Forum: Gesundheit - Übergewicht als Krankheit
Robert hat total Recht! Leider werden viele falsch beraten.
Meine Schwester leidet unter PCOS. Dh sie nimmt auch total schwer ab. HOrmone spielen verrückt, und sie ist wirklich dick. Das sage ich als Schwester, ein Arzt sagt Adipös. der Arzt sagt auch "VIEL VOLLKORN! WENIG FETT!"
Was mich eben total aufregt, bei MEINER FAMILIE. Alle haben sie ein Leiden. ICH LABERE SIE VOLL! Wirklich! "Macht eine Blutanalyse, esst dies, probiert das, ergänzt jenes...los machen wir SPort! NICHTS DA!
Sicher ist es nicht immer einfach, und macht auch nicht immer Spaß. Aber ehrlich, immer den Ärtzen die Schuld zu geben, sich zu fragen "GOTT WARUM ICH?" Das wurde mir persönlich irgendwann zu peinlich, und habe dort angesetzt wo ich ANSETZEN MUSSTE!!!!
"Ich weiß dass dieses Mistessen mir nur schadet. Und ich esse es trotzdem. Ich laufe nicht, ich fresse wie ein Schwein, nehme mein Magnesium nicht. Der nächste Migräneanfall sei mir voll vergönnt!" - Ist das angenehm? Nein gar nicht. Wut/Enttäuschung gegen einen selbst ist genau so ungesund wie ein Teller mit Nudeln oder Kuchen. Aber irgendwann muss man anfangen.
Bin ich richtig gut darin? Nein gar nicht. Macht es immer Spaß? Nö, nicht immer!
Mache ich Fehler? Klar. Frage ich fast 100 Mal die ähnlichen Fragen weil ich vieles einfach nicht wirklich verstehe oder verbinden kann? Ja klar, aber ich sehe es so...ICH BIN DANKBAR dass ich lernen darf. und was das beste ich...
ICH BIN DANKBAR DASS ICH DAS RICHTIGE HIER LERNEN DARF!!!!
PS. und hier nochmal ein FETTES DANKE an alle die andauernd antworten und Tips und Tricks weitergeben :-)
Ich kann hier Robert nur beipflichten.
Sehr gut beschrieben und das mit der Familie, ich kenn es aus der Familie meiner Frau, dort sind zwar nicht alle übergewichtig, aber auch nicht schlank und meiner Frau wird dann an den Kopf geworfen, macht nicht so viel Low Carb, dass ist schlecht und ungesund. Mach nur mehr Sport, das reicht...
Dort ist aber auch noch der Gedankengang: Fett macht Fett ganz fest verankert!
Also in dem Sinne Robert, super auf den Punkt gebracht!
Gruß Lars
Oh, wie gut ich Dich hier verstehe, Robert ...
"Womit ich jedoch ein Problem habe, sind die, die verstehen, dass sie sich falsch ernähren; aber keinen Bock haben, auch nur das Geringste zu ändern. Habe da ein paar in der Familie. Die verstehen, was ich ihnen sage...und handeln nicht. Gar nicht...im Gegenteil. Beschweren sich dann aber, wenn der Körper immer weiter abbaut...wobei ich da inzwischen nicht mehr zuhöre. Habe es oft genug erklärt."
Es wäre auch absolut falsch und gemein, Übergewichtige anzumaulen, da die Ernährungsvorgaben komlett falsch für metabolisch kranke sind. Steht sogar in den Ernährungsvorgaben drin: Nur für den Gesunden. In Amerika galten 2018 noch 12% der Menschen als metabolisch gesund. Wenn man die anmault, hat man nix verstanden, da man im Irrglauben lebt: Eine Kalorie ist eine Kalorie. Falsch!
Da sehe ich das Hauptproblem: Die Menschen bekommen von den Ärzten und den Beratern i.d.R. die vollkommen falschen Vorgaben. Mir tun die Leute tatächlich leid. Denn die, die Laufen, Walken oder ins Fittnessstudio kommen, wollen was ändern. Aber solange sie falsch essen, haben die keine Chance. Keine! Wer metabolisch krank / fettleibig ist, der muss seinen Insulinspiegel in den Griff kriegen. Das geht nicht mit dem Essen, was er oder sie in den letzten Jahren gegessen hat! Geht nicht...wird nur schlimmer. Da hilft auch das bißchen Walken nicht.
Denn eine gute Fittness bedeutet: 80% Ernährung, 20% Sport.
Womit ich jedoch ein Problem habe, sind die, die verstehen, dass sie sich falsch ernähren; aber keinen Bock haben, auch nur das Geringste zu ändern. Habe da ein paar in der Familie. Die verstehen, was ich ihnen sage...und handeln nicht. Gar nicht...im Gegenteil. Beschweren sich dann aber, wenn der Körper immer weiter abbaut...wobei ich da inzwischen nicht mehr zuhöre. Habe es oft genug erklärt.
Und trotzdem gelten meine Frau und ich als die Freaks...die einzigen beiden mit einer normalen Figur :-)
VG,
Robert
PS: Mike Eades hat es neulich schön auf den Punkt gebracht: Schaut Euch mal die Bilder von Festivals aus den 60/70zigern an. Alles schlanke Menschen...
Mein Mann hatte 130 kg bei einer Größe von 1,73 m. Er wusste, dass es ungesund ist, konnte sich wenig bewegen und hat immer wieder Vorhaltungen gehört, wurde auf der Straße angestarrt und sogar beschimpft. Er musste damals viele verschiedene Medikamente nehmen und jetzt gar keine mehr (außer mal Kopfwehtabletten). Er hat dann durch seine Scheidung und durch eine bewusste Verhaltensändung mit sehr viel Eigenmotivation angefangen abzunehmen auf 70 kg.
Mit den 70kg habe ich ihn kennengelernt, er war dünn, ohne Muskeln. Er hat viel trainiert und dann auch wieder durch's Essen (so viele Muskeln sind es auch wieder nicht), durch viele Unachtsamkeiten zugenommen, bis vor 3 Monaten waren es 104 kg. Durch meine Ernährungsumstellung auf lc habe ich ihn mitgezogen, er ist jetzt wieder bei 89 kg. Er hat sich aber auch mit den 104kg nicht wohl gefühlt, er wusste nur keinen Weg mehr wie abnehmen (den "Panzer" in seinem Fall von vorher hat er nicht mehr gebraucht). Er war richtig dankbar, als ich gemeint hat, er soll auch mal lc probieren und wenn's ihm nicht gut tut, dann kann er's wieder lassen. Druck hätte gar nichts bewirkt, zumindest nicht langfristig und nur mir zuliebe. Dann wäre das Gewicht rasch wieder oben gewesen.
Ich finde es toll, wenn ich beim Laufen Übergewichtige sehe, die langsam laufen oder walken und würde auch nie daran denken, mich über jemanden lustig zu machen. Ganz im Gegenteil, diese Selbstmotivation muss man mal aufbringen. Und Druck von außen bringt gar nichts, Druck erzeugt nur Gegendruck.
Abnehmen kann superleicht oder richtig hart sein, keine Frage. Es kommt halt auf die Perspektive an. Und Motivation muss natürlich aus einem selber kommen. Ich find es wirklich schön, dass du hier Unterstützung anbietest, danke dafür. Es stimmt mich auch heiter, dass du verstanden hast was ich gemeint habe. Jetzt gehe ich mit einem Lächeln im Gesicht lauter Phase-2-Leckereien einkaufen :)
Hi Agnes,
ja ich kann deine Ansicht verstehen, keine Frage, ich habe mcih auch leicht in Rage geschrieben, weil ich halt dieses Unverständnis nicht verstehen kann.
Ausreden gibt es viele, der Mensch geht gern den Weg des geringsten Wiederstandes, sind Sachen, die ich selbst kenne, die ich selbst erfahren habe. Aber du wirst nicht anfangen umzudenken, wenn ich dir schreibe, "hmmm ja ich weiß ist schwer abzunehmen, deswegen lass es lieber, ist einfacher und entspannter", oder?
Ich bin der letzte der irgendwem die Hilfe verwährt, ich will auch weißgott niemanden vorführen, angreifen, oder tadeln, ich will dich / euch zum umdenken bewegen. Von nichts kommt nichts!
Daher mein Angebot an jeden der das hier lißt, schreib mir eine PN, ich stell dir all meine Infos die ich habe, wie ich abgenommen habe, wie ich das alles irgendwie geschafft habe, gern kostenfrei zur verfügung, überhaupt kein Problem. Du musst auch keine Angst haben, dass ich dich "anmaule", "auslache" oder ähnliches. Ich bewunderer jeden Dicken der im Fittnessstudio steht und dem geglotze standhält, er macht etwas um aus dem Teufelskreis hinauszukommen. Und genau damit fängt alles an ;)
Also machen, keine Angst haben ;)
Gruß Lars
Hallo Lars,
toll was du geschafft hast! Womit wir beim Lebensstil verändern wären. Es kann richtiger Genuss sein, leichter, schlanker, schneller zu werden. Aber halt dann, wenn man für sich den Vorteil darin erkannt hat und das Lebensgefühl genießt.
Wenn du aber ständig zu hören bekämst, du musst abnehmen und dann in Threads liest, dass du das Gesundheitssystem und die Allgemeinheit durch deine Mehrkilos belastest, ist das sicher nicht angenehm. Zusätzlich dazu, dass du nicht ohne zu keuchen in den dritten Stock gehen kannst. Sorry, dass ich da jetzt wieder so hereinzische, aber ich kann mir vorstellen dass das mitlesende Menschen abschreckt sich zu Wort zu melden. Vielleicht ist mir hier im Forum manchmal auch einfach der Ton zu hart, das liegt aber an mir persönlich und hat mit dem Thread nichts zu tun. Umgekehrt weiß ich ja auch schon, dass man immer Unterstützung findet wenn man sie braucht :)
LG Agnes
Ich würde einen Übergewichtigen nicht als "Freak der sich auf ein Thema eingeschossen hat" bezeichnen.
Ein Freak ist dann eher der Veganer, der alles verteufelt, den Wein, weil wegen Bakterien etc. Eine schwer übergewichtige Person betreibt Körperverletzung gegen sich selbst und ein Stück weit andere.
Ich selbst habe in meiner dunklen Zeit 130 Kg bei 1,98m auf die Wage gebracht. Glaubt mir eins, das ist nicht cool. Ich wurde bei weitem nicht angestarrt oder angeguckt, habe mich auch nicht unbedingt geschämt für mein übergewicht, habe es nicht einmal richtig wahr genommen. Allerdings hat ein guter Freund, den ich nur im Sommerurlaub sehe mich in dem Sommer doch etwas "schief angeguckt" und sich den Kommentar auch nicht verkneifen können. Ich habe es damals alles auf "Ich hab mit dem Rauchen aufgehört" geschoben. Hab mir neue Sachen gekauft und gut. Ich habe es zu dem Zeitpunkt wirklich gar nicht wahrgenommen, dass ich FETT wurde...
Das Umdenken kam dann mit dem Kennenlernen meiner jetzigen Frau, ein Tapetenwechsel. Ich habe mich selbst gefragt, "Alter, du kannst nicht mal zu Fuß in den 3ten Stock deiner Mietwohnung, ohne komplett im Arsch zu sein" (Bitte entschuldigt die Wortwahl, aber das war meine Initialzündung)
Ab dann ging es (auch mit Unterstützung meiner Frau) steil Bergauf. Die Pfunde purzelten und purzelten und glaubt mir eins, ich habe zwar kein Sixpac, aber ich bin glücklich, wie sich mein Körper entwickelt hat. Viele dicke argumentieren ja mit, ich fühl mich wohl... BULLSHIT, man kann sich nicht wohlfühlen, wenn man nicht mal eben 5 Stockwerke die Treppe ins Büro nehmen kann, das ist so.
Mein Wundermittel?
Anfangen sich zu Bewegen, Joggen wenn auch nur 1 km, ja ich habe tatsächlich in der ersten Woche nur den einen geschafft.. Bin aber dran geblieben, in Woche 3 waren es schon 2 Km ohne Schmerzen, es waren am Ende 11 in 60 Minuten. Es befreit dich und deinen Körper wenn du die Fesseln (das Fett) verlierst. Dazu einfahc mal schauen was man isst und vielleicht etwas weniger. Fertig, so einfach hab ich damals 40 Kg abgenommen!
Deswegen verstehe ich niemanden, der sagt: Ich bin dick, ABER ich fühle mich wohl. Allein wenn ich den Beisatz sagen muss, muss doch was nicht stimmen entgene ich den Leuten dann immer. Aber ja die Gespräche werden dann schnell von der anderen Seite aus beendet oder unfreundlich.
Sry, ich hab mich irgendwie in Rage getippt...
Gruß Lars
Ich wollte es nur mal gesagt haben. Mir ist schon klar, dass viele übergewichtige Menschen unter ihrer Körperfülle leiden und auch dem Pflegepersonal viel abverlangen.
Es ist ja gut dass wir den Weg hierher gefunden haben und uns auch über solche Dinge austauschen. Natürlich sind Veränderungen auch mal anstrengend. Es wird auch auf beiden Seiten Menschen geben die Argumente für die eigene Lebensweise finden. Mir ging es nur um den teilweise etwas abwertenden Ton, nicht um das beschönigen von Übergewicht. Und ich weiß ja auch, dass das Umfeld nicht immer wohlwollend auf Proteinpulver schaut ;) Ich halte es persönlich damit, dass ich meinem Gegenüber nicht in den Kopf schauen kann und ihm einfach mal das was erzählt wird glaube. Wohlfühlen hängt ja nicht nur mit dem Gewicht oder der Gesundheit zusammen.
Vorleben ist sicher super, aber verändern muss sich halt jeder selbst wollen. Ich denke das weiß ohnehin jeder hier aus eigener Erfahrung. Mehr wollte ich auch gar nicht sagen, die Reaktionen zeigen dass ich verstanden wurde. Danke :)