Forum: Gesundheit - Fruktose ist der "Bösewicht" und häufig das Missverständnis beim Thema Kohlenhydrate
Ist das diskutieren mit einem bekennenden Rabulisten, der zwanghaft das letzte Wort haben muss, nicht müßig?
@Robert: Was ist denn mit den anderen negativen Folgen, die nicht vom Fruchtzucker kommen, wie z.B. dass das Gehirn von Kindern unter hohem Blutzucker nur eine Notreifung anstatt einer normalen Reifung durchführt? Oder die ganzen AGE Geschichten?
LG
H
Guten Morgen Thorsten,
"Du willst jetzt nicht wirklich ein ethisch und moralisch fragwürdiges Experiment...."
Ich bin 100% bei Dir, dass das ein moralisch fragwürdiges Experiment war. Gab aber noch perversere, zB in Finnland hat man Neugebohrene auf eine fast fettfreie Ernährung gesetzt. Einfach nur pervers.
Aber nicht das Thema hier. Es gibt nunmal die Ergenisse der Studie. Und einige Personen waren auch gar nicht so krass reduziert worden in den Kalorien! Aber:
Die Minnesota Studie ist nicht die einzige, die aufzeigt, wie der Mensch bei Kaloriendefizit, also das was Du vorschlägst, reagiert.
Es ist eine von sehr vielen Studien.
Eine hat St. Phinney mit Volek gemacht (auch unter sagen wir mal "normalem Essen"). Und sie beobachten (wie A.Keys), dass die Menschen anfangen, nur noch über Essen nachzudenken. Alle Gedanken kreisen ums Essen...werden depressiv usw usw usw.
Dito der Erfahrungen meiner Ma mit ihrer damals auch übergwichtigen Freundin. Die fingen an zu phantasieren!
DESWEGEN funktioniert das nicht. Wenn Du nicht ketoadaptiert wärst, würde ich Dir ja glatt empfehlen: Probier es mal aus ;-)
Ach ja...auch exakt die Erfahrung von Ron Rosedale, der auch 40 Jahre Patienten behandelt hat. Mit einer Insulinreduzierenden Diät (er mag den Begriff Keto-Diät nicht).
VG,
Robert
PS: Und nein, Noakes und Inkinen sind keine DT1, die sind DT2...warum? weil die ausschließlich KH "gefressen" (große Mengen) haben...sie wollten beide einen rein auf KH aufbauenden Stoffwechsel. Kein Fett. Das war das Ziel für solche Profisportler...
Hallo Thorsten,
kennst Du das Minnesota Starvation Experiment?
https://de.wikipedia.org/wiki/Minnesota_Starvation_Experiment
Mit Deinen beiden Vorgaben:
* Kalorienzufuhr reduzieren (Kaloriendefizit!!!)
und
* KEINE Präferenzen bezüglich Makronährstoffen
Könnte der Mensch von der Idee hier genau dort landen...bei FDH mit KH. Und dann hast Du einen Riesenproblem. Weil das klappt nicht, da eine Kalorie im Rahmen des Stoffwechsels nicht eine Kalorie ist.
Genau hier greift die Vorgabe LC/Keto.
Dazu auch die Frage von Stefan :-) ...siehe Tim Noakes. Seines Zeichen Marathonläufer. Und Diabetiker. Oder Sami Inkinen. Beide total durchtrainiert. Klar haben die Muskeln zum Verfeuern, aber das kann kein ernsthafter Vorschlag sein. Fett hatten die beide wenig.
VG,
Robert
Hallo Thorsten,
"Durch Glukose alleine ist noch niemand insulinresistent geworden,..."
Das mag stimmen, aber es ist mal wieder der falsche Blickwinkel.
Hier geht es ja nicht um uns met. gesunde...sondern um metabolisch Kranke.
So vor Dir sitzt einer mit Diabetes T2. Was ist Deine Empfehlung?
15 Portionen KH am Tag? 60% KH an der Gesamtenergiemenge?
Darum geht es. Nicht um den Gesunden.
VG,
Robert
Robert,
gut...ich relativiere.
Kein ist nicht richtig, da auch ein minimaler vermutlich gemessen wird. das passiert aber auch bei Protein und Fett.
Beim Kaugummikauen....
Deswegen formulieren wir mal so: kein wirklich relevanter.
Und um dies zu zeigen, könnte man ja Süßstofflösungen direkt den Glukoselösungen gegenüberstellen. Was meineswissens schon gemacht wurde. Mit dem Resultat, dass Süßstoffe keinen relevanten Insulinausstoß erzeugen.
Und ja, das kann man auch so hindrehen, dass der uNterschied plötzlich relevant aussieht.
Nur kein Mensch pfeift sich Cola mit 10g Süßstoff/100ml rein. Mit 10g/100ml HFCS allerdings schon.
Und das ist der sinnvolle Vergleich: Lightlimo vs. Zuckerlimo. Wegen mir auch ein "Laborprodukt", das nur Glucose statt HFCS enthält.
Nur wenn ich das dem Verbraucher sag, dann sollten die Proben im Laden arhältlich sein. Dann hats auch nen Realitätsbezug.
Und das hat die Aussage: Süßstoffe erzeugen Insulinausstoß - selbst wenns wissenschaftlich korrekt ist - nicht!!!
Denn wie gesagt: selbst das Kauen von Kaugummi/Tageszeitungen/Fingernägeln/... erzeugt (messbaren) Insulinausstoß....nur spielt das keine Rolle, sollange der von Glucose vielviel höher ist.
LG
Martin
Hallo Chris
"Was dennoch viel zu viel ist. Man wird nicht durch das gesund, was einen krank gemacht hat."
Exakt. Und ein Kernpunkt von J.Fung ist ja, dass ein Mensch bei vielen Dingen, wie zB Hormonen einen Gewöhnungseffekt bekommt.
Also in etwa so:
Eine große Portion KH am Tag...oder 2 ist unbedenklich wenn Glukose in natürlicher Form, also Reis oder Kartoffel.
Gefährlich: Viele viele kleine Portionen über den Tag => Gewöhnung => Resistenz...im Fall von Glukose dann Insulinresistenz.
Auch wenn Fruktose durch die Verfettung der Leber schneller zur Insulinresistenz führt, so kann man das natürlich mit solch kranken Vorgaben auch mit Glukose schaffen.
VG,
Robert
Hallo Martin,
ich halte tatsächlich die Aussagekraft dieser Studie im Hinblick auf Aspartam auch für wenig aussagekräftig.
Aber "Denn Süßstoffe wie Aspartam, Sucralose, ...erzeugen keine Insulinreaktion"...
Das ist so pauschal auch nicht richtig, da der Mensch schon Insulin ausstösst, wenn er etwas im Mund schmeckt (und ausspuckt).
Also Vorsicht...aber richtig, da bin ich bei Euch: diese Studie von J.Fung beweist nicht seine Aussage, die ich gestern Abend nochmal nachgelesen habe, wo er behauptet, auf diese Studie gestützt, "Aspartam führt zu einem höheren Insulinausstoss als Zucker". Das kann man daraus nicht lesen...wobei ich mir die am WE nochmal ganz genau anschaue.
VG,
Robert
Chris!!!
Für mich ist die Studie in Bezug auf "Süßstoffe erzeugen einen Insulinausstoß" Schrott.
Das hab ich geschrieben, nicht das die Studie pauschal schrott ist.
Und...Robert!!!
Dieses 20min nach Preload hat wenig Aussagekraft. Sehe ich inzwischen auch so. Weil die könnten von den Keksen kommen...
Natürlich kommt das von den Keksen!!! Denn Süßstoffe wie Aspartam, Sucralose, ...erzeugen keine Insulinreaktion, wenn sie in süßkraftäquivalenten Mengen genommen werden.
1g Sucralose vs. 600g Zucker, das wäre ein vergleichbares Experiment!! bzw. dazu im Vergleich 10g/10g. Aber das kriegt man bei Sucralose nur in Pillenform runter.
Deswegen: Haut nicht solche Sätze wie "Süßstoffe erzeugen Insulinausstoß" raus.
LG
Martin
Ich glaube wir sind uns hier einig, dass man bei Diabetes Typ 2 weniger Kohlenhydrate essen sollte, als man verbraucht. Der eine empfiehlt eher viel Fett essen und so gut wie keine KHs, der andere sagt, kein Fett und wenig KHs, so dass man deutlich (im Schnitt 64 Kilo!) abnimmt. An anderer Stelle hatte ich schonmal gelesen, dass 7 Tage fasten (also ausschliesslich Wasser) die schnellste Möglichkeit ist, mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit den Diabetes zu besiegen. Ob nun 1 Jahr Keto, deutlich abnehmen oder 7 Tage fasten darf jeder Diabetes-Kranke, der gesund werden will, selbst entscheiden.
15 Portionen Kohlenhydrate am Tag
Das klingt jetzt schlimmer als es ist. Mit Portion ist keine Mahlzeit, sondern das gemeint, was immer auf den Packungen steht. Also z.B. 2 Scheiben Brot + 2 Esslöffel Marmelade = 4 Portionen. Laut dem Dokument kommt man auf 3-7 Mahlzeiten mit Kohlenhydraten. Was dennoch viel zu viel ist. Man wird nicht durch das gesund, was einen krank gemacht hat.
https://pbs.twimg.com/media/D1oBEDjXgAEy9l_.jpg:large
Auch die Art der Kohlenhydrate ist deutlich verbesserungsfähig. Die Hälfte ist Schrott:
2xWeißbrot, 2xBrot, 1xBrezel, 2xKartoffeln, 1xCornflakes, 1xOrangensaft, 2xMilch, 1xYoghurt, 1xTrockenfrüchte, 1xMelonenbälle, 1xApfel, 1xBanane
Guten Morgen in die Runde,
hier noch weitere Information zur follow up Studie von S.Halberg.
https://blog.virtahealth.com/diabetes-reversal-patient-retention-rate/
Nach einem Jahr waren 60,3 % offiziell nicht mehr Diabetiker (HbA1c ist wieder kleiner als 6,5%). Dazu noch ein bißchen mehr an Info rund um diese Studie...leider doch noch nicht die neuesten Daten nach 2 Jahren. Hatte ich mich auf die schnelle verlesen!
So das war das Positive.
Und jetzt das Negative...zum Kopfschütteln.
Nina Teicholz hat gestern getwittert, dass eine sehr einflussreiche Institution in Amerika einen Diabetiker-Ratgeber herausgegeben hat, der auch für Ärzte als Anleitung gilt. Darin steht:
15 Portionen Kohlenhydrate am Tag ....
Da steckt doch mehr dahinter als blosse Dummheit. Das ganze hat System...pervers und erschreckend. Aber nur mit Dummheit kann man so eine Empfehlung im Jahr 2019 nicht mehr erklären...Kopfschütteln ohne Ende...
VG,
Robert