Forum: Gesundheit - Heilsames Schweigen (Artikel #255 vom 11.06.2008, drstrunz.de)
Hallo zusammen da fällt mir beim Lesen allerdings noch etwas ganz wichtiges ein. Jeder geht seinen eigenen Weg in seinem Tempo und sucht nach seinem Konzept für das leben und mit dem erlebten um zu gehen. Das ist alles völlig in Ordnung und die Stolpersteine und Erfahrungen sind eben unterschiedlich. Ich habe fast drei Jahrzehnte in einer psychiatrischen Klinik gearbeitet............. Jetzt durfte ich eine andere Erfahrung machen die nichts mit reden und Psychopharmaka zu tun hat. Ich habe eine vierwöchige intensive Yogalehrer- Ausbildung gemacht. Hier haben wir mindestens zwei mal täglich meditiert. Was ich da erfahren habe bzw. durfte war sensationell. Hätte ich so nicht für möglich gehalten. Auch in Gesprächen mit meinen Mitschülerinnen und Mitschülern. Ich habe da Sachen aufgearbeitet und auch bewältigt- ach ja schweigend! Allerdings habe ich ein Gespräch mit dem Meditationsleiter gebraucht um zu lernen mit den erlebten Sachen aus der Meditation um zu gehen. Es hat so gut funktioniert. Es gibt viele Formen der Meditation wie z. B. die Eigenschaftsmeditation. Dort stellt man sich eine Eigenschaft vor, etwas, dass man für sich erreichen möchte und stellt sich im Laufe der Meditation vor wie man denn dann ist mit dieser erreichten Eigenschaft was man damit erreichen möchte- tolle Wirkung. Es lohnt sich unbedingt sich da mal ein zu lassen. Für mich ist die tägliche Meditation nicht mehr weg zu denken. Und alles was so in meiner Seele geschlummert hat, Dinge die mir nicht gut getan haben, die sind jetzt nicht mehr da bzw. drängen sich nicht im Alltag auf und lassen eine Unbeschwertheit zu. Man kann die Dinge aus einer gesunden Distanz betrachten und blickt nach vorne und ja- positiv. Ach ja, über Ernährung, wie wir sie hier besprechen oder leben und über Nahrungsergänzung ist in der Klinik auch nicht geredet oder behandelt worden..... Diese Kombination aus Ernährung- Bewegung und Meditation ist eine sehr tolle Kombination und verspricht mir ( mein Konzept) sehr viel. Es hat sich viel geändert bei mir- alles positiv. Und ich bin so viel gelassener- ein klares Bächlein regt mich nicht auf- wenn es einem hilft- Super!!!!! Alles Liebe Claudia
Hallo Karel, der deutsche Titel lautet "Die neue Psychologie der Zeit". Was ich an diesem Buch sehr schätze, ist die empirische Forschung, die da beschrieben wird. Nicht nur Theorien. Die Frage lautet: Was wirkt tatsächlich? Viel Spaß beim Lesen! Kleine Anmerkung am Rande zu den anderen Diskussionsteilnehmern: ich würde niemals auf einen Depressiven hören bei der Frage, wie ich eine Depression besiege. Denn wer depressiv ist, der hatte ja bisher anscheinend keinen Erfolg mit seinen Strategien. Auch wenn er noch so sehr Experte ist im depressiv sein, ist er für mich nicht kompetent. Die Leute, die es geschafft haben muss man fragen! (Dr. Strunz zum Beispiel). Ist so ähnlich wie mit den Dicken (sorry). Von einer übergewichtigen Person lasse ich mir keine Diättipps geben. LG, Michaela
Hi Michaela, Interessanter Titel, gibt's das Buch evtl. auch auf deutsch? Mit meinem Englisch könnte ich bei Fr. Merkel vielleicht Außenminister werden, aber das war's denn auch schon. "Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft" sind aber doch ungefähr die Ebenen, über die ich oben auch geschrieben hab, daher ja auch die Kritik, sich nur auf eine davon beschränken zu wollen. LG Karel
Hallo zusammen, ich möchte an dieser Stelle eine Buchempfehlung wiederholen: Philip Zimbardo, John Boyd "The Time Paradox" Der menschliche Seele verarbeitet Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Hier haben sich intelligente Psychologen wirklich kluge Gedanken gemacht und intensiv geforscht. Es geht nicht darum, an ein säuselndes Bächlein zu denken. Ich weiß nicht, warum die Leute immer auf sowas kommen. Eine konstruktive Perspektive der eigenen Biographie kann man sich in jeder Hinsicht erarbeiten. Es behauptet ja niemand, dass es ganz einfach ist. Aber bitte lasst Euch doch mal auf neue Ansätze ein. Es gibt in der Welt der Psychologie wahrlich mehr als die veraltete Psychoanalyse. Lest mal das Buch und sagt, was ihr davon haltet. LG, Michaela
Hallo, also ich sehe das hier in der Kategorie an:"wer von einem Spiel keine Ahnung hat, sollte sich auch nicht um die Regeln kümmern." Ist nicht überheblich gemeint, aber wenn bei einem nachts schon mal die Armee des Wahnsinns geklopft hat und man nur laut schreiend auf den Morgen warten kann, dem braucht man echt nicht mit "einem Bächlein klares Wasser" zu kommen. Allerdings glaube ich auch nicht, daß alles wegtherapiert werden muß, was uns so begleitet. Ich habe mal im Sudan gelebt und habe den Bürgerkrieg sehr hautnah erlebt. Als resultat kann ich kein Feuerwerk anschauen(bzw. anhören!), ohne Todesängste auszustehen. Mir wurde dann eine Konfrontationstherapie angeboten, aber jetzt mal echt: so dolle ist mein Leben nicht, daß hier jede Woche in meinem Garten ein Feuerwerk hochgeht. Und das übliche Silvestergeknalle kann ich umgehen. Allerdings haben kürzlich meine Nachbarn nach einer rauschenden Fete unverhofft ein Feuerwerk gezündet. Ich bin fast aus dem Bett gefallen und nach draußen gerannt, immer vor mich hinsagend:"es ist nur ein Feuerwerk..." Draußen treffe ich auf meine Nachbarin, 83 Jahre, weitaufgerissene Augen, laut vor sich hinsagend:"es ist nur ein Feuerwerk..." Wir haben das "Grauen" dann gemeinsam abgewartet und anschließend hat sie mich auf "ein likörchen" eingeladen. Wir haben dann unsere Erfahrung und den Likör redlich geteilt und ich bin Stunden später stockbetrunken aber beseelt nach Hause gewankt. Mein Fazit: 1. wir schleppen alle unsere Traumata mit uns rum 2. wir vergessen überhaupt nichts - verdrängen trifft es eher 3. meine ältliche, liebenswürdige Nachbarin kann mich ohne mit der Wimper zu zucken unter den Tisch saufen 4. nie wieder Kirschlikör - NIE!!!! viele Grüße, Claudia
Hi Reinhard, wegen der täglichen Problemchen sucht man im Allgemeinen doch sowieso keinen Therapeuten auf, das würde die Kasse ja auch gar nicht zahlen. Es geht doch schon um Psychotherapie bei dem was Bernd meinte. Grüße Karel
Hallo Reinhard, da läßt Du mit einem Schicksal alle anderen Menschen mit Depressionen repräsentieren. Robert Enke ist einer von vielen - wovon wiederum vielen aber durch Therapie geholfen werden kann. 100% gibt es nicht. In keiner Therapieform. Leider, wäre auch zu schön. Wäre zu einfach. Das Thema ist viel komplexer. Multifaktoriell, wie es so schön heißt. LG Sandra
Hallo Karel, mein obiger Beitrag vom 2.9. beantwortet deine Frage.
Hi Reinhard, generell würde ich das von Dir natürlich nicht sagen wollen, aber in dem Punkt schon ein bisschen. Welche Art von Störung möchtest Du denn eigentlich mit ausschließlich positivem Denken "behandeln"? Hier ging's doch um Psychotherapie und damit um oftmals ziemlich verfestigte Probleme. Ich denke es bedarf 3erlei: Aufarbeitung des Erlebten, konkrete Lösungen im Hier und Jetzt und Orientierung auf eine gute Zukunft (= positives Denken, wenn Du so willst). Man sollte aber nicht eines rausnehmen und das dann zur alleinigen Strategie erklären. Grüße Karel
Hallo Leute, ich lese in letzter Zeit dauernd, dass ich naiv wäre. Kann ja sein, aber blöd bin ich nicht. Das sind hier Antworten auf ganz konkrete Anfragen. Also, ich bin nicht davon ausgegangen, dass Bernd schwer depressiv ist. Nur um ihn ging es hier.