Forum: Gesundheit - Heutige News - Muskelzuwachs
Nein, nein, ich zweifle nicht grundsätzlich den Muskelzuwachs als solchen an.
Aber die Ausgangsbedingungen sind meiner Ansicht nach nicht mit einem "Normalsterblichen" zu vergleichen. Casey hatte eine besondere (genetische?) Veranlagung, die ihn für Bodybuilding prädestinierte. Er hatte vor dem Experiment massiv Muskelmasse verloren, d.h. sein Körper "kannte" noch den Zustand mit deutlich mehr Muskeln. Sein Bewegungsaparat (Bänder, Gelenke) war schon mal an hohe Trainingsbelastungen adaptiert. Steroide sind in der Hochleistungs-Bodybuilding Szene weit verbreitet; wenn auch möglicherweise in diesem speziellen Fall für 28 Tage evtl. vieleicht nicht; vielleicht aber auch doch ("Tricksereien" werden gerne von den Beteiligten geleugnet, bis sie dann doch Zweifelsfrei nachgewiesen worden sind. Siehe Abgasskandal in der Automobilindustrie).
Ich sagte ja bereits, beeindruckende Werte. Aber die Übertragbarkeit/Relevanz der Ergebnisse hinterfrage ich. Und die Sinnhaftig von extremen Interventionen mit möglicherweise fragwürdigen Langzeiteffekten.
Das ist in etwa so, wie das Ein-Liter-Auto von VW von 2002. Zeigt das Machbare, aber (vorerst) ohne Relevanz für das wahre Leben.
Als anekdotisches Wissen aus dem Reich der Extreme nehme ich das aber gerne mit.
"Im Prinzip zeigt es doch nur, was unter optimalen Gegebenmheiten möglich ist. Und eben nicht, was du oder ich einfach mal so nachahmen könnten."
Kein Widerspruch meinerseits.
Was genau zweifelst du denn jetzt am? Den Muskelzuwachs an sich? Oder ob hier nicht doch Steroide mit im Spiel gewesen waren?
Im Prinzip zeigt es doch nur, was unter optimalen Gegebenmheiten möglich ist. Und eben nicht, was du oder ich einfach mal so nachahmen könnten.
Markus, ja, habe ich gelesen.
Ich habe aber auch schon anders lautende Aussagen gelesen. z.B:
"He was the perfect candidate to 'demonstrate' how HIT would put on tons of muscle. Of course he was on steroids and Mike Mentzer has publicly admitted this, being a close friend of Casey Viator, although Mentzer admits that Arthur Jones may not have known about the steroids, or (imo) chose to 'look the other way' and play ignorant for the experiment's sake."
http://thinkmuscle.com/community/threads/the-colorado-experiment.18114/
"The funny thing is, one of the individuals who was doing the [colorado] experiament confessed later to using steroids, even with steroids his gains are still hard to believe."
http://forum.bodybuilding.com/showthread.php?t=239868
Schwache Quellen, ja, weil Hören-Sagen.
Aber wie schon gesagt, beeindruckender Muskelzuwachs in kürzester Zeit. In wie weit die Ergebnisse aufgrund besonderer Begleitumstände (genetische Veranlagung, Muskel-Memory, Chemie) aber eine brauchbare Aussagekraft haben, bleibt fraglich.
Nicht zuletzt hatte Arthur Jones ein wirtschaftlich-finanzielles Interesse am Ausgang des Experiments. Er wollte ja schließlich auch seine Nautilus Maschinen weiter entwickeln und vermarkten.
Es bleiben Fragezeichen und Schatten eines Zweifels.
Thorsten
wenn du meinen Link liest wirst du finden:
Fact – No special food supplements were used. No growth drugs or steroids were engaged. A reasonably well-balanced diet was consumed, with Viator eating six meals per day...
Casey was not on steroids during the Colorado Experiment. Arthur Jones was clearly against anabolic drugs of any kind and made this clear in all his writings. He noted in his report on the Colorado Experiment that "the use of so-called growth drugs (steroids) is neither necessary nor desirable."
In anticipation that Casey might be accused of taking drugs during the experiment, Arthur hired the toughest guy available to shadow Casey 24/7. Who was this guy? It was Tom Wood, and I've spoken with Tom several times about his participation in the Colorado Experiment and he confirms Casey did not take anabolic steroids during the 28-day study.
Reinhard, es bleibt immer noch ungeklärt, ob Casey Viator Anabolika genommen hat oder nicht. Es gibt einige Berichte im Internet, die darlegen, Casey Viator hätte den Einsatz von Anabolika eingestanden.
Unterm Strich bleibt ein bemerkenswerter Muskelzuwachs in kürzester Zeit. Aber auch die Erkenntnis, dass das weder "normal" ist, noch eine Referenz für "Normalos" darstellt / Darstellen kann.
Und wie bei jedem Extrem, dürfen natürlich mittel- bis langfristige gesundheitliche Aspekte durchaus in Frage gestellt werden; zumindest die positiven.
Streu' also nicht zu viel Asche auf dein Haupt .
LG,
Thorsten
Dann muss ich mich wohl (oder übel) von meinem ursprünglichen Themenstarter-Post vom 20.05. distanzieren. So kann man sich irren, wenn man keine Details und Umstände kennt, sprich zu wenig über einen Sachverhalt weiss!
Na ja, errare humanum est.
Timothy Ferris beschreibt den Fall ja in seinem Buch "der 4 Stunden Körper, 'er beschreibt aber auch wie er selbst in 28 Tagen 15 Kilo Muskelmasse zunahm.
Unter Berücksichtigung bestimmter Faktoren ist schon einiges möglich.
Rechnen wir doch mal ein bischen.
Aussage : "During the first week alone, Viator gained 27.25 pounds of solid muscle. Repeat: That's 27.25 pounds of muscle in 7 days"
Das sind wären ~12,3kg, bzw. 1,76kg/d. Unterstellen wir, dass der Mensch zu ~70% aus Wasser besteht, Muskeln zu ~70-80%, benötigt man für den proklamierten Muskelmassenzuwachs ~352g EW.
Bezogen auf sein Anfangsgewicht von 166,87pound (= 75,6kg) ist das ein EW-Bedarf(!) von ~4,6g/kgKG; nur für den Muskelaufbau.
Aussage : "A reasonably well-balanced diet was consumed, with Viator eating six meals per day."
"He never ate more than 5,000 calories and most days were closer to 4,000"
Bei ~4kcal/g für Eiweiß ("Baumaterial" für "Muskel") wären das bei 352g EW schon ~30%/1400kCal von den max. 5000kcal/d. Dabei ist aber noch keinerlei EW-Anteil für die allgemeine Aufrechterhaltung der Körperfunktionen (Immunsystem, Zellerneuerung, etc.) berücksichtigt.
Die 5000kcal-well-balanced diet muss also mindestens 50% EW enthalten haben. Ist das noch "well-balanced"?
Unter besonderen Bedingungen mag ein derartiger Muskelzuwachs für einen einschlägigen Ausname(kraft)sportler ("Casey had what I considered to be one-in-a-million genetics for bodybuilding.") möglich sein. Es handelt sich dabei aber sicher um das maximale obere Ende des möglichen Spektrums.
Auf jeden Fall ein interessanter Artikel/Bericht.
Hier noch der Bericht eines Zeitzeugen über das Coloradoexperiment
https://www.t-nation.com/workouts/the-colorado-experiment-fact-or-fiction
Hi Greg.
Du sprichts es an: bei Gesunden!
Dummerweise ist z.b. Hashimoto mit 5% bis 10% in der Bevölkerung durchaus weit verbreitet; oftmals ohne, dass die Betroffenen davon wissen. In diesem Umfeld undifferenziert von hohen Jod-Dosen zu berichten, oder noch schlimmer, diese anzuwewnden, kann da ausgesprochen kontraproduktiv sein.
Vor allem, wenn Jod unspezifisch und alleinstehend betrachtet wird (z.B. Lugolsche Lösung). Selbst Chris Michalk von edubliy hat ernsthaft auf Selen als Schutzfaktor hingewisen und legt mittlerweile eher die Algenvariante nahe. Schließlich wird hier Jod nicht isoliert als Einzelsubstanz eingenommen, sondern befindet sich in eine bilogisch-zellulären Matrix mit vielen Begleitstoffen.
Z.B.: http://www.biothemen.de/Qualitaet/algen/wakame-nori-kombu.html
Ein bisschen Vorsicht halte ich für durchaus angebracht.
LG,
Thorsten