Forum: Gesundheit - Er ist weg...
Schöner Beitrag, Walter, gefällt mir! Daazu fällt mit ein Buch ein, das ich gerade lese: "Gekaufet Jounralisten" von Udo Ulfkotte. Ebenfalls sehr aufschlußreich, wie hierzulande Meinung gemacht (jawohl, gemacht!) und durchgedrückt wird. Dieses Buch wird von den üblichen Journaillen natürlich totgeschwiegen. Im Tenor dieses Buches würden der Intendant und Chefredakteur eh kein gro0es Interesse zeigen, da beide mitsamt Gattin eh öfters zu Firmenveranstaltungen (Infoabend in Toulouse, Eröffnung in Singapur...) "eingeladen" werden.
Er ist weg… …der Kopfschmerz. Na toll. Mehrmals am Tag diesen Spruch von mehreren jungen, erfolgsorientierten Damen und Herren. Mehrmals am Tag in der Werbung im öffentlich rechtlichen TV. Eine uralte Substanz, ASS, wieder mal als „Wunder“ in eine neue Galenik verpackt. Ob der niedrige Preis durch die Werbung gedeckt wird? Ist gar nicht nötig. Schauen wir mal von „hinten“ ins öffentlich rechtliche TV. Seit Jahren Probleme, die Werbeeinnahmen auf einem guten Niveau zu halten. Super – ein großer deutscher Pharmakonzern kauft im großen Kontingent „Werbeplatz“ – ein Millionendeal für die öffentlich rechtlichen? Nur hat der bekannte Konzern, früher auch mal „IG-Farben Anstrich“ ein mächtiges Problem. Ihm sterben die Patienten unter seinen Medikamenten. Junge Frauen, mit 21 Jahren, Nichtraucher, sterben gehäuft an Thrombosen der tollen Pille der „dritten Generation“. Pille, das wissen die Mädchen, ist Lifestyle, nicht nur Verhütung, sondern die Pille nimmt die Depressionen, macht so tolle schöne Haut und hat hormonelle Vorteile, ach und „meine Tage sind nicht mehr so heftig“. Dafür kann man schon mal dem Tod ins Auge sehen. Dann dieser evidenzbasierte Lipidsenker: ohne ihn kann doch kein Mensch leben, sonst stirbt man ja bald – sprach der Dr. zu seinem Patienten, als dieser über Muskelschmerzen sprach und Tod vom Stuhl fiel. Ach ja, der Tod verfolgt uns weiter… Der tolle Blutgerinnungshemmer, sind doch bloß 180 in zwei Jahren dran verblutet. Bei den anderen wird fröhlich weiter gehemmt, an der Gerinnung. Die Pharmareferenten stehen ja bei Herrn Dr. Hausarzt jetzt alle zwei Wochen in der Praxis. Herr Dr. muss ja halt wissen: das ist eben Nutzen-Risiko-Abwägung. Herr Dr. Hausarzt ist ja halt ein wenig blöd, dem muss man sagen, dass die Patienten trotzdem davon profitieren und er fröhlich weiter seine Rezepte ausdruckt. „Herr Dr., wie viel Patienten sind es denn gerade? Meine Firma wählt Sie für einen Erfahrungsbericht aus. Mit nettem Honorar. Ach Sie wissen ja, ich habe diesen Bericht für Sie schon geschrieben, wie im letzten Jahr. Die Rechnung habe ich für Sie auch schon vorbereitet. Ist die Kontoverbindung noch die gleiche? Na prima Herr Doktor. Eine Hand wäscht die andere!“ sprach die attraktive blonde Dame im knappen Röckchen. Mit Seife oder ohne? Doch da lauert schon die Gefahr. Redaktionen aus öffentlich rechtlichen TV-Anstalten recherchieren. Drehen Beiträge, führen Interviews. Es wird gefährlich. Soll bald ein Beitrag laufen. Aber der nette Konzern mit seinem Werksschutz ermittelt unablässig. Der Vorstand persönlich: „Kein Problem, lösen wir mit einem Anruf!“ So ein breites Grinsen, bei so einem kleinen Problem… „Guten Tag Herr Intendant. Wie geht es Ihnen? (es folgt das übliche Gelaber)…Uns ist da etwas zu Ohren gekommen, in einer Ihrer Redaktion ist ein Beitrag geplant. Der gefällt uns aber gar nicht. Es geht da um unsere rezeptpflichtigen Medikamente. Sie wissen ja, wir haben bei Ihnen für drei Monate Werbezeit gekauft, für unser tolles …….Kopfschmerzmittel. Wir sind gerade dabei, darüber zu entscheiden, ob wir das verlängern oder ganz streichen. Sie kennen unser Prinzip: eine Hand wäscht die andere! Sie pfeifen Ihre Redaktion zurück und wir sind so nett und lassen die Kampagne über weitere sechs Monate laufen. Ist das nicht ein tolles Angebot…“ Mit oder ohne Seife? Ist es nicht toll, dass man so freie Werbung für rezeptfreie Medikamente machen darf? Was in der Werbung drauf steht ist aber nicht drin. Naja, habe halt selbst 27 Jahre so agiert. Da ich zu alt wurde, ein Mann bin und nicht in kurze, knappe Röckchen passte, keine „Erfahrungsberichte“ und Rechnungen für Herr Dr. Hausarzt schreiben wollte, ich meine Hände immer Seife wasche, deshalb war ich ein überflüssiger Dinosaurier. Jede Ähnlichkeit mit existierenden Medikamenten, Werbungen, möglichen Hausärzten und genannten Firmen, TV-Sendern, sind reiner Zufall…