Forum: Gesundheit - Infarkte und hohes Cholesterin, genauer LDL vertragen sich nicht
Robert, bekommen Naturvölker Krebs? Das behauptet der Doc. Er sagt auch Wildtiere bekommen keinen Krebs. Andere sagen Krebs kommt auch bei Naturvölkern und Wildtieren vor;-)
Hallo Thomas,
1. Stimmt das, das die keinen Krebs bekommen? Gibt es so lange Studien wie Framingham Follow up (+30 Jahre) und PURE an solchen Völkern?
2. Die haben ein deutlich anderes Genom. Wir haben zB einen großes Teil unseres Immunsystems von den Neandertalern geerbt, den "HLA-Strang"...vielleicht hat das Auswirkungen? Oder das der Neandertaler nahezu nur Fleisch gegessen hat...kamen auch wiederrum andere Gene in uns rein...
Da sind so viele Fragezeichen...was sehr gut mit KHK korreliert ist Zucker ;-)
VG,
Robert
Wenn Naturvölker mit einem Gesamtcholesterin von 120 daherkommen und laut Dr. Srunz keinen Krebs kennen, wie verträgt sich das mit den Studienergebnissen, die niedrige Cholesterinwerte in Verbindung mit erhöhter Krebsrate bringen?
Richtig Robert, das Thema Post-Infarkt machte ich auf, weil es grundsätzlich mit dem Pre-Infarkt zusammengewürfelt wird. Auch der Doc argumentiert beim Cholesterinthema grundsätzlich um Zusammenhang Cholesterinwert bei Gesunden. Die Situation nach meinem Infarkt wird mehrmoder weniger in einem Nebensatz abgehandelt.
Deswegen will ich die Fakten zu der Thematik einfach mal trennen.
Die Situation ist ähnlich, wie die Auseinandersetzung zum Thema Fleisch, das grundsätzlich ohne Kontext dargestellt wird.
Guten Morgen Thomas,
...ich ziehe den Beitrag auch mal hier rüber...
Du musst die Framingham Follow Up lesen...die erste war aus 1960 und zeigte in der Tat einen leichten Zusammenhang zwischen Fett und KHK. Anders dann die FollowUp. Hier extra für Dich, aus meinem Buch. Die alte Studie zitiere ich auch gar nicht:
30 Years of Follow-up From the Framingham Study, Keaven M. Anderson, PhD, JAMA. 1987;257(16):2176-2180, PMID: 3560398
Und da zeigt sich z.B.:
1. Cholesterinwerte unter 190 erhöhen das Risiko Dickdarmkrebs .
2. Das die Streblichkeit steigt, wenn das Cholesterin sinkt.
"There is a direct association between falling cholesterol levels over the first 14 years and mortality over the following 18 years (11% overall and 14% CVD death rate increase per 1 mg/dL per year drop in cholesterol levels)."
Was dort aber auch steht...und das wäre eigentlich ein krasser Widerspruch, den ich bislang auch noch nicht gelesen habe:
"Under age 50 years these data suggest that having a very low cholesterol level improves longevity."
Also mit dem Alter 50 scheint sich der Wert zu ändern? Klingt ein bisschen widersprüchlich.
Und ja...all diese Studien haben sich damals damit beschäftigt: ist es sinnvoll, dass gesättigte Fett zu verbannen und durch sogenannte Pflanzenöle (von mir auch gern als Industrieabfall bezeichnet) zu ersetzen. Und auch nur darum ging es mir...und die Antwort ist ganz klar nein. Und die Antwort wird sogar noch klarer, wenn man nicht 60-70% der täglichen Energie per KH zu sich führt und so dramatisch sein Fettprofil ändert, Thema Tri+HDL.
Die Diskussion mit Post-Herzinfarkt hast Du aufgemacht ;-)
VG,
Robert
Genau, ein eigener Thread ist sehr sinnvoll für dieses Thema.
Was ich bislang zu KHK gelernt habe: Das ist ähnlich komplex wie Krebs. Und LDL als Quantität spielt keine Rolle, wohl aber die Qualität des LDL, d.h. welche Kategorie ist das LDL.
HDL ist sehr wichtig, Trigylceride sind sehr wichtig. Blutdruck ist wichtig. Entzündungen im Körper sind sehr wichtig (C-RP), Mikronährstoffe sind sehr wichtig (D, K2, Mg, ...), APOB ist wichtig, NOS ist wichtig, 9P21 spielt auch mit rein...
Was aber alle Studien bislang zeigen: die bloße Höhe vom LDL ist pre Infarkt unwichtig. Wobei wohl bei vielen Menschen, aufgrund der zucker- und kohlenhydratreichen Ernährung oftmals das kranke kleine LDL dominieren wird...
Und niedrige Gesamtcholesterinwerte korrelieren in vielen Studien mit Krebs. Das war schon 1970 so...und zieht sich bis heute durch, siehe zB
"Association of change in total cholesterol level with mortality: A population-based study"
Direkt nach dem Infarkt macht es sehr wahrscheinlich schon Sinn, Statine zu geben, um das wahrscheinlich "krankmachende kleine LDL" zu drücken. Ist jedoch ein sehr spezielles Thema. Denn all die oben genannten anderen Punkte wollen auch adressiert werden!
VG,
Robert
Wieder einmal ein Kontext sensitives Thema, ohne ein "One fits All", wie es scheint.
LG Thorsten
Zum Thema
https://dr-heart.de/die-cholesterin-luege/https://dr-heart.de/die-cholesterin-luege/
Offenbar stimmt es einfach nicht ht, wenn behauptet wird, LDL ist uninteressant bei der Ausbildung ateriensklerotischer Prozesse. Der Link geht auf die typischen Argumente ein.
Thomas V. schreibt:
Richtig...aber...es gibt noch Lipidiologen, die forschen direkt an der Materie. Bei so einem war ich gerade in der Uniklinik Kiel, der von Dr. Strunz schon erwähnte Prof. Schreiber. Der sagt genau das selbe: Infarkte und hohes Cholesterin, genauer LDL vertragen sich nicht. Deine These zu den Trigs und dem HDL unterstützt er vollkommen, ganz im Gegensatz zu niedergelassenen Kardiologen.
Die Vorgehensweise eines Dr. Strunz wird auch voll unterstützt, Bewegung, Ernährung und NEM. Bei den NEM wird gerade geforscht wie was wirkt, welche Dosierungen, was etwas bringt und was lediglich Laborkosmetik darstellt.
Auch NO ein großes Thema, Entzündungsprozesse des Endothels etc. Alles befindet sich in der Forschung.Die sind gar nicht so verbohrt, wie wir denken;-)
Aber sie sagen auch, nach einem Infarkt muss das LDL runter - auf Werte, je nach Risikolage zwischen 40 und 70!