Forum: Ernährung - Zu: Fett...kurz und knapp
Bei großen Studien werden in der Regel nicht isolierte Nährstoffe abgefragt sondern gebräuchliche Lebensmittel. Das waren in den letzten Jahrzehnten bei uns beispielsweise Industrie-Kokosfett-Platten. Daher unter anderem die Schlussfolgerung, Laurinsäure sei gefährlich. Und wenn man dann noch bedenkt, dass fast jeder Normalbürger viel viel zu wenig Omega3-Fette zu sich nimmt, die man aber braucht, um die entzündungsfördernden Fette auszubalancieren, dann ist das Ergebnis natürlich katastrophal. Und wenn man dann noch entzündungsfördernde KH dazu isst, und am eigenen Leib einen Überschuss an entzündungsförderndem Fett mit sich rumträgt, so wie das in Deutschland fast alle tun ... Aufgemerkt: Studien werden am "Durchschnittsbürger" gemacht. Und wir sitzen jetzt hier und sind verunsichert. Schade. LG, Michaela
Nix genaues weiss man nicht... vor allem in Ernährungsfragen und in der (Ernährungs-)Wissenschaft...
Die Mär von den bösen gesättigten Fettsäuren. Begründet auf den nicht haltbaren Zusammenhang dass gesättigtes Fett den Cholesterinspiegel erhöht und dieser hohe Cholesterinspiegel dann zu Herzinfarkt führt. Gesättigte Fette erhöhen den Cholesterinspiegel, das „gute“ HDL , dem Herzschutz, ergo sinkt das Risiko für Herzinfarkt. LDL, das „böse“ Cholesterin wird dies vielmehr durch Zucker, jedoch auch ein klein wenig durch einige der mittelkettigen gesättigten Fettsäuren erhöht, aber gleich böse? Hängt die Bösartigkeit nicht vielmehr von der Größe und Dichter der LDL ab? Ist nicht der LDL-Phänotyp B mit den kleinen, dichten LDL vielmehr gefährdet als jender Phänotyp A mit den großen und wenigen dichten LDL? Laut Studien erhöht sich das Risiko für Herzinfarkt ums 3-7-fache, gehört man dem LDL-Phönotyp B an. Gibt’s einen Beweis dass diese kleinen Übeltäter durch fettes Essen ins Blut gelangen? Ich wüsste keinen. Bei der Frage woher erhöhte Mengen kleiner, dichter LDL kommt ist die Medizin noch etwas am Rätselraten. Von genetischen Komponenten wird gesprochen, erbliche Fettstoffwechselstörungen, eventuell das Alter, das Geschlecht, Hormone, Bewegung, Ernährung? Trotz hier und da noch etwas Rätselraten kommt man in der Cholesterinforschung jedoch zu der Ansicht, dass sehr fettarme und kohlenhydratreiche Ernährung die Bildung kleiner, dichter und böser LDL begünstigt. Nicht fettreiche Ernährung.
Ich benütze seit längerer Zeit auch überwiegend Kokosfett, da es ja so gesund sein soll. Auch esse ich keine Süßigkeiten mehr, Kuchen nur noch Low-Carb (also ohne Mehl und Zucker) und bin dafür auf Zartbitterschokolade über 85 % übergegangen. Aber auch in Kakaobutter sind diese Fettsäuren drinnen - da dürfte man ja alles, was bisher als gut gegolten hat plötzlich nicht mehr essen. Mich frustrieren die NEWS in letzter Zeit immer mehr, auch weil es oft keine konkreten Hinweise gibt, wie sich diese NEWS denn im normalen Leben auswirken sollten.
Was sind gesunde Fette? L. Cordain und Hr. Strunz meinen nun also u.a. Laurinsäure ist schädlich. Warum wird leider nicht ausgeführt. Dabei besteht Kokosfett zu ca. 50% aus Laurinsäure. Es ist ein MCT-Fett - mittelkettiges Triglycerid. Fördert die Ketonkörperbildung, wirkt antibakteriell, wird schnell verdaut und setzt nicht an, viele Sportler geben viel Geld für MCTs aus. Alzheimerpatienten wird Kokosfett empfohlen. Die Bewohner Polynesiens waren früher, bei hohem Kokosfettkonsum, sehr gesund. Mein Fazit: nichts genaues weiß man nicht. Und von Eskimos oder anderen, Jahrtausende anders als wir essenden Völkern auf uns zu schließen ist auch sehr gewagt. Dann könnte ich auch wie die Kajapoo u.a. südamerikanische Indianer viele Bananen (Kohlenhydrate) essen und behaupten das wäre das Nonplusultra. Solche Kurzmeldungen machen die Menschen nur unsicher und erklären und differenzieren zu wenig. Grüße Steffen