Forum: Ernährung - Zucker ist nicht gleich Zucker?
Ja Robert. Da bin ich absolut bei dir, was die Mengenproblematik Saft vs. Frucht angeht.
Allerdings bedeutet Fruchtsaft (!) aus Konzentrat nur, dass dem Originasl-Saft das Wasser entzogen wird (bis ca. 80%) und hinterher wieder zugesetzt wird. Extra Zucker kommt nicht dazu.
Der Begriff "Fruchtsaft" auf dem Etikett garantiert einen Fruchtgehalt von 100 Prozent. So schreibt es die sogenannte Fruchtsaft- und Erfrischungsgetränkeverordnung der Europäischen Union (FrSaftErfrischGetrV) vor. Zudem dürfen weder Zucker, noch Konservierungs- oder Farbstoffe zugesetzt sein.
[br.de]
LG Thorsten
Nein Robert, da habe ich keine Erinnerung mehr. Damals war man schulmedizinisch auf LDL, HDL und Gesamtcholesterin konzentriert.
Interessant fand ich, das meine Trigs aktuell unter einer Carbzufuhr um die 200g, im Gegensatz zu 100 bis 150 gesunken sind. Hatte ich vorher Nüchternwerte von um die 50, ca 3 Std nach dem Essen 70, so waren es bei der letzten Messing, 3 Std nach dem Essen nur 45.
Ich hatte vor einigen Jahren, in der intensiven Zeit als Marathonläufer, ein spannendes Erlebnis...bei einer Routineuntersuchung fand der Arzt erhöhte Leberwerte...er hatte mich tatsächlich gefragt, ob ich Alkohol trinke...ich bin damals echt aus den Latschen gekippt....ich konnte die Frage verneinen, da ich zu der Zeit lowcarb (ohne Nudeln, Reis, Kartoffeln. Brot, Zucker) unterwegs war...und keinen Alkohol trank...
...als ich meine Ernährung einer Kontrolle unterzog, kam ich drauf. Der tägliche Obstkonsum....hätte ich damals nie gedacht...das war mir eine Lehre...wie ich heute schon schrieb: Obst ja, aber ganz gezielt, so wenig wie möglich, so viel wie nötig und nach Möglichkeit zuckerarm....
LG
Greg
Hallo Thomas,
da sieht man, dass HbA1c zwar ein interessanter Wert für Diabetes T2 ist, aber eben nicht für KHK. Hast Du Deine alten Werte für Triglyceride noch?
VG,
Robert
Zu Orangensaft und Hba1c kann ich was beisteuern. Früher trank ich über Jahrzehnte jeden Tag einen Liter Orangensaft/Direktsaft am Abend. Der Hba1c war mit meinem heutigen identisch und wurde regelmäßig im Rahmen einer jährlichen Blutuntersuchung gemessen.
Hallo Thorsten,
exakt, Ballaststoffe, aber es scheint noch mehr zu sein als nur die. Und wie Stefan schreibt, man kann allein durch Säfte schon viel zu viel "Frucht" konsumieren. Hinzu kommt, dass die meisten Säfte Konzentrate sind, die mit künstlichem Zucker wieder zu Saft werden...und sich trotzdem so nennen dürfen.
Aber Saft ist trotzdem ein spannendes Stichwort, hier noch eine spannende Studie, auch durch Paul gefunden:
"Effects of red orange juice intake on endothelial function and inflammatory markers in adult subjects with increased cardiovascular risk"
Dort hat man doppelblind 19 Prädiabetikern 500ml roten O-Saft gegen. So wie ich lese ca. 14 Tage mit einer kurzen Pause.
Ergebnis: Man würde annehmen: Das ist doch viel zu viel Zucker ...und gefühlt ist es das auch, aber:
Die 19, die den O-Saft bekamen, haben hs-CRP deutlich gesenkt (von 3.6 auf 2.0), IL-6 wie auch TNF-A deutlich (165 auf 140). Leider haben die nicht Insulin und HbA1c gemessen.
Spannend. Sehr sehr spannend...und leider wird ganz selten in den Studien Zucker von "echter Frucht" unterschieden. Es wird einfach sehr oft zu einfach gedacht...oder man hat die falsche Erwartungshaltung, dass 20g Zucker in der Orange die gleiche Wirkung haben wie 20g Zucker aus der Tüte...wie 20g Zucker im Honig. Nein, dem ist nicht so. Denn in oben genannter Studie haben die auch eine Placebo-Gruppe, wo keinen Verbesserungen eingetreten sind, jedenfalls nicht über die Meßungenauigkeit hinaus.
==> Zucker != Zucker
VG,
Robert
Quizfrage: Was ist der maßgebliche Unterschied zwischen Zucker/Fruktose im Wasser/Softdrinks und Zucker/Fruktose in der Frucht?
Vielleicht die Menge???
Iss mal 2 Orangen und berichte, wie voll Du danach bist. Dann naechsten Tag trinkst Du den frisch gepressten Saft von 6 Orangen und berichtest ebenso ;-)
Quizfrage:
Was ist der maßgebliche Unterschied zwischen Zucker/Fruktose im Wasser/Softdrinks und Zucker/Fruktose in der Frucht?
Vielleicht Ballaststoffe?
Dr. Robert Lustig hat es schon vor Jahren so formuliert: When god created the poison, he packed it with the antidote.
Hallo in die Runde,
in der von Johnson durchgeführten Studie, primär an stark übergewichtigen Frauen mit Diabetes T2, hat die Gruppe mehr abgenommen, die Früchte (und somit Fruktose) moderat in der Ernährung hatten. Und nicht nur das. Sie haben mehr Gewicht verloren, HDL hat sich besser entwickelt, Triglyceride sind stärker gefallen und auch dier Blutzuckerspiegel ist stärker gefallen im Vergleich zu der Gruppe, die jegliche Fruktose aus der Ernährung gestrichen hat.
Extrem spannend! Zudem bemerkt Paul Saladino, das sein Insulin + HbA1c nicht schlechter geworden sind, seit dem er doch reichlich Früchte und Honig zu sich nimmt. Hingegen zeigt reine Einnahme von Fruktose im Wasser zugemischt bei Ratten einen sehr starken Anstieg von HbA1c. Am Menschen kann man so eine Studie natürlich nicht durchführen, das wäre unethisch. Nur meint Paul, dass man hier durchaus von Ratten auf Menschen schließen kann. In Studien durchgeführt sieht nur den gegenteiligen Effekt: Das bei weglassen von Zucker (außerhalb der Frucht) HbA1c usw. fällt. Somit der Verdacht nahe liegt, dass reine Fruktose oder eben Zucker außerhalb der Frucht bei uns auch sehr negativ auf HbA1c wirkt. Zucker in einer Frucht in normalen Mengen nicht so schnell.
Ich werde das auf jeden Fall auch mal ausprobieren und nun Früchte moderat wieder einbauen in die Ernährung. Dafür weniger Gemüse und erst Recht keinen Salat.
VG,
Robert
PS: Zu Kirschen: Roh vertrage ich die auch nicht, eingekocht schon.
@Uliginosa: Das hab ich auch gemerkt, die Kirschen waren nur ein Extrembeispiel. Ich kann mir normalerweise kaum normale gespritzte Kirschen leisten, daher hab ich natürlich bei dem ungespritzten Baum völlig kirschausgehungert gefressen bis zum Anschlag mit den erwähnten fürchterlichen Folgen. Wenn ich es mit den Äpfeln übertreibe, passiert im Kleinen aber dasselbe: Ich kriege Blähungen und Bauchschmerzen und Durchfall, zum Glück kann ich mich bei denen besser beherrschen. Aprikosen vertrag ich wohl besser, da hatte ich mal ein ganzes Pfund vertilgt und es ging mir danach supergut. Gut möglich dass ich eine leichte Fruktoseintoleranz habe, die erst bemerkbar wird bei größeren Mengen. Früher konnte ich allerdings so viel Kirschen und Äpfel essen wie ich wollte, jetzt mit 62 geht es eben nicht mehr. Liegt wohl auch irgendwie am Alter