Forum: Gesundheit - Erleuchtung?
Hallo Claudia,
es gibt eben leider ein vielzahl von Ärzten, die sich immer noch streng an die Schulmedizin halten. Genauso wie es Ernährungs-berater gibt, die das was die DGE vorgibt vorbehaltslos herunterbeten.
Dem selbstverantwortlichen Patienten obliegt es nun, diese von den übrigen zu unterscheiden (siehe Spreu und Weizen!!)...leider!
LG
Martin
Hallo Martin,
ins besonders lohnt es sich wohl bestimmte Fachschaften wie Psychiaterinnen / Psychiater erst gar nicht aufzusuchen, dann erspart man sich überflüssige Wege und vergeudete Zeit. (Ggf. erspart man sich bitterste Erfahrungen, weil der Mensch einfach von der Existenz her nicht dazu konzipiert worden ist, um als Müllhalde für chemische Wirkstoffe zu dienen.)
Wenn das auch viele Jahre her ist, dass ich diese Frage gestellt hatte, so dürfte sich betreffend einer sinnvollen und angebrachten Antwort auf den Kontext der Frage (kurze Serotonin-Carrier u. limitierte genetische Synthese) bis heute wenig bis eher rein gar nichts verändert haben. (Was soll man von dieser Art Ärztinnen und Ärzten halten, die grundlegende Dinge wie Histamin seit ca. 1960 bis dato total ignorieren?)
LG
Claudia
Wobei: Ich habe diese Frage mal einer Ärztin gestellt, die hat dann nur recht ratlos und schweigend dreingeschaut.
Warum wundert mich das nicht.
Deswegen geht ich zum Arzt, wenn ich weiss was ich will und sag´s. Bekomm ich das nicht und soll dafür durch die Standdarddiagnosemühle gedreht werden, verschwinde ich wieder so schnell wie´s geht.
Kommt ein Gespräch zustande, merkt man ja gleich, ob der Arzt was weiss und/oder was dazulernen will. Ist beides nicht der Fall: nix wie weg.
LG
Martin
Hallo Ulli,
ich bin keine Medizinerin. Lediglich habe ich mal vor vielen Jahren eine Ausbildung im medizinischen Laborbereich gemacht. Mein Wissenstand über Orthomolekulare Medizin kommt aus Selbstanwendungen und Büchern.
Easy things first - klar, das kann klappen. Manche Sachen sind easy. Abgesehen von der Frage nach den - wohl allen hier im Forum bekannten - Co-Kandidaten betr. Try ist es einfach so, dass Try allein bei vielen nicht die Lösung ist. (Zumindest kann ich diesen Satz für mich beanspruchen.)
Threads mit "nimm einfach Try oder 5-HTTP-Try" und alles wird gut - und das wurde es dann auch - gibt es genug. Abgesehen davon finde ich die Differenzierungen hinsichtlich der Wirkweise und Kontraindikationen bei Entzündungen und hohen Histamin-Spiegel einfach auch aus persönlichen Gründen zu wichtig um sie nicht anzusprechen, somit ist mein Thema: Easy things first - but what happens when shit happens... Wenn alles für alle so easy wäre, bräuchte es viele Threads erst gar nicht zu geben.
Z. B. interessiert mich die von Huland zuvor gestellte Frage absolut, ich hätte selbst gerne mehr Wissen um diese Thematik. Wobei: Ich habe diese Frage mal einer Ärztin gestellt, die hat dann nur recht ratlos und schweigend dreingeschaut.
LG
Claudia
Hallo Claudia,
warum so kompliziert? Ich vermute du bist Medizinerin.
Damit aus Tryptophan Serotonin werden kann, sind noch weitere Stoffe erforderlich. Stoffe die Magnesium, Zink, Vitamin C oder Folsäure. Bevor man irgendwelche obskuren Dinge vermutet, sollte man erstmal diese einfachen Basics angehen.
„Easy things first!“
Gruß Uli
Subjekt: Verkürzte Struktur der Serotonin Carrier / Ggf. genetische Limitierung der Synthese
Hallo Huland,
es ist so eine Sache da etwas zu empfehlen. Das was mir da einfällt dürfte größtenteils bekannt sein. Auch habe ich bisher in der Literatur nichts wirklich spezifisches zu diesem Thema gefunden.
Ich denke Lithium ist da einen Versuch Wert. (Siehe voriges Mail.) Es hat auch die Eigenschaft, Serotonin zerebral zu erhöhen. (Die neusten News werden das wohl nicht für dich sein.)
(James Greenblatt: Lithium - das Supermineral für Gehirn und Seele)
Ggf. ein Versuch mit D-Phenylalanin oder D-L Phenylalanin. Die haben u. a. die Eigenschaft, die abbauenden Enzyme der Neurotransmitter zu blockieren. Wobei D-Phenylalanin nicht so einfach zu finden ist, muss man ggf. aus den USA bestellen. (Betr. D-L u. D-Phenylalanin kann ich gerne noch die aus der Literatur vorliegenden Infos posten. Das würde jedoch etwas dauern... Ich selbst habe die beiden AS im Auge, jedoch bis dato keine konkrete Erfahrung.) Kann ein spekulativer Beitrag Deine Frage beantworten?
(Julia Ross: Was die Seele essen will, Hauptliteraturquelle: Dr. Arnold Fox: DLPA to End Chronic Pain and Depression. (Das Buch war vor Jahren ein US-Bestseller. Dr. Strunz hat es in Frohmedizin erwähnt.)
LG
Claudia
(P.S.: Sorry für das Chaos der Mailfrequenz. Ich arbeite daran...)
(Info: Ursprüngliche Nachricht war 3 Mails zuvor. U. a. wurde ein Schreibfehler korrigiert.)
Hallo Huland,
es gibt da theoretische Überlegungen, dass ein erhöhter Tryptophan-Serum-Spiegel ggf. deutliche Wirkung zeigt beim Verzehr eines Apfels als Zwischenmahlzeit. Kohlenhydrate locken ja die AS in den Taxistand Richtung Gehirn. Außerdem: Bei hoher Einnahme von Tryptophan abends kann es sein, dass man am Folgetag zu viel Melatonin gebildet hat, und - vor allem im Winter bei fehlenden morgendlichen Tageslicht - nicht so richtig lebendig und wach wird. Tryptophan oder auch 5-HTP-Trptophan kann eben zwischen den Mahlzeiten eingenommen auch müde machen. Abgesehen von diesen theoretischen Überlegungen - und vor allem wie und ob die sich dann praktisch auswirken - sind meine eigenen Erfahrungen mit Tryptophan recht verschieden. Als Einschlafhilfe hatte es mal gute Wirkung, es gab auch Zeiten, da hat es gar nichts gebracht. (Kuklinski (1*) schreibt, dass es bei Entzündungen / Infekten kontrainduziert ist, die AS einzunehmen. Dann gibt es da ein Posting von Dr. Strunz, dass eine Indikation von Tryptophan bei Darmerkrankungen nach neustem Wissen vorliegt. Im Internet gibt es Seiten die zur Vorsicht bei Trytophan-Einnahme raten, wenn der Histamin-Spiegel zu hoch ist, wobei sie keine klaren Begründungen liefern.)
An anderer Stelle schrieb Dr. Strunz in den News, dass 10 g Tryptophan eine deutliche Wirkung zeigen. In seinem Eiweißbuch beschreibt er eine physiologische Tagesmenge von 2-3 g als Bedarf, wobei die AS nicht ausschließlich isoliert aufgenommen wird. Ob die hieraus resultierende Überlegung den Plasma-Spiegel anzuheben - wer isst schon mit der Nahrung 3 g Tryptophan am Tag? - etwas bringt, ist in der Tat fraglich.
Außerdem muss man sich auch fragen, ob nicht auch ein erhöhter physiologischer Bedarf an der AS (z. B. Aufbau von Muskulatur) sich zerebral auf die Stimmung auswirkt.
Hallo Peter,
besten Dank für Deinen Link. (Es wird eine Weile dauern, bis ich das Info verstanden und übersetzt habe.)
Zum Thema Tryptophan und ausreichender zerebraler Spiegel:
Ob bei depressiven Prozessen generell zu wenig Try zerebral vorhanden ist, ist in Frage zu stellen. Bei manchen ist es so, dass der limitierende Faktor im Stoffwechsel darin besteht, dass die Carrier (Transport-Eiweiße) einerseits eine verkürzte Struktur haben und andererseits von der Synthesemenge her genetisch begrenzt sind.(*2) Außerdem kann die Einnahme von Try kontrainduziert sein, da der ungenügende Abbau der AS ein zu viel an Xanturensäure ergibt, welche ein Nervengift ist.(*1) Weiterhin wird bei genügend vorliegendem Try bei hohem oxidativen Stress – der bei neurodegenerativen Prozessen (z. B. Leaky Brain / (Begriff von Leaky Gut abgewandelt) – vorliegt, Try oxidativ denaturiert.(*I) (*3) Anstatt Try einzunehmen, ist in manchen Fällen intelligenter niedrig dosiertes Lithium zu supplementieren. (*4) So wird der Spiegel von Try erhöht und es erfolgt zugleich eine Regulierung des gesamten Neurotransmitter-Systems. Auch die Monoaminooxidase – das Try abbauende Enzym– wird somit erhöht. Nanu, das ist doch genau jenes Enzym, dass aufwendig mit Pharmaka „bekämpft und gehemmt wird“, damit genug Try zerebral vorliegt um die Symptome der Depression zu verringern, mit dem sich BigMcPharma einen goldenen Ar… verdient? Lithium unterstützt diese Monoaminooxidase, somit kommt das gesamte System wieder ins Gleichgewicht, denn die Aktivität des Enzyms bezieht sich nicht nur auf Try. Das hat sich ja mittlerweile schon herumgesprochen: Wer an Try denkt, sollte ggf. vor allem Lithium im Blick haben. (Die in vielen Büchern zu findende Standardantwort von Try-Gabe bei Depression ist recht einfach gestrickt, manchmal passt sie, manchmal nicht.)
LG
Claudia
(*1): Dr. sc. Med. Bodo Kuklinski: Mitochondrien
(*2): Jörg Blech: Die Krankheitserfinder
(*3): Abram Hoffer: Orthomolecular Medicine For Everyone
(*4):James Greenblatt: Lithium
(*I): Indikation für Niacin: das potente zerebrale Antioxidans (*3)
deutliche Wirkung zeigt beim Verzehr eines Apfels als Zwischenmahlzeit. Kohlenhydrate locken ja die AS in den Taxistand Richtung Gehirn
Der Verzehr von Kohlehydraten veranlasst den Körper Insulin auszuschütten um einen Peak im Blutzuckerspiegel zu verhindern.
Insulin befödert aber auch gleichzeitg eine Vielzahl von Aminosäuren in die Zellen (Tryptophan ist da anscheinend eine Ausnahme), sodass eine Soloeinnahme von Tryptophan simuliert wird. Damit liegt wieder mehr Try an den Transportproteinen der BH-Schranke an und kann exklusiv transportiert werden.
Was empfiehlst du Patienten, bei denen die Carrier (Transport-Gene) eine verkürzte Struktur haben?
LG
H
Was ist eigentlich davon zu halten?
http://raypeat.com/articles/aging/tryptophan-serotonin-aging.shtml
Persönlich hatte ich leider auch eher recht durchwachsende Tryp Erfahrungen und glaube es ist höchsten kurzfristig mal nützlich.
Hallo Claudia,
danke für die Aufklärung, den anderen Topic kannte ich nicht.
Wenn man Tryptophan solo einnimmt, bekommt man mehr durch die Bluthirnschranke, soweit so richtig:
http://tryptophan-supplementation.blogspot.com/2010/08/tryptophan-supplementation-ein-update.html
Tryptophan hat aber nicht nur psychotrope Effekte im Gehirn.
Die Stoffwechselprodukte sind Neurotransmitter, die im gesamten Organismus benötigt werden, auch im zentralen Nervenssystem, dem Rückenmark, Muskeln etc.
Claudias Ansatz verschiebt einfach den Wirkschwerpunkt in Rickung Gesamtorganismus. Das muss nicht schlecht sein, insbesondere wenn kein ausgeprägter Tryptophanmangel im Gehirn vorliegt.
Viele liebe Grüße,
H