Forum: Ernährung - Verlangt der Doc die eierlegende Wollmilchsau?

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Thomas V. 6037 Kommentare Angemeldet am: 22.05.2018

ach ja...edubily gehört auch in mein standardrepertoir{#emotions_dlg.laughing}

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Thomas V. 6037 Kommentare Angemeldet am: 22.05.2018

hallo torsten.

im grunde genommen sehe ich es wie du. ich will jetzt mal versuchen zwischen carb und low carb zu switchen.

die leeren kohlenhydrate wählte ich bewusst, quasi als initialzündung. jetzt geh ich auf langkettige khs und will msl austesten: so wenig wie möglich, so viel wie nötig.

Ziel: hoher eiweissspiegel..niedriger nüchternzucker 70-80. keine zuckerspitzen.

ein paar tage mit carbs und viel eiweiss, dann ein paar tage low carb mit wenig eiweiss und viel fett.

mal sehen wie sich das auswirken wird.

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:-) 7234 Kommentare Angemeldet am: 22.05.2018

Hallo Thomas,

vielen Dank für deinen Erfahrungsbericht.

Leider, das kommt bei den Ausführungen des Doc immer zu kurz, heißt Low-Carb nicht, dass man automatisch in Ketose verfällt. Wenn man parallel dazu die Proteinzufuhr hochfährt, landet man bei den Inuit. Der Körper produziert seine Glukose aus Eiweis selber (Glukoneogenese) und benötig neben wertvollem Eiweis dafür auch noch diverse "Hilfsstoffe". Zusätzlich erwirbt man noch eine physiologische Insulinresistenz, was dazu führt, dass Glucosetoleranz und -verwertung sinken und damit der (Nüchtern)Blutzuckerspiegel ansteigt.

Der Menschliche Organismus ist eigentlich hervorragend dafür geeignet und daran angepaßt, mit unstetigen Ernährungssituationen klar zu kommen und flexibel zu reagieren. Einseitige Ernährungsformen können diesbezüglich eigenlich nicht längerfristig sinnvoll sein, da diese entsprechende Flexibilität nicht mehr abgefordert wird. Und was passiert mit Fähigkeiten, die nicht gefordert/benutz werden? Sie verkümmern. Im Schlimmsten Fall kommt es zu einseitigen Fehlentwicklungen mit entsprechenden Überlastungssysmptomen.

Meiner Meinung nach ist es nicht sinnvoll, so Low-Carb zu leben, dass der Körper permanent die Glukoneogenese betreiben muss. Es kommt aber darauf an, möglichst "gute" Kohlenhydrate zu sich zu nehmen (wenig "leer2" KH, wenig Gluten, wenig Fructose) und ausreichend Ballaststoffe. Die Verpackung von Nähr- und Mineralstoffen in einer ballaststoffreichen zellulären Matrix scheint immer mehr an Bedeutung zuzunehmen.

Die Thesen des Doc haben sicher ihre Berechtigung und funktionieren auch; aber nur im richtigen Kontext (und der kommt allzu oft zu kurz) und vermutlich auch nur sehr eingeschränkt bei chronischer Anwendung.
Bei Gesundheits- und Ernährungsthemen (und vielen anderen Bereichen auch) verlasse ich mich nicht nur auf eine Quelle. Dr. Strunz mag vieles sehr vereinfacht und plakativ darstellen, "edubily" ist teiweise ein bischen zu biochemisch für den Laien, aber in Summe kann man da schon eine Menge Wissen rausziehen; wenn man den richtigen Kontext beachtet. Ab und zu noch etwas "Urgeschmack" und auch mal eine Studie im englischen Original lesen und das ganze bei 2-3 Nüchternläufen durch den Kopf gehen lassen. Ich glaube damit kann man / ich schon eine Menge für Gesundheit, Fitness und Wohlbefinden tun.

 LG und Daumendrück, dass das mit dem Krebsbefund weiterhin negativ bleibt,
Thorsten

 

 

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Thomas V. 6037 Kommentare Angemeldet am: 22.05.2018

seit 2 jahren habe ich aufgrund eines positiven tktl1-testes (ohne krebsbefund) meine erfahrung mit lowcarb/keto gemacht.

hier mal die forderungen des docs: keine carbs, hoher eiweisspiegel größer 8, niedriger blutzuckerspiegel unter 100.

geht das mit lowcarb auf dauer zusammen? meiner erfahrung nach nicht!

die ersten 1.5 jahre hatte ich unter lowcarb und keto wirklich super blutzuckerwerte im 70ger bereich, und beste cholesterinwerte. danach stiegen plötzlich die nüchternzuckerwerte auf 96, und ldl lief nach oben, von 65 auf 106 , hdl fiel auf 35 von 45. so schlechte cholesterinwerte hatte ich noch nie. trotz massiver eiweisszufuhr von 160-200g am tag ging der eiweisspiegel runter von anfangs7.5 auf 6.7

nach einiger zeit erreichte ich zuckerwerte nüchtern von 130. da hate ich die nase voll und legte einen gepflegten refeed-day ein. kurzkettige kohlenhydrate, viele eiweiss und kaum fett. resultat am abend nach der nüchternmessung von 130: trotz massiver kh-zufuhr nur noch 115...2 std. nach einem stück kuchen. abends gab es dann eine pizza mit 120kh. dann die messung am morgen: zucker 72!

ich frage mich wirklich, ob es sinnvoll ist, sich auf dauer kohlenhydratarm zu ernähren, den eiweisspiegel durch die gluconeogenes in den keller zu treiben und die cholesterinwerte plus den zuckerwertenzu verschlechtern. im grunde genommen stört msn die metabolische flexibilität, die fähigkeit des körpers, schnell auf zucker oder fettmangel zu reagieren.

brauche ich nach einer lebenslangen highcarb-phase 7-10 tage um in die fettverbrennung zu kommen -ketose, so kann ich nach langer kh-abstinenz sicher auch die fähigkeit verlieren, carbs optimal zu verbrennen. ich vermute einmal, das nach einer physiologischen insulinresistenz ohn weiteres eine pathologische sich entwickeln kann.

warum soll ich carbs so weit reduzieren,dass der körper wertvolles eiweiss verzuckert und ich meinen eiweisspiegel nicht halten kann?

meiner meinung nach funktionieren die thesen des docs nicht. lowcarb, hoher eiweisspiegel bei niedrigem blutzucker ist anscheinend auf dauer nicht möglich.

ist das vielleicht der grund, weswegen eskimos besonders diabetis2 anfällig sind?  generationenlang im lowcarbmodus, hohe nüchternzuckerwerte, dann westliche ernährung und der körper kann die carbs nicht verwerten..?

 

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