Forum: Gesundheit - Evolution
Interessant ist in diesem Zusammenhang das aktuelle Buch von Detlef Ganten. Dort liest man Z. B., dass die Evolution d. h. Auslese heute aufgrund der sozialen Bedingungen und des medizinischen Fortschritts bei verschiedenen Krankheiten so nicht mehr richtig zum Tragen kommen kann. Soll heißen, wie pflanzen uns fort und erkranken danach an Krebs und wer daran erkrankt spielt für die Evolution bzw. Weitergabe der dafür verantwortlichen Gene keine Rolle, da wir uns schont vermehrt haben. Das hat mich nachdenklich gemacht... Chr.
Hallo Rabea, der J.H. hat ja nun auch seinen 107ten gefeiert. Hört fast nichts mehr, ist fast blind, spielt aber immer noch auf der Bühne. Ist einerseits absolut bewundernswert, aber ob das nun wirklich unser gewünschtes Ziel abbilden kann? Bis der Heesters 120 Jahre geworden ist, dauert das immer noch 13 Jahre in denen der Verfall überproportional ablaufen wird. Nicht mein Geschmack, nicht mein Ziel. Für mich: Abtreten wenn es Zeit wird, ohne leiden und ohne Krampf. Wem soll ich etwas beweisen wollen? Gruß Erich
Hallo zusammen, Martins Argument finde ich im Vergleich zu allen anderen am spannendsten. Bingo, würde ich sagen!!! Es muss ja einen Grund geben, warum wir so alt werden können. Die Schlußfolgerung lautet für mich: wir werden desto älter, je mehr wir eine sinnvolle Aufgabe haben, und uns um andere kümmern. Das wurde schon durch Studien in Altersheimen belegt. Tja, warum also Rente mit 67? Wie wär's mit weiterarbeiten? Oder wie wär's mit einem freiwilligen sozialen Jahr im Alter? Oder ab 67 ein Medizinstudium? LG, Michaela
Hallo Michaela, willst Du uns zur Fortpflanzung anregen - jetzt zu Weihnachten, dem Fest der Liebe ;-))) ??? Klar können wir nicht alle 120 werden, wer soll das denn bezahlen, aber .... es sind ja immer noch die wenigsten (wir sind wirklich eine ganz, ganz kleine Minderheit), die sich trauen diese Ernährungs- oder Lebensweise zu probieren, von daher sehe ich da kein Problem. Grüssle Rabea
Hi Michaela, es geht gar nicht darum, wie lang der Steinzeitmensch leben musste. Der hatte sicher mit ganz andern Probleme zu kämpfen als wir. Es geht lediglich um die Frage, wie lange ein Mensch lebt, der lebenslang optimal mit allen Nährstoffen versorgt wird, wenn nie Mangel daran auftritt. Ist doch logisch, dass dies die Ernährung ist, die den Motor optimal am Laufen hält. In dieser Ernährung können doch gar nicht riesigen Mengen an Kohlenhydraten vorkommen, auf die der Mensch Millionen Jahre nicht eingestellt war. Der Steinzeitmensch wurde bestimmt deshalb nicht sonderlich alt, weil der mit Nahrungsengpässen, Verletzungen ohne Versorgung, Naturgewalten usw. zu kämpfen hatte... und zwar ganz ohne Lebensversicherung und Riester-Rente. Egal also wie die Steinzeiternährung wirklich aussah (vermutlich gab es viele Varianten, abhängig von der Umgebung).... Kohlenhydrate im Überschuss gab's damals jedenfalls noch nicht. Grüße Karel
Das ist insofern nicht ganz korrekt, da die älteren Generationen den jüngeren Unterstüzung geboten haben(kümmerten sich um den Nachwuchs der eigenen Kinder, Hilfe bei der Nahrungssuche, Hilfe bei Verteidigung etc.). Indem ich lange lebe und meinen Nachkommen helfen kann, ist die Wahscheinlichkeit höher, dass meine Gene weitergegeben werden/sich ausbreiten. Somit ist ein langes Leben ein sehr gutes Selektions-Kriterium.
Oder, wenn er sich nicht selbst in die Kiste legte, dann haben ihn die jüngeren Kumpels halt über die Klippe geschubst, weil sie keine Lust hatten, den "Alten" durchzufüttern.
Hallo Michaela, so sehe ich das auch. Es gibt nach erfolgreicher Reproduktion keinen Grund mehr für die Evolution, ein längeres Leben zu fördern. Das ist ja auch der Grund, warum z.B. gegen Alterskrankheiten keine Verbesserungen durch Evolution mehr möglich sind. Selbst wenn jemand genetisch Vorteile hat, was Krankheiten im hohen Alter angeht, so hat es doch keinen Einfluss mehr auf die Nachkommen. Die sind bereits gezeugt und haben ihrerseits offensichtlich keinen großen Vorteil aus einem längeren Leben ihrer Eltern. Damit ist der Evolution egal wie alt wir werden, so lange der Nachwuchs fortbesteht. Die Strategien sind ja ganz vielfältig in der Natur. Manche Spinnenweibchen verzehren ja sogar den Geschlechtspartner nach erfolgter Befruchtung. der größte Nutzen für die Nachkommen besteht offensichtlich in der männlichen Hingabe als Nahrung. Wir haben gelernt, Wissen von Generation zu Generation zu vermitteln. Das kann so gut nur der Mensch. Wir müssen eben nicht das Feuer und das Rad immer wieder neu entdecken. Wir haben die längste Kindheit aller Arten und lernen entsprechend lang. Mit Sprache und Schrift können selbst komplizierteste Fähigkeiten weitergegeben werden. Wir erreichen die gewünschte Unsterblichkeit offensichtlich durch die Fortpflanzung. Wen interessiert schon welche Ameise da krabbelt. Hauptsache es gibt Ameisen.
Hallo zusammen, der Begriff „genetisch korrekte Kost“ und „Steinzeiternährung“ klingt ja erstmal sehr logisch und einleuchtend, da Herr Strunz sich auf 2,5 Mio. Jahre Evolution berufen kann. Wenn ich es richtig verstehe, so ist unser aller Ziel, im Alter fit und gesund zu sein, und in diesem Zustand ein langes Leben zu haben. Shangri-La! Eine wunderschöne Idee!!! Aber habt ihr euch schon mal Gedanken darüber gemacht, dass genau diese Ziele nie ein Selektionskriterium waren? Im Zuge dieser 2,5 Mio. Jahre Evolution überlebte derjenige, der sich erfolgreich fortpflanzen konnte, und die Kinder groß gekriegt hat, bis sie geschlechtsreif waren und ihrerseits eine weitere Generation zur Welt bringen konnten. Mit Ende dreißig konnte sich der Steinzeitmensch getrost in die Kiste legen, denn er hatte für die Erhaltung der Art gesorgt. Gruß, Michaela