Forum: Gesundheit - Klima und Co.

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Thomas V. 6036 Kommentare Angemeldet am: 22.05.2018

Eines habe ich da noch, Thorsten. Das Abschalten der drei AKWs, wird von dir immer so abgetan, dass deren Anteil einer Energiebereitstellung nur noch marginal war. Wusstest du, dass diese drei AKWs nach Abschaltung eine Zunahme des CO2s um 15 Millionen Tonnen bewirkten? Parallel dazu, die Erwarteten der Einsparung an CO2 nach Einführung des GEG, belaufen sich auf 3 Millionen Tonnen.

Es tut mir leid, aber den Grünen kann ich nicht nur jede Verhältnismäßigkeit absprechen, sie sind auch überhaupt nicht fähig, pragmatisch und problemorientiert Vorzugehen.

 

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Thomas V. 6036 Kommentare Angemeldet am: 22.05.2018

Unter der Vorgängerregierung wurden 14(!!) AKW ohne adäquaten Ersatz abgeschaltet.

Das stimmt doch einfach nicht, Thorsten! Unter Merkel wurde stattdessen auf Kohle und Gas gesetzt! Die Energiesicherheit war gesichert und die Preise moderat. 

Es gibt 32 Länder, die Kernkraftwerke betreiben. Da frage ich mich ja, wie die anderen 168 ihren Strom erzeugen...

Gute Frage, hier die Antwort: Es wird weniger verbraucht, da es weniger energiehungrige Industrie gibt, oder es wird auf Wasserkraft,oder andere natürliche Ressourcen gesetzt, wie in Norwegen, oder es wird einfach die Emissionsproblematik "anders" ausgelegt, man könnte auch sagen ignoriert. Wie schon oft erwähnt, wohl kaum ein Land ist so fanatisch auf den Klimawandel fixiert, wie Deutschland.

jetzt wollen sie 6-14 Neue in einem Rutsch bauen? Primär ist der Grund, alte Reaktoren zu ersetzen. Von einem höheren Atomstromanteil wird da nicht viel übrig bleiben.

Wir werden sehen! Einerseits hat Frankreich seine AKWs noch, sie werden gewartet und parallel werden neue gebaut. Zusätzlich laufen Forschungen für den neuen AKW Typ.

Ganz wichtig: Frankreich realisierte, es benötigt in Zukunft 50% mehr Strom. Solche Zahl sah ich bei uns noch nicht. Hier geht es eher darum, den aktuellen Standard zu halten und ich habe den Eindruck, es wurde eben noch nicht realisiert, dass in Zukunft mehr Energie benötigt wird!

Wenn man böse denkt, drängt sich der Eindruck auf, man will das Problem der Mehrenergie damit lösen, indem man die größten Verbraucher ins Ausland verschiebt...nennt sich Abwanderung der Industrie...In Länder, die vielleicht keine Atomenergie haben, aber dafür entspannter Emissionsauslegungen - womit wir wieder bei der Beantwortung deiner Frage wären, wie Länder ohne Atomenergie verfahren;-)

 

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Albrecht 2779 Kommentare Angemeldet am: 15.06.2018

Hallo Thorsten St., 

"Reicht der Atomstrom nicht? Muss man den mit Zappelstrom stützen?"

Nein, umgekehrt.

"..Und ich weiß immer noch nicht,  was Albrecht für ein Problem  mit CO2 emittierenden Gas und Kohle Kraftwerken hat. Er erklärt uns doch regelmäßig,  dass  die Sonne schuld ist (und natürlich die Grünen).."

Die Sonne ist nicht schuld ( was soll denn dieser theologische Begriff hier ?! Ist das ein Indiz dafür, dass die grüne Klimapolitik Ausdruck einer zutiefst religiösen Haltung ist, mehr Ersatzreligion oder Religionsersatz als Wissenschaft ? ). 

Die Ursache für die aktuell zunehmende Temperatur ist die Verringerung des Abstandes der Sonne von der Erde, was in sehr langfristigen Zyklen verläuft.

Deshalb habe ich persönlich auch kein Problem mit CO2-emittierenden Kraftwerken.

Ich weise nur häufig darauf hin, dass die derzeit in Deutschland betriebene  (Energieerzeugungs-)Politik nicht einmal in Übereinstimmung steht mit den regierungsamtlichen, vorwiegend grünen Glaubenssätzen zu den Ursachen der Klimaerwärmung.

Dem aufmerksamen Leser hätte das einsichtig sein können. Wem es hilft, der kann ja vor jeden meiner Kommentare ein "selbst wenn man unterstellt, dass CO2 die Ursache der Klimaerwärmung wäre, steht dieses und jenes an politischen Entscheidungen im Widerspruch dazu usw.." 

 

LG, Albrecht ( 19.03.2024 )

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:-) 7234 Kommentare Angemeldet am: 22.05.2018

"Das Vorgehen der Grünen, alles abzuschalten, bevor etwas neues, funktionierendes vorhanden ist, ist einmalig und unterscheidet sie von der Vorregierung! Die schalteten die Atomkraft ab und setzten auf die Fossilen."

Unter Grüner Ägide wurden 3(!) Kernkraftwerke abgeschaltet, weil die nicht mehr länger zu betreiben waren. Aufgrund ders merkelschen Atomausstiegs waren die "leergebrannt" und revisionsüberfällig. Unter der Vorgängerregierung wurden 14(!!) AKW ohne adäquaten Ersatz abgeschaltet.

"Nur Deutschland setzt ausschließlich auf Regenerative und für den Notfall auf Gas"

Es gibt 32 Länder, die Kernkraftwerke betreiben. Da frage ich mich ja, wie die anderen 168 ihren Strom erzeugen...

Frankreich baut seit 17Jahren an einem (!) Reaktorblock. Und jetzt wollen sie 6-14 Neue in einem Rutsch bauen? Primär ist der Grund, alte Reaktoren zu ersetzen.  Von einem höheren Atomstromanteil wird da nicht viel übrig bleiben. Und die Gretchenfrage bleibt: Bis wann wollen sie das schaffen? Und Spoiler: auch die Franzosen bauen massiv EE aus. Reicht der Atomstrom nicht? Muss man den mit Zappelstrom stützen? Und wie sieht das Thema Netzausbau in Frankreich aus?

In 20 Jahren werden wir vielleicht schlauer sein, welcher Weg der richtige war. Vielleicht profitieren wir dann auch voneinander?!

Aktuell und in den nächsten 20 Jahren ist Atomstrom für Deutschland keine Alternative. Den Zug haben Merkel und Söder 2011 abfahren lassen; ohne Rückwärtsgang aufs Abstellgleis. 

@Albrecht: weck mich, wenn der Atomstromanteil in Frankreich nach dem Anfahren von Flammenville 3 das nächste Mal steigt. Vorher gebe ich keinen Pfifferling auf solche Hurra-AKW-Absichtsbekundungen.

Funfact: Der französische Atomstrom toppt schon jetzt vielerorts den Preis von deutschem Strom (Arbeitspreis+Grundgebühr); Tendenz weiter rapide steigend.

Und ich weiß immer noch nicht,  was Albrecht für ein Problem  mit CO2 emittierenden Gas und Kohle Kraftwerken hat. Er erklärt uns doch regelmäßig,  dass  die Sonne schuld ist (und natürlich die Grünen)..

 

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Albrecht 2779 Kommentare Angemeldet am: 15.06.2018

Am 14.02.2024 schreibt :- :

"Hier noch ein paar Fun-Fakts zum Thema Kernenergie:

In der Hochphase der Kernenergie hatte diese einen weltweiten Anteil an der Stromerzeugung von etwa 17,5% (1996). Mittlerweile liegt der Anteil bei nur noch 9,8% (2021). Tendenz weiter fallend"

In der Realität sieht fallende Tendenz so aus:

" In den nächsten Jahren entstehen in Frankreich über 100.000 neue Arbeitsplätze durch den Bau von mindestens sechs neuen Atomreaktoren. ...

.. Um die Abhängigkeit von fossilen Energieträgern zu verringern, plant Frankreich, die Stromproduktion bis 2035 um über 50 Prozent zu steigern...

...Die Renationalisierung von EDF beweist: Der Staat spielt eine wichtige Rolle. Er kümmert sich um die Finanzierung und Sicherheit der Kernenergie. Es ist wichtig, private und staatliche Investitionen auszugleichen. So wird die Atomenergie wirtschaftlich und sicherheitstechnisch haltbar..."

 

https://blackout-news.de/aktuelles/atomkraft-in-frankreich-100-000-neue-arbeitsplaetze-und-der-weg-zur-klimaneutralitaet/  

 

LG, Albrecht ( 19.03.2024 )

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Thomas V. 6036 Kommentare Angemeldet am: 22.05.2018

Oder auch hier, die Sicht Frankreichs auf Dekarbonisierung und Atomkraft:

Hier ein Ausschnitt zur Atomkraftentwicklung in Frankreich, mit Laurent Kueny, Direktor für Energie in Paris

Jedes Land muss seine eigene Analyse machen. Wir haben alle dasselbe Ziel. In Frankreich sind wir zu dem Schluss gekommen, dass wir den Strom effizienter nutzen, die Erneuerbaren ausbauen und die Kernkraftwerke erneuern müssen. Gibt es in Frankreich keinen Widerstand gegen die Kernkraft? Man führt in Frankreich auch eine

Wie realistisch sind kleine modulare Reaktoren, auf die Kernkraftbefürworter setzen? Das am weitesten gediehene Projekt in den USA von Nuscale wurde kürzlich abgebrochen.

"Frankreich hat einen Wettbewerb für solche Projekte ausgeschrieben. Gefördert werden derzeit acht Startups aus Frankreich und aus dem Ausland mit bisher 100 Millionen Euro aus einem Budget von 500 Millionen Euro. Die Pilotanlagen sollen in Frankreich stehen. Das Ziel muss eine wettbewerbsfähige und CO2-freie Industrie sein."

Aber die enormen Kosten beim Nuscale-Projekt stimmen nicht gerade zuversichtlich.

"Die Kosten und die Finanzierung sind überall eine Herausforderung, auch bei den Erneuerbaren. Bei der Kernkraft muss man wieder eine industrielle Basis aufbauen, die den Investoren Sicherheit und Planbarkeit bietet. Und man muss die Grössenvorteile nutzen, indem mehrere Projekte eines Reaktortyps umgesetzt werden."

Fast ganze Interview:

https://www.nzz.ch/wirtschaft/franzoesischer-energiedirektor-kueny-kernkraft-ist-unabdingbar-ld.1821584

Nur Deutschland setzt ausschließlich auf Regenerative und für den Notfall auf Gas und hat aktuell und vermutlich auch in Zukunft den höchsten CO2 Ausstoß, die höchsten Energiepreise und das höchste Risiko, dass die Energiewende nicht funktionieren wird.

 

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Thomas V. 6036 Kommentare Angemeldet am: 22.05.2018

Thorsten, es fällt mir schwer, deiner positiven Argumentation zu folgen. Wie gesagt, andere sehen es anders. Das Vorgehen der Grünen, alles abzuschalten, bevor etwas neues, funktionierendes vorhanden ist, ist einmalig und unterscheidet sie von der Vorregierung! Die schalteten die Atomkraft ab und setzten auf die Fossilen. 

Weltweit verfährt nicht ein einziges Land wie Deutschland. Warum eigentlich nicht? Haben wir vielleicht doch nicht den Stein des Weißen gefunden?

 

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Albrecht 2779 Kommentare Angemeldet am: 15.06.2018

Hallo Thorsten St.,

Ich fürchte, dass Du den kurzen Artikel gar nicht zu Ende gelesen hast:

 

"..Fokus auf Bezahlbarkeit und Sicherheit: Die Energiewende muss neben dem Klimaschutz auch die Bezahlbarkeit und Sicherheit des Energiesystems berücksichtigen, betont Birnbaum. Diese Aspekte sind für die Akzeptanz der Bevölkerung entscheidend..."

Ich wüsste nicht, was man gegen die Bezahlbarkeit und Sicherheit eines Energiesystems einzuwenden hätte.

 

LG, Albrecht ( 19.03.2024 )

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:-) 7234 Kommentare Angemeldet am: 22.05.2018

Hallo Albrecht,

wie ich schon sagte, da gibt es offenbar unterschiedlichen Meinungen und Sichtweisen.

Verwunderlich ist aber, dass du z.B. bei "Big Pharma" (nicht ganz zu Unrecht) durchaus kritisch bist, bezüglich deren vertretener Meinungen und Ansichten. Bei "Big Energy" ist aber offenbar nicht der Fall. Warum? Sind die großen zentralen Energieversorger/Netzbetreiber, die natürlich ein Interesse daran haben, ihr lukratives Geschäftsmodell noch möglichst lange weiter ausnutzen zu können, vertrauenswürdiger? Oder ihre Berater (Stichwort: "Wes Brot ich eß, des Lied ich sing")?

Was soll man davon halten, wenn "Deutschlands führender Netzbetreiber, E.on" dafür plädiert, "den Ausbau der erneuerbaren Energien zu bremsen und der Geschwindigkeit des Netzausbaus anzupassen"? Will da Jemand einfach nur mehr Zeit für seinen Netzausbau, um weniger investieren zu müssen (Netzbetreiben müssen z.B. Anschluß für WKA ermöglichen/vornehmen)? Oder will da Jemand, dass da mehr staatliche Förderung in seine Taschen fließt?

Aber große, monopolhafte Unternehmen wollen bestimmt nur unser Bestes...  ... unser Geld.

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Albrecht 2779 Kommentare Angemeldet am: 15.06.2018

Hallo Thorsten St., 

"Nachdem nach dem Regierungswechsel der EE- und Netzausbau, trotz kleinerer "Kriesen", endlich wieder an Fahrt gewinnt?"

Andere sind da sehr anderer Meinung:

"Deutschlands führender Netzbetreiber, E.on, spricht sich für eine Überprüfung der Energiewende aus. Leonhard Birnbaum, Vorstandsvorsitzender des Unternehmens, teilt die Bedenken des Bundesrechnungshofs über die Kosten der Transformation. Einigkeit in Kritik: Birnbaum unterstützt damit die Ansichten des Bundesrechnungshofs, der die Energiewende als teuer und unzureichend bezeichnet hat. Diese Haltung stellt eine Kehrtwende im Verhältnis zwischen Politik und Unternehmen dar. Um einen drastischen Anstieg der Strompreise zu verhindern, fordert der E.on-Chef, wie zuvor auch die Studie des Unternehmensberaters McKinsey, den Ausbau der erneuerbaren Energien zu bremsen und der Geschwindigkeit des Netzausbaus anzupassen (welt: 14.04.24).

https://blackout-news.de/aktuelles/e-on-chef-fordert-ausbaubremse-bei-erneuerbaren-energien/  

LG, Albrecht ( 19.03.2024 )

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