Forum: Gesundheit - Energie aus dem Körperfett pro Zeiteinheit
Thomas,
"Interessant wäre es eher, wie verhält sich bei denen das Insulin, wenn man den Carnivoren Kohlenhydrate gibt. Reagiert dann der Metabolismus noch optimal?"
In dieser Fragestellung steckt aber doch schon das Problem. Warum sollte ein Carnivore optimal auf eine bestimmte Dosis KH reagieren, wenn sein Nahrungsspektrum diese ubelicherweise nicht beinhaltet??
Es verlangt doch umgedreht auch keiner, dass ein Lowfat-fanatiker eine Flasche Sahne trinken koennen muss, ohne dass seine Blutfette ansteigen duerfen!
Und ja man kann durchaus flexibel bleiben - Auch mit LC. Kommen genuegend KH, so dass die GNG nur minimal gefordert ist, dann reicht das vollends um den KH Pfad am Leben zu erhalten. Und bevor wieder argumentiert wird, dass man dazu 200g KH braeuchte - nein es reichen 80-100g, vorausgesetzt man hat den Fettstoffwechsel trainiert und er ist der vorrangig genutzte Pfad!
Oder von mir aus kann man auch eine phase-shift diet machen 6 Tage VLC gefolgt von einem HC Tag. Soll laut Di Pasquale das Ding schlecht hin sein um Fett ab und Muskeln aufzubauen.
Der Vorteil all dieser Methoden ist dann, dass das Insulin vorrangig niedrig ist - egal welchen absoluten Level man da ansetzt...
Hallo Robert, ich verstehe immer noch nicht, welchen Vorteil ich habe, wenn ich meinen Insulinwert messen lasse. Das ist doch dann auch nur eine Momentaufnahme, meine Zuckerwerte kann ich nach jeder Mahlzeit messen und direkt vergleichen, welches Lebensmittel meinen Zuckerwert hochschnellen läßt und welches Lebensmittel kaum einen Einfluss darauf hat. Eine Insulinresistenz kann ich auch an meinen Zuckerwerten erkennen. Und warum hat man mit einem hohen Insulinwert Diabetes, der Körper kann doch in dieser Situation gar nicht mehr genug Insulin produzieren. Ich kann mir nur vorstellen, dass man mit einem hohen Insulinwert eine bevorstehende Insulinresistenz erkennen kann, da der Körper noch genug Insulin produzieren kann. An der Stelle sollte man die Kohlenhydrate reduzieren, um eine hohe Blutzuckerausschüttung zu vermeiden. Ich messe oft eine Stunde nach dem Essen meinen Blutzucker und so kann ich Mahlzeiten vergleichen und weiß dann, was ich vermeiden sollte.
Lg Angela
Machen Studien bei Carnivoren Sinn? Was sagt bei denen ein niedriges Insulin aus? Interessant wäre es eher, wie verhält sich bei denen das Insulin, wenn man den Carnivoren Kohlenhydrate gibt. Reagiert dann der Metabolismus noch optimal?
Niedriges Insulin ist das eine, das andere ist die metabolische Flexibilität. Der Stoffwechsel soll auf den einen Makronährstoff genauso gut reagieren, wie auf den anderen. Dann sollte das Basalinsulin auch im optimalen Bereich liegen. Welcher das dann ist, das wäre doch die Frage!
Mit anderen Worten, der optimale Insulinwerte ist nicht der niedrigste, den man erreichen kann, sondern der Wert, bei dem der Stoffwechsel am geschmeidigsten funktioniert...und das wird er weder bei dauerhaftem LowCar, noch bei dauerhaftem HighCarb.
Das wäre meine Überlegung zu dem Thema.
Hallo Thomas,
> ist es doch etwas müßig sich drüber zu streiten ob bei drei vier oder fünf der Wendepunkt ist.
Absolut. Natürlich...und schon gar nicht streiten. Ich sage ja auch, dass das individuell verschieden sein kann. Ich kenne aber einige, die bei einem Nüchterninsulin von 4-5 bereits latent hohen BD hatten. Ich zum Beispiel vor 2017. Und jetzt habe ich 115/75 ...und eben ein Nüchterninsulin von 2.0. Und man kennt auch die biochemischen Zusammenhänge. Daher sollte man das zur Kenntnis nehmen. Aber streiten braucht man sich darüber nicht.
VG,
Robert
PS: Von besagtem Joseph Kraft, Erfinder des Kraft-Test kommt zu Insulin auch noch ein schönes Zitat...dann im neuen Buch ;-)
Hallo Thomas,
der Kraft-Test ist ja auch ein echt gutes Werkzeug. Naja..Nüchterninsulin sagt natürlich nicht alles, aber er gibt Dir sofort eine Einschätzung. Hat einer einen Wert über 9, dann hat er ein Problem!
Zu Deiner Frage: "Ich suche immer noch nach Quellen zu deinen Niedrigwerten des Insulins, habe aber noch keine gefunden, ausser denen, die du immer nennst."
Da ist die Studie von Ron Rosedale drin im Fastenbuch. Die hast Du sozuagen. Ansonsten ist es nicht so einfach, da Insulin eben immer noch nur im Labor gemessen werden kann und selten mit gemessen wird. In England ist es Ärzten verboten, Insulin als Diagnose im Vorfeld zu messen. Muss man sich mal reinziehen! ...daher werden erst neuere Studien diesen Wert auswerten. Und dann ist es auch selten, dass kerngesunde LC-ler untersucht werden ;-) ...meistens schaut man sich eben Kranke an. Was auch wieder logisch ist...und die haben meistens keine normalen Werte, auch nicht bei Insulin.
Aber irgendwann kommt die Studie von Shawn Baker raus, wo die Leute rein Carnivore (und somit 0 Carbs) essen. Da bin ich auf die Werte gespannt! Denn leider hat auch Marlowe damals bei den Hadza zwar vieles gemessen...nur leider kein Insulin.
VG,
Robert
Mein Internist nimmt übrigens deinen Krafttest, da werden Insulin und Glucose gemessen. Ich dachte immer, das wäre der allgemeine Glucosetoleranz Test! Er sagte auch, dass das Nüchternmessen des Insulins Unsinn wäre, so könne man nicht vorgehen.
Moin Robert, du sagst"
"siehe die Einschätzung von Dr. Strunz"
Zum Thema Nüchterninsulin...bist du dir sicher, dass der Doc diese Werte nicht aus deinem Buch übernahm, passen sie doch gut in seine Philosophie..;-)
Ich suche immer noch nach Quellen zu deinen Niedrigwerten des Insulins, habe aber noch keine gefunden, ausser denen, die du immer nennst.
Wie du schon selbst schreibst, haben Diabetiker Insulinwerte nüchtern grösser 20, ist es doch etwas müßig sich drüber zu streiten ob bei drei vier oder fünf der Wendepunkt ist. Das erinnert mich so ein bisschen an die Diskussion um die Triglyceride ob die nun kleiner 50 größer 50 oder kleiner 70 sein sollen.
Hallo Thomas,
"Um Gewissheit zu haben muss man den Glukosetoleranztest ausführen."
Hier muss ich Dir wiedersprechen. Wenn dann bitte den Kraft-Test, den wieder kein Arzt kennt (Insulin+Blutzucker wird gemessen).
Frag mal die Hadza, Kung oder Masai, wie oft die den Glukosetoleranztest durchführen :-) ... und Ben Bikman weißt auch darauf hin, für die Ketos, die das vom Arzt aufgedrückt bekommen. Bikman ist ja mehr Keto als LC. Einfach eine Woche vorher wieder Kohlenhydrate einbauen. Dann ist dieser für Ketos schwachsinnige Test auch kein Problem. Ernährt man sich LC, ist das überhaupt kein Thema. Hier isst man ja noch ständig Carbs mit ca. 80-100g. Aber ja, wie wir wissen tritt bei monatelang Keto eine p.I.R. ein, die sich aber in wenigen Tagen, lt. Bikman, entfernen lässt.
Hier greift auch ein wenig der Bereich der Logik ;-) ...Diabetiker haben Insulin >20 ...manche >40.
LowCarbler zwischen 2-4 ...und Ketos so um die 1-2. Hmmm...wessen Körper wird wohl zu viele Insulinrezeptoren haben und nicht mehr auf Insulin hören ;-)
VG,
Robert
Guten Morgen Thomas,
das sind gute Fragen.
"Robert, du schreibst, 1 ist normal bei Carnivoren. Aber ist das erstrebenswert? Was passierte, wenn so ein Carnivore mit Carbs konfrontiert wird... Stichwort metabolische Flexibilität..?!"
Erstrebenswert ist aus meiner Sicht die falsche Frage. Und ggf. wird das auch ein wenig individuell sein. Ich halte alles zwischen 1-3 normal, wenn man denn LowCarb lebt. Und natürlich hat man eine metabolische Flex.. Wieso nicht...man muss aber auch immer sehen: Was hatten wir denn für Carbs? Honig, ja...aber selten und wenig. Der wird nämlich geteilt unter den Jägern. Und dann ...ja Tubers, also Wurzeln. Nur so viele Carbs haben die nicht ;-) ...was ich sagen möchte: Wir hatten "Bis vor kurzem" gar keine Chance, große Mengen Carbs in uns reinzuschieben. Erst als der Getreideanbau los ging. Wobei ich sogar sage...jaja, tue ich...ein natürliches gutes Roggensauerteigbrot ist, wenn man metabolisch gesund ist und Gluten verträgt, vollkommen ok! Man darf ja Carbs...als met. Gesunder. Nur hier im Thread ging es eben auch mal wieder im den Diabetiker T2...der darf das eben eine Zeit lang nicht...und die Zeit lang ist individuell. Ggf. aber ein Jahr lang...wenn richtig vor die Wand gefahren (Nüchterinsulin von 20-40 !!!)
II)
"Wir reden hier vom Basalinsulin,oder irre ich mich? Dauerhaft so niedriges Insulin käme einer Lahmlegung des Glukosestoffwechsel gleich."
Ich musste zunächst einmal feststellen, dass 3-5 normale Werte unser kranken Gesellschaft sind (ich meine die Labore geben 3-7 ...oder manchmal 3-9 als "normal" an...).
Und hier stellt sich immer die Frage: Möchtest Du dich in die kranke Gesellschaft einreihen? Gamma-GT ist heute mit 60 auch noch ok lt. Labor. Gesund ist <20 und war lange lange Jahre auch die Grenze, siehe Bild in meinem Insta vom großen Thomas. Heute, wegen der weit verbreiteten Fettleber, ist 60 plötzlich total klasse. Dito Insulin.
Die Hadza fallen übrigens auch nicht tot um, wenn die Honig essen oder Ihre Hadza-Beeren. Aber die essen davon keine großen Mengen. Und wenn es geht, essen die 95% Fleisch...ich würde annehmen, dass die Hadza auch so zwischen 2-4 liegen beim Insulin...hier sind die aktuellen Erfahrungen von Paul Saladino sehr sehr interessant, der gerade vor Ort war.
Also...um es kurz zu machen: Low Carb heisst nicht Keto. LowCarb ist die Form, die wir viele 100.000 Jahre gelebt haben. Und Kohlenhydrate in der natürlichen Form, wie wir sie kennen, sind vollkommen ok. WENN man metablisch gesund ist...das bedeutet Nüchtern(!)Insulin < 5...besser kleiner 3, siehe die Einschätzung von Dr. Strunz.
VG,
Robert
Auch hier muss ich trotzdem mal wieder voll zustimmen. ein niedriges Basalnsulin bedeutet nicht unbedingt eine hohe Insulinsensitivität! Es ist bestenfalls ein Hinweis.
Um Gewissheit zu haben muss man den Glukosetoleranztest ausführen. Absolut richtig! Erst dann weiß man Insulinresistent ist, oder nicht. Das sagt einem auch jeder Arzt so, auch die,die mit dem Homa-Index arbeiten, also mit dem Basalinsulin.
Liegt bei einem hohes Basalinsulin vor, hat man die Befürchtung man könnte eine Insulinresistenz haben, müsste zur genaueren Abklärung den Glukosetoleranztest ausgeführt werden.
Es gibt individuelle Unterschiede beim basal Insulin, nicht jeder Mensch ist gleich. Und man kann durch diesen Test unterscheiden, ob eine physiologische oder eine pathologische Resistenz vorliegt.