Forum: Gesundheit - Backwarenstand vor der Schule
Hallo Monika, es hat mich erschrocken als ich Deinen letzten Beitrag hier las. Ich weiss zwar daß die Kinder sich heute ungesund wenig bewegen, obwohl Kinder einen ganz natürlichen Bewegungsdrang haben. Aber daß ein Kind im Wald beim spielen Angst hat, daß macht mich sprachlos.
An zwei Tagen hat sie bis 15.20 Uhr Schule (ist ja G8), die, die Ganztagsbetrieb gewählt haben, haben noch einen dritten Tag so lang. Manchmal kommt sie in der Mittagspause heim - geht aber derzeit schlecht, da sie bei dem Schneechaos zu Fuß geht, statt mit dem Fahrrad fährt. Und da reicht die Zeit einfach nicht. Sie nimmt eigentlich auch genügend mit, dass sie nichts kaufen braucht. Die anderen kaufen sich halt etwas und wenn man dann sowieso in der Schlange warten muss (statt sich zu bewegen) gibts dann auch die ein oder andere Kleinigkeit. Ich kann mich erinnern, dass wir früher immer auf dem Schulhof hin und hergelaufen sind - außer denen, die in der Raucherecke rumstanden - in der Unterstufe haben wir auch noch wilde Spiele gemacht. Das machen die auf diesem Gymnasium weniger, sie stehen halt an für Süßkram und den Rest verbringen sie sitzend in der Unterrichtsstunde. Wilde Spiele sind ihnen oft schon zu peinlich - und Gummihüpfen z.B. geben sie schnell auf, weil sie die einfachsten Koordinationen nicht hinbekommen. Was wir damals in der Grundschule konnten, kriegen die im Gymnasium nicht hin. Gummihüpfen hatte ich bei der Weihnachtsbastelaktion zusätzlich angeboten, für die, die fertig waren oder auf irgendetwas warten mussten. Nach diesem Tag - der mich mittelmäßig geschockt hat, ob der Unfähigkeit der Kinder - hatte ich ein ganz tolles langes Gespräch mit meiner Tochter, bei dem ich ihr erzählt habe, was wir alles früher gemacht - und sogar überlebt haben. Am nächsten Tag hatte sie sich dann prompt ein paar Freunde eingeladen, um mit denen im Wald spielen zu gehen - es durfte allerdings nur ein Mädchen mitkommen und das hatte ziemliche Angst bei der Aktion. Tja.
Liebe Monika, handelt es sich bei dem Gymnasium welches Deine Tochter besucht um eine Ganztagsschule? Wenn sie gegen 14 Uhr zu Hause ist, so wie es bei den meisten Schulen der Fall ist, warum muss sie dann überhaupt in der Mensa essen oder am Backwarenstand?
Hallo Monika, ist wirklich krass, was zur Zeit vor sich geht. Die Generation, die jetzt aufwächst, betitele ich schon mal als die "Generation Degeneration". Bei diesen Kindern fehlts doch an schier allem. Schon schlimm genug, dass im Essen nicht mehr genügend Nährstoffe drin sind, haut man sich den kümmerlichen Rest noch mit Schlechtkost wie Backwerk, Nudeln, Limo und Fertigfutter kaputt. Ich hab die Woche mal die ausführliche Internetseite von Dr. John Switzer (Ayurvedaarzt mit Klinik in Starnberg) studiert. Schlimm das mit unserer Nahrung. Aber man kann schon noch sehr viel machen. Ist allerdings mit einem Radikalumstieg verbunden. Er empfiehlt v. a. viel viel grünes Gemüse, möglichst unverarbeitet, also nicht gekocht. Am besten als grünen Drink aus dem Standmixer, also die ganze Frucht und nicht nur den Saft (wegen der Ballaststoffe). Ich möchte jetzt keine ayurvedische Fastenkur machen, aber fasten ist echt was ganz Tolles. Man fühlt sich leicht, euphorisch und dem Körper Zeit zu gegen für eine eine tiefgehende Reinigung ist sinnvoll. Auf jeden Fall bin ich entschlossen wieder mein Enzympräparat einzunehmen, dass mir ganz am Anfang meines Weges die richtige Richtung gewiesen hat und ich werde auch mehr Grün in mein Leben bringen. Für mehr Infos werde ich einen Vortrag von Dr. Switzer und Ralf Brosius besuchen. Ich freu mich und bin schon sehr gespannt. M.
Hallo Marion, so was Ähnliches hab ich mir auch schon überlegt, allerdings eher als Angebot für die Mensa - oder den Hausmeister, damit der noch Einnahmen hat. Meine Tochter weiß nie, was sie in der Mensa essen soll, und fast alles, was sie bisher probiert hat - selbst, wenn es ihr zu Hause schmeckt, schmeckt ihr dort nicht. Gestern gabs Nudeln Bolognese. Weil sie es nicht ganz gegessen hat, kam noch ein Brötchen dazu und ein Keks. Da krieg ich innerlich Krämpfe, wenn ich sowas höre. Zum Glück hatte sie noch 2 Äpfel und Karotten dabei. @Julia Ja - für die zwei Schulen (mit insgesamt ca. 2000 Schülern) sind das die Hauptgründe. Die eine der beiden Schulen hat ihre Pausenaufsicht verdreifacht, damit die Schüler nicht vom Gelände verschwinden. Und sie haben spürbar weniger Auslastung der Mensa, wobei es in der einen Mensa (Waldorfschule) richtig gute Sachen gibt (frisch, bio, viel Gemüse), in der anderen (Gymnasium) nur Schrott. Ich habe jetzt erst mal der Protestführerin ein paar Infos gegeben - z.B. die Ernährungspyramide von dieser Webseite. ...und noch ein paar mehr Sachen angeboten. Weiteres dann, wenn ich mehr darüber weiß. Für Ideen bin ich jederzeit dankbar. Immerhin hat der Inhaber des Backwarenstandes in einem Nachbarort einen Laden direkt bei einem anderen Schulkomplex - und die Schüler, die dort zur Schule gehen, sind nach meinem Eindruck noch übergewichtiger, als die Kinder heute eh schon sind. Und dort gibt es kaum noch Normalgewichtige, selbst die Supersportler haben Hüftspeck und dort ist auch das Problem mit den Hyperaktiven besonders krass. Da sehe ich (sonst wahrscheinlich niemand) den Zusammenhang zwischen dem Bäcker und dem Gewicht der Kinder ganz deutlich vor Augen.
Hallo Monika, versteh mich nicht falsch, aber mach doch einen Gegenprotest in Form eines Frischestands. Ein Smoothiemixer für Obst-/Gemüsesmoothies, kleine Salate mit Pute, Ei oder Fisch, frisch gepressten Orangensaft, heiße Marone, Tüten mit Nüsschen, Fisch- oder Lachssemmeln statt Wurstsemmeln, frisches Obst, Datteln statt Schokolade, Spiegeleier, Mozarella mit Tomate und Kräutern, Eiweißriegel.... M.
Geht es bei dem Backwarenstand um ungesunde Kohlenhydrate oder doch eher darum, daß die Kinder in Scharen den Schulhof verlassen wenn sie hingehen? Das ist ein rein versicherungstechnisches Problem der Schule, darum wollen sie den Stand nicht. Zudem ist es Konkurrent für die Kantine, die ja sicher auch Brötchen anbieten will.
Das scheint noch lustig zu werden. Erst gab es einen Leserbrief in der Badischen Zeitung gegen den Stand. Dann einen dafür - war wohl ein Verwandter oder Freund des Bäckers??? Der sagt, dass die Brötchen, die da verkauft würden, ja wohl nicht ungesund wären... In den Geschäften hier liegen Unterschriftenlisten aus... Leider haben selbst die protestierenden Gegner des Standes nicht kapiert, dass die Brötchen sehr wohl ungesund sind - ihnen geht es vor allem um das Sortiment an Süßkram, oder auch die Pizza, die dort verkauft wird. Die Nachfrage scheint da zu sein, sonst wäre der Bäcker sicher schon lange nicht mehr da. Ich bin sehr gespannt... Mal sehen, ob man an der Nachfrage was machen kann...
Wow - Ich bin beeindruckt. Vor dem Gymnasium, in das meine Tochter seit diesem Schuljahr geht, steht immer ein Backwarenstand (find ich natürlich nicht so toll). Gerade bekam ich eine Mail, dass eine Elterninitiative sich gegen diesen Stand einsetzt. Auch die Schulleitung möchte diesen Stand da weg haben. Na immerhin, das ist doch mal ein Anfang. ...jetzt gibt es halt noch den Hausmeister, der Schokoriegel an die Schüler verkauft und eine Mensa, in der das Essen grausam ist - nicht mal ein halbes Hähnchen kann man da essen, sagt meine Tochter, die eigentlich gerne Hähnchen isst. Zum Glück schmecken ihr auch die Pommes dort nicht :-) Dem Caterer wurde zumindest schon mal angedroht, dass er den Auftrag verliert, wenn das Essen nicht besser wird. Und wir als Eltern wurden aufgefordert, Rückmeldungen über das Essen zu geben.