Forum: Ernährung - Wunder Reh?
"wenn man von Ballaststoffen Blähungen und Durchfall bekommt, sollte man sich um seinen Darm kümmern. Da liegt definitiv ein Defekt vor, mit Sicherheit aber kein gesundes, vielfältiges Mikrobiom!"
Hervorragend Thomas!! Du scheinst Dich in der Materie maechtig auszukennen! Bist wahrscheinlich Professor fuer intestinale Mikrobiologie, oder?
Hast es noch nicht einmal noetig gehabt, Dir irgendetwas ueber low residue oder low fiber diets genauer anzuschauen. Dafuer gleich so eine Hammer-Antwort gepaart mit der wahrscheinlich duemmsten Analogie, die Thorsten jemals rausgehauen hat... Genial.
Nur im Interesse der Diskussion: "sollte man sich um seinen Darm kümmern" heisst was? Weiter blaehende Ballaststoffe einwerfen ??
Stefan, wenn man von Ballaststoffen Blähungen und Durchfall bekommt, sollte man sich um seinen Darm kümmern! Da liegt definitiv ein Defekt vor, mit Sicherheit aber kein gesundes, vielfältiges Mikrobiom!
Es gibt auch Menschen, die behaupten, von Kohlenhydraten werden sie müde, seien aber kerngesund und insulinsensitv. Ernähren sie sich LC, werden sie nicht müde. Die erkennen nicht einmal, dass sie ei Problem haben, Carbs zu verarbeiten, die lassen sie weg und halten sich für Topfit! Analog zu einem Auto, bei dem der Rückwärtsgang nicht mehr funktioniert...den reparieren sie ganz einfach, indem sie nur noch vorwärts fahre. Problem gelöst...ja, ja, so denken einige...sind wohl Querdenker..:-))
Hi Thorsten,
irgendwie fing alles damit an, dass Thomas nicht glauben konnte, dass Ballaststoffe nicht jedermans Sache sind. Dann habt Ihr unterstrichen wie wichtig und sinnvoll die sein koennen. Ich wollte nur unterstreichen, dass es auch Leute gibt (mehr als Ihr denkt!), denen es mit einer "Low residue diet" besser geht -Thema IBS usw... Scheinbar ist es eben so, dass man die Zusammenstellung des Bioms nicht nach Belieben durch Nahrung modulieren kann, sondern manchmal muss man auch auf's Biom hoeren! Wenn Ballasstoffe Blaehbauch und Durchfall machen, sind sie eben nicht nuetzlich...
Ganz im Gegenteil, Stefan.
Ballaststoffe sind nicht die Universallösung. Aber sie haben großes Potential und sind eine Beachtung wert. Schließlich ist mit fortschreitender Food-Industrialisierung (hochverarbeitete Lebensmittel) i.d.R. Zucker/Fruktose/HFCS rein und Fett sowie Ballaststoffe rausgekommen. Dr, Robert Lustig spricht hier als Grund, speziel was die Ballaststoffe betrifft, von Shelf-Live, also Haltbarkeit/Lagerfähigkeit.
Und, Stefan, keine Ballaststoffe ist natürlich auch keine Patentlösung.
LG
Thorsten
PS: Vielleicht ist es in den gut 4500 Beiträgen von mir noch immer nicht deutlich geworden, aber ich stehe überzeugtermaßen auf dem Standpunkt, dass es grundsätzlich keine (Patent)Lösung für alle Probleme gibt, keine Universallösung; kein OSFA! Sollte ich mich hier in der Vergangenheit und auch in der Zukunft missverständlich ausgedrückt haben, tut es mir leid.
Stefan, wie er lebt und lebt. Aber jetzt haben wir es schwarz auf weiss, er sucht nach einer Universallösung! Gebetsmühlenartig äussern Thorsten und ich uns, dass es diese nicht gibt! Wie oft noch?
Wo schreiben wir, das Ballaststoffe eine Universallösung sind? Es erstaunt mich immer wieder, wie hier Texte und auch Studien interpretiert werden.
Witzig!
Diejenigen hier, die immer betonen, das LC nicht die Loesung fuer alle Probleme sei, koennen nicht verstehen, dass Ballaststoffe auch keine Universalloesung sind ;-)
Funny as hell ...
Floristen
;-) :-)
Ich bin richtig erstaunt, dass in einem Gesundheitsforum wie diesem, das Thema Ballaststoffe, Sinn und Unsinn, überhaupt diskutiert wird. Da wird über komplizierteste biochemische Zusammenhänge diskutiert aber das kleine Einmaleins sitzt nicht.
Ich frage mich, liegt die Ursache darin, dass Thorsten und ich uns pro Ballaststoffe aussprechen, und das gleich eine automatisierte Oppositionsantwort einiger Floristen hervorruft, oder stellt sich die Meinung zu diesem Thema wirklich so kontrovers dar?
Hi Uli.
"Das heißt aber nicht, dass jedes Lebensmittel B. enthalten muss"
Tut es ja auch bekanntermaßen nicht.
"und dass sklavisch immer möglichst viele Ballaststoffe gegessen werden müssen."
Es sollte sich mittlerweile herumgesprochen haben, dass keine sklavische/dogmatische Ernährungweise dauerhaft von Vorteil ist. Zyklen!
"Und ein Heilmittel gegen Verstopfung sind sie auch nicht"
Die Wirkung eines vielfältigen, positiven Mikrobioms geht über reine Verdauungshilfe weit hinaus.
Man kann R. Lustig und seine Arbeit für übergewichtige Kinder sicher nicht hoch genug schätzen. Und Hafer (mit Beta-Glucanen) ist ein traditionelles Lebensmittel. Aber zu welcher Ernährung gehört Psyllium, Flohsamen, als ganzes Lebensmittel? Die kann man nur mit sehr (!) viel Wasser runterschlucken. Meinem Reizdarm hat es nicht geholfen.
Ballaststoffe als Bestandteil natürlicher pflanzlicher Lebensmittel sind für die meisten kein Problem. Das heißt aber nicht, dass jedes Lebensmittel B. enthalten muss und dass sklavisch immer möglichst viele Ballaststoffe gegessen werden müssen. Und ein Heilmittel gegen Verstopfung sind sie auch nicht. Gibt sogar Studien dazu, die zeigen, dass Verstopfung sich bessert, wenn B, weggelassen werden. (siehe dazu Paul Mason, Georgia Ede, Stichwort Fiber) Löst sich ein Stau auf der Autobahn schneller auf, wenn immer mehr Autos dazukommen? Warum sollte das im Darm anders sein?
Außer den Eskimos gibt es auch die Massai, die weitgehend oder zeitweise B-frei gelebt haben.
Das Problem der modernen Ernährung ist nicht unbedingt der Ballaststoffmangel, sondern der hohe Anteil an Weißmehl und Zucker. Statt mit B. die Nachteile des Zuckerkonsums ausgleichen zu wollen, ist es sicher sinnvoller den Junk wegzulassen. Das dürfte hier doch Konsens sein.
Fröhliche Adventsgrüße! Uli