoffwechsel war völlig zerschossen.
Die hohe Fettzufuhr wirkte wie ein überlaufen der Fettdepots bei Insulinresistenz, in diesem Fall eine temporäre Insulinresistenz. Blutwerte, wie bei Diabetis Typ2!
Schlecht!
Ich bin ein Typ, der zur Gewichtszunahme Krafttraining machen muss. Im Urlaub, ohne Training, kann ich essen, so viel ich will und verliere grundsätzlich 2 kg in 3 Wochen. Die bekomm ich nur mit Training wieder rauf.
Danach, nach Rücksprache mit einem Biochemiker, erst einmal, Carbs hochgefahren auf 30%. Später dann ein Wechsel zwischen Carb und LC-Phasen. Immer nach dem Motto, keine chronischen
Ernährungsformen.
Blutmessung nach einem Jahr, alles exellent.
Eiweiss bei 7.9, bei einer Eiweisszufuhr von ca. 2g pro kg, unter Low Carb waren es 3g pro kg.
Die Moral von der Geschichte, nkicht viel schnacken, messen!
""wir" haben unter "LCHF ist Super" gar nichts dikutiert, sondern eine Bande von Unglaeubigen hat den armen Hubert aus dem Forum vertrieben :)
Spass beiseite."
Dummerweise schreibst du da etwas nur allzu Wahres. Die, die nicht laut jubelnd auf den LCHF-Zug aufspringen, sondern Bedenken äußern, Probleme aufzeigen und den wahren Lehre nicht blindlings hinterher laufen, werden als Ungläubige angesehen und behandelt.
Das geht aber ganz offensichtlich nur von "echten" Gläubigen, die damit nur zu deutlich zum Ausdruck brinngen, dass sie hier ihre Ersatzreligion gefunden haben.
Aber wie das so mit Glauben ist, glauben beinhaltet immer (!) die inhärente Irrtumsmöglichkeit.
Biochemie glaubt nicht. Sie folgt verifizierbaren und falsifizierbaren Grundsätzen; in all ihrer Vielfalt und persönlichen Ausprägung.
Wenn ich dann lese: "Evtl. war Dein Experiment nicht lang genug?", erinnert mich das sehr an zutiefst religiös-gläubige Menschen, die bei einem Schicksalsschlag dann der Meinung sind eben noch nicht religös und gläubig genug gewesen zu sein...
LG,
Thorsten
@Thomas V.: "Das jeder seinen Weg finden muss, habe ich genauso geschrieben: Es gibt nicht die eine Ernährungsform für Jedermann."
Ja dann sind wir ja einer Meinung!
Nur Thomas W. hatte ja nach Erfahrungen mit Kindern und low carb gefragt, nicht irgendwelchen Theorien (die du "Fakten" nennst - Frage des Tages: Was ist ein Fakt?).
Diese ganze nicht enden wollende Theorie um low und high carb ist schon deswegen großer Mist, weil überhaupt nicht spezifiziert wird, welche "Carbs" gemeint sind, welche Mengen, welche Qualität, bezogen auf Geschlecht, Alter, Klima, Nährstoffgehalt, Frische des Produkts etc. pp. Das Ganze ist doch maximal irreführend, weil es immer irgendetwas impliziert und vom Wesentlichen ablenkt.
Es wird ein kleines Detail rausgegriffen und bis zum bitteren Ende durchkonjugiert. Und das nennt sich dann "Wissen".
Was können wir denn sicher sagen?
Ganz sicher ist es gut, den vielen Zucker drastisch zu reduzieren, der heute konsumiert wird.
Ganz sicher ist es gut, auf genügend Nährstoffe zu setzen, sprich, lieber mal ein Ei mehr zu essen und eine Scheibe (Getreide-)Brot weniger, denn im Ei (das nicht aus Massentierhaltung stammen darf!!) sind einige Vitamine drin und die Proteine, von denen wir alle zu wenig essen (es sollen ja 30% sein!).
Vielleicht nennt Thomas W. es ja nur "low carb", was er macht. Vielleicht hat er nebenbei einfach die Qualität seiner Nahrung drastisch verbessert.
Vielleicht hat er mit seiner Umstellung ein normales, gesundes Verhältnis der Makronährstoffe herbeigeführt.
Und nicht vergessen: Bewegung! Bei Kindern wohl eher nicht 30min Dauerlauf, sondern dem natürlichen Bewegungsdrang Raum geben.
Im Endeffekt muss Thomas W. das Ganze durchführen und verantworten. Und er muss natürlich seine Kinder beobachten und dann Anpassungen vornehmen. Verantwortung geht besser, wenn man sich nicht von Theorien in die Irre führen lässt.
Christine, die Frage war, ob dauerhaftes Low Carb für Kinder sinnvoll ist. An mich wurde die Frage gerichtet, ob AMPK/mTOR kurzfristigen Studien unterliegt.
Beides habe ich beantwortet.
Das jeder seinen Weg finden muss, habe ich genauso geschrieben: Es gibt nicht die eine Ernährungsform für Jedermann.
Können wir uns vielleicht endlich mal auf eins einigen? Dass es einfach jede so macht wie es ihr am besten geht?
DAS ist Eigenverantwortung. Gucken, wie geht's mir, und dann gucken, wie könnte es mir besser gehen. Dass es diese und jene Studien und Erkenntnisse gibt ist ja prima, aber dass es deswegen auch nur eine Wahrheit gibt - das ist so lächerlich dass ich den Satz nicht zuende bringen muss.
Nicht vergessen, Därme sind auch alle verschieden, Gene sind verschieden, die individuelle Anpassung im Verlauf des Lebens ist verschieden usw. usf.
(Und wieder habe ich eine Bekannte, die seit ihrer Umstellung auf low carb geradezu anfängt zu leuchten, nachdem sie vorher immer kränker und dicker wurde. Aber wenn sie eines Tages negative Veränderungen bemerkt wird sie sicher froh sein über AMPK und mTor ;-) Ich vermute ja, dass sie mit ihrem "low carb" vor allem neuerdings eine ganze Menge mehr Nährstoffe bekommt.)
Nachtrag/Korrektur, gemeint: der alternde Mensch hat ein Absinken der anabolen Hormone
Hallo Steffen.
Das ganze Wissen um AMPK und mTOR entspringt definitiv keinen Kurzzeitstudien, sondern ist aktuelle Wissensstand der Biochemie.
Wenn dich die Thematik interessiert, wir haben sie hier im Forum unter dem Thema „LCHF ist super“, ausführlich diskutiert.
Woher du die Meinung nimmst, dass unter Low Carb die Muskulatur besonders gut wächst, würde mich interessieren. Fett verbrennen, ok das funktioniert natürlich. AMPK zeichnet sich eben dadurch aus, dass Fett als Energieträger herangezogen wird. Wer ist Dr. Lutz?
Unter Low Carb/high Fett/high Protein bis 50g am Tag verlor ich innerhalb eines Jahre ca. 2-3 KG Muskelmasse..!
Fakten zu Low Carb und High(er) Carb:
Unter Low Carb werden alle katabolen Hormone hochgefahren – z. B. Cortisol, Noradrenalin, der Sympatikus wird gepusht.
Gleichzeitig werden alle anabolen Hormone runtergefahren, Testosteron, DHEA, Progesteron, der Eiweißspiegel, das Immunsystem.
Es werden Langlebigkeitsgene (Sirt) aktiviert, Zellschrott entzündungsfördernde Eiweisse werden recyclt.
Das Wachstum von Tumozellen wird eingebremst.
Die Gesundheit wird gefördert.
Umgekehrt, unter Carbs, Aktivierung von mTOR, Immunsystem und Eiweißspiegel fahren hoch, Testosteron, DHEA, Progesteron gehen hoch, heruntergefahren werden die katabolen Hormone, wie unter Low Carb genannt.
Aber auch Tumorzellen werden gefördert...ist dann die Frage, wer ist stärker, die Tumorzelle, oder das Immunsystem.
Sinnvoll ist es, beide Signalwege individuell zu bedienen. Ein Dicker, sollte mehr auf LC gehen und mTOR nicht so oft aktivieren, wie ein eher dünner Mensch. Ein alter Mensch, der eh schon ein altersbedingtes sinken der katabolen Hormone hat, sollte eher nicht zu lange den AMPK-Knopf drücken.
Und wer Kraftsport betreibt, Bodybuilding, wird unter AMPK auch nicht Erfolge verzeichnen. Typisches Beispiel, die anabole Diät. Da macht der Bodybuilder eine ketogene Diät für 5-6 Tage. Danach gibt es am siebten Tag ein massives Carbloading, das erzeugt ein starkes mTOR-Signaling und wirkt sehr anabol auf das Muskelwachstum.
Es gibt keine Ernährung, die für Jedermann optimal ist!
Bevor hier irgendwelche Thesen, religionsartig vertreten werden, möchte ich jedem raten, sich an den wichtigsten Ratschlag des Docs zu halten: MESSEN, MESSEN, MESSEN
Am besten vor dem dauerhaften Low Carb Experiment und dann nach einem Jahr unter LC noch einmal.
Einfach Werte messen lassen, die jede Krankenkasse übernimmt, wie z.B. Zucker plus Langzeitzucker, Cholesterinwerte, Harnsäure, Gesamteiweiss (Eiweißspiegel), die genannten Hormone.