Forum: Ernährung - News vom 16.12. mTor und die Zyklen
Hallo St.W.,
oder man kann bei denen, die so an ihren KH hängen diese Frage klar beantworten:
"... Da darf man dich dann durchaus fragen, wer dient wem ..."
Ihr kh-liebendes Mikrobiom hat sie fest im Griff.
Während ich von meinem Mikrobiom erwarte, dass es mal mit mehr, mal mit weniger Ballaststoffen oder anderen Nahrungsbestandteilen auskommt, wie es normal ist, weil auch heute nicht alles immer gleich verfügbar ist. Was auch gut funktioniert, von gelegentlichem Blubbern abgesehen.
Thorsten, seit wieviel Generationen wird denn die Zusammensetzung des Mikrobioms erforscht, mit aussagekräftigen Ergebnissen? Alles was da keinen Sauerstoff verträgt entzieht sich doch auch heute noch weitgehend der Forschung oder nicht? Es gibt weltweit auch sehr verschiedene gesunde Mikrobiome.
Thomas, "warum willst du im Winter viel tierisches essen? ..." Konservierte, fermentierte pflanzliche Lebensmittel in nennenswertem Umfang, vor allem mit ergiebigem Energiegehalt, dürfte es erst seit Einführung der Landwirtschaft geben, oder?
Mitteleuropa ist seit etwa 40 000 Jahren von Homo sapiens besiedelt, die letzte Eiszeit endete vor 11 700 Jahren. Bei Wikipedia "Letzte Eiszeit" findest du ein Bild aus Nordspanien mit Mammuts, Wollnashorn, Rentier - das ist die einzige ganzjährig vorhandene Nahrungsquelle der eiszeitlichen Jäger gewesen, die unsere Vorfahren sind. Fleisch, Innereien, Fett von Großherbivoren, die ihrerseits den Winter nur mit viel Winterspeck überstehen konnten.
"Aussterben von Spezies des Mikrobioms als Grund für vermehrte Nahrungsunverträglichkeiten" Das ist eine interessante Frage. Ich hatte bis ich etwa 50 war keinerlei Probleme, konnte alles essen. Dann fing es an mit Reizdarmsymptomen, die sich schließlich durch mehr Eiweiß und KH (samt Gluten-)Reduktion kurieren ließen. Das scheint häufig so zu laufen im Bekanntenkreis und schon meine Uroma sagte, sie könne Obst nur noch gekocht vertragen und meine Mutter vertrug kein Frischkornmüsli, das ich früher zeitweise für so wichtig hielt. Allerdings gab es bei mir mit 50 keinen äußeren Grund für Änderungen des Mikrobioms. Mehrere Durchgänge mit Antibiotika hatte ich 10 bis 15 Jahre früher ohne merkliche Beeinträchtigungen.
Frohe Weihnachten euch allen, egal ob ihr mit Gans, Rotkohl/Blaukraut, Knödel oder ohne feiert!
Uli
Thorsten, du schreibst, Spezies des Mikrobioms, die erst einmal "ausgestorben" sind, lassen sich nur schwer wieder anfuttern.
Ich kann mir sogar vorstellen, dass es genau aus diesem Grund, vermehrt zu NAhrungsunverträglichkeiten kommt.
Die Geschichte der Menschheit betrachtet, soll es bis in die Frühzeit keine großen Unterschiede in der Ernährung gegeben haben. Demnach sollen wir uns schon immer zu jeweils 1/3 mit Carbs. Eiweiß und Fetten versorgt haben. Das ganze in zyklischen Variationen. Alleinig Völker wie die Inuit stellen/stellten eine Ausnahme dar.
Hi Uli,
"Woher kommt diese Fixierung auf Ballaststoffe, die, wie der Name schon sagt Ballast sind, nicht wirklich notwendig?"
Also das laesst sich leicht beantworten ;-)
Wie wir hier im Forum erleben, sind die, die am meisten an ihren Kohlenhydraten haengen auch diejenigen, die ihre geliebten Ballaststoffe vehement verteidigen. Ergo kann man schlussfolgern, dass deren Kohlenhydrat-Kost ihnen schon den Darm hinreichend geschaedigt hat und sie deshalb ohne Ballaststoffe nicht mehr "koennen" !
;-)
"All das übersteht ein gesundes Mikrobiom, das in der Lage ist sich innerhalb weniger Tage anzupassen."
Das halt ich für sehr optimistisch gedacht. Seit Generationen ist ein Rückgang in der Vielfalt unserer Darm-Mikrobiome zu beobachten. Spezies, die einmal daraus verschwunden sind, lassen sich nicht ohne weiteres wieder anfüttern. Es gibt einen Grund, warum z.B. nach Antibiotikaeinnahme das Mikrobiom lange, lange braucht, um wieder halbwegs fit zu werden. Selbst Prä- und Probiotika wirken da nur sehr eingeschränkt. Beste Erfolge bei der "Renaturierung" des Mikrobioms liefert dagegen die (Stuhl)Transplantation von einem geeigneten Spender. So sieht es eben vielfach aus. Use it or lose it.
Übrigens bestehen wir i.d.R. aus mehr Zellen, die nicht wir sind (Symbionten, Parasiten, Mikrobiom) als unseren eigenen Zellen. Da darf man dich dann durchaus fragen, wer dient wem...
Die angesprochenen natürlichen jahreszeitlichen Zyklen sind mit großer Wahrscheinlichkeit von weniger Extremen betroffen, als das, was manche hier praktizieren.
"All das übersteht ein gesundes Mikrobiom, das in der Lage ist sich innerhalb weniger Tage anzupassen."
Das halt ich für sehr optimistisch gedacht. Seit Generationen ist ein Rückgang in der Vielfalt unserer Darm-Mikrobiome zu beobachten. Spezies, die einmal daraus verschwunden sind, lassen sich nicht ohne weiteres wieder anfüttern. Es gibt einen Grund, warum z.B. nach Antibiotikaeinnahme das Mikrobiom lange, lange braucht, um wieder halbwegs fit zu werden. Selbst Prä- und Probiotika wirken da nur sehr eingeschränkt. Beste Erfolge bei der "Renaturierung" des Mikrobioms liefert dagegen die (Stuhl)Transplantation von einem geeigneten Spender. So sieht es eben vielfach aus. Use it or lose it.
Übrigens bestehen wir i.d.R. aus mehr Zellen, die nicht wir sind (Symbionten, Parasiten, Mikrobiom) als unseren eigenen Zellen. Da darf man dich dann durchaus fragen, wer dient wem...
Die angesprochenen natürlichen jahreszeitlichen Zyklen sind mit großer Wahrscheinlichkeit von weniger Extremen betroffen, als das, was manche hier praktizieren.
Warum willst du im Winter viel tierisches essen? Glaubst du nicht, dass unsere Vorfahren auch pflanzliches konservierten? Hierzu zähle ich z.B. fermentierte Lebensmittel.
Wie kommst du darauf, dass die Menschheit in Klimaten lebte, die extreme Jahreszeiten hatte?
Mir stellt sich auch nicht die Frage, was das Mikrobiom übersteht, sondern wie es optimal funktioniert. Die Zyklen beschränken sich in ihrer Wirkung nicht auf das Mikrobiom.
Zu deiner Frage zum Sinn von Ballaststoffen, die haben vielfältige Funktionen. C.Michalk führte z.B. gerade aus, wie der Ballaststoff Beta Glutan direkt auf das Immunsystem wirkt.
Verstehe ich das richtig, dass gerade die Verfechter von Zyklen ihrem Mikrobiom nicht zutrauen mit natürlichen Zyklen klarzukommen? Zum Beispiel mit jahreszeitlichen Zyklen: Im Sommer viel pflanzliches, Beeren, Obst, im Winter nur tierisches - in mittleren und höheren Breiten mit Frost und Schnee von November bis April keine Seltenheit, teilweise gar nichts, hungern, längeres Fasten. All das übersteht ein gesundes Mikrobiom, das in der Lage ist sich innerhalb weniger Tage anzupassen.
Woher kommt diese Fixierung auf Ballaststoffe, die, wie der Name schon sagt Ballast sind, nicht wirklich notwendig?
Die moderne, westliche Diät unterscheidet sich nicht nur durch den Ballaststoffanteil von ursprünglicher gesunder Ernährung, sondern auch durch:
hohen Anteil an Zucker und anderen isolierten Kohlenhydraten
wiederholte Einnahme von Antibiotika und anderer Medikamente
regelmäßgien Alkoholkonsum
Chemie/Schadstoffe im Essen, entweder aus Rückständen (Umweltverschmutzung, Anbau, Verarbeitung) oder zugesetzt (z. B. Emulgatoren, Konservierungsstoffe)
hohen Anteil an oxidiernden hochungesättigten pflanzlichen Ölen
hoher Anteil an Pflanzenabwehrstoffen aufgrund von industrieller Verarbeitung
Eiweiß- und Vitaminmangel
Alle diese Faktoren können das Mikrobiom schädigen, unabhängig vom Ballaststoffanteil.
Hallo Thorsten,
da gebe ich dir recht...Chris Michalk hat aktuell auf genetisches Maximum "Die Geschichte der Drei" geschrieben.
Unter "was folgern wir" steht:
" Und genau das verstehen gefühlt 95 % der Menschen nicht.
- Alles ist kontextabhängig.
- Wir müssen über Muster sprechen, um das ganze Bild zu verstehen.
Und wer das nicht macht … ist eben ein Cherrypicker. Jemand, der Daten nach seiner eigenen Fantasie auswählt. Ok?"
Gruss
Greg
Hi Greg.
"Außerhalb Ihrer Welt wird alles so hinieninterpretiert, wie es in das eigene - in dem Fall falsche Bild - hineinpasst."
Das ist leider kein Alleinstellungsmerkmal von Pflsnzenverfechtern. Das können XYZ-ler und XYZ-tarier mindestens genauso gut; also alle, die einseitige, extreme, dogmstische Ernährungsformen propagieren.
Darüber hinaus dürfte es unstrittig sein, dass man auch das beste Ernährungskonzept falsch umsetzen kann.
LG Thorsten
Hallo Stefan,
"Ich glaube, Dir schweben so seltsame Keto bzw. LC Implementationen vor, wo nur Eier mit Speck erlaubt sind, oder?"
Das ist genau das Problem der Pflanzenverfechter. Außerhalb Ihrer Welt wird alles so hinieninterpretiert, wie es in das eigene - in dem Fall falsche Bild - hineinpasst.
Gruss
Greg