Forum: Gesundheit - Klima und Co.

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St. W. 1315 Kommentare Angemeldet am: 28.05.2018

"Wieso konnten Energiekonzerne in Deutschland 2022 ihre Gewinne nahezu verdoppeln?"

und wieso gehen Windkraftfirmen pleite bzw. wandern ab?

https://www.focus.de/finanzen/boerse/aktien/nordex-schliesst-werk-energiewende-paradox-deutsche-windkraftfirmen-stecken-in-der-krise_id_94915566.html

 

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:-) 7234 Kommentare Angemeldet am: 22.05.2018

Moin Thomas.

"warum ist der Strompreis/Arbeitskreis in Deutschland so hoch? Ich sehe da in erster Linie die hohen Netzkosten, die Umlagen für abgeschalteten Strom, und die unzureichende, unregelmäßige Verfügbarkeit."

Verfügbarkeitsprobleme haben wir keine. Die Stromversorgung war im letzten Jahr, auch im internationalen Vergleich, in höchstem Maße zuverlässig; trotz Ukraine-Krieg und Problemen mit franz. AKW.

Netzkosten machen sicher einen erheblichen Anteil aus; Zusammen mit Steuern und Abgaben knapp 50%.

EEG Umlage spielt keine Rolle mehr, die ist seit Juni 22 ausgesetzt.

Redispatch/Netzengpassmanagement spielt möglicherweise eine Rolle (solange der Netzausbau hinterher hinkt). Die Kosten für 2022 werden auf 4,2 Mrd € geschätzt. Ergibt bei einem Jahresstromverbrauch von 484,2TWh 2022 aber nur einen Anteil von ~0,86ct/kWh.

 

"Jetzt fließen die Subventionen in den Ausbau der CO2 Neutralität mit ungewissen Ausgang und treiben den Strompreis nach oben."

Der EE-Ausbau ist nicht Treiber des Strompreises (Arbbeitspreis).

 

"Schweden, Norwegen, Frankreich, alle diese Länder sind deutlich weiter in der CO2 Neutralität, nicht zuletzt aufgrund der Nutzung der Atomkraft."

Schweden erzeugt ~60% seines Strom kostengünstig regenerativ.
Norwegen hat kein komerzielles AKW.
In Frankreich werden Strompreise staalich festgesetzt/subventioniert. So sehr, dass AKW-Betreiber EDF durch staatliche Übernahme vor Konkurs gerettet werden musste.
Finnland hat seinen neusten Reaktor gedrosselt, weil er aktuell nicht wirschaftlich betrieben werden kann (zu viel billiger EE-Strom).

Dass in anderen Ländern Strom billiger zu haben ist als bei uns, liegt nicht an evtl. vorhandenen AKW.

"Aktuell wird dem "Götzen" Klima seitens der Grünen alles geopfert, bis hin zur wirtschaftlichen Grundlage Deutschlands und vor allem des sozialen Friedens."

Es ist ein Fehlschluss, den EE-Ausbau oder das Abschalten der letzten drei AKW als Ursache für unser aktuelles Strompreisniveau (Arbeitspreis) anzusehen und beides den Grünen anlasten zu wollen. Man muss die Grünen ja nicht mögen und man kann sie sicher für  Vieles kritisieren, aber bitte für Sachen, die sie auch (maßgeblich) zu verantworten haben.

Wieso konnten Energiekonzerne in Deutschland 2022 ihre Gewinne nahezu verdoppeln?

 

 

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St. W. 1315 Kommentare Angemeldet am: 28.05.2018

In meiner Welt ist es egal, wann ein Anhaenger des AKW Ausstiegs sich darueber beschwert, dass die AKWs der Nachbarlaender ungenuegend verfuegbar sind, auch wenn das der Wahrheit entspricht.

Das Aequivalent waere: in D Viehzucht zu verbieten und sich im gleichen Zug darueber zu beschweren, dass Argentinien nicht genuegend Fleisch liefern kann ...

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:-) 7234 Kommentare Angemeldet am: 22.05.2018

Stefan,

Comedy ist, ein Zitat aus einer Aktuellen Stunde "Energiesicherheit" des Bundestages von vor über einem Jahr (28.09.2022) jetzt hier ins Feld zu führen. Denn natürlich stand es 2022 um die Verfügbarkeit der französischen AKW bekanntermaßen bemerkenswert schlecht (-> August 2022 +40%). Und daran hatte sich auch in den Folgewochen nichts wesentlich geändert.

https://www.ingrid-nestle.de/reden/aktuelle-stunde-energiesicherheit/

https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/frankreich-atomkraft-atomkraftwerke-emmanuel-macron-edf-energiekrise-1.5728318

https://www.fr.de/politik/atomkraft-in-frankreich-schwaechelt-92006861.html

 

Spoiler: EDF will 2025 mit der Überprüfung und Reparatur der französischen AKW fertig sein. also noch mindestens 2 Jahre, in denen in der Bundesrepublik bei derzeitigem Ausbautempo weitere ca 25GW PV und(!) 6GW WKA instaliert werden; gut genug für ca. 50TWh/a (entspricht ~4x AKW Isar 2).

 

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Thomas V. 6036 Kommentare Angemeldet am: 22.05.2018

Eine gute Frage Thosten, warum ist der Strompreis/Arbeitskreis in Deutschland so hoch? Ich sehe da in erster Linie die hohen Netzkosten, die Umlagen für abgeschalteten Strom, und die unzureichende, unregelmäßige Verfügbarkeit. Gefühlt rangieren wir immer an der unteren Grenze des Benötigten.

Hinzu kommt, der Atomstrom wurde massiv subventioniert, ist aber...und das muss man zur Kenntnis nehmen...CO2 neutral. Jetzt fließen die Subventionen in den Ausbau der CO2 Neutralität mit ungewissen Ausgang und treiben den Strompreis nach oben.

Die Prognosen zur Entwicklung des Strompreises sehen nicht sehr optimistisch aus. Für mich ist das der große Pferdefuß bei der Heiz-und Energiewende. Ich habe einfach den Eindruck, es ist viel zu viel Wunsch und Ideologie im Spiel und viel zu wenig Pragmatismus.

Schweden, Norwegen, Frankreich, alle diese Länder sind deutlich weiter in derCO2 Neutralität, nicht zuletzt aufgrund der Nutzung der Atomkraft. 

Meiner Meinung nach treibt man mit der Atomkraft den Teufel mit Beelzebub aus, womit sich die Frage stellt, wie hoch man den Klimaschutz Werten soll. Gemacht werden muss etwas, keine Frage - nur in welchem Umfang, zu welchen Kosten und mit welcher Priorität!

Aktuell wird dem "Götzen" Klima seitens der Grünen alles geopfert, bis hin zur wirtschaftlichen Grundlage Deutschlands und vor allem des sozialen Friedens.

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St. W. 1315 Kommentare Angemeldet am: 28.05.2018

Wenn sich die grüne Bundestagsabgeordnete Ingrid Nestle beschwert, dass die "miserable Verfuegbarkeit der Atomkraftwerke in Frankreich" eine grosse Krise ist, dann ist das doch eine Comedy und irgendwo haengen versteckte Kameras, oder ???? Gibt's 'ne andere Erklaerung ???

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:-) 7234 Kommentare Angemeldet am: 22.05.2018

Die Frage ist, woraus resultiert der hohe Strompreis? Die eigentlichen Stromerzeugungskosten machen nur einen kleinen Teil dessen aus, was die Endverbraucher letztendlich zu zahlen haben (Arbeitspreis).

Das der Arbeitspreis z.B. in Frankreich deutlich niedriger liegt, ist nicht auf den hohen Atomstrom Anteil zurückzuführen,  sonder auf eine andere Gestehung des Strompreises und staatliche Subventionen.  Die Differenz muss dann anderweitig wieder reingeholt werden. 

Einfach nur auf den Arbeitspreis hier vs. dort zu schielen, greift meiner Meinung nach zu kurz.

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Thomas V. 6036 Kommentare Angemeldet am: 22.05.2018

Das Problem sehe ich weniger darin, wie lange wir noch auf die Kohle zurückgreifen müssen. Problematischer ist eher, dass die Strompreise nach Prognosen, auch nach der Umstellung auf die Regenerativen kaum sinken werden. Prognostiziert wird ein Strompreis von 40ct in der Zukunft. Das ist für einen Wirtschaftsstandort wie Deutschland, der viel Energie benötigt, zu teuer. 

Wenn jetzt die Industrie ins Ausland geht, dort deutlich niedrigere Preise zahlt, weil diese Länder eben nicht das CO2 so im Focus haben, produzieren sie nicht nur billiger, sondern sie emitieren auch mehr CO2, als sie es bei einer Produktion in Deutschland angefallen wäre. D.h.Deutschland schreibt sich auf die Fahne, weniger CO2 zu produzieren, dafür wird es verstärkt im Ausland ausgestoßen. 

Mit anderen Worten, Deutschland rechnet sich seine Klimabilanz schön, hat aber global gesehen, genau das Gegenteil erreicht.

Deswegen will unser Wirtschaftsminister jetzt auch den Industriestrompreis. Dieses Verhalten zieht sich durch die Rot-Grün Politik wie ein roter Faden. Erst wird der Energiepreis hochgeschraubt (Gas, Öl , Strom), dann kommt das böse Erwachen und es wird mit Subventionen dagegen gehalten.

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St. W. 1315 Kommentare Angemeldet am: 28.05.2018

Es braucht anscheinend sehr viele Worte, um Schwachsinn schoenzureden...

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:-) 7234 Kommentare Angemeldet am: 22.05.2018

Was dieser ach-so-ökologische Atomstrom, auch für die Stromprodukion in der Bundesrepublik Deutschland bedeutet, fasst das Umwelt-Bundesamt wie folgt zusammen:

Durch Stromexporte (vor allem nach Frankreich) stieg das Stromhandelssaldo von ca. 18 Terrawattstunden (TWh) in 2021 auf ca. 28 TWh in 2022, wodurch etwa 12 Mio. t CO2-Emissionen für Strom entstanden, der nicht in Deutschland verbraucht wurde. Das sind 4,7 Prozent der Emissionen aus der ⁠Bruttostromerzeugung

 
Die insgesamt produzierte Strommenge in Deutschland wird als Bruttostromerzeugung bezeichnet. Sie wird an der Generatorklemme vor der Einspeisung in das Stromnetz gemessen. Zieht man von diesem Wert den Eigenverbrauch der Kraftwerke und die Verluste durch den Stromtransport ab, erhält man die Strommenge, die dem Endverbraucher zur Verfügung steht (Nettostromerzeugung).

Ja, ja 56 AKW für die Stromversorgung und trotzdem auf schmutzigen Kohlestrom aus Deutschland angewiesen sein. So ökologisch, sicher, zuverlässig, preiswert und autonom ist die  Stromversorgung mit Atomstrom...

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