Forum: Gesundheit - Fruktose ist der "Bösewicht" und häufig das Missverständnis beim Thema Kohlenhydrate
Hallo Chris,
stimmt, die mit 1000 kCal lief nur 7 Tage, die mit 8 Wochen war diese 2. genannte zum Thema:
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/19381015
@Sue: Ich würde einmal: Nüchtern-Insulin, Zucker, HbA1c und LDH1-5 messen.
Vor allem aber Insulin. Kostet nix, misst keiner. So erkennt man sofort, ob der Körper schon massiv Insulin einsetzt, um den BZ niedrig zu halten.
VG,
Robert
PS: Wenn man ganz ganz sicher gehen will macht man den Glukose-Toleranz-Test mit Messung von BZ+Insulin.
Lieber Robert,
klar spucken wir uns nicht in die Suppe. Ich wollte dich nur ein bisschen pieken.
Hierzu
"Bitte schön...ich muss die Studien selbst aber auch noch lesen."
folgendes: Ich hab die Studie auch nicht gelesen, aber jetzt gerade das Abstract und mit Deepl übersetzt:
Abstrakt
Der Verzehr von zuckergesüßten Getränken kann eine der ernährungsbedingten Ursachen für Stoffwechselstörungen wie Fettleibigkeit sein. Daher kann der Ersatz von Zucker durch kalorienarme Süßstoffe eine wirksame Gewichtsmanagementstrategie sein. Wir testeten die Wirkung von Vorladungen mit Stevia, Aspartam oder Saccharose auf die Nahrungsaufnahme, Sättigung und den postprandialen Glukose- und Insulinspiegel.
DESIGN:
19 gesunde magere (BMI=20,0-24,9) und 12 fettleibige (BMI=30,0-39,9) Personen im Alter von 18-50 Jahren absolvierten drei separate Lebensmitteltesttage, an denen sie vor dem Mittag- und Abendessen Vorladungen mit Stevia (290kcal), Aspartam (290kcal) oder Saccharose (493kcal) erhielten. Die Vorlastordnung wurde ausgeglichen und die Nahrungsaufnahme (kcal) wurde direkt berechnet. Hunger und Sättigung wurden vor und nach den Mahlzeiten und jede Stunde am Nachmittag gemeldet. Die Teilnehmer stellten Blutproben unmittelbar vor und 20 Minuten nach der Vorladung des Mittagessens zur Verfügung. Trotz des kalorischen Unterschieds in den Vorladungen (290kcal vs. 493kcal) kompensierten die Teilnehmer nicht, indem sie mehr zu ihren Mittag- und Abendessen aßen, wenn sie Stevia und Aspartam vs. Saccharose in den Vorladungen konsumierten (mittlere Unterschiede in der Nahrungsaufnahme über den ganzen Tag zwischen Saccharose und Stevia=301kcal, p<.01; Aspartam=330kcal, p<.01). Der selbstberichtete Hunger und die Sättigung unterschieden sich nicht nach Zustand. Stevia-Vorladungen reduzierten signifikant den postprandialen Glukosespiegel im Vergleich zu Saccharosevorladungen (p<.01) und den postprandialen Insulinspiegel im Vergleich zu Aspartam- und Saccharosevorladungen (p<.05). Beim Verzehr von Stevia- und Aspartam-Vorladungen kompensierten die Teilnehmer nicht, indem sie entweder bei ihrem Mittag- oder Abendessen mehr aßen, und berichteten über ein ähnliches Maß an Sättigung im Vergleich zu dem, was sie bei der Verzehr der kalorienreicheren Saccharosevorladung verzehrten.
Ich weiss zwar nicht was Vorladungen sind, das wird leider im Abstract nicht erklärt. aber sicher haben die nicht 290-493kcal in Form von Süßstoffen gefressen. Denn bei Stevia werden 100g mit 0kcal angegeben, was vermutlich heißt 0,...!
Das Mengen-Äquivalent von 290kcal kannst Du jetzt abschätzen.
das ist eine 100%ige Schrottstudie!! Sorry, wenn ich so direkt bin.
...und ne Studie zu zitieren, die man nicht gelesen hat ist.......
nothing for ungood
LG
Martin
Puh, hier mal ein konkreter Wert aus beiden Studien (einmal 3g Glucose/Fructose pro kg Körpergewicht und einmal 250g Glucose/Fructose):
Neue Studie: +113 (Fructose, signifikant), +56 (Glucose, signifikant) (nebenbei: Fett +90!)
Alte Studie (1980): 6.0 -> 4.6 (Fructose, signifikant), 5.5 -> 4.9 (Glucose, nicht signifikant)
Die anderen Messwerte bzgl. Insulin aus der neuen Studie, die teils dichter zusammen liegen, wurden in der alten Studie nicht gemessen! Somit kommt die alte Studie zum Schluss, Fructose ist böse, Glucose nicht und die neue kommt zum Schluss: Jedes zunehmen ist böse. Für mich bleibt also hängen:
Zunehmen ist schlecht für die Insulinsensitivität und möglicherweise ist Fructose beim Zunehmen sogar etwas schlechter als Glucose. Nunja, anstatt Fructose zu verteufeln, verteufel ich lieber das schnelle Zunehmen
@Robert:
Die Studie ist nicht genial, weil eigentlich niemand das Ziel hat mit Zucker schnell zuzunehmen und überlegt, welcher Zucker dafür besser geeignet ist. Ausserdem hat deine Studie 7 Tage gedauert, keine 8 Wochen.
Hallo,
vielen Dank für die kurze Zusammenfassung aus dem Buch, Robert.
Ich versuche inzwischen auch möglichst künstliche/verarbeitete Carbs und auch Süßstoffe zu meiden. Gelingt mir zu Hause auch gut, wenn ich auf Dienstreise bin, wie jetzt grade ist das aber schon schwer. Schaue wenigstens dass ich statt Nudeln Gemüse oder wenigstens ein wenig Reis zu meinem Kantinenessen nehme.
Welche Werte belegen "metabolisch Gesund"?
Nüchtern Gluc.und HbA1c? Gibt es noch welche auf die man achten sollte?
Vielen Dank
LG Sue
Hallo Martin,
"...Reis ist Arsen....so, genug in die Suppe gespuckt."
Wir spucken nicht in die Suppe...wir diskutieren :-) ...auch wenn ich grad extrem begeistert bin von dem Buch und von Fung an sich. Man muss auch solche Aussagen kritisch hinterfragen!
Und Reis enthält neben Arsen gern auch Cadmium. Leider. Und Gluten. Daher ein nogo...
Und Entspannung als Entwarnung ist vollkommen akzeptabel :-)
VG,
Robert
Bzw. diese Studie: Das ist die mit den 1000 kCal extra:
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/6986758
Im Buch ist eine Studie, wonach Aspartam und Stevia mehr Insulinausstoss verursachen als eine vergleichbare Menge Zucker.
Diese hier:
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/20303371
So...und die zu Glukose vs. Fruktose ist diese:
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/19381015
Bitte schön...ich muss die Studien selbst aber auch noch lesen.
Dazu eine "geniale" Studie, wo 2 Gruppen mit gesunden Menschen 1000 kCal täglich mehr an Kalorien gegeben wurde. Einmal Glukose, einmal Fruktose.
Gibt es auch einen Link/Namen zu der Studie? Denn ich habe am Wochenende eine Studie gelesen, die das Gegenteil behauptet. (Da war Overfeeding das Problem.)
https://onlinelibrary.wiley.com/doi/full/10.1002/oby.20377
Hallo Martin,
zu den Ersatzstoffen: Siehe Studien aus dem Buch. Leider so wie ich geschrieben habe. So erhöht auch Stevia den Insulinwert. Jason Fung sagt noch zu diesen ganzen Studien rund um Zucker+Ersatzstoffe: Man erkennt immer sehr schnell, wer die bezahlt hat.
Wie auch immer. Meine Warnung zu diesen Stoffen. Jeder ist für sich selbst verantwortlich :-)...ich nehme schon immer Rohrzucker wenn es süss werden soll. Bin aber auch metabolisch gesund.
Und:
"Fruktose wird übrigens insulin-neutral verstoffwechselt...nur so am Rande...aber das wisst ihr ja ."
Das ist ja das Gemeine. Genau so ist es! Fruktose ist so gut wie insulin-neutral...und löst (u. a. durch die Umwandlung in Fett in der Leber) jedoch die Insulinresistenz aus. Gemein, oder?
VG,
Robert
Und direkt die Warnung: Alle (!) Ersatzsüssstoffe sollte man direkt alle in die Tonne werfen. Warum? Weil die genauso Insulin induzieren
Robert...!!!!
Das ist eine multibel wiederlegte, freche Behauptung. Xylit induziert Insulinausstoß...richtig, aber deutlich weniger als Glucose.
Erythrit tut dies nicht. Genausowenig Süßstoffe wie Stevia, Sucralose, Aspartam....etc.
Ach ja, selbst wenn z.B. Sucralose bei gleicher Dosierung(Gewicht) wie Glucose den gleichen Insulinausstoß erzeugen würde, dann wäre das trotzdem sch....egal, da ca. 600mal süßer und somit nur 1/600stel notwendig...also nichts.
Dies soll kein Persilschein für die Nutzung von Zuckerersatzstoffen sein. Auch hier ist mit Vorsicht zu dosieren, aber aus anderen Gründen.
LG
Martin
P.S.
Fruktose wird übrigens insulin-neutral verstoffwechselt...nur so am Rande...aber das wisst ihr ja .
PP.S.
Bei Kartoffel und Reis würde ich eher sagen: Entspannung statt Entwarnung....Chips(sowohl Britische wie auch Amerikanische) sind mit Vorsicht zu geniessen und im Reis ist Arsen....so, genug in die Suppe gespuckt.