Forum: Gesundheit - Die DGE und das Vollkornmehl
Hallo Pearl, ganz so eng würde ich es mit Saaten, Samen und Nüssen nicht sehen. Wenn man das Ganze etwas erweitert und Baumfrüchte wie Eicheln und Kastanien dazu nimmt, von denen man sich ja früher auch ernährt hat, so wird daraus durchaus eine fast ganzjährig zur Verfügung stehende Nahrungsquelle. Es ist noch gar nicht lange her, dass ich auf Eicheln, sind ja wie Kugellager, sogar weggerutscht bin. So viele lagen da jetzt noch am Boden. Wer genau hinschaut findet Samen und Saaten den ganzen Winter über ohne dafür im Boden wühlen zu müssen. Und was das Eichhörnchen schafft, schaffte auch der Urmensch: Er sammelte solange es viel gab und brachte es in seine Höhle oder wo auch immer er lebte, um bei Bedarf davon zu essen. Bei uns sind es eben mehr Nüsse o.ä. in den Steppen, wo der Urmensch ja auch lebte, sind es mehr Samen. an Maritta: Was du schreibst ist richtig. Wie für das Getreide, wo ich es oben schon erwähnt habe, gilt auch für die Nüsse usw, dass Einweichen oder Ankeimen die Abwehrstoffe abbaut und diese Nahrungsmittel, die potentielle Allergieauslöser sind, verträglicher macht. LG Monika
Ob Getreide, Samen oder Nüsse (oder andere Nahrungsmittel) - wenn ich deren gesundheitlichen Nutzen für mich eruieren möchte, dann frage ich mich: Was davon - und in welcher Menge - würde und könnte ich verzehren, wenn ich noch "in freier Wildbahn" leben würde? Denn das ist es, worauf mein Körper programmmiert ist - und nicht die High-Tech-Produkte unseres heutigen zivilisierten Lebens. Da fallen dann sowohl Getreide als auch Saaten in Mengen größer als ein Teelöffel voll aus, Nüsse höchstens ein Händchen voll... Alles viel zu ineffizient, um sich damit ernähren zu wollen. Was bleibt? Tja, man muss sich ja nur in der Natur umschauen... Und ja, dazu passen auch die neuesten News über Vitamin D als Basis. Die Sonne gibt (bzw. gab) es für uns "Nacktfrösche" in den Breiten, in die wir gehören, immer gratis und im Überfluss.
Phytin kann man meines Wissens mit Einweichen über Nacht entschärfen. Ich glaube, das wurde im Forum unter Ernährung mit Nüssen schon empfohlen. VG
Hallo Julia, ich kann das gut nachvollziehen. Ich musste auch jahrelang das Zeug der DGE verbreiten und wusste instinktiv, dass es falsch ist. Ich habe mich aber, weil gutes Vorbild, danach ernährt. Und was habe ich davon? Übergewicht. Aber nicht mehr mit mir. Ich halte mich mit der Beratung bei Ernährung zurück, bringe mich erstmal selbst wieder in Ordnung und dann schaue ich mal, was dann kommt. LG Sabine
Hallo ihr beiden! Wie wahr!!! Und könnt ihr euch vorstellen wie es mir ging, als ich noch "staatlich geprüfte Diätassistentin" war und immer die Empfehlungen der DGE aussprechen mußte!? Nein, Danke! Ich strunze lieber und arbeite als Versicherungskauffrau *gg* Liebe Grüße
Der Schutz in den Schalen vor Fressfeinden betrifft angeblich auch Samen und Nüsse. Deshalb las ich im Internet kürzlich, dass sich da auch schon wieder Gruppen manifestieren, die Samen in der Ernährung aus diesem Grunde ebenfalls ablehnen. Wie denkt Ihr darüber? Ich hatte Chiasamen für mich entdeckt – genau über die wurde das geschrieben.
Hallo Julia, kleine Ergänzung: Die Schalen der Getreidekörner enthalten wiederum Stoffe, die vor Frassfeinden schützen sollen, das Phytin. Und der Frassfeind ist beim Vollkorngetreide dann eben der Mensch. Das Phytin ließe sich durch Ankeimen abbauen, was aber bei der normalen Herstellung von Vollkornmehl nicht geschieht. Daher vertragen viele Vollkornmehl oder auch Weizenkleie aus diesem Grunde nicht. LG
Laut DGE ist das weiße Mehl nicht so gut, wohl aber das Vollkornmehl. Wenn die Körner in die Mühle gelangen bestehen sie aus dem Mehlkern, einem Keimling und den Schalen. In der Mühle wird alles voneinander getrennt. Im Geschäft können wir dann kaufen : Weizenkeime, Weizenkeimöl, Weizenkleie und Weizenmehl. Die Typbezeichnung auf den Mehltüten sagt etwas aus über die Schalenbestandteile im Mehl: je kleiner die Zahl , das niedrigste ist 405, um so weniger Schalenbestandteile sind im Mehl. Wenn man nun diese ganzen Dinge kauft, im richtigen Mischungsverhältnis zusammenmischt, dann hat man ein Vollkornmehl. Das weiße Mehl sei nicht so gesund, sagen sie. Aber das weiße Mehl ist im Vollkornmehl enthalten. Was soll dann daran gesund sein? Der Körper muss das weiße Mehl aus dem Vollkorn genau so verarbeiten wie das weiße Mehl einer Semmel. Ein Roggenmehlkern ist genau so weiß wie ein Weizenmehlkern. Nur kann man bei diesem Getreide den Mehlkern nicht so gut von den Schalen und dem Keimling trennen wie bei Weizen. Darum hat Roggenmehl mehr Schalenbestandteile und auch den Keimling im Mehl. Das macht das Mehl dunkler aber nicht gesünder, denn der Mehlkern ist auch hier enthalten. Das ist der Grund , warum wir keine Roggenkeimlinge oder Roggenkeimöl im Geschäft kaufen können. Wenn wir also das Gesunde haben wollen sollten wir die Keimlinge und die Kleie kaufen. Das sind die Ballaststoffe aus dem Getreide. Pferde brauchen auch keinen Hafer, fressen die Dülmener Wildpferde auch nicht. Wenn ein Pferd wählen kann zwischen Haferfeld und Wiese dann frißt es Gras.