Forum: Gesundheit - Klima und Co.
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Thorsten, du schreibst ja selbst, vieles der Ziele entsprechendem grünen Wunschkonzert. Dann schreibst du:
...da gehe ich voll mit, mit einer Einschränkung - die Verhältnismäßigkeit sollte gewahrt bleiben! Gerade diese Verhältnismäßigkeit haben unsere grünen Phantasten leider nicht im Griff, was man an Zurückruderaktionen sieht, wie aktuell bei den Bauvorschriften, den GEG Entwürfen etc.
Ich glaube, würde mit mehr Augenmaß vorgegangen, mehr Sachkenntnis ins Spiel kommen, eine realistische Einschätzung des Machbaren und eine professionelle Umsetzung der Ziele erfolgen, die Koalition würde deutlich besser dastehen als aktuell und die Akzeptanz der Bevölkerung für derartige Maßnahmen wäre deutlich größer und konstruktiver! Politische Randgruppen und das Heer der Desinformanten hätten kaum noch eine Existenzbasis.
Na, da hatt ja einer richtig nachgedacht.
a) noch keine ausreichenden (regenerativen) Alternativen vorhanden.
b) schon mal was von Rekuperation gehört? BEV: ~15-25kWh/100km, Verbrenner ~60-150kWh/100km. Aber ja, rin BEV ist in der Regrl etwas schwerer; ist aber trotzdem deutlich effizienter im Antrieb.
Denkanstoesse gefaellig?
a) Die Japaner bauen weiterhin auf Kernernergie! Haben sicher keine Ahnung und Thorsten nicht konsultiert...
b) Thema: E-Auto: Zitat: "Reine Stromer dagegen kommen durchschnittlich auf 1,9 Tonnen, wobei schon auf die Batterie bis zu 750 Kilogramm entfallen können." Masse will beschleunigt werden - braucht Energie ;-)
"Ganz einfach Thorsten, weil Deutschland als einziges Land ausschließlich mit regenerativen Energien agieren möchte."
Das rangiert bei mir auf dem gleichen Level, wie der Wunsch nach Null Verkehrstoten. Schönes Ziel einer Idealvorstellung, aber mittelfristig nicht zu 100% sicher erreichbar.
Aber selbst wenn es "nur" eine Idealvorstellung ist, sollte man sich bemühen, möglichst nahe heran zu kommen.
Saisonale Überschüsse z.B. in Power2X Anlagen zu nutzen und quasi regeneratives Erdgas in die Speicher zu drücken, kann durchaus eine Option werden. Ebenso die verstärkte Nutzung von Biogas. Und wer weiß, vielleicht haben wir eine saisonale Energiespeicherung noch bevor die Kernfusion Marktteilnehmern ist.
Einstweilen werden wir die regenerative Energieerzeugung weiter ausbauen, Mobilität weiter elektrifizieren (und dadurch den Primärenergieeinsatz reduzieren).
Und jeder Dachflächenbesitzer kann seinen Beitrag dazu leisten.
Ganz einfach Thorsten, weil Deutschland als einziges Land ausschließlich mit regenerativen Energien agieren möchte.
Dänemark ist aufgrund seiner Bevölkerungsstruktur ein schlechtes Beispiel. Die Mehrzahl lebt in den Städten, davon die meisten in Kopenhagen. Da ist Fernwärme das Maß der Dinge. Energieintensive Industrie ist kaum vorhanden
Deutschland ist völlig anders aufgestellt, allein die Industrie benötigt ein Vielfaches der Energie, die ganz Dänemark verbraucht!
Übrigens, das Ende der Kernenergie musst du nicht verteidigen, da bin ich voll bei dir! ;-)
Aber wie gesagt, Deutschland als sehr dicht besiedelt es Land, hoch industrialusiert, allein mit regenerativen "Flatterstrom" versorgen zu wollen, nenn ich sportlich, oder auch leichtsinnig. Das Ganze unter Federführung von RotGrün...da fehlt mir echt dein Optimismus, Thorsten. Ich fürchte, da kommen noch schwere Zeiten auf uns zu.
"Nenne mir doch ein einziges Land, dass ausschließlich auf Wind, Biogas und Sonne setzt!"
Warum "aussschließlich"? Warum nicht "überwiegend"?
In letztere Kathegorie würde DK fallen. Über die Hälfte der Stromproduktion aus Windkraft, gut ein Viertel aus Biomasse/Biogas, PV noch gering, aber mit großen Zuwachsraten, Kohle und Erdgas spielen kaum eine Rolle, dafür aber WP bis hin zu Großanlagen für Fernwärmenetze. Man hört wenig von chaotischen Zuständen aus DK, wegen dauernder Dunkelflauten...
Das Ziel kann und muss es sein, den Verbrauch fossiler Primärenergieträger zu senken, bzw. zu minimieren. Tunlichst ohne sich andere Probleme/Gefahren ins Land zu holen, die potentiell große Areale unbewohnbar machen können.
Und entgegen vereinzelter landläufiger Meinungen, ist die Stromversorgung in Deutschland weder durch den Wegfall von 3 AKW, noch durch den Ausbau von EE in Schieflage geraten noch irgendwie unsicherer oder unzuverlässiger geworden. Einen leichten Anstieg der CO2 Emissionen 2021/22 gab es nicht zuletzt, weil deutsche Kohle- und Gaskraftwerke ausgefallenen Grundlast-AKW-Strom in Frankreich ersetzen mussten.
Dummerweise produziert die PV dann besonders viel Strom, wenn die WP gar nicht läuft. Dez/Jan dürfte der PV Anteil im Stromverbrauch, bei einer unter Volllast laufenden WP eher gering ausfallen.
Diese Aussage halte ich für geschönt. Gemeint sein kann nur ein milder, durch Tiefdrucklagen geprägter Winter sein. Was ist aber mit einem hochdruckgeprägten Winter,? Viele Nebellagen, wenig Wind, wie z.B der letzte Winter. Teilweise wurde da monatelang Strom aus Kohlekraftwerken geliefert.
Das ist doch kein Wunder, setzen diese Länder doch auch auf Energieformen, die grundlastfähig sind, wie Wasserkraft in Norwegen, Kernkraft in Frankreich und Schweden, Kohle in Polen. Würden diese Länder agieren wie Deutschland, dann hätten wir bei Dunkkelflauten ein Problem, dann gäbe es nichts mehr zu importieren. Das deutsche Modell kann nur funktionieren, wenn die Nachbarn nicht mitmachen!
Nenne mir doch ein einziges Land, dass ausschließlich auf Wind, Biogas und Sonne setzt! Lediglich Norwegen hat mit der Wasserkraft eine regenerative Energie, die jederzeit zur Verfügung steht
"Richtig, ...nur zu welchen Preis? ;-)"
Für alle, die mit einer Dach-PV Anlage ihren eigenen Strom erzeugen können, zu unschlagbar günstigen Preisen. Für alle anderen muss es entspechende Tarife geben (gibt es teilweise bereits), so dass die WP bevorzugt mit "Überschuss"strom laufen.
Und wie bei E-Autos wird ja nicht -schnipp - ein Schalter umgelegt und wir haben GW-weise Mehrbedarf durch WP oder BEV.
"Das sehe ich anders, spätestens in der dunklen Jahreszeit, benötigen wir Strom, dessen Erzeugung nicht auf Sonne oder Wind angewiesen ist. Die Sonne fällt allemal aus, gleichzeitig wird zukünftig deutlich mehr Strom durch WPs und EMobilität benötigt. Auch der Wind fällt schnell aus bei entsprechenden Hochdruckwetterlagem."
Es ist sogar so, dass im Winterhalbjahr mehr EE-Strom produziert wird; trotz geringerem PV Stromanteil. Gerade die Kombination PV + WKA liefert eben doch sehr zuverlässig Strom. Die seltenen Phasen von sog. "Dunkelflauten" sind i.d.R. gut vorhersehbar. Dann müssen eben kurzzeitig konventionelle Kraftwerke, Biogas, Wasserkraft, Stromimporte einspringen. Von unseren Nachbarn, die beim Thema EE-Stromversorgung mittlerweile schon weiter sind, hört man jedenfalls wenig über Blackouts und Stromversorgungsengpässe oder Dunkel-Flauten-Probleme. Und wenn man sich die Zubauraten an PV und WKA hierzulande 2023 anschaut, so sind die drei abgeschalteten AKWs mittlerweile um ein vielfaches kompensiert. Hinzu kommt, dass diese AKWs, hätte man sie weiter betreiben wollen, für mindestens 1-1,5 Jahre in Revision/Raparatur gegangen wären und auch noch mit neuen Brennelementen hätten bestückt werden müssen; neue atomrechtliche Zulassungsverfahren gar nicht berücksichtigt. Sie würden im Winter 23/24 so oder so nicht zur Verfügung stehen, vermutlich nicht mal 24/25.
"Ach so, wir haben also doch zu wenig grundlastfähigen Strom..."
Nein, wir haben noch zu wenig preiswerten EE-Strom und zu wenig Netzkapazität, den Strom von A nach B zu schicken. Aber das ist nicht das Versäumnis der aktuellen Regierung (die übrigens die Laufzeiten der AKW gegen die Widerstände der Betreiber(!) verlängert hat). Aber letzlich gibt es auch keinen Grund, im Strombereich in Europa ein 100% Autarkie anstreben zu wollen oder alle anderen mit billigem Strom überschwmmen zu wollen. Es ist doch gut und sinnvoll, wenn man die Wahl hat, zwischen preiswert importieren oder (teurer) selber erzeugen. Wir wären doch schön blöd, wenn wir preiswerten (EE-)Strom aus Dk, S, N, A, CH, NL verschmähen würden und statt dessen teurer konventionelle Reserverkraftwerke anwerfen würden; nur um "autark" sein zu wollen.
"Allerdings muss man eines feststellen: Wenn die Grünen schon ihrem Fetisch CO2 alles andere unterordnen, dann ist es ein Logikbruch, dass sie die Kernenergie ausklammern."
Oder, die heilige Kuh CO2 ist eben doch nicht so heilig, dass man ihr alles unterordnet. Es gibt möglicherweise auch andere Aspekte, die Berücksichtigung finden (Anlagensicherheit, Abfälle, etc..). Und vergessen wir bitte nicht, wer den Atomausstieg für 2022 gesetzlich festgenagelt hatte (sogar unter Rücktrittsdrohungen)...
"Kernenergie ist eben CO2 neutral, hat aber ein Restrisiko, das uns den Rest geben könnte;-)"
Und Kernenergie ist mittlerweile schlicht unwirtschaftlich.
Richtig, ...nur zu welchen Preis? ;-)
Richtig, danken wir unseren Nachbarn, dass sie nicht die ideologische Stromerzeugung Deutschlands übernahmen.
Das sehe ich anders, spätestens in der dunklen Jahreszeit, benötigen wir Strom, dessen Erzeugung nicht auf Sonne oder Wind angewiesen ist. Die Sonne fällt allemal aus, gleichzeitig wird zukünftig deutlich mehr Strom durch WPs und EMobilität benötigt. Auch der Wind fällt schnell aus bei entsprechenden Hochdruckwetterlagem.
Ach so, wir haben also doch zu wenig grundlastfähigen Strom...
Verabschiedet euch doch bitte mal von der Mär, dass Atomstrom preiswert, nachhaltig und sicher sei;
Da sind wir definitiv einer Meinung! Allerdings muss man eines feststellen: Wenn die Grünen schon ihrem Fetisch CO2 alles andere unterordnen, dann ist es ein Logikbruch, dass sie die Kernenergie ausklammern. Kostengründe können es nicht sein, wenn ich mir die Milliardenaufwendungen ansehe, die durch das GEG auf uns zukommen. Kernenergie ist eben CO2 neutral, hat aber ein Restrisiko, das uns den Rest geben könnte;-) Deswegen unterstützen ich auf jeden Fall das Aus der Kernenergie!
Der Punkt ist, dass die WP auch bei noch geringeren Umgebungstemperaturen funktionieren und ausreichend Heizleistung bringen.
"Und nicht zu vergessen, diese Länder haben alle eine funktionierende Stromversorgung".
Deutschland ist international unter den Top 3 Ländern, mit der zuverlässigsten und sichersten Stromversorgung.
"und sind darauf angewiesen, Strom zu importieren, der auch nicht unbedingt klimaneutral erzeugt wird."
Der Witz ist, wir importieren in steigendem Maße volatilen EE Strom von unseren Nachbarn. Nicht weil wir zu wenig Strom selber produzieren könnten, sondern weil es billiger ist, als hier konventionelle Kraftwerke anzufahren. Wir haben einen europäischen Strommarkt und kaufen dort, wo er am Günstigsten ist. Strom in Deutschland ist noch nie so CO2 arm und nachhaltig produziert worden, wie aktuell.
Das der Arbeitspreis für eine kWh Strom in Deutschland so vergleichsweise hoch liegt, ist eben nicht Folge einer unwirtschaftlichen oder teuren Stromerzeugung.
Und auch das Thema "Grundlast" ist ein Mythos aus der Zeit schlecht regelbarer Großkraftwerke, speziell AKW. Die waren auf Grundlast angewiesen, da sie dem Lastbedarf regelungstechnisch nicht zu folgen vermochten. Daher z.B. die "Erfindung" der elektrischen Nachtspeicherheizungen, um Grundlast zu generieren, bzw. aufrecht zu erhalten.
Die reinen Stromerzeugungskosten sind bei AKW die höchsten überhaupt. Nicht umsonst hat NL den AKW Neubau Borsele wegen mangelnder Wirtschaftlichkeit auf Eis gelegt. Nicht umsonst muss GB Hickleypoint C mit über 100Mrd.€ über garantierte Abnahmepreise über Marktwert subventionieren. Nicht umsonst ist das europäische Land mit dem höchsten Atomstromanteil am wenigsten autark und wirklich auf Stromimporte angewiesen, weil selber nicht über ausreichende Kraftwerkskspazität verfügen.
Verabschiedet euch doch bitte mal von der Mär, dass Atomstrom preiswert, nachhaltig und sicher sei; oder dass die jüngst abgeschalteten 3 deutschen AKW noch einen nennenswerten Beitrag zur (Sicherheit der deutschen) Stromversorgung und zum Klimaschutz geleistet hätten.