Forum: Ernährung - Wunder Reh?
Hallo Greg,
ja, natürlich. Das ist auch großartig. Aber Robert ist (noch) nicht 100 Jahre alt.
Viele Grüße
Sabine
Hallo Sabine,
wir haben doch schon die Ehre von Dr. Robert Krug - gleich an vorderster Front - mit dem aktuellsten Wissen GRATIS hier im Forum bedient zu werden. Dr. Robert Krug hat seit 2016 mehr Bücher gelesen und geschrieben, als manch ein Lehrer jemals in seinem Leben lesen wird. Er bildet uns nicht mit schulmedizinischen Wissen weiter, sondern dem aktuellsten, heilenden wissenschaftlichen Know-How, welches der Schulmedizin verborgen bleibt.
Die armen Lehrer können ja leider auch nichts dafür, dass sie den Schülerinnen und Schüler zum Teil so´n Käse beibringen...sind im System gefangen...können auch nicht ausbrechen.
Sehe ich soeben bei meiner Tochter..macht Abitur...Biologie als Wahlfach. " Papa, in den Bücher steht es ja teilweise anders bzw. die Lehrer erzählen es anders, als du es mir täglich vorlebst und erklärst..."
Meine Antwort: " Weiß ich...nur eine Bitte habe ich an dich: Schreibe es in den Klassenarbeiten so nieder, wie sie es dir beibringen...ist gut für deine Note..."
Welcome in the german education system 2022
LG
Greg
Guten Morgen Patricia,
Deine Mutter als Forums-Ehrengast wäre schon etwas, was nicht nur mich, sondern bestimmt auch Dr. Strunz begeisterte ...
Viele Grüße
Sabine
Hallo Martin,
Deine Ausgangsfrage war „müssen jeden Morgen eine handvoll Kapseln schlucken, während es dem oft erwähnten Reh in der selben Umgebung, einer von Menschen gestalteten Landschaft, problemlos gelingt?“
Rehe unterscheiden sich natürlich in vielerlei Hinsicht vom Menschen. Rehe fressen eine große Vielfalt wilder Pflanzen. Eiweiß lediglich in Form kleiner Käfer, die gerade auf den Blättern, Knospen usw. herumkrabbeln. Das lässt sich natürlich nicht 1:1 auf Menschen übertragen, aber liegt vielleicht in den wilden Pflanzen der Schlüssel für unsere Gesundheit?
Meine Mutter hat in den 40er Jahren Biologie und Chemie studiert. Es waren Zeiten größten Mangels mit wenig Fleisch bis kein Fleisch. Einem ihrer Biologieprofessoren lagen besonders die Wildpflanzen am Herzen und er machte damals mit ihnen viele Exkursionen zur Bestimmung von Wildpflanzen. Dabei lernte sie die Kraft dieser Pflanzen kennen. Deshalb waren bei uns Brennnessel und Co. kein Unkraut, sondern sie landeten täglich im Salat oder im Gemüse aus dem eigenen Garten, natürlich auch viele Gartenkräuter.
Meine Mutter war 40 Jahre lang Lehrerin für Chemie und Biologie und hat in dieser Zeit keinen einzigen Tag wegen Krankheit gefehlt. Sie hat sich auch nach der Pensionierung immer noch mit Biologie befasst.
Bis meine Mutter ungefähr 88 war, nahm sie niemals Medikamente, auch keine Nahrungsergänzungsmittel. Seit mehr als 10 Jahren nimmt sie Omega3 und seit 3 Jahren die empfohlenen NEMs, die gegen Viren wappnen. Mit Corona hat sie sich von Anfang an ausführlich beschäftigt und kam zu dem Schluss, sich nicht spritzen zu lassen, da sie im nächsten Mai ihren 100. Geburtstag gesund feiern möchte.
Uliginosa,
„Früher waren sogar die Desserts nährstoffreicher, voller roher Eier und Sahne - Mousse au Chocolat, Tiramisu, sogar Vanillepudding“
Wenn ich meine Mitmenschen so betrachte (nicht beim Wandern, aber in der Fußgängerzone), dann habe ich nicht das Gefühl, dass ihnen die Nährstoffe fehlen, von denen Du hier sprichst. „Mousse au Chocolat, Tiramisu“ habe ich noch nie gegessen und werde ich auch nie essen, da wir keine leeren Kalorien z.B. in Form von Zucker essen
„wer traut sich heute noch rohe Eier zu verwenden?“
Ich verfeinere mit rohem Eigelb und Sahne oder Butter gerne Gemüse und vor allem Gemüsesuppen. Das Eiklar sollte man nicht roh essen, da es Avidin enthält, das Biotin an sich bindet, das dann nicht mehr zur Verfügung steht. Das kann in der Folge einen Biotinmangel erzeugen.*
„Und es gehört zu den bestgehüteten Geheimnissen, dass Schweinefleisch eine hervorragende Quelle für B-Vitamine ist. Auch dass Vitamin A nur in tierischen Lebensmitteln vorkommt, wird immer quasi vertuscht.“ ???
Das kann ich doch aus jeder Vitamintabelle erfahren!!!
Die Urkarotte ist nun gerade ein schlechtes Beispiel. Wilde Möhren sind weit verbreitet, könnte man sich einfach ausgraben. Sie haben dünne, blasse Wurzeln. Da dürfte der Carotingehalt der Zuchtform tatsächlich höher sien, als bei der Wildform.
Aber es ist wohl tatsächlich so, dass der Nährstoffgehalt von Obst und Gemüse in den letzten 50 Jahren abgenommen hat, zumindest aus konventionellem Anbau. Bei Bio aus dem eignenen Garten könnte das noch anders sein. Andererseits hat die Pflanzenzüchtung natürlich auch Vorteile, wenn schädliche Pflanzeninhaltsstoffe reduziert werden, und Gemüse und v.a. Obst überhaupt erst genießbar wird.
Ein weiterer Grund für geringen Nährstoffgehalt der Nahrung ist natürlich auch, dass nährstoffreiche tierische Lebensmittel immer mehr gemieden werden. Jedes Gemüse wird nährstoffreicher, wenn es in Butter gedünstet wird. Kaum jemand isst noch Innereien - Leber ist das natürliche Multivitamin. Und es gehört zu den bestgehüteten Geheimnissen, dass Schweinefleisch eine hervorragende Quelle für B-Vitamine ist. Auch dass Vitamin A nur in tierischen Lebensmitteln vorkommt, wird immer quasi vertuscht. In fast allen Suppenrezepten steht neuerdings Gemüsebrühe. Früher war das Fleisch- bzw. Knochenbrühe. Früher waren sogar die Desserts nährstoffreicher, voller roher Eier und Sahne - Mousse au Chocolat, Tiramisu, sogar Vanillepudding - wer traut sich heute noch rohe Eier zu verwenden? Wohl dem, der nicht auf Supermarkteier angewiesen ist, wirklich frisch sind die bei uns nie - zumindest nicht die teureren Bio-Eier.
Viele Grüße
Uli
Hallo Martin,
wie Dr. Strunz immer wieder betont, reicht es für viele Menschen nicht, sich einfach nur „gesund“ zu ernähren.
Warum nicht ?
Weil auch eine frische Biokarotte von Demeter nichts anderes ist, als ein auf Größe, Geschmack, Haltbarkeit und sonstigen verkaufsfördernden Attributen gezüchtetes Produkt unserer Zivilisationsgesellschaft. Sie hat wenig gemein, mit der von sekundären Pflanzenstoffen und Vitaminen strotzenden Urkarotte vor tausenden Jahren. Die Vitamine und sek. Pflanzenst. wurden im Laufe der Zeit immer mehr (unabsichtlich) herausgezüchtet. Diese Urkarotte wurde-bevor wir Menschen Ackerbau betrieben- wenige Stunden nach dem Ausgraben verzehrt. Sie war keiner Lagerhaltung von Wochen oder Monaten unterworfen und schon gar nicht wurde sie gekocht.
Vitamine sind wärme- und lichtempfindlich, sie oxidieren schnell und werde damit unbrauchbar. Auch im Kühlschrank gelagert, nimmt der Gehalt stetig ab. Die in Internet zu findenden Tabellen für die Vitamingehalte diverser Gemüse – und Obstsorten sind höchstens als sehr grobe Richtlinie zu gebrauchen und gelten für frisch Geerntetes, eine Unterscheidung nach Sorte oder Anbaugegend wird schon gar nicht vorgenommen (Ich würde mir eine Liste, gestaffelt nach Lagerdauer und Sorten wünschen). Eine umfassende Vitaminversorgung ist so heute fast nicht möglich.
Das Wirkspektrum der sekundären Pflanzenstoffe ist noch lange nicht ausreichend erforscht. Wissenschaftler schätzen, dass es ca. 100000 (!!) Verbindungen gibt, wobei immerhin 30000 bekannt sind. Man kann davon ausgehen, dass die Demeterkarotte gegenüber der Urkarotte nur einen Bruchteil dieses unerforschten Schatzes enthält.
Wer die Urkarotte (sie steht hier im Text für all die Kräuter und Gewächse in freier Natur) täglich genießen will, muss Aussteigen aus der Zivilisationsgesellschaft und wie die Steinzeitmenschen leben.
Wer will und kann das schon ?
Die Handvoll Vitamin-Tabletten am Morgen ist ein Kompromiss. Der beste, der 2022 möglich ist.
Gruß
Sterne
Also Dr. Strunz wird hier wohl nicht antworten, Martin.
Aber mal eine Erklärung: Dr. Strunz bewundert immer seine Frau, die es schafft, sich Leber und Eier roh einzuverleiben. Vermutlich hat seine Frau durch messen heraus gefunden, wo die Schwachpunkte ihrer alltäglichen Nahrungsaufnahme liegen. Vielleicht kann sie deshalb auch auf manche Ergänzungen verzichten.
Und sicher hat auch Dr. Strunz durch messen herausgefunden, wo ein Mangel vorliegt. Und wenn er keine rohen Eier und rohe Leber mag bleibt hat die Nahrungsergänzung.
Warum sollte seine Werte also nicht optimieren ?
Das empfehlen inzwischen ja auch die Ernährungsdocs im NDR. Die messen halt auch.
Obwohl in NDR Visite ein Professor dann immer mal wieder verkündet, es sei alles in Butter wenn man nur Vielfalt in der Auswahl der Nahrungsmittel walten lasse. Aber, so einfach ist es leider nicht.
Herr Dr. Strunz, ich bewundere Ihre Arbeit, aber eine Frage lässt mir nach einigen Büchern und ungezählten News von Ihnen keine Ruhe:
Sie sind ein Experte in gesunder Lebensführung und Sie sind verdient (!) wohlhabend. Wieso sind nicht einmal Sie in der Lage, sich adäquat zu ernähren und müssen jeden Morgen eine handvoll Kapseln schlucken, während es dem oft erwähnten Reh in der selben Umgebung, einer von Menschen gestalteten Landschaft, problemlos gelingt?