Forum: Gesundheit - Jod und Psychopharmaka

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bluesisk 249 Kommentare Angemeldet am: 07.06.2018

@Martin F.

 

"Betrachtet man diesen Punkt mal auf Stufe 2, muss man sich fragen: woraus macht denn das Venlafaxin das Noradrenalin???? Und: kann es das auch, wenn die Grundstoffe fehlen?? Natürlich nicht wirklich bzw. nicht besonders gut."

 

Venlafaxin "macht" kein Noradrenalin, es hemmt dessen rasche Wiederaufnahme in die Präsynapse. Depressionen sind in den meisten Fällen keine Mangelerkrankung, sondern eine Erkrankung des Wiederaufnahmemechanismus, der überaktiv ist und die Neurotransmitterkonzentrationen zu rasch

durch die Wiederaufnahme in die Präsynapse reduziert.

 

Anders formuliert: Die zwischensynaptische Konzentration an Serotonin und Noradrenalin ist nicht aufgrund eines Ernährungsmangels (also aufgrund eines Mangel an den Vorstufen von Serotonin und Noradrenalin) erniedrigt, sondern weil deren Rückresorption erhöht ist. Auffüllen mit den Vorstufen ist gut und schön, setzt aber nicht an der eigentlichen Ursache an: die zu rasche Wiederaufnahme! Wiederaufnahmehemmer (SSRI/SNRI) setzen genau dort an und blockieren die überaktive Rückresorption.

 

Darum werden sich Tryptophan, Tyrosin und Phenylalanin in der Behandlung psychiatrischer Erkrankungen niemals durchsetzen können.

 

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Reneee 109 Kommentare Angemeldet am: 20.02.2019

Hallo Martin!

Kein Problem! :) 

Ich höre so etwas immer wieder, und nehme es mittlerweile nicht mehr persönlich. Ich halte eigentlich gar nichts von

Venlafaxin. Da es aber vorerst hilft, muss ich vorerst dabei bleiben. Hatte damals 150 mg davon, habe es im Selbstversuch

langsam ausgeschlichen bis auf 0. Hatte zuerst eine Art Manie, danach bin ich ins Höllenloch hineingestürzt. Nur noch im Bett gelegen,

mit Suizidgedanken usw.

Widerwillig habe ich mich dann dazu entschlossen, wieder Venlafaxin zu nehmen. Musste danach sogar hoch auf 300 mg. Und dann ist zusätzlich das Dogmatil (Sulpirid) dazugekommen, damit ich wieder halbwegs klar kam. Nachdem es mir besser ging, habe ich es wieder geschafft, das Venlafaxin langsam auf 150 mg zu reduzieren. Bin dann sogar auf 100 mg runtergekommen, da ging es mir aber wieder schlecht, weshalb ich wieder auf 150 mg raufgegangen bin. Und da bin ich nun seit 8-9 Monaten in etwa.

 

 

Was das Jod betrifft habe ich mich anfangs leicht gesteigert. Habe mit Kelp-Algen begonnen (0,2 mg pro Tablette),

und mich von Tag zu Tag gesteigert. Danach bin ich auf die Lugol´sche Lösung umgestiegen, da hab ich anfangs 

auch leicht gesteigert. Irgendwann wollte ichs dann mal Wissen und hab im Selbstversuch die Dosen drastisch erhöht,

als ich von Leuten gelesen habe, die 200 mg täglich nehmen. Jetzt weiß ich zumindest, dass es für mich definitiv zu viel war.

Bin erstmal wieder weg vom Jod. (Hab mir die Lösung sogar transdermal auf Stirn und Schläfen geschmiert :D )

 

 

Mein Blut hab ich testen lassen. Weiß jetzt aber nicht so genau, ob es eine große oder kleine Blutanalyse war.

Mein Hausarzt am Lande ist halt leider auch ein Ewiggestriger :(

 

Von Dr. Strunz hab ich ehrlich gesagt noch nichts gelesen. Habe aber gerade ein Buch von Dr. Spitzbart. Der geht,

denke ich, in eine ähnliche Richtung. Er spricht von 47 Grundstoffen im Körper, wobei das schwächste Glied, bzw. die schwächsten Glieder zu diversen Krankheiten führen kann/können. Das Buch heißt: Entschlüsseln Sie Ihren Gesundheitscode. 

 

Zu Kaffee: da bin ich leider ziemlich in der Sucht drinnen, und schaffe es trotz besserem Wissen nicht, von dem Teufelszeug loszukommen.

Lieben Gruß, und einen wunderschönen Tag wünsche ich dir!

 

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Martin F. 1647 Kommentare Angemeldet am: 28.05.2018

Hallo Renee,

erst mal: sorry für mein "lass doch einfach mal...".

Rutscht mit immer wieder raus. Obwohl ich doch weiss, dass das nicht so einfach ist.

Aber zu deinem Problem: 100mg Iod ist natürlich - auch kurzfistig - ne ziemlich hiohe Dosis.

Hast Du eigentlich schon mal eine große Blutananlyse machen lassen?

Wie der gute Dr. immer wieder betont: manchmal hilft es wenn man andere (bzw. alle) Defizite auffüllt, als die von denen man meint, dass da das eigentliche Problem liegt.

Versuch doch mal diesen Ansatz. Da machst Du zumindest ganz sicher nicht falsch.

Venlafaxin wirkt auch auf Noradrenalin und das hebt ganz deutlich den Antrieb

Betrachtet man diesen Punkt mal auf Stufe 2, muss man sich fragen: woraus macht denn das Venlafaxin das Noradrenalin???? Und: kann es das auch, wenn die Grundstoffe fehlen?? Natürlich nicht wirklich bzw. nicht besonders gut.

Deswegen: Tyrosin und Phenylalanin (und den Rest des Aminogramms nicht vergessen). Dann brauchst Du möglicherweise auch kein Venlafaxin mehr. Dann reicht evntl. auch ein starker Kaffee und etwas Taurin, damit die Pumpe nicht durchdreht (und vielleicht noch ein Nikotinkaugummi - wirkt auch auf Noradrenalin!!)

LG

Martin

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Robert K. 3838 Kommentare Angemeldet am: 28.05.2018

Hi Thorsten,

>Grundsätzlich gilt, wer nicht genau weiß was und warum er es macht, sollte nicht auf Verdacht mit Hormonen rumspielen. Die kleinen Biester sind extrem mächtige Stellschrauben >im Körper.

Sorry..hattte Deine Email nicht zu Ende gelesen. 100% agreed. Genau so ist es...und genau das machen Ärzte, die oben genannte Mittel verschreiben ;-)

Im Buch sind auch Studien zitiert, wo Personen in verschiedenen Gruppen die gleiche Anzahl von kCal essen, aber in unterschiedlicher Zusammensetzung. Denn Essen beeinflusst die Hormone massiv...bzw. die Makros. Und schon landen wir bei LC :-) ...denn bei HC haben die Leute mehr zugenommen. Wohlgemerkt, alle drei Gruppen essen die gleiche Anzahl von kCal. Fung räumt gleich am Anfang mit der Kalorien-Hypothese auf.

VG,

Robert

 

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Robert K. 3838 Kommentare Angemeldet am: 28.05.2018

Guten Morgen Thorsten,

die jeweiligen Studien zu den einzelnen Mitteln sind an jedem Medikament verlinkt. Ich würde Dir das Buch auch tatsächlich mal ans Herz legen, da dieses Buch hervorragend erklärt, was für verheerende Wirkung durch Insulin kommt, wenn der Mensch nicht mehr met. gesund ist.

Insulin ist der Schlüssel! Und nicht das leidige Thema Kalorien. Es sind im Buch alle wichtigen und zT auch sehr groß angelegten Studien (u.a. von Ancel Keys oder WHI...oder Biggest Looser) drin aufgeführt. Und warum die scheitern müssen...weiß man schon seit 1900. Da wurde auch schon eine solche Studie durchgeführt.

Hier bei den Studien haben die Leute durch die Einnahme der Medikamente an Gewicht zugelegt. Und auch als Gesunder wirst Du diese Wirkung, bei gleichem Essen, merken.

Natürlich kann man immer gegen (bekannte) Wirkungen von Medikamenten oder Hormonen ankämpfen. Sport...Verzicht auf essen. Aber auf der anderen Seite sollte man niemals den Fehler machen, die Hormone zu unterschätzen. Wurde lang genung gemacht...mit bekannten Ausgang.

Es geht auch nicht um eine Einmalgabe...sondern die Menschen nehmen Medikamente idR jeden Tag...mehrfach.

VG,

Robert

PS: Das andere krasse Gegenbeispiel ist der Diabetes Typ 1 Patient, der kein Insulin spritzt. Der kann soviel essen wie er will...er wird abmagern + verhungern. So war der Verlauf vor der Entdeckung vor Insulin. Also bitte die Hormone nicht unterschätzen. Insulin, Ghrelin, Leptin und Glukagon.

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:-) 7234 Kommentare Angemeldet am: 22.05.2018

Sorry Robert,

"Fung schreibt, es ist einfach jemanden fett zu bekommen: Man spritzt /gibt Insulin (oder Cortison) ...logisch, wa?"

Aber was ist daran logisch?

Bei einem metabolisch gesunden Menschen geht der Insulinspiegel temporär hoch (so wahr?) und normalisiert sich schnell wieder. Allenfalls droht eine kurze Episode leichter Unterzuckerung.

Wer nicht metabolisch gesund ist, hat sowieso ein Grundproblem.

Btw. Bodybuilder verwenden gelegentlich Insulin zum Muskelaufbau. Die kriegen Muckies und werden nicht Fett.

(Zuviel) Insulin ist dann ein Problem, wenn es chronisch (zu) hoch ist. Z.B. bei Insulinresistenz, Dauer-Zuckerkonsum, Dauer-insulinogenem-Eiweißkonsum(!), Dauer-Gespritztbekommen (Infusion).

Grundsätzlich gilt, wer nicht genau weiß was und warum er es macht, sollte nicht auf Verdacht mit Hormonen rumspielen. Die kleinen Biester sind extrem mächtige Stellschrauben im Körper.

LG, Thorsten 

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Robert K. 3838 Kommentare Angemeldet am: 28.05.2018

Hi Blue,

also das kommt vom Buch "The obesity code", Seite 84f ...und es geht um Olanzapine, Gabapentin und Quetiapine als Mittel.

VG,

Robert

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Reneee 109 Kommentare Angemeldet am: 20.02.2019

Vielen lieben Dank Robert! <3

 

Dieses Buch könnte mir tatsächlich weiterhelfen!

Wird baldigst erworben!

 

Lieben Gruß, und einen schönen Samstag euch allen!

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bluesisk 249 Kommentare Angemeldet am: 07.06.2018

"Weil die den Insulinspiegel im Körper erhöhen!"

 

Laut folgender Studie ist es umgekehrt, die Sekretion des Insulins wird unter SSRI gehemmt und infolge entwickelt sich eine Insulinresistenz:

 

 

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/23275337

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Robert K. 3838 Kommentare Angemeldet am: 28.05.2018

Guten Morgen Martin, hallo Rene

zu Deiner Frage :-)

>Wenn Psychopharmaka den Antrieb/Stoffwechsel hochdrehen, warum werden die Konsumenten dann fett??

Die kann ich (dank J. Fung) einfach erklären...vorgestern gelesen: Weil die den Insulinspiegel im Körper erhöhen! So einfach...j.Fung schreibt, es ist einfach jemanden fett zu bekommen: Man spritzt /gibt Insulin (oder Cortison) ...logisch, wa?

So Rene, ich empfehle Dir das Buch von Julia Ross, "Was die Seele Essen will" (englische Version: The mood cure). Das Buch ist für Dich geschrieben worden von einer Ärztin, die eine Klinik für Patienten mit Depressionen betreibt und diese mit Essen, dem richtigen, und den richtigen NEMs (zB Tryptophan, Zink, L-Glutamin ...) behandelt.

Kann ich Dir nur wärmstens empfehlen.

VG,

Robert

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