Forum: Gesundheit - Fruktose ist der "Bösewicht" und häufig das Missverständnis beim Thema Kohlenhydrate
Moin Thorsten,
Du findest auch immer noch ein Haar in der Suppe, wa :-D
;-)
Jaja, hast ja Recht. Aber ganz ehrlich: So wie Du (zurecht) auf die metabolische Flexibilität hinweisst, wie übrigens auch Ivor Cummins und viele mehr, so sage ich (natürlich ganz leise): Wenn "Du" gesund bist (und das bin ich bis auf die Alkohol-UV), dann darfst Du auch mal einen Kuchen mit 50-60g echtem Zucker backen.Locker bleiben.
Das gilt nicht für Übergewichtige oder Diabetiker, egal welcher Typ. Aber ich bin metabolisch kerngesund (wie auch meine Frau) und laufe Geschwindigkeiten, die ich mit 20 nicht geschafft hätte. Blutzucker ist stabil bei 5 mit einer LC-Ernährung. Ich sollte diese Voraussetzungen erwähnen, das stimmt.
Also wenn dem so ist, dann bringt einen ein wenig Zucker nicht um. Das ist nicht die Gefahr...vor allem wenn man nicht täglich diesen Kuchen isst. Sondern alle 1-2 Monate mal einen. Nur nehme ich dann keine Zucker-Derivate, da mir viele reichlich unheimlich sind. Ich habe gerade wieder 2 Ärzte gelesen (Mutter, Mercola), die beide extrem auf den Derivaten rumhacken.
Natürlich ist Traubenzucker deutlich ungefährlicher als Zucker. Aber wie gesagt, so ein Stück Kuchen hat bei uns ca. 8g Zucker und somit 4g Fruktose, wo ein Teil im Dünndarm auch noch in Glukose umgewandelt wird. Die Leber wird es überleben ;-)...und Traubenzucker ist einfach deutlich weniger süss...dh man braucht mehr davon.
VG,
Robert
PS: Ivor Cummins hat übrigens eine schöne Metapher für Keto: Das ist für ihn die schwere Artillerie ;-) ...er befasst sich stark mit dem Thema Herzgesundheit.
".aber wenn süss, dann bitte Zucker"
Nein, Traubenzucker
Aus den von dir genannten Gründen.
Es sei denn, der (Frucht)Zucker steckt in der ganzen Frucht, inkl. Ballaststoffe (siehe Dr. Lustig).
Oder man hat einfach einen entsprechend hohen Energieverbrauch/-umsatz.
LG, Thorsten
„Kam gestern mit der Email von Dr. Fung angeflogen“ Mein Reden. Entspannt euch bei Reis und Kartoffeln. Und bei Brot und Pasta sind auch nicht potentiell schädlich wegen der Carbs (Stärke=>Glukose) sondern ggf. wegen Gluten und weil es „leere“, also Nährstoff arme Carbs sind. Sollte man durchaus differenzieren; auch als DT2. LG, Thorsten
Dem kann ich mich nur anschließen. Der Kontext ist ausschlaggebend...legt man außerdem den Schwerpunkt auf natürliche Lebensmittel, so regelt sich das System schon fast von alleine..
Hallo in die Runde,
es ist vollbracht, Robert Lustig hat einen Hauptübeltäter in der soeben veröffentlichen Studie:
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/30869790
gefunden: methylglyoxal
Dieser toxische Metabolit reagiert (Thema Maillard) 250 mal stärker als Glukose (Fruktose selbst "nur" 7x stärker...so zum Vergleich) und der fällt an, wenn der Mensch ( und nicht eine Zelle oder Ratte oder Maus) Fruktose verstoffwechselt.
Robert Lustig hat zudem in der gleichen spannenden Studie, die 4 Veröffentlichen nun produziert hat, bewiesen, dass Fruktose das Hauptproblem ist. Er hat mit 40 metabloisch kranken Kindern gearbeitet und hat denen für nur 9 Tage (!!!) eine isokalorische Junk-Food-Diät gegeben, wo sie einzig und allein nur darauf geachtet haben, dass da keine Fruktose drin ist. Das war alles.
Und alle Stoffwechselparameter wurden nach nur 9 Tagen z.T. unglaublicherweise besser. Alle. Tja:
q.e.d.
Hier dazu das aktuelle Interview mit dem Prädikat sehenswert:
https://www.youtube.com/watch?v=g2nfiNjcKx8&t=8s
VG,
Robert
PS: Man kann somit ein wenig die Angst verlieren (wie Thorsten auch immer predigt ;-)...zurecht) vor Glukose, insbesondere aus einer guten Quelle wie Kartoffel oder Süsskartoffel, Pastinake usw usw usw.
Es ist die Fruktose außerhalb der Frucht...wie auch zu viel reife und überzüchtete Früchte jeden Tag...vor allem, wenn man nicht gesund ist.
Kam gestern mit der Email von Dr. Fung angeflogen:
robert, dein tip in ehren, aber würde nicht funktionieren. erst einmal musst du 87 jahre alte essgewohnheiten aufbrechen. dein ketoprogramm würde er nie mitmachen. es soll ja auch noch schmecken;-)
so etwas geht nur schritt für Schritt. was meinst du wie lange ich brauchte ihm zu erklären, wenn er keine carbs isst, unterzuckert er nicht, es sei denn er spritzt weiter insulin.
und man arbeitet auch gegen den diabetikerarzt! der empfahl gerade eine gewichtszunahme...
ok Thorsten mein vater wiegt zwar exakt, was ich auch auf die waage bringe, das sieht aber anders aus;-)
er hat kaum noch muskulatur, dafür aber ein kleines bäuchlein;-) ist mir schon klar, dass das kontraproduktiv ist . omega3 habe ich gerade bei ihm begonnen.
chrom liess ich bei mir messen...leider nur eine angabe kleiner als...ohne messwert oder referenzangabe.
meinem vater legte ich nahe, mal die carbs zu reduzieren, zumindest mal bei einer mahlzeit csrbfrei essen und dann messen, wie sich der blutzucker verhält..schwierig bei so alten;-)
Hallo Thorsten,
ja dieser Weg geht auch. Aber wie der Doc auch schonmal geschrieben hat: Reich dem Menschen den kleinen Finger (=gute + gesunde Carbs) und er reisst Dir den Arm raus (= Kuchen, Süssteilchen...wieso, sind doch nur Carbs und nur ganz wenig).
Und wie gesagt, ich habe nie bestritten, dass es auch mit Carbs geht. Nur eben aus meiner Sicht schlechter...Punkte haben wir alle besprochen. Außerdem wirken bei Dir die Vorteile der Ketonkörper nicht so stark.
Ich werde aber als nächstes ein Buch schreiben über LC+Keto :-) ...warum diese Ernährungsform der normalen überlegen ist! Das ist das nächste Projekt! Und die Studien + neue Erkenntnisse sprudeln :-)...und wollen von mir ins Deutsche übersetzt werden.
Wobei wir uns am Ende zu 97% grün sind...denn auch ich sage ja: Gesunde KH darf man 50-150g essen. Dazu zählt auch das Roggensauerteigbrot wenn man es veträgt.
Es sind am Ende Nuancen...wobei ich beim Diabetiker tatsächlich die Keto-Lösung am Einfachsten finde. Und es dazu dann auch eine Studie von bald 2 Jahren gibt im Ggs. zu den drei Wochen in Deinem Link ;-)...aber geschenkt, dass was da beschrieben wird, geht ja in die richtige Richtung!
@Thomas: Ich würde Deinen Paps isokalorisch auf Keto setzen. Für 4 Monate. 0 Zucker, nur Wurzelgemüse. So wie Phinney+Volek+Halberg das machen. Isokalorisch ist mit Eiern + Nüssen schnell und einfach geschafft...ich spreche aus Erfahrung :-D
VG,
Robert
Hi Thomas,
"87 jahren, 72kg bei,einer größe von 1.82,"
=>BMI <22, eigentlich top. Es sei denn, er trägt deutlich Bauch-/Viszeralfett mitsich herum.
"er isst schon sehr wenig, kaum 2000 kalorien, verteil auf 3 mahlzeiten, bei denen er die letzte punkt 18h nimmt. zwischen den mahlzeiten liegen bei ihm mindestens 5 stunden."
2000kcal ist jetzt nicht so der Kalorien-Overflow. Da würde ich es dann mal mit O3 (EPA & DHA) sowie Chrom(-Picolinat) versuchen; ggf. vorher messen.
https://www.strunz.com/de/news/mehr-mut.html
LG,
Thorsten
robert, und was ist mit den normalgewichtigen diabetikern2 ?
mein vater wäre so ein kandidat. er wiegt mit 87 jahren, 72kg bei,einer größe von 1.82, und er nimmt insulin.
er isst schon sehr wenig, kaum 2000 kalorien, verteil auf 3 mahlzeiten, bei denen er die letzte punkt 18h nimmt. zwischen den mahlzeiten liegen bei ihm mindestens 5 stunden.
wie sieht dein plan bei ihm aus?