Forum: Gesundheit - Fett, Zucker, Alkohol und die Leber
Hi Thomas,
das ist komplex mit den ungesättigten Ölen: Bei hohem O6 Konsum, der ja mittlerweile weit verbreitet ist, liegt die Obergrenze für O3 höher, weil sie die Toxicität von O6 Ölen lindern.
In Deutschland haben anscheinend ein Drittel der Erwachsenen und 10% (!) der Kinder eine Fettleber. Und klar, Alkohol und süße Getränke weglassen ist die richtige und allgemeine Empfehlung - scheint aber nicht zu reichen. Wahrscheinlich empfiehlt Frau Dr. Jacobi nicht umsonst sogar eine ketogene Ernährung.
Aber das Problem ist ja, dass gesättigte Fette immer noch nicht als gesund und sicher anerkannt sind. Beispeil: Ich bekomme gerade öfter Mails von Frau Dr. Fleck (ich habe mal nach Rezepten gefragt - und sie/ bzw. ihr Team weiß ja nicht, dass ich seit 10 Jahren mein Wunschgewicht habe und keinen Bedarf für ihr ihre Fett-weg-Formel), und sie erkennt ja erfreulicherweise an, dass Fett ein wichtiger Nährstoff ist und empfiehlt ein Frühstück mit 20 ml Öl =180 Kalorien aus ungesättigten Fetten, natürlich die guten mit viel Omega 3 - der Punkt ist nur, das sind schon gut 8% der täglichen Kalorien und damit zu viel. Dazu kommen noch Nüsse, insgesmt 24 g Fett und damit schon fast 10% der täglichen Kalorien schon mit dem Frühstück.
Wieviel O3Öle in Kombi mit Glucose muss man zu sich nehmen, damit es relevant wird für eine Fettleber? Viel näher liegt da doch Fructose. Diese wird in großen Mengen über gesüßte Getränke zu sich genommen und stell die Hauptursache für einen nicht alkoholische Fettleber dar, egal mit welchen Fetten kombiniert wird.
Wenn Alkohol mit ins Spiel kommt, ist es doch völlig normal, dass zusätzliche, gleichzeitig zugeführte Fructose/Glucose, erst einmal "über" ist. Die Leber verarbeitet den Alkohol zuerst...Übrigens über den selben Stoffwechselweg, wie die Fructose. Alkohol hemmt während des Abbaus den gesamten Fettstoffwechsel.
Mit anderen Worten, um eine Fettleber zu beseitigen, sollte man auf Alkohol verzichten, zumindest auf eine regelmäßige Zufuhr und die Fructoseaufnahme runterfahren.
In der dlf Sprechstunde am Dienstag 7.1.2025 ab10 h ging es um alkoholische und nicht Alkoholische Fettleber. Da konnte Frau Prof. Dr. den Menschen m.E. nicht wirklich weiterhelfen: Mittelmeerdiät: Vollkorn, Obst, Gemüse, ungesättigte Öle und Bewegung. Das war's im Wesentlichen.
Da hat die News von Frau Dr. Jacoby über die acht Anzeichen einer Fettleber doch eine ganz andere Qualität. :)
Und ich habe neulich noch mal nachgelesen bei Paul und Chou Shing Jaminet "The perfect Health Diet" (auch auf Deutsch), sie zitieren eine Reihe von Studien, bei denen Mäuse mit einer nährstoffarmen Diät mit Fett, Zucker und /oder Alkohol gefüttert werden:
"Mehrfach ungesättigte Öle, sowohl Omega 6 als auch Omega 3, führen schnell zu einer Fettleber wenn sie zusammen mit Fruktose oder Alkohol konsumiert werden, die den oxidativen Stress in der Leber erhöhen."
Die Leber von Mäusen, die mit gesättigtem Fett gefüttert statt mit Maiskeimöl gefüttert weden, zeigen signifikant weniger Schäden. (Meint mein Mann: Klar, das wissen die Russen, dass man Speck zum Wodka essen muss.)
Bei einem anderen Versuch wurde die Fettleber bei Mäusen mit einer Diät aus Omega 3-FischÖl und Alkohol ausgelöst. Dann wurde der Alkohol abgesetzt und die Mäuse in zwei Grupppen eingeteilt: Die eine bekam Fischöl und Glukose, die andere überwiegend gesättigtes Palmöl (SaFa) und Glukose. Die Lebern der Fischölgruppe haben sich nicht wieder erholt. Die Lebern der SaFa-Gruppe haben sich fast wieder ganz normalisiert. In einer anderen Studie hat das auch mit Kokosöl oder Butter funktioniert: die Leber erholt sich wieder.
Haben wir das hier schon mal lesen können, dass gesättigtes Fett die Leber schützt? Nicht dass ich wüsste.
Ist aber eine gute Erklärung für das "Französische Paradox": Nicht der Rotwein schützt die Franzosen vor dem vielen gesättigtem Fett samt Cholesterin, das sie essen, sondern umgekehrt: Ein Gläschen Rotwein zu einem guten Essen schadet nicht, wenn das Essen viel gesättigtes Fett enthält.
Was sagt der französische Koch zum Azubi als er Kartoffelbrei macht: Du beurre, encore du beurre! - Mehr Butter, noch mehr Butter! :) ;)
Noch ein gesundes, genussreiches neues Jahr euch allen! Uli