Forum: Ernährung - Rotes Fleisch
Kuhmilch und auch die Milch von anderen Wiederkäuern enthält ebenfalls den Bestandteil „mit dem zugegeben komplizierten Namen transvaccenic acid“ (?) TVA (vaccenic vom lateinischen vacca für Kuh).
Aber die Milch enthält auch den Wachstumsfaktor IGF-1. Schützt oder verhindert die Milch nun Krebs?
Fermentierte Milch enthält noch IGF-1, aber ist durch die bei der Fermentation entstehenden Probiotika sehr wertvoll für unser Darm-Mikrobiom.
Aus der Graphik in Roberts (ja, ohne Apostroph!) News lese ich ab:
Wenn man den Mäusen einen Tumor injiziert (!) und gleichzeitig TVA, dann wächst der Tumor langsamer als ohne TVA. Dann ist der Tumor mit TVA „erst“ nach 18 Tagen so groß wie ohne TVA nach 13 Tagen.
Leider weiß man allein mit dieser Versuchanordnung noch nicht, ob es eventuell auch Stoffe im roten Fleisch gibt, die das Wachsen von Krebszellen begünstigen. Deshalb kann man hiermit auch nicht behaupten:
„Rotes Fleisch schützt vor Krebs!
Das ist doch mal eine interessante Schlagzeile, oder? Und das Schöne ist, dass sie sogar wahr […] ist“
In der heutgen News ("Rotes Fleisch schützt vor Krebs") wird mal wieder ein klassischer Interpretationsfehler begangen.
Da wird die Wirkung eines isolierten Inhaltsstoffs (TVA) eines Nahrungsmittels (rotes Fleisch) gleichgesetz, mit der Wirkung im Kontext des kompletten Nahrungsmittles. Weil TVA als Einzelsubstanz eine krebsprotektive Wirkung hat, muss das für rotes Fleisch aber noch lange nicht gelten. Rotes Fleisch, exzessiv und im Übermaß genossen, kann sehr wohl gesundheitlich problematisch wirken; im entsprechenden Kontext. Große Menge hoch bioverfügbaren Eisens mögen für eher anämische Menschen durchaus vorteilhaft sein, nicht aber unbedinggt für normal oder gut mit eisen versorgte Menschen.
Eisen aktiviert mTor und hemm AMPK. Eisen hat Einfluß auf den Kohlehydratstoffwechsel und kann Insulinresistenz fördern.
Mehr dazu z.B. hier:
https://genetisches-maximum.de/ernaehrung/rotes-fleisch-ein-zweischneidiges-schwert/