Forum: Gesundheit - Erfahrungen EBV Behandlung
Guten Morgen Thomas,
ja, das setze ich ja auch schon seit einigen Wochen um, also beides: Mehr Carbs und 3x am Tag essen. Danke und ja, das habe ich auch als "Sofortmaßnahme" ausgemacht. Wobei ich diesen Nahrungsstress bei zu wenig KH auch sehr gut messen konnte. Dazu habe ich 2 YT-Videos gemacht...aber ja, ich gehe inzwischen gedanklich auch soweit mit, dass sogar vorher latent ein nicht per HRV+HR messbarer ganz leichter Stress da war. Und ganz sicher ist das die Antwort auf meine YT-Videos, warum ich "keto" über mehr als ca. 7 Tage nie vertragen haben, trotz dann sehr hoher Werte von BHB im Blut. Aber dann kommt wohl massiv Cortisol ins Spiel und das war bei mir schlichtweg nicht vorhanden...plus dass das auch nicht das Ziel sein kann! Und ich habe die große Hoffnung, dass das auch die Antwort auf meine Alkohol-UV ist. Die ist ja auch nicht normal und die wurmt mich seit 2016 (dh. die war eben auch schon unter High-Carb vorhanden).
Ich bin aktuell recht sicher, dass ich schon ein Leben lang nur mittelprächtige NN habe. Ich war als Kind oft krank, zT schwer krank. Kein Vorwurf, aber das habe ich von meiner Mutter. Und leider überträgt sich das, wie bereits erwähnt. Dann als junger Mann war das deutlich besser, aber klar: Das sind aus körperlicher Sicht die "Premiumjahre". Da habe ich jeden Tag 2-3h Fußball gespielt ohne Probleme. Auch bei 35 Grad im Sommer...war so gut wie nie krank. Trotz Amalgam im Mund. Ich war morgens mega-fit und konnte Alkohol gut vertragen...hüstel...
Aber: Ich hatte recht starken Heuschnupfen und ein unerklärliches Ekzem (schon mit 16 Jahren). So dann 2015/2016 (unter High-Carb wohlgemerkt) ...dann der Aufschlag mit sehr starken Verdauungsproblemen usw...siehe Zuckerbuch. Ein ganzer Blumenstrauß an Problemem. Viele sind inzwischen weg...aber ja, die NNS, die von niemandem beschrieben wurde...bzw. wo mir bis letzte Woche niemand einen Tipp zu gegeben hat, war immer vorhanden. Jetzt fallen einem die Zusammenhänge auf: So ist das: Hinterher ist man immer schlauer ;-)
Meine Vermutung: Das ist der tiefer liegende Grund aller Probleme! Das plus die Schwermetalle, die ja zT gut ausgeleitet wurden. Auf jeden Fall ist das ein sehr logischer Ansatz...und DANN haut das Immunsystem den EBV auch wieder zurück in die latente Phase.
Ich werde die Tage zu Cortisol forschen. Ich will verstehen, was Cortisol alles bewirkt. Wie und warum!
VG,
Robert
PS: Prima, dass wir wieder eine sachliche Ebene finden, auf der man diskutieren kann. Und ja, ich denke, dass ich auch so ein Typ bin wie Chris. Ich brauche mindestens 100g KH am Tag. Ich hatte auch mit ca. 350g KH am Tag einen Insulinspiegel von 4.9 IE (in 2016). Einzig: Ich hatte damals größere BZ-Schwankungen (->Heißhunger)...aber ggf. lag das nur am fehlenden Eiweiß in der Nahrung! Da habe ich ja das tolle Buch "Eat like the animals" zu vorgestellt. Dadurch isst man a) weniger und b) bekommt eben die Bausteine, die der Körper täglich braucht. Und ja, sehr sehr wahrscheinlich kann ich auch problemlos mit 150-200g KH am Tag gut kleben.
PPS: Noch eine Sache abschießend für alle: Man darf sich nicht an den "unicorns" orientieren. Ja es gibt sie, die jahrelang mit 0g KH essen können. Keine Allergien haben. Die 160 KM Läufe in Rekordzeit mit einer ketogenen Ernährung gewinnen (Zach Bitter). Das sind Menschen mit NN so groß wie Pflaumen (normale Größe ist: Brombeere). Man sollte nie davon ausgehen, dass man selbst genauso gestrickt ist! Dazu werde ich Kapitel in meinen Büchern ergänzen (müssen!).
Hallo Robert, Du schreibst "Da muss erstmal wieder viel Cortisol für ein starkes immunsystem da sein.."
Habe ich da was übersehen, dachter immer Cortisol wirkt eher Immunsuppressiv?
LG Jean
Moin Robert.
Klar, Infektionen aller Art sind Stress für den Körper. Gut beobachten kann man es bei Diabetikern. Schon bevor der Infekt ausbricht, spielen die Glucosewerte verrückt. Diabetiker haben bei Erkrankungen oft das Problem, ihren Blutzucker unter Kontrolle zu bringen. Das Cortisol wird die Werte gnadenlos nach oben treiben.
Meine Überlegung geht dahin, dass du vielleicht mit deiner Ernährung, 2x am Tag zu essen, dem Ganzen auch noch Vorschub leistetest. Denn bevor die NN erschöpft ist, muss sie schon dauerhaft unter Stress stehen und jede Menge Cortisol ausschütten. Ich kann mir nicht vorstellen, daß kurzfristige Baktereininfektionen, oder das Entfernen von Zähnen, die NN an die Grrnze ihrer Leistungsfähigkeit führen.
Vielleicht war essen 2x am Tag, in Verbindung mit wenigen Kohlenhydraten der latente Dauerstressor. Weltweit wird in allen Kulturen 3x am Tag gegessen, das wird seinen Grund haben. Hinzu kommt, C.Michalk schrieb mal, unser Genom ist nicht nur durch die Neabdertaler geprägt, sondern zu großen Teilen von osteuropäischen Einwanderern, die schon lange Ackerbau betrieben, entsprechend an Kohlenhydrate adaptiert waren und vor ca. 10000Jahren bei uns einwanderten. Diejenigen, die auch deren Genetik mitbekommen, kommen besser mit Carbs zurecht, benötigen sie sogar, als die pure Neandertalergenetik.
Das Problem ist eben, niemand weiss über die Zusammensetzung seines Genoms bescheid. Es gibt aber Menschen, wie Michalk schreibt, die fahren mit 200g Carbs besser, als mit weniger. 20 bis 30% Carbanteil, wären demnach ein guter Wert.
Hallo Thomas,
also erstmal: Es ist sehr typisch für eine Reaktivierung, dass diese sehr lange andauert. Zumal die auch erstmal gefunden werden muss. Ich kenne einen Fall, wo das seit vielen Jahren nicht in den Griff zu bekommen ist. Er hatte jedoch auch eine sehr schwere Darminfektion...landete deswegen sogar im Krankenhaus.
Ich kann jedoch nur über meinen eigenen Fall zunächst laut nachdenken. Ich sehe bis 01/2020 keine Probleme. Ich hatte traumhafte Laufzeiten; habe gut geschlafen. Die Erholung nach dem harten Training verlief sehr gut. Hatte sehr gute Schlafwerte wie auch HRV (ca. 60-90msec im Schnitt) und die HR lag in der Nacht bei 43 im Durchschnitt. Viel besser geht es mit 47 nicht. Dann kam der Campylo...und danach wurde es von Monat zu Monat schlechter.
Tja, woran liegt das? Nicht am schlechten Aminogram. Denn das ist ziemlich gut. Da war nur Arginin relativ weit unten...wahrscheinlich wegen der Darminfektion+EBV. Dazu hatte ich letztes Jahr 2 Zähne entfernen lassen, nachdem die Jahrelang geschmerzt haben...eigentlich seit 2016...da hatte ich die Faxen dicke. Raus. War ggf. auch "Stress" für den Körper und hat nicht geholfen.
Und ja, die NNS wird gerade von einem ganzheitlichen Arzt untersucht, aber es deutet sehr viel darauf hin. Und mein Tagesprofil sieht zwar normal aus (morgens peak und dann fallend, Abends kein Cortisol), aber es ist insgesamt zu niedrig. Wir machen jetzt aber nochmal ein großes Blutbild mit Hormonen...und dann schauen wir weiter.
Ggf. ist das eben so ein Zustand, aus dem man nicht ohne Medikamente rauskommt...bzw. nicht ohne Hormontherapie. Du hast ein geschwächtes System (durch die Darminfektion)...daraufhin macht sich EBV breit (könnten genausogut Borrelien sein) und belastet die NN-Achse zusätzlich bzw. weiter. Die NN werden daraufhin taub(er) sprich resistent bzgl. der Kommandos und Deine Energie wird immer weniger...das ist ein Teufelskreis nach unten.
Wenn einem das durch Stress im Beruf oder in der Beziehung passiert, dann kann man den Stress beseitigen, indem man die Situation ändert. Aber bei einem Virus (oder anderen Parasiten) geht das nicht so einfach. Da muss erstmal wieder viel Cortisol für ein starkes immunsystem da sein...und genau das passiert nicht. Oder man bräuchte ein Medikament, was den XY abtötet, was es im Fall von EBV nicht gibt.
Und ja...seit dem ich das weiß esse ich aktuell auch wieder 3x täglich. Laufen gehe ich ohnehin seit Monaten nicht mehr. Auf meinen Schlaf achte ich auch und Stress meide ich ebenfalls. Zum Glück wohnen wir nun sehr ruhig...da ist ein Faktor besser geworden, der dieses Jahr 9 Monate lang sicher nicht geholfen hat.
Zum Unterzuckern: Das ist ein Kennzeichen von Cortisolmangel alias NNS. Steht so im Buch...ich nehme aber an, dass das nur bei metabolisch unflexiblen passiert. Bei LClern sollte das niemals passieren...da sollte man eher komisch viel zu hohe BHB-Werte haben. Kann man aber mit einem CGM auch einfach feststellen, ob man nachts unterzuckert. Ist auf jeden Fall nicht mein Problem. Und ja man wacht dann auf...wahrscheinlich mit Panik, da der Körper Epinephrine ausschüttet.
Das mit Deinem 4:00 Uhr aufstehen bei Schichtdienst kann ich gut nachvollziehen. Ja, man möchte gerne durch die NN geweckt werden :-) ...dann ist man fit und wach. Und das ohne Kaffee. Ich brauchte noch nie im Leben Kaffee...bin auch heute noch um 6:00 Uhr wach. Nur nicht so fit wie normal. Wenn man morgens nicht diesen Cortisolpeak hat, dann ist das schonmal ein schlechtes Zeichen hinsichtlich NNS.
VG,
Robert
Die Frage die sich mir stellt ist, kommt das überhaupt zu einer Unterzuckerung? Ich gehe eher davon aus, dass das gesamte Hormonspiel am Morgen, ausgelöst durch Cortisol, durch den Glukoseeinstrom, dass der nicht zustande kommt und dann entsprechende Probleme macht.
Ich hatte es oft in meiner Schichtdienst-Zeit beobachtet. Morgens um 4 Uhr aufstehen nachdem ich sechs Stunden geschlafen habe, fiel mir deutlich schwerer als um 00 Uhr ins Bett zu gehen, 6 Stunden zu schlafen und morgens um 6 Uhr aufzustehen. Als Ursache vermute ich, dass der Wecker klingelte (4h), bevor die Aufwachhormone ins Spiel kamen. Tagsüber war ich immer deutlich müder, als wenn ich nach 6 Stunden Schlaf um 6 Uhr aufgestanden bin.
Eine NNS wird ähnlich wirken, wie das Aufstehen um 4 Uhr morgens. Nur mal so zusammenkonstruiert...
Unterzuckerung nachts wie äußert sich das? Nachts schwitzen, unruhiger Schlaf, Albträume....
So kann die auch aussehen. Zumindest bei Diabetikern! Und dann kommt man morgens nicht aus dem Bett....
LG, Caddel
Moin Robert, was mir zu denken gibt, ist die lange Dauer der Aktivierung. Warum dauert die länger, als die Erkrankung bei der Erstinfektion? Da muss doch irgendwie etwas aktiv sein, wodurch das Immunsystem daran gehindert wird, diesen Virenausbruch wieder runterzudrücken. Du vermutest die Bakterieninfektuon, die ist aber abgeschlossen. Du vermutest, die NNs besteht schon länger. Wirkt die schwächend in dem Maße auf das Immunsystem, dass dieses den EBV Ausbruch begründen kann? Schwierig.
Hast du deine Verdacht einer NNS ärztlicherseit überprüfen lassen? Ein Tagessprofil des Cortisols gibt da Aufschluss.
Gerade die Ernährung ist jetzt wichtig. Deine 2 Mahlzeiten am Tag sollen eher kontraproduktiv sein. Geraten wird zu 4 Mahlzeiten.
Zellen, die Glucose benötigen, sind z.B. die Stammzellen.
Hallo Thomas,
ja, das ist absolut richtig. Was mir bislang noch nicht so bewußt war, wie sehr Cortisol in diese "Power-Achse" (sei es Glukose bereitstellen usw.) reinspielt. Ich werde mir die Tage mal ganz genau anschauen, WAS Cortisol alles macht. Das ist ein bisschen wie bei Insulin, habe ich das Gefühl. Insulin macht ja nunmal auch viel viel mehr als nur Glukose in die Zellen zu bringen. Aber zu Gukose: So viele Gewebe sind das gar nicht, die NUR Glukose verstoffwechseln. Spontan fallen mir da nur die roten BK ein mit ca. 40g Tagesbedarf. Dazu kommt, dass ich nie Probleme mit Blutzucker hatte; weder in die eine noch in die andere Richtung. Was aber auch richtig ist: Ich konnte "Keto" noch nie ab...habe ich mehrfach ausprobiert und immer abgebrochen.
Die Frage nach Henne+Ei ist absolut berechtigt. Leider gibt es darüber wenig Informationen. Man lässt ja auch keine Teilnehmer eine Studie absichtlich an EBV erkranken, vorausgesetzt man wüsste, wieso genau das bei 1-2 Promille ausbricht und bei allen Anderne nicht. Was viele Studien/Veröffentlichungen beschreiben ist ein stressiger Event (zB Unfall, OP). Und wenn ich meine langjährigen HRV+HR-Kurven betrachte, dann war das sehr wahrscheinlich die Infektion mit Campylobakter. Das war der Startpunkt, wo alles den Bach runterging, weil ab da HRV+HR stetig schlechter wurden. Dazu dann drei Umzüge...das war dann ein wenig zu viel. Jetzt heisst es: sich erholen und eben die Stressachse wieder in Ordnung bringen.
Nach der Auswertung des Tests aus dem Buch "Adrenal Fatique" habe ich bislang nur eine milde Variante. Danke...die reicht mir bereits! Ich ahne anhand der Fragen und Bilder, was die nächsten Stufen mit sich bringen.
VG,
Robert
Robert, das Cortisol am Morgen wird unter anderem benötigt, um die Glucose bereitzustellen - nicht nur beim HighCarbler. Hast du zu wenig Cortisol, kommst du morgens gar nicht erst in die Gänge. Es gibt eben auch Stoffwechselvorgänge und Zellen, die auf Glucose angewiesen sind. Da hat Fett erst einmal gar nichts mit zu tun.
Vielleicht ist es mit dem Stress und dem EBV gerade anders herum...Auf mich wirkt das alles etwas konstruiert...Baktereininfektion, aktiviertes EBV, Nebennierenschwäche, da frage ich mich nach der Henne und dem Ei, was war zuerst da?
Hallo Stefan,
exakt so ist es richtig. Zudem führt auch Glukagon dazu, dass die Leber Glukose ins Blut einspeist, um den Spiegel konstant zu halten. Cortisol baut ja Eiweiß ab...aber ganz offensichtlich macht Cortisol viel viel mehr als nur entzündungshemmend und abbauend zu wirken.
Ohne Cortisol hat man Null Power! Mit (der richtigen Menge) Cortisol hat man Power ohne Ende. Mit zuviel Cortisol wird man fett und krank. Das ist auf jeden Fall nochmal ein ganz neues Kapitel, wo man viel lernen muss. Und wo man sehr genau drauf achten sollte.
Aber um auf die KH zurückzukommen: Exakt, man möchte einen flexiblen Stoffwechsel, wo die Leber die Energie auch gern aus Fett bezieht. Kann die nämlich sehr gut. Daher bringt bei mir das "Spätstück" auch nix. Das ist nur für die HC-Ler wichtig, die abhängig sind von Kohlenhydraten...die eben keinen flexiblen Stoffwechsel haben.
Nein...die aktuell gängige Erklärung liegt am Stress, den der EBV verursacht...das belastet die Streßachse massiv. Dazu gibt es auch Veröffentlichungen.
VG,
Robert